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das horizontale Magazin

BSG03 4x12 "The Disquiet That Follows My Soul "


Werewolf

Wie fandet Ihr die Episode?  

6 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

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Empfohlene Beiträge

Ich habe Battlestar Galactica vermisst und ich werde es vermissen, so viel steht für mich auch nach dieser Episode fest. Zu Anfang wirkte die vierte Staffel noch gehetzt, nun jedoch nimmt man sich ausführlich Zeit und geht auf die einzelnen Problemfelder dezidiert ein. Dies hat natürlich seinen Preis. Figuren wie Karl Agathon oder Gaius Baltar laufen in den letzten beiden Episoden Gefahr, unter den Tisch zu fallen. Mal schauen, wie man in dieser Hinsicht in den kommenden Folgen weiter verfahren wird.

Die Geschichte hat schon oft gezeigt, dass der Zusammenhalt einer Gesellschaft zerfällt, sobald das einigende Ziel erreicht wurde oder verschwunden ist. Auch im Universum von BSG geht es nicht anders zu. Nachdem sich die Erde als Enttäuschung herausgestellt hat und das erhoffte Paradies nicht gefunden wurde, brechen wieder die Konflikte innerhalb der Menschheit auf. Zwar geht es augenscheinlich um die Frage der Behandlung der cylonischen Verbündeten, doch in meinen Augen schwelte der Disput zwischen der politischen und militärischen Führung schon lange. Deutlich wird dies an der Aussage Zareks, er wisse inzwischen nicht mehr, welche Rolle Lee Adama spiele. In gewisser Weise hat er Recht, denn so manches Mal scheint der Sprössling militärischer Verbindungsoffizier zu sein, dann Aushilfspräsident und dann wieder Lobbyist. Zarek hat es ihm nicht verziehen, dass er während der gerade erst überstandenen Krisenzeit nicht in die Fußstapfen der Präsidentin hatte schlüpfen können. Schon wieder kommt es also zu Konflikten zu dem Militär, schon wieder drohen Enterungen und Bürgerkrieg. Dabei ist die bestimmende Rolle der Armee durchaus als kritisch zu bezeichnen, denn abermals widersetzen sich die Streitkräfte einem demokratischen Beschluss des Volkes.

Insofern ist es in meinen Augen wenig verwunderlich, dass es scheinbar innerhalb der Flotte zu einer Revolution kommt. Dass Felix Gaeta dabei treibende Kraft ist, mag auf den ersten Blick verwirren, ist aber letztendlich konsequent. Er ist jung, fühlt sich um seine Zukunft und vor allem um sein Bein betrogen. Er kann nicht mehr die Kommandostruktur anerkennen, die in seinen Augen von Cylonen durchsetzt ist. Mehr noch, er ist nicht damit einverstanden, dass man den Cylonen (in diesem Fall dem noch ungeborenen Kind von Six und Tigh) die qualitativ gleiche Behandlung zukommen lässt wie Menschen. All diese Eindrücke summieren sich und Felix´ Agitationen fallen bei einer frustrierten Crew auf fruchtbaren Boden. Geholfen wird ihm dabei von Dr. Baltar, der nicht nur zum gefühlt 4.000 Mal innerhalb der Serie seine Frisur gewechselt hat, sondern auch scheinbar mit seiner neuen Religion bricht und damit vielen Menschen ihr letztes Standbein wegreißt. Auch diese Jünger sind aggressiv, wollen Teilhabe und werden sich wahrscheinlich der neuen Bewegung anschließen.

Während endlich wieder das neue cylonische Kind gezeigt wird, wird in einem weiteren Nebenstrang die Frage beantwortet, wie es zwischen Tyrol und Cally Nachwuchs geben konnte: nämlich gar nicht! Die Antwort ist so einfach, wie schlüssig, auch wenn man meiner Meinung nach den guten Brandon Constanza zu sehr aus dem Hut gezaubert hat. Immerhin hatte es in der Vergangenheit nie Anzeichen für ein Interesse des jungen Piloten an der Technikerin gegeben. Vielleicht wollte man Bodie Olmos noch einmal einen Handlungsstrang andrehen. Interessant werden aber die nächsten Episoden bezüglich der Frage, ob der ehemalige Chief das Kind noch weiter als sein eigenes anerkennen wird.

