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...unter der Kleidung nackt!

Operation "Dornröschen"


USS Community

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Jeremy Tenner hatte sich während des Fluges mit den Mannschaftslisten der Community vertraut gemacht und hatte überrascht festgestellt das er nicht der einzige Führungsoffizier war der auf Sternenbasis neu an Bord der Community gehen würde. So wie es aussah wurde auf der Sternenbasis die gesamte Schiffsführung ausgetauscht, plus des üblichen Mannschaftstransfers. Eine Tatsache auf die er Captain Tanrim ansprechen wollte.

Nun war er seit wenigen Minuten auf Sternenbasis 2 und musste sich beeilen um auf die Community zu kommen. Das Übergabegespräch würde in wenigen Minuten beginnen.

Captain Tanrim saß in seinem ausgeräumten Büro und warte gespannt auf das Zusammentreffen mit seinem Nachfolger.

Gerade noch rechtzeitig war Jeremy an der Luftschleuse zur Community angekommen. Er wurde dort von zwei Sicherheitsoffizieren in Empfang genommen und gleich zu Captain Tanrim geführt. Im Bereitschaftsraum des Captains Stand nur noch die Standarteinrichtung alle persönlichen Sachen die hier einmal gestanden haben mochten waren verschwunden.

Captain Tanrim saß in dem Bürostuhl als Jeremy Tenner eintrat, erhob sich dann aber gleich um seinen Nachfolger zu begrüßen. Jeremy streckte seine Hand aus. „Guten Tag ich bin Captain Jeremy Tenner.“

"Und ich bin Captain Vartik Tanrim, freut mich sie kennenzulernen. Auch wenn es unter diesen Umständen ist." antwortete der Zakdorn freundlich und gab seinem Nachfolger die Hand.

„Es freut mich ebenfalls. Ja eine Schiffsübergabe ist immer eine heikle Angelegenheit. War die Community Ihr erstes eigenes Kommando?“

"Nein, ich hatte schon zweimal zuvor eigene Kommandos. Das Letzte war auf der USS Markaska... Und sie?"

„Die Community wird mein drittes Schiff sein ich habe zuvor die USS Aiwa und zuletzt die USS Rosenberg kommandiert. Wenn letztere auch noch nicht all zulange.“

Jeremy seufze kurz.„Aber wir dienen ja alle dort wo die Sternenflotte uns haben will nicht war?“ Lächelnd beendete er seinen Satz.

"Ja, da haben sie Recht. Auch wenn es bei mir ein Schreibtisch im Hauptquartier sein wird." entgegnete Tanrim und seufzte.

„Dann habe ich von uns beiden jawohl das bessere Los gezogen. Aber kommen wir nun zum dienstlichen.“ Jeremy wurde etwas ernster.

„Wie ich mich auf dem Flug hierher überzeugen konnte, wird die gesamte Führungsebene dieses Schiffes ausgetauscht. Gibt es dafür einen besonderen Grund? Eigentlich ist das eine untypische Vorgehensweise für die Sternenflotte.“

"Ja, diese Vorgehensweise ist schon etwas untypisch für die Sternflotte, da haben Sie Recht. Wahrscheinlich liegt es an dieser komischen Dokumentation die über unser Schiff gedreht wurde. Eine andere Erklärung habe ich leider auch nicht" antwortete Tanrim wahrheitsgemäß.

„Nun ich muss zugeben das ich diese Dokumentation nicht gesehen habe. Aber ich habe nicht viel Erfreuliches darüber gehört. Andererseits wurde diese Dokumentation doch von der Sternenflotte angeordnet oder? Also währe es Unfair Ihnen und Ihrer Crew gegenüber das als Begründung anzugeben.“

"Manchmal ist das Leben unfair. Obwohl meine Führungsoffiziere sehr exotisch, aber deswegen so einzigartig sind. Manchen Admirälen sind wir ein Dorn im Auge."

„Nun ja gegen die Admiralität können wir einfachen Captains leider nicht viel unternehmen. Schade dass ich Ihre Crew nun nicht kennen lernen werde. Nun wie währe es mit einer kleinen Schiffsführung vor dem Übergabeprotokoll.“

"Gerne! Dann mal los!" meinte Tanrim und zeigte mit seiner Hand in Richtung Tür.

