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...mit der Extraportion Milch

Selina Kyle

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Basis-Informationen

  • Geschlecht
    Female

Detail-Informationen

  • Beziehungsstatus
    In fester Partnerschaft
  • Haarfarbe
    brünett
  • Körpergröße
    175cm
  • Figur
    schlank
  • Raucher
    Nichtraucher

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Leistungen von Selina Kyle

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Reputation in der Community

  1. Ein Zeitpunkt der Rückkehr ist in weite Ferne gerückt. Trotzdem bitte ich darum, den Chara und ihre Nebenchara nicht im RPG-Verlauf sterben zu lassen. Danke.
  2. Selina wurde auf unbestimmte Zeit beurlaubt und hat das Schiff verlassen. Begleitet wurde sie durch ihre Tochter und Dr. Gilmore.
  3. Jetzt war es endlich soweit. Selina, Yasmin, John und Penelope standen an der Schleuse und warteten auf das Signal um den Transporter betreten zu können. Captain Tanrim wollte es sich nicht nehmen lassen, seine erste Offizierin zu verabschieden. Selina und John hatten sich auf Betazed von ihren Freunden und Kollegen nach der Zeremonie verabschiedet. Viele konnten die Beweggründe nicht wirklich nachvollziehen, wünschten aber beiden alles Gute für den weiteren Weg. Auf der einen Seite war Selina froh diesen Schritt zu tun. Manchmal musste man eben neue Wege beschreiten aber natürlich war ihr das Herz auch schwer. Schließlich hatte sie auf diesem Schiff einige Jahre verbracht und so vieles erlebt. Die Crew war ihr sehr ans Herz gewachsen und ihre Aufgaben als erster Offizier hatten sie stets erfüllt. Aber jetzt war es Zeit zu gehen. Ein Signal ertönte und die Schleuse öffnete sich. Tanrim ergriff Selinas Hand und drückte diese fest. „Ich wünsche Ihnen alles Gute und ich hoffe, dass Sie bald wieder Ihren Dienst auf diesem Schiff antreten werden. Das gleiche gilt für Sie, Dr. Gilmore.“ „Danke, Captain. Wir werden sehen, wann es mich wieder hierher zieht.“ Selina nahm ihre Tochter auf den Arm und schritt durch die Schleuse hindurch. John folgte ihr mit Penelope. Solak und Sta’el nahmen die Vier auf der anderen Seite der Schleuse in Empfang und brachten sie zu ihren Plätzen. Der Transporter dockte ab und setzte einen Kurs nach Vulkan ...
  4. Selina und John saßen ebenfalls auf ihren Plätzen und warteten gespannt auf die Zeremonie. Schon die erste Zeremone war wunderschön gewesen und besonders Selina fiel es jetzt noch schwerer das Schiff zu verlassen. Aber ihr Entschluss stand fest und auch das stundenlange Gespräch mit Captain Tanrim hatte sie nicht vom Gegenteil überzeugen können. Mit Solak hatte sie ausgemacht, ihn nach der Zeremonie nach Vulkan zu begleiten. Noch hatte sie keine konkreten Vorstellungen davon, was sie auf Vulkan machen würde aber irgendwas würde ihr schon einfallen. Ihr Blick wanderte zu John. Das er sie begleitete, machte sie überglücklich, auch wenn er dafür viel aufgeben musste. Selina hatte sich lange überlegt, wie sie sich von ihren Freunden und Kollegen verabschieden sollte. Zuerst wollte sie sich klammheimlich und ohne viel Getöse einfach vom Schiff schleichen und lediglich persönliche Briefe hinterlassen. Doch dann hatte sie sich gegen diese Möglichkeit entschieden. Sie würde sich nach der Zeremonie auf Betazed von jedem ihrer Freunde persönlich verabschieden. Das war sie ihnen einfach schuldig. John hatte sich bereits von Milseya sozusagen verabschiedet. Auch er hatte die persönliche Variante für sich gewählt, alles andere wäre einfach nicht fair gewesen. Aber noch war es nicht an der Zeit sich zu verabschieden. Selina hatte sich vorgenommen, diese betazoidische Zeremonie zu genießen!
  5. „JOHN!“ Milseya rannte in der Galauniform - allerdings nur mit Strümpfen an den Füßen, die Stiefel in der Hand - hinter dem Arzt hinter her, den sie gerade um die Ecke hatte biegen sein. „Warte! Du musst mir helfen!“ Auch der Mediziner hatte bereits seine Galauniform an. Verwundert drehte er sich zu der kleinen Pilotin um. "Hey Milli! Was ist passiert?" Das die kleine Frau keine Stiefel trug, versuchte er zu ignorieren. „Den Himmeln sei Dank“, japste sie kurz nach Luft. „Du musst nachsehen, ob ich noch bei Verstand bin… was will ich denn mit den Stiefeln? .. Oh, richtig! Moment mal.“ Sie hielt sich kurz an Johns Schulter fest, während sie in die Schuhe schlüpfte. „Wie konnte ich nur vergessen, die Stiefel anzuziehen?“, murmelte sie dabei sich selbst tadelnd. Amüsiert betrachtete John die Pilotin beim Anziehen der Stiefel. "Ich soll nachsehen, ob du noch bei Verstand bist? Ist das ne Fangfrage?" „Was soll das denn nun bitte schön bedeuten?“, empörte sie sich lachend. „Nein, antworte lieber nicht darauf! Ich will, dass du mich untersuchst und mir sagst, wieso ich mich nicht daran erinnern kann, dass ich Peter Wentworth das Handgelenk gebrochen habe ..“ Zuerst glaubte John, dass Milseya Scherze machte aber nur wenige Augenblicke später erkannte er, dass sie keine Witze machte. "Du hast WAS?" Ungläubig musterte er die Pilotin. Ohne zu zögern nahm er sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. "Noch ist Zeit bist zur Zeremonie. Ich werd dich durchchecken." „He .. nicht so fest .. ich komm doch freiwillig mit ..“, zerrte sie an ihrer Hand. „Wieso bin ich wohl hier? .. JOHN!!!“ Sie nahm die verwunderten und so manchen zufriedenen Gesichtsausdruck der Besatzungsmitglieder, an denen sie vorbeiliefen, wahr. Natürlich hatte sich das mal wieder in Windeseile auf dem Schiff herumgesprochen. Die beiden erreichten die Krankenstation und John wies Milseya an auf einem der Biobetten Platz zu nehmen. Routiniert griff er zum medizinischen Tricorder und begann mit dem Scan. „Und?“, fragte Milseya schließlich über das Schweigen ihres Freundes und Arztes während der Untersuchung beunruhigt. „Bin ich verrückt?“ Der Arzt hatte einen äußerst ernsten Gesichtsausdruck als er den Scan beendet hatte. "Ja, bist du!" Er sah wie sich Milseyas Mund öffnete und wieder schloß ohne das ein Wort dabei herauskam. "Also, das ist doch nun wirklich nichts neues, oder?" John grinste die Pilotin frech an. "Aber jetzt mal ernsthaft. Ich kann nichts feststellen. Du bist körperlich kerngesund und topfit." „Na, wunderbar!“, kommentierte sie seufzend. „Dann erklär mir mal, wieso ich Peters Handgelenk gebrochen habe! Ich meine, ich laufe hier doch nicht rum und greife einfach so jemanden an .. na ja, wenn man von den Padds absieht .. aber wenn ich nicht irrer bin als sonst auch .. und du hast auch richtig nachgeschaut? .. natürlich hast du das ..“ Sie sprang vom Biobett runter. „Bei allen Höllen, warum kommentiere ich mich selbst? Das ist doch irre .. obwohl ich wohl nicht verrückt bin .. AAAHH ! Das macht mich ..“ John lächelte sanft und senkte dann seinen Blick. "Mein Gott, wie sehr werde ich dich vermissen." „Also, wenn du willst, dann besuche ich dich einmal am Tag und gebe eine kleine Vorstellung von dem hier!“, erklärte sie, bevor das Gesagte plötzlich einen ganz anderen Sinn ergab. „Vermissen? Was soll das bedeuten?“ Der Mediziner biß sich auf die Unterlippe. "Eigentlich wollte ich es dir nach der Zeremonie sagen ... schließlich wollte ich dir das nicht verderben ... aber wo du schon mal hier bist ..." John atmete tief durch. "Ich werde mit Selina das Schiff verlassen." „DU WIRST WAS?“ Entsetzt sah sie ihn an. „Aber warum denn? Was? Und warum verlässt Selina das Schiff? Seid ihr beiden verrückt geworden? Was zur Hölle ..!