Die Präsidentin hat aufgegeben. Deutlich wird dies in der Szene, als sie scheinbar vor all ihren Problemen davonlaufen will. Die einst so selbstsichere Frau, die ein klares Ziel verfolgt hatte, weiß nicht mehr wohin und hat daher mit ihrem Leben abgeschlossen. William Adama will ihr helfen, aber er weiß nicht wie. Private und berufliche Katastrophen gehen hier Hand in Hand. Einmal mehr zeigt sich, dass bei Battlestar Galactica ganz normale Menschen am Werk sind, mit Hoffnungen und Schwächen.

Die Technik, die Schauspielleistungen und die Geschichte sind wieder auf allerhöchstem Niveau. Dennoch reicht es nicht ganz für die Maximalbewertung Manche Figuren hatten nicht so viel Screentime wie üblich oder kommen sogar gar nicht vor (z.B. Sam Anders). Auch die Sache mit Tyrols Kind kam, wie bereits erwähnt, zu unerwartet. Zudem hätte ich mir eine längere Debatte im Quorum gewünscht. Diese Institution wurde in der vierten Staffel bisher einfach zuwenig benutzt.

Unterm Strich bleibt jedoch eine tolle Episode, die uns einmal mehr schmerzlich deutlich macht, was für eine fantastische Serie bald zu Ende gehen wird!

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Zu deinem wie immer sehr guten Review ist eigentlich nichts mehr hinzu zufügen. Die Schlussszene zwischen Zarek und Felix hinterließ bei mir auf jeden Fall einen starken Eindruck. Kann es sein, dass Tigh und Adama langsam ihre Rollen tauschen? Nun scheint Adama in den Alkoholismus abzudriften, wogegen Tigh seit seiner Offenbarung sich immer mehr zu festigen scheint.

Überhaupt nicht zufrieden bin ich aber mit der Entwicklung von Starbuck. Dass ungute Gefühl, welches ich nach ihrer überraschenden Rückkehr im Seasonfinale zu Season 3 hatte, verdichtet sich immer mehr. Vielleicht wäre es besser gewesen sie wirklich sterben zu lassen.

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Zu deinem wie immer sehr guten Review ist eigentlich nichts mehr hinzu zufügen

Schleimer^^

Ich habe noch ganz vergessen darauf einzugehen, wie sich Tyrol nun auf Seiten der Cylonen schlägt, während Saul weiterhin erster Offizier bleibt. Es scheint also auch hier zu einer Spaltung der Gesellschaft zu kommen. Ein weiteres Anzeichen für die sich ankündigen Loyalitätskonflikte.

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Hmmm..

Was soll ich zu der Folge sagen? Sie war mit Sicherheit nicht schlecht, aber besonders gut eben auch nicht.

ZU ruhig, ZU desillusioniert ... die Folge hat mich einfach nicht berührt. Weder das mit dem Cylonen-Baby, noch das mit der Vaterschaftsgeschichte und schon gar nicht das mit Roslin und Adama. Vielleicht liegts aber auch genau daran, das war mir schlicht ZU menschlich. Da wurde einem viel zu sehr der Spiegel vorgehalten - und wer kann schon sagen, dass ihm gefällt, was er da wirklich zu sehen bekommt.

Am Ende der Episode musste ich unwillkürlich an den Spruch denken: Wenn die Menschheit aus der Geschichte lernen würde, wieso wiederholt sie sich dann ständig.

Die Überlebenden haben nichts gelernt aus dem, was ihnen widerfahren ist. Ich gebe zu, dass es nicht einfach ist, die Vernichtung der eigenen Art durch die Cylonen, einfach so beiseite zu schieben und anzuerkennen, dass es manche unter ihnen gibt, die anders denken, als die anderen. Und zu vergessen, dass diese Cylonen genau das gleiche Ziel gehabt hatten. Sich eingliedern wollten. Es liegt offensichtlich in der menschlichen Natur für alle Schlechte, dass einem widerfährt, sich sofort einen Sündenbock zu suchen, anstatt sich mal an der eigenen Nase zu kratzen ..