„Nach Ihnen, noch ist es Ihr Schiff.“ Antwortete Jeremy und ließ Tanrim den Vortritt folgte ihm aber auf dem Fuße. „Fangen wir doch mit dem Maschinenraum an. Ich habe gelesen dass Ihr Chefingenieur einige Veränderungen am Antrieb vorgenommen hat und dass er ein eigenes Handbuch zum Thema Warpantrieb der Prometheusklasse schreibt. Waren Sie mit dem vorhandenen Handbuch nicht mehr zufrieden?“

"Ach, die Sache mit dem Handbuch. Das soll ihnen Lt. Cmdr. Sheridan selbst erläutert, denn das hat der Gute aus eigenem Antriebe bewerkstelligt. Er ist sehr ehrgeizig." Beantwortete der Zakdorn die Frage und betrat den Turbolift.

„Ehrgeizige Offiziere sind keine schlechte Sache, solange sie darüber ihre Pflichten nicht vergessen.“ Mit einem sanften Ruck setzte sich der Turbolift in Bewegung.„Nun aber da Cmdr. Sheridan auch versetzt wird werde ich wohl kaum die Gelegenheit haben mit ihm darüber zu sprechen. Denn ich nehme an das er genau wie Sie die Community kurz nach der offiziellen Übergabe verlassen wird.“

"Richtig, Cmdr. Sheridan wird zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern die Community verlassen. Zufälligerweise reisen die Sheridans und ich auf dem gleichen Schiff zur Erde!" entgegnete Tanrim und lehnte sich an die Wand der Liftkabine.

Jeremy nickte Tanrim zu. „Welchen Posten werden Sie denn auf der Erde antreten?“

"Ich werde der neue Leiter des Büros für strategische Planungen. Das klingt eigentlich ganz spannend. Ein Posten auf einem Raumschiff wäre mir allerdings lieber gewesen, aber man kann er nicht alles haben."

„Nun immerhin können Sie dort die Community im Auge behalten. Aber ich kann Sie verstehen immerhin wird man Captain um ein Raumschiff zu kommandieren und nicht einen Schreibtisch.“

Die Führung durch den Maschinenraum beschränkte sich auf das Wesentliche, Jeremy hatte ja noch genug Zeit sich alles genauer anzusehen.„Gut als nächstes würde ich gerne Die Wissenschaftlichenabteilungen sehen. Danach schlage ich die Sicherheit vor, danach das Hangardeck und zum Abschluss die Krankenstation.“

"Einverstanden, aber wir haben drei Krankenstation an Bord. Welche davon möchten sie denn gerne sehen?" fragte der Zakdorn und ging voraus.

„Die Hauptkrankenstation reicht ich werde mich später noch genauer umsehen. Die Kurzfassung wird reichen.“

"Dann machen wir es so!"

Eine halbe Stunde später, betraten die Captains das Casino zur offiziellen Schiffsübergabe. Tanrim war etwas traurig dass keiner seiner Führungsoffiziere anwesend war.

Jeremy Tenner sah sich im Casino um das war also seine neue Schiffscrew. Von den alten Führungsoffizieren war niemand anwesend wahrscheinlich waren sie alle noch mit packen beschäftigt oder hatten das Schiff schon verlassen. Im Casino war ein kleines Podium aufgestellt worden das mit dem Banner der Föderation geschmückt. Jeremy stellte sich auf die rechte Seite des Podiums gegenüber von Tanrim die Übergabe konnte beginnen.

Vartik Tanrim straffte seine Schultern und zog sein Uniformsoberteil gerade. Dann drehte er sich um und sprach: "Computer, hier spricht Captain Vartik Tanrim - Übertrage alle Kommandofunktionen an Captain Jeremy Tenner!"

"Zugangscode!" forderte die Computerstimme.

"Tanrim Bravo Fünf Drei Gamma Null Bronze" meinte der Zakdorn und der Computer akzeptierte den Code.