“ Milseya blickte um sich. Verdammt, immer wenn man ein Padd dringend braucht, ist keines in der Nähe! Also, trat sie an John heran und stampfte wütend mit dem Fuß auf. „Ich will eine Erklärung, John!“ Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, dann hätte John über diese trotzige Aktion herzlichst gelacht aber ihm war nicht zum Lachen zumute. "Nun ja, nach dem Fiasko mit dem Medienteam hat sich Selina entschieden, das Schiff zu verlassen. Sie sagt, dass sie darüber nachdenken muss, ob die Sternenflotte noch der richtige Ort für sie ist. Und da ich mir nicht vorstellen kann ohne sie zu sein, werde ich sie begleiten." „Oh, bei allen Himmeln!“ Milseya überlegte für einen Augenblick ob sie den Tricorder dazu verwenden sollte, John und anschließend Selina Verstand einzubläuen, doch dann .. Sie schüttelte traurig mit dem Kopf. „Ich verstehe.. aber es gefällt mir nicht. Überhaupt nicht! Und am liebsten würde ich euch beiden den Hintern versohlen! Sag das Selina! Ihr haut einfach so ab! Tolle Lösung! Oh ..“ Ich brauche dringend was zum Schmeißen! Sie packte den Trikorder und warf ihn mit voller Wucht gegen die nächste Wand. Besser! Sie sah hoch zu John. „Tut mir leid, aber .. verdammt noch mal .. John, wir sind seit Jahren durch dick und dünn gegangen und jetzt ..“ John nahm die kleine Frau in seine Arme. "Wir werden auch weiterhin durch dick und dünn gehen ... Ich habe die große Hoffnung, dass wir bald zurückkehren werden. Ich weiß nicht, ob du in letzter Zeit viel mit Selina gesprochen hast aber sie ist momentan sehr unglücklich. Seit diese Medienfuzzis dagewesen sind, hat sie sich mehr und mehr zurückgezogen, hat kaum noch gelächelt. Das Interesse der Medien an ihr und an Yasmin haben sie geängstigt, vor allem die vielen Heiratsanträge. Sie sieht sich momentan nicht mehr in der Lage, ihren Pflichten als 1. Offizier nachzukommen oder gerecht zu werden." John sah Milseya tief in die Augen. "Sie braucht jetzt meine Unterstützung. Wenn ich sie alleine gehen lasse, dann habe ich sie für immer verloren und das würde ich nicht ertragen." Milseya seufzte. „Ach John .. das verstehe ich ja .. und ich wäre maßlos enttäuscht von dir, wenn du sie jetzt im Stich lassen würdest .. nicht nach dem, was ihr beiden durchgemacht habt .. und ich bleibe dabei, dass du damals ein Idiot warst, als du dich von ihr getrennt hast .. und ich bin durch und durch egoistisch, wenn ich nicht will, dass du .. dass ihr geht .. verflucht noch mal .. ich werde die Sternenflotte noch einmal verklagen, dass sie diese Fuzzis an Bord gebracht haben ..“ Sie drückte sich sanft an John. „Ich werde dich auch vermissen, mein Freund“, flüsterte sie. "Glaube mir, ich wünschte, es wäre anders. Besonders wo du jetzt ja versuchst schwanger zu werden. Ich würde dich und H'Qar gerne auf diesem Wege begleiten ... Selina wird die Hochzeit von Sheridan und Jenax abwarten und dann werden wir das Schiff auch schon verlassen. Wir werden fürs Erste bei Solak auf Vulkan leben." „Dann weiß ich zumindest, wo du bist…“, kam es schluchzend zurück. Wann habe ich angefangen zu weinen?, fragte Milseya sich verwundert. „Oh nein, mein Lidstrich! .. wo sind die Mulltücher? .. du wirst dich doch bei mir melden? .. ich meine, ich bin ja nicht weit weg von dir .. glaube ich .. erst einmal .. Forschungslabor .. Theorien.. beweisen ..“ Ich heule ja, wie wenn H’Qar mich verlassen hätte!!, wunderte sie sich, stellte jedoch fest, dass sie nichts dagegen unternehmen konnte. Die Tränen flossen in Strömen über ihre Wangen. John drückte die Pilotin noch fester an sich und fing ebenfalls an zu weinen. Zum Glück war H'Qar gerade nicht zur Stelle! Was würde der Klingone wohl denken, wenn er die Beiden so sehen würde? "Von ... was für einem Forschungslabor redest du da?" „Qua …. sik … Tua .. o .. seln …“ Was ist bloß los mit mir? Milseya atmete mehrmals tief durch, was nur wenig brachte, aber immerhin ermöglichte, dass sie ganze Worte herausbekam. „Das Quantenphysiklaboratorium auf den Tuamuto-Archipel.“ Sie atmete nochmals tief durch. „Man will mir nur dann meine Versetzung auf die Eisenstein genehmigen, wenn ich meine Theorie dort vorstelle und wissenschaftlich verteidigen kann.“ Ein gigantisches Fragezeichen bildete sich über Johns Kopf. "Wie jetzt? Du willst auf dich auf die Eisenstein versetzen lassen? Seit wann hast du diesen Plan?" „Nur für den experimentellen Beweis meiner Theorie“, beschwichtigte sie ihn. „Ehrlich gesagt, ist mir das recht spontan eingefallen, als ich mich einmal mit Lt.Commander Shral unterhalten habe. Und das auch nur, weil die klingonischen Schiffe mit ihrem Tarnmechanismus wichtig sind .. ich hätte es dir gesagt, sobald die Sternenflotte ihr Okay dazu gegeben hätte..“ "Achso. Hm, klingt ziemlich interessant. Ich hoffe, dass man dir die Möglichkeit dafür geben wird." John löste sich von ihr und besorgte für sie und für sich Taschentücher. "Du wirst dein Make up erneuern müssen." Sie lachte und zeigte auf seinen Brustkorb. „Und du dein Hemd! Tut mir leid.. “ John sah an sich herunter und musste laut lachen. "Oh je! Wenn wir so auf der Zeremonie aufkreuzen, bekommen wir mächtig Ärger!" John wischte sich die Tränen von den Wangen und nahm Milseya wieder in den Arm. "Auch wenn du verrückt bist, bleib so wie du bist, Schwesterherz." „Dann pass bloß auf, dass es nicht auf dich abfärbt!“, streckte sie ihm die Zunge raus, griff nach einem Tablett und ließ einen kleinen Schrei los. „Das soll wasserfestes Make-Up sein? Die verklage ich!“ Sie lachte kurz auf, bevor sie wieder ernst wurde. „Versprich mir, dass du auf dich aufpassen wirst, John. Und auf Selina. Und dass ihr zurückkommen werdet, wenn es irgendwie möglich ist.“ John hob feierlich die Hand. "Ich verspreche es!" Sanft nahm John Milseya das Tablett ab. "Ich schlage vor, du replizierst dir einen Lederball der mit Sand gefüllt ist. Den kannst du gerne gegen die Wand werfen." „Oh bitte!“ Milseya boxte ihm freundschaftlich in die Rippen. „Wo bleibt dann der Spaß? Wo das Klirren und die Scherben? Also wirklich, John! Es geht doch darum, dass etwas kaputt geht!“.“ Sie lachte und sah dabei auf den Chronometer. „Ach du .. wir müssen uns beeilen!“ "Ja, sonst kommen wir noch zu spät! Also bis später bei der Hochzeit!" Milseya lief zur Tür, doch kurz davor stoppte sie, drehte sich um und lief wieder zurück. Sie griff nach Johns Arm, zog ihn behutsam zu sich hinunter und küsste ihn sanft auf die Stirn. „Oumriel“, flüsterte sie. Dann verließ sie endgültig die Krankenstation. Fee und Hoshi in: „Abschied auf Zeit“