Es wurden viele neue Handlungsstränge aufgebaut und ich frage mich, ob man es wirklich schaffen wird, all diese bis zum großen Finale aufzulösen. Denn darauf bin ich wirklich gespannt. Eine Meuterei, eine sterbende Präsidentin, einen reines Cylonenbaby .. ja, da gibts wohl noch ein wenig Zunder. Diese Folge sollte das wohl nur vorbereiten...

Da es nur noch acht Folgen sind, werde ich mir BSG wohl auch noch bis zum Ende anschauen.. ob ich es vermissen werde, sag ich dann ;)

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Es wurden viele neue Handlungsstränge aufgebaut und ich frage mich, ob man es wirklich schaffen wird, all diese bis zum großen Finale aufzulösen. ...

Das ganze erinnert doch frappierend an die letzten Folgen in DS9. Dort hat dies doch auch ganz gut geklappt. Wenn auch jede Folge ziemlich vollgestopft war:-)

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Generell eine wirklich gute Folge, wenngleich sie nicht das Niveau der vorangegangen erreicht.

Der Part um Tyrol und Costanza ist zwar etwas banal und in meinen Augen auch etwas zu überraschend und eigentlich zu unbedeutend, aber es ist ja nur ein kleiner Teil der Folge.

Interessant und gelungen finde ich die Entwicklung um Gaeta. Kann der Lieutenant doch endlich mal wieder eine etwas wichtigere Rolle übernehmen. Vor allem ist es aber stimmig, das hat Werewolf ja bereits schön umschrieben.

Die Handlungsweise des Admirals, die Zusammenarbeit mit den Zylonen um schneller eine neue Heimat oder zumindest neue Vorräte und Ähnliches zu finden, aber eben auch die Reaktionen in der Flotte. Schon bei dem Spezialkommando an Bord des Basissterns kam ja von einigen der Militärs immer wieder arge Kritik an der Zusammenarbeit, die manches Mal schon fast an Insubordination grenzte. Insofern ist es verständlich, dass auch die Zivilisten das Ganze mehr als kritisch beäugen.

Ebenso konsequent ist auch, dass sich Adama zwar wieder gefangen magen hab und eine neue Marschroute vorgibt, seine Akzeptanz jedoch nach dem Fund der Erde erheblich beschädigt ist.

Letztenendes ist ja auch die Gesellschaft in BSG ursprünglich demokratisch, insofern wächst natürlich die Kritik, wenn das Militär zu sehr Macht an sich reißt, bzw wird jetzt eben viel kritischer gesehen, nachdem sich Adamas Suche nach der Erde als neuer Heimat und Zukunft für die Menschheit als Fehlschlag erwiesen hat.

Zumal sie von Zarek natürlich anders beeinflusst werden als von Roslin, welche zuletzt ja auch privat einen sehr guten Stand zu Adama hatte.

Insgesamt also eine ruhige Folge, die vorbereitet, dabei allerdings auch Fortschritte macht (anders als solche teilweise "Nullfolgen", wo nichts voranging, zu Beginn der vierten Staffel). Auf jeden Fall macht sie Lust auf mehr; ich warte schon gespannt, wann und wie die Gegenbewegung zu Adama zuschlagen wird und ob sie erfolgreich ist.

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Die Folge hat sich bemüht, möglichst viele Charaktere mit ins Boot zu nehmen. Zwar fand ich die Inszenierungen um Starback und Gaeta auch nicht sehr gelungen, doch sie taten der Folge auch nicht weh. Wesentlich nerviger fand ich eigentlich die Präsidentin, die mir mit ihren albernen Stimmungsschwankungen in erster Linie nur noch auf den Zeiger geht. Sicher hat sie eine herbe Niederlage eingesteckt, doch deswegen muss sie sich nicht ständig so aufführen wie eine geisteskranke Borderlinerin - etwas mehr von der "alten" Souveränität dieser Figur würde ich gerne wieder sehen.

Äußerst interessant ist der neue aufkeimende Konflikt rund um die Eingliederung der Zylonen und auch die damit verbundenen Auftritte von Tom Zarek haben mir sehr gut gefallen.

Alles in allem würde ich die Folge mit einer 3 bewerten.

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