„Captain Jeremy Tenner bestätige Kommandoübergabe. Autorisierungscode Tenner Juliett Tango drei sechs vier Bravo blau.“

Der Computer gab eine piepsende Bestätigung und sagte dann in seiner monotonen Stimme: „Alle Kommandofunktionen wurden an Captain Jeremy Tenner übertragen.“

Jeremy drehte sich zu Tanrim um und reichte ihm die Hand.„Ich werde gut auf die Community aufpassen Captain.“

"Die Community ist somit in guten Händen." entgegnete der ehemalige Captain beruhigt aber traurig. Dann griff in seine Hosentasche und holte die kleine Spielfigur aus Bronze hervor, sie stellte einen General auf seinem Pferd da. "Ich hoffe sie empfinden es nicht als albern, wenn ich ihnen einen Glücksbringer überreiche?" meinte Tanrim höflich und gab Tenner die kleine Figur.

Jeremy nahm die kleine Figur entgegen. „Durchaus nicht Captain, ich werde gut auf dieses gute Stück aufpassen.“

"Mir hat Napoleon immer Glück gebracht..." Dann verabschiedete sich der Zakdorn und verließ das Casino und bald darauf die Community.

Nachdem Captain Vartik Tanrim das Kasino verlassen hatte wand sich Jeremy an seinen neuen Kommandostab.„Meine Damen und Herren ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen. Nun werde ich sie allerdings nicht weiter von ihren ebenfalls neuen Aufgaben abhalten. Commander Goyer sobald die alte Führungscrew das Schiff verlassen hat legt die Community ab. Ich erwarte Sie in 20 Minuten in meinem Bereitschaftsrum zur Missionsbesprechung. Ich hoffe auf eine fruchtbare Zusammenarbeit, Wegtreten.“

Die neue Führungscrew nickte und gehorchte dem Befehl.

Shane und U_E in „Na Na - Hey Hey - Dont Kiss Him – Goodbye”

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Vinara hatte bereits alle Vorbereitungen erledigt; ganz in zivil - und im Übrigen immer noch mit teils violett gefärbten Haaren - saß sie in ihrem Büro um die Nachfolgerin zu begrüßen.

"Schicke Frisur", begann die junge Wissenschaftlerin nachdem sie hereingetreten war, "aber ich bin nicht gekommen um Ihnen nur das zu sagen. Ich kann mir denken wie Ihnen zumute ist auf einmal dauerhaft versetzt zu werden, aber ich muss Ihnen auch gestehen dass ich Sie ein Stück weit um Ihren zukünftigen Einsatzort beneide."

"Inwiefern?", fragte Vinara ein wenig verwirrt und misstrauisch.

"Sie kommen dorthin wo richtige Action ist, auch wenn die Marines nicht gerade zu den Leuten gehören mit denen ich gerne zusammenarbeiten möchte. Aber immer noch besser als die Klingonen, übrigens interessant wie Sie sich bei denen verhalten haben."

"Ich danke Ihnen, aber ich bezweifle dass ich auf Mudmos V eine besonders actionreiche Zeit haben werde, die meiste Zeit dürfte ich wohl mit meinen Kollegen aus dem Beraterteam diskutieren und bei diversen Konzepten helfen."

"Und Sie werden mit Sicherheit den einen oder anderen Außeneinsatz dort mitmachen. Ich liebe Außeneinsätze, dort ist man an der frischen Luft und kann sich ordentlich bewegen. Zu viele Wissenschaftler, gerade auch Offiziere sind die meiste Zeit nur in ihren Büros oder Laboren; ich versichere Ihnen dass Ihre nunmehr ehemaligen Mitarbeiter von mir zu regelmäßigen Trainings-Stunden verdonnert werden."

"Auch für dieses Vorhaben danke ich Ihnen, denn würde man mich nicht dauerhaft versetzen wäre ich nach einem Monat wieder hierher zurückgekehrt um meinen Leuten bessere Kondition beizubringen. - Ich hoffe aber Sie werden die weitestgehende Selbständigkeit der Unterabteilungen beibehalten?" Vinara war von ihrem Schreibtisch aufgestanden um Perincourt Platz zu machen.