  6. Irgendwie erschien der ersten Offizierin alles völlig unwirklich. Die Ereignisse hatten sich auf dem Schiff und auf dem Planeten überschlagen und jetzt hatten sie auch noch zwei Saboteure in Gewahrsam. Die dampfende Tasse Kaffee war schon zur Hälfte geleert. Es war noch recht früh am Morgen aber auf dem Schiff herrschte hier und da schon emsige Betriebsamkeit. Die Anwesenheit der Medien hatte Selina die letzten Tage sehr gut ignoriert, denn irgendwie musste das alltägliche Leben ja auch weitergehen und sich ständig verstellen war auf Dauer anstrengend. Mit großer Überraschung und Verärgerung hatte die erste Offizierin die Verdächtigungen gegen Shral und Anquenar zur Kenntnis genommen. Die Eigensuspendierung der Pilotin war eine gute Idee gewesen. Sie war sich sicher, dass die Halianerin bereits nach einer Möglichkeit suchte, ihre Ehre wieder herzustellen. Selina hatte sich die beiden Saboteure über die Kameras auf der Krankenstation angesehen. Sie wirkten nicht wirklich wie schlechte Menschen oder gar Terroristen. Sie schienen doch mehr ganz normale Leute vom Lande zu sein. Vielleicht ein bißchen naiv und trottelig aber wie Terroristen wirkten sie nun wirklich nicht. Aber Trotteligkeit oder Naivität waren kein Grund die beiden nicht zu verhören. Selina hatte eine Nachricht an Sheriff Monroe gesendet, dass sie sich auf die Community beamen sollte und auch Lucas hatte eine Nachricht von ihr erhalten. Dieser Jay und Rodney mussten im Auftrag von jemanden gehandelt haben! Und genau das wollte Selina herausfinden. Sie leerte ihre Tasse und begab sich zur Krankenstation. „Guten Morgen!“ Mit einem Lächeln betrat die erste Offizierin die Krankenstation. Meg war gerade dabei, Rodneys Bein zu untersuchen. Die beiden Männer sahen sich fragend an. Selina hatte sich entschieden, die Befragung auf die nette Tour durchzuführen. Sie überließ es Monroe und Lucas die bösen Bullen heraushängen zu lassen. Meg hatte die Untersuchung abgeschlossen und ließ die Drei nun alleine. „Ich bin Cmdr. Selina Kyle. Erste Offizierin der Community. Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten.“ Während Jay sie ein wenig skeptisch und mißtrauisch beäugte, strahlte Rodney sie an wie ein Kind ein riesiges Bonbon. „Ich bin Rodney. Und das ist Jay!“ „Freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin mir sicher, Sie wissen warum ich mich mit Ihnen unterhalten möchte?“ Rodney senkte beschämt den Blick zu Boden. „Jaaaa ...“ „Dann erklären Sie mir, warum haben Sie das getan? Oder hat Sie jemand dazu angestiftet?“ Just in diesem Moment stellte sich Selina die Frage, ob diese Befragung gefilmt wurde. Es war ihr zwar der Kameramann bis zur Krankenstation gefolgt aber betreten hatte er die sie nicht. Vielleicht weil er wusste, dass irgendwo versteckte Kameras angebracht waren? Selina schüttelte diese Gedanken wieder von sich. Sie musste sich jetzt auf das Verhör konzentrieren. Jay und Rodney sahen sich betreten an. Jetzt war Jay es, der das Wort ergriff. „Na, da waren diese Gerüchte, dass Ihre Leute ... Sie wissen schon und da haben wir uns entschieden, etwas zu tun.“ „Sie kamen also ganz alleine auf diese Idee? Da war niemand, der Sie damit beauftragt hat?“ „Nein, es war ganz alleine meine Idee!“ Jay hatte zuerst ein wenig stolz geklungen hatte sich dann aber in der Tonlage korrigiert. Wirklich stolz konnte man auf diese Aktion nicht sein. Selina bedachte beide mit einem intensiven Blick. „Ich verstehe. Sie sagen also, dass es Ihre Idee war uns zu sabotieren. Dann frage ich mich, wer hat diese Gerüchte in Umlauf gebracht? Wessen Wort hat so viel Gewicht, dass Sie blind darauf eine Sabotageaktion starten?“ Schweigend sahen sich Jay und Rodney an. In der Nacht hatten sie sich darüber unterhalten, ob sie den Sternenflottlern vertrauen sollten und ihnen sagen sollten, wer hinter den Gerüchten stand. Aber die Angst vor einer harten Bestrafung schien ihre Zungen zu lähmen. Sheriff Monroe betrat die Krankenstation. Selina hatte schon einiges von der Frau gehört. Sie begrüßte Susan und berichtete ihr vom bisherigen Gesprächsverlauf. Monroe stemmte ihre Hände in die Hüften und sah Jay und Rodney eindringlich an. „Was mache ich nur mit euch Beiden? Was habt Ihr euch dabei nur gedacht?“ Selina war einen Schritt zurückgetreten. Zwar hatte sie sich dafür entschieden, die „Nette“ zu spielen aber so langsam verlor sie die Geduld. Schließlich musste diesem Wahnsinn endlich ein Ende gemacht werden und auch das ominöse getarnte Schiff befand sich immer noch irgendwo dort draussen. Die erste Offizierin blickte zur Türe. Wenn Monroe ebenfalls keinen Namen aus den Beiden herausquetschen konnte, dann vielleicht ja Lucas ....
  7. An der Seite von ihrer Mutter betrat Yasmin das Hangardeck. Das kleine Mädchen war dazu auserkoren worden, ein Shuttle zu taufen. Die komischen Leute die seit kurzem auf dem Schiff herumliefen, hatten sie in ein total unbequemes rosa Kleidchen gesteckt und ihre Mutter musste die Galauniform tragen. Nur schwerlich gelang es Yasmin zu lächeln und fröhlich auszusehen. Das alles hier war doof! Total doof! Sie wollte wieder ihre Lieblingslatzhose anziehen und mit den anderen Kindern herumtollen. Natürlich war das Herumtollen mit den anderen Kindern nicht so spaßig wie mit Niklan aber er war nunmal nicht da. Eine Tatsache, die die Kleine äußerst traurig stimmte. Selina führte ihre Tochter durch die herumstehenden Leute und begrüßte die Anwesenden. Die merkwürdig anmutende Frisur der Wissenschaftsoffizierin fiel ihr sofort auf. Die violetten Haare hatten etwas für sich gehabt aber das jetzt? Aber wahrscheinlich war die Andorianerin zu dieser Frisur gezwungen worden. Wann würde dieser Medienwahnsinn endlich ein Ende nehmen? Ständig wurde man beobachtet und an normale Gespräche war einfach nicht mehr zu denken. Nur sehr spärlich konnte Selina ihre Vergangenheit mit John aufarbeiten. Diese Gespräche konnten nur im Schlafzimmer geführt werden, weil dort garantiert keine Kameras aufgebaut waren. Es lief also nicht so rosig wie sie sich das gewünscht hatte aber was hatte sie eigentlich erwartet? Ein Gespräch und alles ist wie früher? Vor ihr und John stand noch sehr viel Beziehungsarbeit und just in diesem Moment wünschte sie sich, dass Solak hier wäre. Er hätte helfen können. Dem Vertreter von Solak traute sie nicht über den Weg. Selina seufzte leise. Sie war mit der Gesamtsituation höchst unzufrieden. Die offizielle Taufe begann. Es gab das übliche Geschwafel. Selina ließ das die Zeremonie mit einem gequälten Lächeln über sich ergehen bis Yasmin an der Reihe war. Das kleine Mädchen bekam die Flasche, die an einem Seil befestigt war, in die Hände gedrückt. Ihre Mutter flüsterte ihr nochmal zu, was sie zu tun hatte und Yasmin nickte. Mit beiden Händen holte sie Schwung und schleuderte die Flasche gegen das Schiff. Gleichzeitig rief sie: „Ich taufe dich auf den Namen Syrdaria!“ Die Flasche zerschellte an der Außenhaut des Schiffes und alle applaudierten ....
  8. Aufmerksam hatte Selina die Diskussion mitverfolgt. Sie war doch immer wieder überrascht, wie kreativ die Offiziere waren, wenn es um Problemlösungen ging. "Ich danke Ihnen für Ihre Beiträge. Welchen Weg wir letztendlich aber gehen werden, wird sich erst entscheiden, wenn wir angekommen sind." Selina sah wieder in die Runde. "Oder haben Sie noch weitere Vorschläge?" "Im Moment nicht, außer, das wir alle Szenarien und Lösungen auf dem Holodeck ausprobieren sollten. Vielleicht können wir dadurch noch einige Schwachstellen in den Verfahren ausmachen.", schlug der Chefingenieur vor. "Das mit dem Holodeck ist keine schlechte Idee, auch wenn wir ohne exakte Scans von der Planetenoberfläche noch kein endgültiges Szenario entwerfen werden können", meinte Vinara. "Ich schlage zudem vor dass wir die Geschwindigkeit erhöhen, dann wären wir schon in eineinhalb Tagen dort." "Kein Problem, ich kann aus dem Antrieb noch etwas herauskitzeln", sagte George direkt. Selina nickte. "Gut, dann machen wir das so." Sie sah zu der kleinen Pilotin. "Lt. Anquenar, Sie haben es gehört. Geben Sie ordentlich Gas." Erneut sah sie in die Runde. „Dann wäre dies alles." Mit diesen Worten beendete sie die Besprechung. Cpt.Jones, Tolayon und Hoshi in: Noch Fragen?....Keine? Wegtreten!