Die neue Leiterin der wissenschaftlichen Abteilung besah sich sogleich die Dienstakten der Unterabteilungsleiter. "Wie ich sehe wird Ihr Bioingenieur ebenfalls versetzt, damit dürfte es dem biotechnischen Labor fortan an einem erfahrenen Leiter mangeln... Andererseits verstehe ich selbst auch nicht viel von Biotechnologie. - Ich werde sehen wie ich mit der von Ihnen etablierten Struktur zurechtkomme. Aber eines muss ich Ihnen in aller Deutlichkeit sagen: Ich werde von nun an die wissenschaftliche Abteilung an Bord dieses Schiffes leiten und das so wie ich es für richtig halte."

"Natürlich Lieutenant, ich möchte Ihnen nur noch einmal versichern: Sie können sich auf Ihre zukünftigen Mitarbeiter verlassen. Geben Sie jedem eine Chance, ich hatte bisher noch niemanden der mich wirklich enttäuscht hat."

"Gut Dr. Shral... Ich hoffe nur ich muss mich nicht auch noch mit diesem Fähnrich von der Sicherheit herumschlagen, von dem ich gehört habe dass er immer Nacktbilder von Ihnen aufgehängt haben soll."

"Es gibt nur ein wirkliches Nacktbild, das aber in scheinbar endloser Zahl. Fähnrich Dixon dürfte von nun an das Problem von Bishops Nachfolger sein. - Aber genug der letzten Worte. Ich muss los; Marines lässt man nicht unnötig warten, besonders nicht wenn sie Tellariten sind. Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg bei Ihrer Arbeit und wie gesagt: Behandeln Sie meine Leute gerecht."

"Das werde ich tun wenn sie mir ihrerseits eine Chance geben. - Dann wünsche ich Ihnen mal eine interessante Zeit auf Mudmos und denken Sie daran: Eine Schlammpackung hin und wieder kann überaus wohltuend für die Gesundheit sein!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Commander Sheridan? Ich bin Lt Commander Mariann Kessler“ George erblickte eine blonde Frau, deren Haare hochgesteckt waren. „Ihre Nachfolgerin.“, fügte Kessler mit einem leicht verlegenen Lächeln hinzu.

„Willkommen an Bord Commander. Sie bekommen einen erstklassigen Antrieb unter ihre Fittiche.“

„Das will ich hoffen. Ist das ihr erster Posten als Chefingenieur gewesen?“

„Nein mein Zweiter. Davor war ich der letzte Chefingenieur auf der alten Excelsior gewesen. Ich habe sozusagen das Licht ausgemacht, als es soweit war.“

George blickte sich um.

„Ich gehe davon aus, dass Sie den Antrieb in den letzten 2 Jahren verändert haben?“

„Verändert ist noch untertrieben. Die Gondeln und die Maschinenkerne mussten nach einer Mission ausgetauscht werden. Die Bayron Säuberung wurde ebenfalls erledigt. Für die nächsten 5 Jahren haben Sie da Ruhe. Wenn Sie wollen, können wir uns noch kurz die Maschinen ansehen?“

„Sehr gerne.“

„Danach stelle ich sie ihrem Stab vor.“

Ein letztes Mal trat George an den Warpkern. Bald würde er dem Puls eines anderen Schiffes lauschen können. Mariann Kessler trat neben ihn und blickte auf die Anzeigen der kleinen Statuskonsole.

„Sie müssen beim Output der dorsalen Steuerbordgondel aufpassen. Diese reagiert immer etwas empfindlich auf abrupte Beschleunigung. Alles Weitere habe ich in einer Datei zusammengefasst, die Sie in Ruhe einsehen können.“

„Ausgezeichnet. Darf man fragen, wo Sie nun hingehen?“

„Zur Erde auf die McKinley Werft. Dort werde ich an der Entwicklung und dem Bau der USS-SeaQuest mitwirken. „

„Nicht schlecht. Ich wünsche ihnen viel Erfolg Commander Sheridan.“

„Dies Wünsche ich ihnen ebenfalls Commander Kessler.“ George verkniff sich den Satz – bei Problemen können Sie mich Kontakten.