  9. Selina betrat als letztes den Besprechungsraum und begrüßte die anwesenden Offiziere freundlich. Zu ihrer Überraschung war die Runde diesesmal deutlich größer als sonst. Sämtliche Augen waren auf sie gerichtet. Zuerst bildete sich Selina ein, dass die Anwesenden auf ihr auffälliges Make up und die doch sehr legeren offenen Haare starren würden aber dann viel ihr die Haarfarbe von Vinara auf. Diese Farbe war tatsächlich ein wahrer Blickfang und der Andorianerin schien es zu gefallen. Selina fragte sich nur, ob die Medienleute (die in ihrem Fall das Make up und die offenen Haare verbrochen hatten) für diese Farbe verantwortlich waren oder ob die Wissenschaftsoffizierin diese Farbe selbst gewählt hatte. „Da jetzt alle anwesend sind, eröffne ich diese Besprechung. Captain Tanrim wird später dazu stoßen.“ Fragend sah Selina in die Runde. „Konnte irgendjemand schon neue Informationen sammeln?“
  10. Mit stoischem Gesichtsausdruck hatte Selina die Informationen zur Naturkatastrophe auf dem kleinen Siedlungsplaneten zur Kenntnis genommen. Auch wenn die Vorgabe war, sich so zu benehmen wie immer, so fiel es doch der ersten Offizierin schwer, sich genau so zu verhalten und ganz besonders im Hinblick darauf, dass sie ständig von einem Kameramann verfolgt wurde. In ihrem Büro hatte sie zwar endlich Ruhe vor dem Störenfried gefunden, musste aber hinnehmen, dass sie auch in ihrem Büro von mehreren Kameras beobachtet wurde. In diesem Augenblick wünschte sie sich dem vulkanischen Volke anzugehören. Ein Vulkanier hätte die innere Ruhe, diese ganze Situation ohne Probleme zu meistern. Selina hatte es noch nie wirklich mit einer Naturkatastrophensituation bzw. Dürre zu tun gehabt. Allerdings waren die Informationen die man erhalten hatte, äußerst dürftig und machten eine optimale Planung und Vorbereitung etwas schwieriger. Zu allererst musste man sich einen Überblick über das ganze Ausmaß der Katastrophe machen. Dies konnte man aber erst tun, wenn man vor Ort war. Als nächstes musste man wohl eventuelle Folgeschäden der Katastrophe berücksichtigen und für die Zukunft vorsorgen. Selina war sich zwar sicher, dass die einzelnen Abteilungen schon mit Vorbereitungen und Planungen begonnen hatten aber trotzdem musste so eine Notfallsituation koordiniert werden. Nur wenige Augenblicke später erhielten alle Abteilungen den Befehl, entsprechende Konzepte zu erstellen und diese noch vor Erreichen des Planeten bei einer Besprechung vorzustellen.
  11. Bis jetzt war Selina dem ganzen Trubel äußerst erfolgreich aus dem Weg gegangen. Niemals blieb sie an dem selben Ort länger als 5 Minuten und versteckte sich dann immer wieder in ihrem Büro. Auf dem Schiff selber war eine ungewöhnliche Hektik und Betriebsamkeit ausgebrochen. Jedem war die Nervosität und das Unwohlsein über diese Situation deutlich anzusehen. In diesem Moment wünschte sich die erste Offizierin einen netten kleinen Krieg, irgendwo in der Galaxis ... Man wäre gezwungen die netten TV-Herrschaften vom Schiff zu bringen und könnte sich wirklich wichtigen Aufgaben widmen. Aber es herrschte derzeit Frieden im All. Verdammt! Es war an der Zeit Yasmin vom Kindergarten abzuholen. Auch vor diesem Ort hatten die Techniker kein Halt gemacht. Wer hatte schon Interesse daran Kindern beim Spielen und Lernen zu zuschauen? Kaum hatte Selina den Raum betreten, kam ihr auch schon Yasmin entgegen. „Hallo Mami!“ „Na, meine Süße! Wie war dein Tag?“ „Der war super! Wir haben gesungen und gemalt und getanzt und wieder gemalt und ...“ „Das klingt wirklich aufregend. Hör mal zu, weißt du noch was ich dir bezüglich dieses Hamstersongs gesagt habe?“ Das kleine Mädchen nickte andächtig. „Gut. Vergiß es! Sing dieses Lied so viel du willst und ganz besonders sollst du es lange und laut singen, wenn eine nette Dame die mit einem gewaltigen Kaffeebecher bewaffnet ist, vor dir steht. Okay?“ Yasmin strahlte über das ganze Gesicht. „Yippieh!“ „Dann lass uns jetzt nach Penelope sehen.“ Mutter und Tochter verließen den Kindergarten und gerieten nur wenige Minuten später in die Fänge der verrückten Regieassistentin. „Hey, Sie da! Sie sind doch Selina Kyle, oder?“ Malika fuchtelte hektisch mit ihrem Kaffeebecher vor Selinas Gesicht herum. „Ja das bin ich ....“ „Was??? Hör mal Schätzchen, ich habe doch klipp und klar gesagt, dass das so nicht geht ...“ Selina brauchte einige Sekunden bis sie verstand, dass Malika mit jemand anderem sprach. Ein Orioner fing an, Selinas Haare zurecht zu zupfen und drehte ihren Kopf nach links und nach rechts. Das gleiche wollte er bei Yasmin machen, doch nur ein Blick der ersten Offizierin genügte um den Orioner Einhalt zu gebieten. „Okay, sagen Sie mir in 30 Sekunden wer Sie sind und warum Sie die Sternenflotte lieben!“ Der Kameramann hielt die Kamera direkt auf Selina. „Ich bin Cmdr. Selina Kyle, erste Offizierin der Community. Die Sternenflotte bietet so viele Möglichkeiten ...“ „Nein, nein. Das ist langweilig. Wieso ist so ne heiße Schnitte wie Sie bei so einem Verein?“ Selina rang sich ein Lächeln ab und schickte ihrer Tochter ein telepathisches Fang jetzt an den Song zu singen! und wollte gerade antworten, da fing Yasmin auch schon zu trällern. Schmerzverzehrt presste Malika das freie Ohr mit dem Kaffeebecher zu. „Okay, das reicht schon. Das wichtigste haben wir im Kasten.“ Malika warf dem Kameramann einen fragenden Blick zu und dieser nickte nur. Yasmin intensivierte ihren Gesang und Malika verabschiedete sich äußerst hektisch mit ihrem Team und verschwand im Gang. „Puh, das war zum Glück kurz und schmerzlos. Gut gemacht, Kleine!“
  12. Selina konnte einfach nicht glauben, was sie gesehen hatte. Das konnte doch nicht wirklich der pure Ernst der Sternenflotte sein?! Hatten die nichts besseres zu tun? Allein der Gedanke daran, ständig beobachtet zu werden und dann auch noch von wildfremden Leuten behagte der ersten Offizierin ganz und gar nicht. Wieso ließ Tanrim das zu? Hatte seine Crew nicht genug durchgemacht? Anscheinend nicht. Das Universum, die Götter, wer auch immer meinte es wohl nicht besonders gut mit der USS Community. Anders ließ sich dies nicht mehr erklären. Irgendwann hatte sich ihre Starre wieder gelöst und sie verließ ebenfalls den Besprechungsraum. Es musste noch einiges vorbereitet werden, vor allem im eigenen Quartier. Gewisse Dinge mussten streng unter Verschluß gehalten werden und so delikate Dinge wie Reizwäsche und Sexspielzeuge mussten besonders gut verstaut werden. Allein der Gedanke daran, sich ausgerechnet jetzt in Liebesdingen zurückhalten zu müssen, brachte Selina zum Kochen. Erst vor wenigen Tagen war sie mit John wieder zusammengekommen und sie wollte die neugewonnene Zweisamkeit genießen und zwar ohne Kameras! Im Quartier angekommen, räumte sie erstmal das übliche Chaos zusammen und packte dann das schöne Kleid, welches sie zu den Feierlichkeiten getragen hatte, zurück in den Schrank. Diese halianische Hochzeit war wirklich etwas besonderes gewesen. Insgeheim fragte sie sich, ob das Nudelholz aus Titan als Hochzeitsgeschenk gut bei Milseya angekommen war. Vielleicht ergab sich irgendwann die Möglichkeit mal wieder ein Schwätzchen mit der Piloten zu führen ....