Dann stellte George Commander Kessler seinen ehemaligen Stab vor. Die Ingenieure und Techniker nickten ihrer neuen Vorgesetzten zu. Doch kaum einer schien es verbergen zu können, dass sie diesen Wechsel missmutig billigten.

Als George gehen wollte, trat ihm noch kurz Suval, Mandrake und Ripper in den Weg.

„Wir möchten uns noch persönlich von ihnen verabschieden Sir.“, begann Mandrake. „ Alles Gute, Sir.“, Mandrake schüttelte Sheridan die Hand.

„Danke Lionel. Machen Sie es gut.“ Mandrake nickte leicht. Dann reichte Ripper George die Hand.

Suval hob seine rechte Hand und spreizte die Finger zum vulkanischen Gruß.

„Leben Sie Lange und in Frieden Commander.“

„Leben Sie Lange und in Frieden Suval. „George warf einen letzten Blick in den Maschinenraum. Dann verließ er ihn.

Im Transporterraum hatten sich Jenax, die Kinder, Jerry Lee und Captain Tanrim versammelt. Nils van Richthoven würde auch gleich folgen.

Haley stand an den Kontrollen und blickte zu der Gruppe, die nun auf der Plattform Aufstellung nahm, als George Sheridan den Transporterraum betrat. George nickte dem Transporterchief zu.

„Viel Glück, ihnen allen.“ Bekundete Haley fast wehmütig.

„Ihnen auch Lieutenant Haley.“, antwortete Tanrim aufrichtig. „Bereit?“, fragte der Zakdorn.

„Bereit Captain.“ Tanrim nickte leicht.

„Mr Haley, Energie!“ Die Sheridans und Captain Tanrim dematerialisierten in 6 blauen Säulen.

Das Schiff löste sich um George auf, der Materiestrom ließ ihn für einen Sekundenbruchteil Schweben, dann spürte er wie das rematerialisieren, wie einen schweren Anker nach unten zog. Der Transporterraum der USS Ohio nahm gestallt an.

Ein dunkelhäutiger Mann stand an der Plattform und wirkte streng aber würdevoll.

„Willkommen an Bord der Ohio. Ich bin Captain Jerome Assama.“

Die Versorgungsleitungen der Ohio zur Starbase wurden gekappt. Die Gangwaytunnels wurden eingefahren, das Warptriebwerk, die Impulsmaschinen, das ganze Schiff erwachte augenblicklich zum Leben.

Vartik Tanrim stand an einem der Panorama Fenstern des zehnten Vorderdecks der Ohio und schien nicht zu bemerken, wie das Schiff durch die Manöverdüsen zu bewegen begann. Auch als die holzverkleideten Schotten sich öffneten, schien er sich nicht zu rühren, bis er die Spiegelung seines ehemaligen Chefingenieurs und der von Jenax Sheridan und deren Kindern wahrnahm.

„Das war sie also. Die Community.“, flüsterte Tanrim. Die Ohio bewegte sich immer weiter aus dem Dock heraus. Die Community geriet nun in das Blickfeld des Panoramafensters. Das große Tor des Hangars, die langen schlanken Gondeln und der hellgraue Rumpf. All dass war ihr Zuhause gewesen.

„Kein anderes Schiff wird für mich so sein wie dieses.“

„Ganz meiner Meinung Commander.“ Stimmte Tanrim zu.

Das Raumschiff der Prometheus Klasse schrumpfte immer mehr. Meter für Meter entfernte sich die Community. Dann passierte die Ohio die Schotten der Sternenbasis. Nun setzte die Schubumkehr des Impulsantriebes ein, welche mit einem viertel Impuls das Schiff beschleunigte.

Die Community war nun nur noch so groß wie eine Hand. Die Sternenbasis verschwand auf einmal nach Steuerbord. Die Sterne waren kurz verzehrt sichtbar, als das Schiff wendete. George spürte, wie das Warptriebwerk aktiv wurde, bevor der Beschleunigungseffekt einsetzte. Der Weltraum zerfaserte zu einem Lichterhalo, welches von einem Blitz beendet wurde und die Sterne nun in langen Streifen an dem Schiff vorbeizogen.