  13. Selina lauschte bedächtig der Stimme des Klingonen. Was sollte man daran auszusetzen haben? Nach wie vor verstand Selina den Sinn der ganzen Prüfungen nicht. All das konnte niemanden auf die Ehe vorbereiten und schon gar nicht ließ sich damit ermitteln, ob es der Richtige war, den man heiraten wollte. Also, wozu der ganze Hickhack? Aber sie stand nunmal hier als Gegensprecher und ganz gleich, was sie von dem allen hielt, sie musste sich an die Spielregeln halten. „Ja Arita, du hast Recht. Ein Mann sollte tatsächlich mehr können, als nur den Mond anzuheulen. Das kann ja meine Katze noch deutlich besser. Und siehst du das? Er singt zwar diese Oper aber er fühlt sie nicht. Er spult sie herunter ohne jede Bewegung und ohne jede Emotion. Genauso gut könnte man einem Kieselstein zuhören. Das wäre wenigstens keine Zeitverschwendung!“ Das hämische Lächeln Aritas war nicht zu übersehen. Der guten Frau schien das tatsächlich zu gefallen. Selina konnte mal wieder nur innerlich den Kopf schütteln. Manche Völker hatten wirklich seltsame Sitten aber irgendwie passte es zu Milseya. Selina blickte in die Zuschauerreihen und erspähte Solak. Er war also doch gekommen. Lächelnd erinnerte sie sich an das Gespräch, das sie vor wenigen Stunden mit ihm geführt hatte ... Sta'el war gegangen um Essen zu holen. Man sollte wirklich einen Zeltservice einrichten für Eltern, die ihren ungezogenen Sohn bewachten... Solak genoss die Minuten der Einsamkeit. Er schloss die Augen - einen Teil seiner Sinne noch immer auf Niklan gerichtet - und entspannte sich während ihm die Sonne auf die Nase schien. Selina war schon eine ganze Weile in der Gegend herumspaziert und hatte sich Gedanken über die bevorstehende letzte Prüfung von H'Qar gemacht. Ihre grünen Augen erhaschten Solak, der zu schlafen schien. Selbstverständlich hatte sie von dem Schabernack den Niklan angestellt hatte gehört. Sie ging auf ihren Freund zu. "Hallo Solak." Ein Auge des Councelors öffnete sich langsam und musterte die Erste Offizierin. Der Mund begann zu lächeln. "Es ist schön dich zu sehen. Setzt du dich zu mir und leistet mir Gesellschaft?" "Gerne." Selina lächelte und setzte sich neben das Spitzohr. "Du bewachst also deinen Sohn?" Das Auge hatte sich wieder geschlossen. Mit erhobener Stimme antwortete Solak: "Ja. Bevor er noch ein Zelt in Brand setzt. Das wird noch ein Nachspiel haben!" Dann flüsterte er: "Verrate es ihm bloß nicht, aber ich bin ganz schön stolz auf den Kurzen. In seinem Alter so etwas zu schaffen! Er ist viel, aber sicherlich kein Dummkopf! Er kommt ganz nach meiner Schwester." Vaterstolz schwang in seiner Stimme mit. "Hm, ich kann dich verstehen aber trotzdem solltest du weiterhin ein Auge auf ihn haben. Man weiß nie, wohin sich ein Kind entwickelt. Ganz besonders wenn dieses Kind Niklan heisst." "Ich denke, bei einem Kind namens Yasmin kann man auch nie wissen, was? Sag mal... Wir haben ja schon ewig nicht mehr miteinander in Ruhe reden können. Wie steht es zwischen dir und John?" Selina platzte fast vor Glück aber bis jetzt hatte sie dies gut kaschieren können. "Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg wieder zusammen zu kommen." Jetzt öffneten sich beide Augen. Solak griente. "Das sind sehr gute Neuigkeiten! Ich freue mich für Euch!" "Danke. Ich kann es selber noch nicht ganz fassen. Ich hoffe, dass wir es schaffen werden aber der erste Schritt ist schon getan und ich bin sehr zuversichtlich. Aber was ist mit dir? Du warst lange Zeit auf Vulkan?" Es wurde ihm mulmig zumute. Er wusste, dass er mit Selina darüber sprechen musste. Doch hatte er dieses Gespräch immer wieder hinaus gezögert. Sie war eine der wichtigsten Personen in seinem Leben. Falls er die Community verließ, verließ er vor allem sie... "Ja. Mir wurde angeboten, eine Zeitlang mit romulanischen Exilanten zu arbeiten. Und..." Er setzt sich auf, die Stirn in Falten gelegt. "Selina, ich überlege, ob ich dort bleibe. Auf Vulkan." Die erste Offizierin musterte ihren Freund lange und eingehend. Nach einer Weile fing sie an zu lächeln. "Dir bedeutet diese Arbeit sehr viel, nicht wahr?" "Ja. Und", wieder senkte er die Stimme zu einem Flüstern, "wir haben auch meinen Onkel nach Vulkan bringen können. Unter einem neuen Namen, natürlich." Die Stimmlage wurde wieder normal. "Doch das alleine ist es nicht. Ich fühle mich schon länger nicht mehr wohl auf der Community. Irgendwie ist mir vieles dort fremd geworden. Und jetzt, wo mein Ruf wieder hergestellt ist und mir alle Türen offenstehen... Frage ich mich, welche Möglichkeiten mir dort bleiben. Außerdem wäre Vulkan vielleicht das Beste für Niklan. Es gäbe so viele Gründe dort zu bleiben... Aber ich habe mich noch nicht entschieden. Ich bin gerade ein wenig ratlos." Er sah ihr in die Augen. "Nicht zuletzt wegen dir." Wieder lächelte Selina das Spitzohr an. "Du weißt, dass du mir das Herz brichst, wenn du fort gehst aber was für eine Freundin wäre ich, wenn ich dich nicht gehen lassen würde? Irgendwann muss auch ich beginnen, auf eigenen Füßen zu stehen." Selina blinzelte in die Sonne. "Wenn du denkst, dass diese Arbeit die richtige für dich ist, dann solltest du gehen ..... und irgendwann wiederkommen." "Ja, schon... Aber du und Yasmin... Ihr fehlt mir doch jetzt schon!" "Du und Niklan würden uns auch fehlen. Sehr sogar! Aber du musst dich entscheiden. Man kann nicht alles haben. Du solltest dir überlegen, was du genau vom Leben willst. Das ist bestimmt keine leichte Entscheidung aber du musst sie treffen. Das kann ich dir leider nicht abnehmen." "Du könntest aber mitkommen nach Vulkan." Er meinte es ernst. Solak erntete einen irritierten Gesichtsausdruck. "Und was soll ich dort?" "Alles was du möchtest. Yasmin könnte dort zur Schule gehen. Es gibt gute Lehrer." "Ich weiß, was du meinst aber im Moment könnte ich mir ein Leben zwischen all diesen stoischen Spitzohren nicht vorstellen." Solak lehnte sich wieder zurück. Sie hatte ihm nicht die Ohre abgerissen! Puh! "Und dann? Wirst du endlich das Schiff übernehmen? Dann komme ich auch ganz bestimmt zurück! Oder wollen John und du noch mehr Kinder?" Selina zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich bin eigentlich nicht unzufrieden mit meinem Posten. Und ob ich und John irgendwann mehr Kinder haben werden oder nicht, steht in den Sternen. Ich muss erstmal sehen, dass wir unsere Beziehung neu aufbauen. Das ist jetzt das Wichtigste." "Ihr schafft das. Ich bin mir ganz sicher. Schließlich: Du wirst so schnell keinen anderen finden, mit dem ICH einverstanden wäre!" "Puh, da hab ich aber Glück gehabt!" Selina freute es tatsächlich sehr, dass Solak John als Freund ansah und ihn auch als ihr würdig empfand. Das wichtiger als jede erdenkliche Prüfung die man zu bestehen hatte. "Wo hast du dich eigentlich die letzten Wochen herumgetrieben? Du warst ja schier nicht zu erreichen. Hast du meine Briefe überhaupt erhalten?" "Ja, das habe ich. Tut mir Leid, dass ich nicht geantwortet hatte aber ich wollte alleine mit der Sache klar kommen. Ich hatte mich die ganze Zeit in meiner Wohnung auf der Erde verkrochen. Das hat mir viel Zeit zum Nachdenken gegeben." "Und? Erzähl deinem Councelor davon." "Was soll ich sagen? Ich habe endlos viel geweint, habe tagelang nichts gegessen, bin fast verrückt geworden. Aber irgendwann kann man nicht mehr weinen. Irgendwann fängt man wieder zu essen an. Es musste weitergehen, allein das war ich schon meiner Tochter schuldig. Natürlich hatte ich trotzdem Angst ihm zu begegnen. Was würde er tun oder sagen? Wie