„Wo werden Sie eigentlich auf der Erde leben Commander?“

„In Alameda San Francisco Captain.“

Tanrim nickte. Dann wandten sich die Beiden Männer und die Betazoide vom Panoramafenster ab.

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Die neue Forschungsstation für regenerative Medizin im Argus-System … Wie kann man nur in diesem hinterletzten Winkel des Quadranten eine medizinische Forschungsstation errichten! Assjima konnte immer noch nicht fassen, dass sie die Community zu verlassen hatte. Die Ereignisse der letzten drei Tage erschienen ihr in Gedanken nebulös verschwommen. Sie hatte noch einigen Schreibkram aufzuarbeiten gehabt, konnte sich jetzt aber nicht mehr genau erinnern, was sie eigentlich gemacht hatte. Sie wusste nur, dass der Neue kommen konnte. Ihre drei Stationen waren in Ordnung. Dem strengen Regime Annas und Megs konnte einfach nichts entkommen. Und auch ihr Quartier war inzwischen fast leer geräumt. Den größten Teil ihrer persönlichen Habseeligkeiten hatte sie in einen Container verpackt und einem Frachter mitgegeben, der sich auf dem Weg nach Betazed befand. Sam würde sich dort um ihre Sachen kümmern und sie mit nach Delta nehmen. Denn Assjima hatte nicht vor, allzu lange auf dieser Station zu verweilen. Sobald wie möglich würde sie die 187 Urlaubstage, die ihr noch zustanden einreichen um nach Hause fliegen. Vom Argus-System nach Delta IV waren es nur wenige Warpkatzensprünge.

Leise fluchend zerrte sie am Verschluss der einzigen Tasche, die noch im Raum stand. Der Ärmel ihrer Galauniform wollte sich einfach nicht hineinzwängen lassen.

Es summte an der Tür. Assjima gab der Tasche einen leichten Tritt, wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und gab dem Computer das Kommando „Bitte öffnen“. Auf dem Korridor stand ein dicker Bolianer mittleren Alters. Die drei Pins am blauen Uniformkragen verrieten den Lt. Commander. „Doktor Assjima?“ fragte er mit weicher, freundlicher Stimme.

„Ja … ich nehme an, Sie sind Dr. Chod?“

„Der bin ich.“

„Kommen Sie doch bitte herein, Lt. Commander.“

Der dicke Mann trat ein und sah sich interessiert um. „Wie ich sehe sind Sie ja schon fast fertig mit packen. Wegen mir hätten Sie sich nicht so beeilen müssen.“

Die Deltanerin schüttelte den Kopf. „Ich bin bei Weitem nicht die Erste. Ein Teil meiner Kollegen hat. sogar schon die Raumstation verlassen.“ Sie dachte kurz an die Sheridans George hatte es so unverschämt eilig gehabt dass man beinahe den Eindruck gewinnen konnte, er könne es kaum abwarten, von hier weg zu kommen.

„Ja ich weiß. Ich habe Captain Tanrim noch kurz vor seiner Abreise getroffen. Er war sich sicher, dass ich drei perfekte Krankenstationen übernehmen würde.“ Um seine Augen bildeten sich vergnügte Lachfältchen. „Als wenn ich je daran hätte zweifeln können. Bei Ihrem Ruf!“

Bei meinem Ruf? Assjima sah den Kollegen zweifelnd an. „Nun, wir haben uns bemüht trotz der knappen Zeit und des Personalmangels alles so gut wie möglich für die Übergabe vorzubereiten. Sie sind sich dessen bewusst, dass Sie momentan der einzige Arzt an Bord sind?“

Chod nickte. „Mir wurde jedoch zugesichert, es sei ein Ersatz für Doktor Gilmore unterwegs. Aber ich weiß nicht, wer wann wo eintreffen wird.“ Er trat in die kleine Kochecke. „Das ist aber nicht Sternenflottenstandart“ stellte er vergnügt fest.