würde sich die Zusammenarbeit auf dem selben Schiff gestalten. Ich glaube, wenn wir uns hier nicht wieder näher gekommen wären, dann wäre ich ohne zu zögern mit dir nach Vulkan gekommen." "Und WIE genau seid Ihr Euch wieder näher bekommen? Ich habe leider zu spät mitbekommen, dass er deine Ehre einem Klingonen gegenüber verteidigen wollte. Sonst hätte ich ihm gerne geholfen." "Sein Versuch meine Ehre gegenüber einem Klingonen zu verteidigen war natürlich äußerst dumm und nicht besonders gut ausgeführt gewesen aber das hatte mir gezeigt, dass er noch Gefühle für mich hat. Ich war neugierig geworden und musste einfach herausfinden, was in ihm vorging. Am Tag darauf haben wir miteinander gesprochen. Ein Gespräch, das lange fällig war und ich bin so glücklich, dass seine Liebe zu mir so stark ist, dass er sich ein Leben mit einer Killerin vorstellen kann." Ihr Freund lächelte diabolisch. "Vermutlich hat er einfach nur Angst gehabt, dass du ihn sonst bis zum Ende des Universums jagen würdest." Selina musste ebenfalls grinsen. "Höchstwahrschenlich! Ich nehme nachher an der letzten Prüfung für H'Qar teil. Wirst du zusehen?" Er seufzte. "Ich fürchte, ich habe keine andere Wahl. Sta'el hat versprochen, dass er Ketten für Niklan besorgt." "Du platzt ja fast vor Begeisterung! Du hast die einmalige Chance zu sehen, wie sich der Klingone zum Affen macht und du willst dir das nicht ansehen?" "Ich gehe jede Wette ein, dass der singt! Die singen doch immer! Sobald ihnen mehr als drei Personen zusehen, singen diese Klingonen! Das muss ich mir beim besten Willen nicht ansehen. Doch mein Gatte sagt, ich muss." "Hm, mag sein, dass er singen wird aber das wird nicht das einzige sein, was er tun muss um die Frauen von Milseyas Familie zu beeindrucken." Wieder da war dieses gewisse Lächeln. "Also, wenn der wirklich singt, dann war's das mit der Hochzeit. Weißt du schon mehr?" "Nein, leider nicht. Aber ich bin zur Gegensprecherin erkoren worden. Ich darf also lästern bis sich die Balken biegen. Aber das wirst weder du noch H'Qar hören können." "Spielverderber! Ich will auch Gegensprecher sein. Stattdessen musste ich in die Wüste..." Solak seufzte. "Sta'el sagt, ich soll nicht mehr gegen diese Verbindung hetzen und sie endlich akzeptieren." "Und wieder einmal hat dein Ehemann Recht. Was stört dich so sehr daran? Man kann es sich nunmal nicht aussuchen in wen man sich verliebt." "In einen Klingonen?!" Selina musste lachen. "Ja, auch das kommt vor!" Er schüttelte sich. "Ich kann ja viel verstehen, aber das niemals. Es ist einfach so.... Mir fehlen die Worte! Ich bete zu den Elementen, dass keines meiner Kinder etwas klingonisches mit nach Hause bringt!" "Mich selber vergiften. Nein, im Ernst: Es gibt nichts was ich tun kann oder werde. Ich kann nicht aussuchen, an wen sich meine Kinder binden wollen. Irgendwo hat die Erziehung meiner Mutter doch Früchte tragen müssen. Ich kann nur im Vorfeld beten. Viel beten." Solak zwinkerte ihr zu. "Dann solltest möglichst viele Götter um Gehör beten, sonst wird das nichts!" Selina erhob sich. "Ich sollte nun gehen und mich auf die Prüfung vorbereiten." "Ich warte noch auf Sta'el und komme dann später nach. Vielleicht stellt Niklan ja vorher noch etwas an und ich darf hier bleiben..." "Tststs. Du solltest dringend an deiner Einstellung arbeiten." Selina zwinkerte dem Spitzohr zu. "War schön wieder mit dir zu plaudern. Ich hoffe, das können wir bald wiederholen." Idic und Hoshi in: Halii, die Sonne brennt. Die Frisur sitzt! Drei-Planeten-Taft
  14. Der Duft von frisch bebrühtem Kaffee ließ John die Augen öffnen. Die Helligkeit schmerzte wie tausend Dolche in seinem Kopf und die wenigen Geräusche die an seine Ohren drangen, klangen wie gewaltige Gewitterstürme. Nach mehrmaligen Blinzeln hatten sich seine Augen halbwegs an die Helligkeit gewöhnt und er konnte eine Person erkennen: Es war Selina. Mit ruhigem Blick betrachtete sie ihn. Ihre Hände waren wie zu einem Gebet zusammengefaltet und ruhten auf ihren Oberschenkeln. Sie trug einen der Sari und sah absolut umwerfend darin aus. „Hast du deinen Rausch ausgeschlafen?“ John rappelte sich langsam auf und fuhr sich durch das zerzauste Haar. „Geht so.“ Selina deutete auf ein Tablett, dass neben ihr stand. „Hier hast du Kaffee, Mineralwasser sowie Rollmöpse und saure Gurken. Das ideale Katerfrühstück.“ Die erste Offizierin erhob sich um zu gehen. Blitzschnell griff John nach ihrer Hand. „Bitte, geh nicht. Ich muss mit dir sprechen. Ich möchte eine zw....“ „Später. Sobald du einen klaren Kopf hast, werden wir miteinander sprechen.“ John ließ ihre Hand los. „Du willst wirklich mit mir sprechen?“ „Ja. Deine Aktion gestern war äußerst dumm gewesen. Und trotzdem hat sie mich beeindruckt. Du bist richtig aus dir rausgekommen. Das kannte ich so noch nicht von dir. Deswegen habe ich mich dazu durchgerungen, mit dir zu sprechen.“ Selina ging zum Ausgang des Zeltes und drehte sich nochmals zu John um. „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Also überlege dir gut, was du mir zu sagen hast.“ John verstand und nickte stumm. Der Sand unter ihren Füßen war wunderbar warm und die Meeresbrise sorgte für die richtige Abkühlung. Dieses Halil war wirklich ein schöner Ort. Zumindest dieser Ort war schön. Wie es auf dem restlichen Planeten aussah, wusste Selina nicht. Jemand näherte sich ihr von hinten. Ohne sich umzudrehen, wusste sie, wer es war. „Geht es dir besser?“ John setzte sich zu ihr in den Sand. Er war frisch geduscht und trug den Sarong, der in seinem Zelt gelegen hatte. „Ja, mir geht es besser.“ Selina wandte ihren Blick nicht vom Meeresspiegel ab. „Sag mir, was du zu sagen hast.“ John holte tief Luft und sah sie an. „Ich bin ein Idiot. Es tut mir so Leid, wie ich mit dir umgesprungen bin. Ich habe viel über die letzten Wochen nachgedacht und mir ist klar geworden, dass ich zwar nicht gutheißen muss, was du in deiner Vergangenheit getan hast ... aber für mich zählt das Hier und Jetzt. Ich habe mich in dich verliebt so wie du bist. Es macht keinen Unterschied, ob du eine genmanipulierte Killerin bist oder nicht. Ich liebe dich so wie du bist und das ist das einzige was zählt.“ Selina wandte ihren Blick vom Meer ab und sah dem Mediziner direkt in die Augen. „Du kommst also damit klar, wer ich wirklich bin und was ich getan habe?“ „Es wäre eine Lüge, wenn ich das jetzt einfach mit einem JA beantworten würde.“ John rückte näher an Selina heran und griff nach ihrer Hand. „Ich werde mich damit intensiv auseinandersetzen müssen aber das kann ich nur mit deiner Unterstützung. Ich möchte verstehen, warum du damals so gehandelt hast. Das wird nicht einfach werden. Wir müssen praktisch von Null wieder anfangen aber ich weiß, dass meine Liebe stark genug ist, dass durchzustehen.“ Selina sah John tief in die Augen und selbst ein Blinder konnte sehen, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen. Sie fühlte seine Liebe zu ihr und in ihrem Körper fing es an überall zu kribbeln. Sie legte ihm ihre freie Hand auf die Wange. „Gut. Dann lass uns einen Neustart wagen. Es wird keine Geheimnisse mehr geben und die Zeit wird uns zeigen, ob unsere Liebe stark genug für eine Beziehung ist.“ John lächelte sanft. „Hi! Mein Name ist John Gilmore und ich bin Arzt auf der USS Community. Darf ich Sie auf einen Cocktail einladen?“