„Nein. Die Küche hat mein Mann eingerichtet. Er ist kein Freund von repliziertem Essen.“

„Ach – ich auch nicht. Werden Sie die Möbel mitnehmen?“

„Nein, aber unser Quartiermeister wird sie entfernen wenn Sie es wünschen.“

„Bitte nicht! Ich würde mich freuen wenn ich diese Einrichtung nutzen dürfte. Kann ich Ihnen möglicherweise etwas als Kompensation dafür anbieten. Es handelt sich immerhin um Ihr Privateigentum.“

Assjima winkte ab. „Das ist nicht nötig. Betrachten Sie es als kleine Bestechung damit Sie bei meinen Mitarbeitern … meinen ehemaligen Mitarbeitern … gelegentlich ein Auge zudrücken wenn sie einmal wieder allzu unkonventionell handeln.“

„Ja, von denen habe ich auch schon so einiges gehört. Ich freue mich schon darauf, sie alle kennen zu lernen. Doktor, wenn Sie etwas Zeit übrig hätten, mir die Stationen zu zeigen?“

„Natürlich … wie dumm von mir. Folgen Sie mir bitte.“

Zwei Stunden später war sie zurück, zerrte die widerspenstige Galauniform aus der Tasche und steckte sie in den Entsorgungsschacht des Replikators. “Dich werde ich sowieso nie wieder anziehen!“ Ein letzter Blick durch die Räume, die ihr in den letzten Jahren ein Zuhause geworden waren, dann schulterte sie ihren Rucksack und machte sich mit Tasche und Tribblekäfig bewaffnet auf den Weg zur Schleuse.

Als sie um die letzte Ecke bog ertönte plötzlich ein Pfiff und sie wagte kaum, ihren Augen zu trauen. Dort, auf den letzten Metern vor der Luftschleuse stand ihr kompletter medizinischer Staff Spalier. Sie blieb stehen, ließ die Blicke von einem vertrauten Gesicht zum anderen schweifen, machte drei Schritte auf die Luftschleuse zu, bemüht, die Haltung zu bewahren. Sie hatte sich doch schon von allen verabschiedet. Sogar von Emma der Eule, um die sich James von nun an kümmern würde. Und jetzt waren sie wieder alle da und …

Meg liefen die Tränen über die Wangen, James stierte blass auf seine Schuhspitzen, Anna kräuselte die Nase als wenn sie ein Kribbeln darin ersticken wollte, Amiel starrte sie mit großen dunklen Augen an, Miki murmelte unentwegt und fast unhörbar irgendwelche Flüche in seiner unverständlichen Sprache in sich hinein. Sogar der Holo-Doc und die Kinder waren anwesend.

Elijah trat vor und hob theatralisch an, doch Sid zerrte ihn zur Seite. „Jetzt bitte kein Gedicht über Abschied, verschmähte Liebe und ein Wiedersehen im nächsten Leben. Jetzt ist eine irische Weisheit passender“ flüsterte er ihm zu um dann der Ärztin in den Weg zu treten:

„Möge dein Weg dir freundlich entgegenkommen.

Möge die Sonne dein Gesicht erhellen.

Möge der Wind dir den Rücken stärken und der Regen um dich herum die Felder tränken. Möge der gütige Gott dich in seinen Händen halten.“

Flüsterte er leise dennoch so gefühlvoll, dass eine jede Silbe solange in der Luft hängen blieb bis auch der letzte in der Reihe sie vernommen hatte.

Assjima sah sich ein letztes Mal unter den versammelten Freunden um. „Helis galim fetal lesh Assjimagar … Möge der Geist der Sterne immer über euch wachen.“ Dann drehte sie sich um und schritt ohne zurück zu blicken durch die Schleuse.

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Nun war es also endlich soweit; ohne lange sentimentale Abschiedsszenen machte die Andorianerin sich auf zur USS Grimauld, an deren Luftschleuse sie bereits Lieutenant-Commander Mariah Conner mit einem Unteroffizier erwartete. "Willkommen an Bord Dr. Shral, Captain-Colonel Grunt dachte es sei das Beste ich kümmere mich um Sie. Petty Officer Vudrov wird Ihr Gepäck nehmen während ich Sie etwas herumführe."

Nachdem der gelb behemdete junge Erdenmann mit den Habseligkeiten der Andorianerin davongeschwankt war wurde dieser das Schiff gezeigt.