  15. „Hej du – gib mir noch so ein Bier!“ rief Sam dem sichtlich gestressten Barkeeper zu und fuchtelte mit dem leeren Glas in der Luft herum. Es tummelten sich schon ziemlich viele Leute auf dem Festplatz und alle schienen sehr durstig zu sein. In Mitten des Platzes war eine kleine Tanzfläche aufgebaut und eine Fünf-Mann-Band spielte Remakes ziemlich schräger haliianischer Schlager, die unverständlicherweise sogar tanzbar schienen, denn seit einer guten halben Stunde schwebte Assjima mit Sta’el über das Parkett. John guckte gedankenverloren in das leere Weinglas, welches er hin und her schwenkte. Halianischer Wein hatte tatsächlich Geschmack. "Ja und für mich noch so ein Wein! Am besten läßt du grad die ganze Flasche hier!" Die Augen des Mediziners klebten schon den ganzen Abend an Selina. Noch immer hatten die beiden kein Wort miteinander gesprochen. Dabei hatte er es sich so sehr vorgenommen. Irgendwie war er hier an der Bar gelandet und trank seitdem ein Glas Wein nach dem anderen. Zuerst wollte er sich ein wenig "Mut" antrinken aber irgendwie uferte das gerade aus. Der Barkeeper reagierte nicht auf Sams Rufe. Er war damit beschäftigt, umständlich eine Flasche Wein zu öffnen. Schnaubend stand Sam auf, ging ein paar Schritte nach links und schob sich in Hörweite des Mannes auf einen freien Barhocker. „Noch ein Bier … bitte!“ Endlich wurde er erhört und bekam eine neue Flasche. „Man, ist das laut hier“ brummelte er seinem Nachbarn zu ohne den Blick von der Tanzfläche zu lassen. Eine bekannte Stimme drang durch das Stimmenwirrwarr an Johns Ohr und veranlasste ihn dazu, sich in diese Richtung zu drehen. "Sam! Schön, Sie mal wieder zu sehen!" „JOHN! Is’ ja cool! Wie geht’s denn so?“ Der Betazoide rutsche mit seinem Hocker etwas näher an seinen neuen Nachbarn heran. John blickte in das bereits gefüllte Weinglas und fing an zu grinsen. "Jetzt geht es wieder gut. Und selber?" „Och … nach ein paar Flaschen geht’s … wenn dieser Sta’el sich nur in einen Smoking geworfen hätte so wie ich heute. Stattdessen läuft der mit einem Lappen um die Hüften rum …“ Sam zerrte an seiner Krawatte. „Außerdem ist der Strick viel zu warm!“ John folgte Sams Blicken zu Sta'el und Assjima die ausgiebig miteinander tanzten. "Ach, Vulkanier haben einfach keine Ahnung von guter Kleidung!" Auch der Mediziner trug einen Smoking. Das es für dieses Kleidungsstück eigentlich viel zu warm war, merkte er dank des Weines kaum noch. "Wieso tanzen Sie nicht mit Assjima?" „Ich kann solche Tänze nicht … ist nicht mein Stil. Und schon gar nicht in diesen Schuhen, die Assjima mir aufgezwungen hat.“ Er hob umständlich einen Fuß hoch und zeigte dem Arzt die nagelneuen Salonschleicher. „Die drücken!“ Er nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche und sah sich suchend um. „Wo steckt denn Selina? Ich habe sie heute Abend noch gar nicht gesehen.“ John stellte sein Weinglas ab und hob erschwert den rechten Arm an. "Da! Dort drüben steht sie! Mein Gott, sie ist so wunderschön ...." Sofort hielt der Mediziner wieder das Weinglas an seine Lippen und leerte es. Sam folgte dem Fingerzeig. „Oh ja … das ist sie. Fast so schön wie Assjima in ihrem neuen Kleid. Man war der Fetzen teuer. Der hat mich ein Monatseinkommen gekostet. Aber was soll’s … nix ist mir für sie zu teuer. Aber warum sitzt Selina da drüben und Sie alleine in Gesellschaft einer Flasche hier an der Bar?“ "Weil ich ein dämlicher Idiot bin!" John spürte Sams fragenden Blick. "Sie vertraut mir ihre tiefsten Geheimnisse an und was mache ich? Ich verlasse sie!" Das leere Glas wurde dank der Weinflasche wieder gefüllt. „Das ist wirklich idiotisch …“ Sam knallte die Flasche auf den Tresen. „Wie kann man so ein Wahnsinnsweib verlassen nur weil sie einem vertraut?“ "Jaja, gibs mir! Ich habs nicht anders verdient! Ich muss sie wieder zurückgewinnen!" John ließ abermals Wein seine Kehle herunterlaufen. Dabei beobachtete er, dass Sta'el und Assjima aufgehört hatten zu tanzen und Selina nun mit der deltanischen Ärztin sprach. „Man … womit haben wir nur solche Frauen verdient?“ Sam hob erneut die Flasche zum Mund, hielt dann aber in der Bewegung inne und starrte den Arzt neben sich an. „Eh - das hast du doch nicht im Ernst gemeint, oder? Du hast sie nicht wirklich verlassen?“ "Oh doch, das habe ich. Hatte ich schon erwähnt, was für ein Idiot ich bin? Es macht mich irre, dass ich sie nicht um mich habe. Wieso habe ich das nur getan? Ich bete zu Gott, dass sie mir noch eine Chance gibt!" „Sie hat dich also nicht rausgeworfen?“ Sam beugte sich über die Theke und angelte nach einer neuen Flasche Bier, die mit einem lauten Plopp öffnete. „Was ist denn das hier eigentlich für ein Zeug …“ Er hielt die Flasche dicht vor die Augen. „Tatsächlich einheimisch. Aber in Lizenz gebraut. Wusste gar nicht, dass die Haliis so gutes terranisches Bier brauen können … Du bist echt von alleine gegangen?“ John nickte traurig. "Ja. Ich habe sie für Dinge verurteilt, die sie in ihrer Vergangenheit getan hat. Aber sie hat diese Vergangenheit hinter sich gelassen. Ich habe sie so kennen- und liebengelernt wie sie jetzt ist. Warum sollte ich mich an dem stören was vergangen ist. Jetzt ist mir klar, dass man immer nach vorne schauen sollte. Leider kam diese Erkenntnis erst nachdem ich Schluss gemacht habe." „Hm …“ Der Betazoide nickte nachdenklich. „Gut dass du das sagst … ich meine das mit der Reue. Assjima treibt mich zur Verzweiflung weil sie so ist wie sie ist. Und eigentlich liebe ich sie ja weil sie so ist. Aber manchmal … weißt du, wenn sie so unbekümmert schäkert und gar nicht merkt wie sie mit ihren Pheromonen die Männer um sich herum wuschig macht … da könnte ich echt ausrasten. Aber ich würde wahrscheinlich auch Wein trinken wenn ich sie verlassen würde weil sie das ist was sie ist …“ Er trank hastig und setzte dann ein schiefes Grinsen auf. „Sorry Kumpel, aber ich rede schon langsam wirres Zeug.“ "Ich kann dich gut verstehen. Assjima ist ein wahrer Sonnenschein und sie ist nunmal verdammt heiß. Zum Glück hat Selina niemals mit anderen Männern geflirtet, zumindest nicht in meiner Nähe. Das hätte mich wahnsinnig gemacht. Es ist erstaunlich, dass du es bis jetzt ausgehalten hast!" „Ich bin einfach zu gutmütig. Ich sollte mal ordentlich mit der Faust auf den Tisch hauen.“ Wie um eine Demonstration abzugeben, donnerte er mit der Rechten auf die provisorische Platte, so dass ringsum die Gläser erzitterten. Verwunderte Augenpaare richteten sich auf die beiden Männer. „Ja, schaut nur alle her!“ rief er den Leuten zu. „Schaut euch diese beiden Idioten genau an, die die schicksten Frauen der Galaxie haben. Der hier …“ er deutete auf sich „ … wird seine verlieren weil er sie nicht versteht und der da …“ er drückte John den Zeigefinger auf die Brust „ … ist blöd genug, seine aus freien Stücken zu verlassen. He du da!“ Sam winkte dem Barkeeper zu. „Bring mal ne Flasche von dem Scotch … und zwei saubere Gläser. Und ihr anderen dürft jetzt wieder woanders hinglotzen!“ Scotch klang wie Musik in Johns Ohren und der Barkeeper brachte den beiden Männern die bestellte Flasche und zwei saubere Gläser. John nahm die Flasche zur Hand und füllte die Gläser fast bis zum Rand. "Auf uns Idioten!" „Und auf unsere Wahnsinnsweiber, die uns nur Kopfzerbrechen bereiten!“ Sam kippte den Inhalt des Glases in sich hinein und füllte bei beiden nach. „Eigentlich kannst du froh sein, dass du dich rechtzeitig verdünnisiert hast. Ich hänge immer noch in dieser Fuchsfalle fest.“ John sah an Sam herunter. Er konnte bei bestem Willen keinen Fuchs sehen. Vielleicht saß Sam ja darauf? Plötzlich erhaschte etwas die Aufmerksamkeit des Mediziners. "Guck mal, unsere Schnecken haben Gesellschaft bekommen!" „Was … WAS zum Teufel wollen diese beiden Klingonen denn von denen?“ Der Betazoide stemmte sich mit den Armen auf der Theke nach oben. „Eh … die lachen ja!“ Die Freunde des Bräutigams schienen irgendwelche amüsanten Geschichten zu erzählen. Jedenfalls bogen Selina und Assjima sich vor Lachen. „Siehste – gut dass du da raus bist. Sollen sie doch flirten mit wem sie wollen. Uns tangiert das nicht im Geringsten!“ Er hob das Glas und prostete John zu. John erwiderte die Geste und kippte den Scotch in einem Zug herunter. "Hey, der eine Klingone betatscht Assjimas Schulter .... und dieses Grinsen .... Aber du hast ja Recht! Uns geht das gar nix an!" „Und ich bins ja gewöhnt“ brummelte der Pilot in sein Glas. Doch plötzlich fixierte sich sein schon etwas verschwommener Blick erneut auf das Geschehen. „Haste das gesehen? Assjima hat ihm eine gescheuert! Unsere Schnecken nehmen ihre Gläser und gehen weg.“ Er starrte weiter. „Und jetzt sitzen die Freaks da und geifern ihnen nach. Siehst du das John?“ Er griff nach Johns Arm und zerrte aufgeregt daran. „Siehst du wie die unsere Frauen mit den Augen ausziehen?“ John blinzelte mehrmals bis sich das Bild in der Ferne schärfte. "Boah, sieh dir diese Lüstlinge an! Die Ohrfeige scheint sie noch mehr anzuspornen. Was fällt denen ein?! DAS sind unsere Weiber! Hände weg! Los, die schnappen wir uns!" „NIEMAND BEGRAPSCHT MEINE FRAU!“ brüllte Sam und rutschte vom Barhocker. Er taumelte und hielt sich an John fest. „Die hauen wir zu Brei!“ John kippte sich zur Stärkung noch einen Scotch hinter die Binde und wackelte zusammen mit Sam auf die beiden Klingonen zu. "Hey, ihr da! Das sind unsere Frauen! Lasst sie in Ruhe!" Die Klingonen brachen in schallendes Gelächter aus, als die beiden Männer mit finsteren Minen vor ihnen standen. Der eine stand auf – auch er war nicht mehr sicher auf den Beinen – packte Sam am Kragen und hob ihn hoch. „Was wollt ihr Wichte?“ gröhlte er, während Sam zappelnd um sich schlug. „Ihr sollt eure Finger von unseren Frauen lassen oder es gibt Saures!“ jappste der Betazoide. „Hahahahahaha … dann zeig doch mal wie du das anstellen willst.“ Er stellte Sam grinsend auf den Boden und stemmte die Arme in die Hüften. „Gib mir Saures!“ befahl er dröhnend. Sam hob die Fäuste, ging dahinter in Deckung und tänzelte um den Klingonen herum. John brauchte etwas bis er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte und starrte den anderen Klingonen an. "Ihr lacht über uns? Das wird euch noch vergehen!" Der zweite Klingone stand amüsiert auf und wartete darauf, dass der Mensch versuchte zu zuschlagen. Ja, diese Feier begann ihm endlich zu gefallen! „John … jetzt zeigen wir denen mal wie man richtig kämpft!“ Sam landete einen linken Haken auf der Brust des Klingonen. Der wackelte jedoch nicht einmal. „Na du Mensch? War das schon alles?“ lachte der und verpasste Sam einen Stoß an der Schulter, so das dieser rückwärts ins Gras fiel. „Sag nie wieder MENSCH zu mir!“ stieß der Betazoide wutentbrannt aus und rappelte sich hoch. Erneut ging er hinter den Fäusten in Deckung und hüpfte so schnell er in seinem zustand noch vermochte um seinen Gegner herum, der sich dank des schweren Blutweines nur mühsam mitdrehen konnte. Und ehe er sich versah parkte Sam seine rechte Faust von unten auf das Klingonische Kinn. Der Hüne wankte und hielt sich überrascht an seinem Kumpel fest. Dieser war genauso überrascht und sah nicht wie John seinen Angriff startete. Der Wein sorgte dafür, dass seine Faust den Klingonen nur am Arm traf. Der packte den Mediziner an den Schultern und schleuderte ihn von sich. John krachte halbwegs auf einen Tisch, rappelte sich aber wieder hoch und sprang auf den Klingonen wieder zu. Er täuschte einen weiteren Faustschlag an, ging dabei aber in die Hocke und brachte den Riesen mit einem Beinfeger zu Fall. Dabei riss der Klingone seinen Kumpel gleich mit sich. Sam nutzte die Chance und warf sich mehr fallend und taumelnd als gezielt hechtend auf seinen Gegner und begann, dessen Gesicht mit einem Faustregen zu wässern. „Du gaffst nie wieder meine Frau an! Und ich bin KEIN Mensch!“ brüllte er bis der Klingone ihn mit einem kräftigen Stirn-gegen-Stirn-Stoß von sich herunter schaffte. Während Sam benommen im Gras saß kam sein schwer angetrunkener Gegner mühsam auf die Beine, hob Sam mit einem kräftigen Ruck hoch und warf ihn unter lautem Lachen direkt in Johns Arme. John fing zwar den Betazoiden auf, aber seine Beine waren zu schwammig um das zusätzlich Gewicht zu halten. Beide Männer stürzten zu Boden. "Verdammt!" „John du Idiot! Warum wirfst du mich um?“ zischte der Pilot und kämpfte sich hoch um erneut mit erhobenen Fäusten auf den Klingonen zuzutaumeln. Der holte schon zum nächsten Schlag aus, doch kam Sam nicht in seine Reichweite. Eine zarte Frauenhand hatte ihn von hinten am Kragen gepackt und hielt ihn fest. „Sam! Lass den Quatsch.“ „Lass mich los Assjima! Ich schlag den wie er ist ungespitzt in den Boden!“ Er ruderte wie wild mit den Armen, doch die Deltanerin lies nicht locker. John traute sich gar nicht, hinter sich zu gucken. Er spürte Selinas Anwesenheit. Er spürte, wie sie ihn mit Blicken durchbohrte. "Steh auf." Ihre Stimme klang eisern. Langsam kam der Mediziner wieder auf die Beine. Der andere Klingone machte Anstalten, den Mediziner ein weiteres Mal zu Boden zu schupsen, hielt aber inne als er in die funkelnden Augen der ersten Offizierin sah. John drehte sich langsam zu Selina um und brachte kein Wort heraus. Selina sah zu Assjima die immer noch Sam festhielt. "DAS war wirklich eine peinliche Vorstellung. Ihr könnt froh sein, dass die beiden genauso betrunken sind wie ihr!" „Zum Glück … sonst hätte ich den ganzen Abend damit verbringen dürfen, eure Knochen zusammen zu flicken“ ergänzte die Ärztin. Der Klingone stand noch immer mit erhobener Faust vor Sam als er erneut in lautes Lachen ausbrach. „Seht euch nur diese mickrigen Kerle an! Die stehen unter der Fuchtel ihrer Weiber!“ In diesem Augenblick ließ Assjima den Betazoiden los. “Einen Schlag hast du noch!“ Sam stürzte nach vorne und rammte seinen Kopf in den Bauch des überraschten Gegners, der daraufhin hinten überkippte und auf seinen vier Buchstaben landete. Selina stemmte ihre Hände in die Hüfte und lachte beide Klingonen aus. "Ich würde sagen, wir räumen das Parkett. Schließlich ist das eine Feier und sollte nicht zu einer Massenschlägerei ausarten. Außerdem beschämen wir Milseyas Familie." „Ja, ich finde auch dass ihr jetzt genug gespielt habt.“ Assjima zog Sam ein paar Meter weg damit er sich außer Reichweite der Klingonen befand, deren Verstand immerhin noch soweit arbeitete, dass sie Selinas Argumentation folgen konnten. Und beschämen wollten sie die Gastgeber keinesfalls. Deshalb ließen sie die Angelegenheit mit einigen deftigen Flüchen auf sich beruhen. Selina packte John am Arm und zog ihn hinter sich her. "Ich werde John zu seinem Zelt begleiten. Eine Mütze voll Schlaf wird ihn hoffentlich wieder zur Vernunft bringen. Auch wenn unser Gespräch nur kurz war, war es schön sich mit dir mal wieder zu unterhalten, Assjima." „Wir werden das ein andermal nachholen! Ich glaube, Sam braucht erstmal einen starken Kaffee.“ Die Deltanerin klopfte ihm den Schmutz vom Anzug, legte den Arm um seine Hüfte, winkte Selina, John und den Klingonen lachend zu und führte den taumelnden Gatten über den Festplatz hinüber zu den Zelten. Hoshi und Bryn in: "Und die Moral von der Geschicht’? Schlage die Klingonen nicht!"
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