Der erste Eindruck von den Besuchern auf der Community hatte Vinara nicht getäuscht: Alle Besatzungs-Mitglieder denen sie begegnete hatten normale Sternenflottenränge, allerdings mit Grün und Gelb als einzigen Varianten bei den Uniformfarben.

Auf der Brücke wurde ihr noch Lieutenant J.G. Brunner, der leitende OPS-Offizier vorgestellt; er hatte an der Besichtigung der Community nicht teilgenommen, da er bereits auf der USS Prometheus gedient und vor zwei Tagen obendrein einen heftigen Schnupfen gehabt hatte.

Den Schiffsarzt Dr. Lindemann, dessen Revier vorletzte Station der Besichtigung war kannte sie bereits; auch er trug ein grünes Hemd. Allerdings war oben auf jedem Ärmel der Uniformjacke das medizinische Logo angebracht, umrahmt von einem blauen Ring.

Der Doktor untersuchte sie eingehend und stellte sie dabei auch auf ein Laufband.

"Ich bin überrascht wie groß die Krankenstation für ein Schiff der Defiant-Klasse ist", keuchte die Andorianerin nachdem die Tests vorüber waren.

"Sie ist auch doppelt so groß wie sonst üblich", erklärte der Arzt nachdem er der Ersten Offizierin bestätigend zugenickt hatte, "auf Kosten der Mannschafts-Quartiere. Die USS Grimauld dient speziell zur Blitzeinweisung neuer Mitarbeiter wie Ihnen."

Und wie der Blitz war Vinara auch schon wieder draußen, nur um sich zwei Minuten später in dem kleinen Schießstand des Schiffs wiederzufinden. Dort musste sie noch ihre Fähigkeiten mit dem Standard-Typ-II-Phaser unter Beweis stellen; auch mit der Pulsphaserpistole durfte sie noch einmal kurz schießen.

"Und, welches Exemplar finden Sie besser?", fragte Lt.-Commander Conner schmunzelnd.

"Die Pulsvariante liegt als Waffe in der Tat besser in der Hand, aber das Standardmodell ist weitaus vielseitiger", meinte die Wissenschaftlerin, "gerade auch was seine Verwendung als Werkzeug angeht."

Sobald sie den Schießstand verlassen hatten brachte die Erdenfrau Vinara endlich zu ihrem Quartier. "Ich möchte mich noch einmal für Captain Grunt entschuldigen, er gilt selbst unter Seinesgleichen als alter Nörgler. Die Councellore sagen fast alle er fühlt sich eigentlich nur in Kriegszeiten wirklich wohl... Das lebende Negativ-Abziehbild eines Marines, es sind keineswegs alle so wie er."

"Ich verstehe; vielleicht sollte ich ihm lieber aus dem Weg gehen."

"Das wäre vielleicht wirklich das Beste. Aber jetzt sollten Sie in Ihr Quartier gehen und sich etwas ausruhen. Für eine Dusche ist leider kein Platz, Sie werden mit dem Waschbecken vorlieb nehmen müssen. Auf dem Bett befindet sich Ihre neue Uniform mitsamt den angekündigten Extras."

Die besagten Extras bestanden in einem gold glänzenden Rand oben am Kragen des olivgrünen Hemds, sowie einem Gürtel mit silberner Schnalle in Form des Sternenflottenemblems. Er sah genauso aus wie der Gürtel, den Admiral Kwaal ihr damals zur schwarzen Zivilkleidung für die klingonische Hochzeit von H'Qar und Milseya gegeben hatte.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Was für eine unspektakuläre Übergabe! Wo waren die ruhmreichen Erinnerungen? Das loben der Crew? Die Ausblicke auf eine noch ruhmreichere Zukunft? Man muss nicht ein Klingone sein um ein wenig Stimmung zu verbreiten. Jaton Beins war enttäuscht. Wenn ihn doch nicht auch noch dieser neue Andorianer so von der Seite angefunkelt hätte! Jaton glaubte sogar eine Art erkennen in den Zügen dieser Blauhaut erkennen zu können.

In seinem Büro angekommen las er sich dann zum ersten Mal Informationen über die Neuen durch. Lt. Combs Daten waren ihm sofort sympathisch. Der Andorianer war natürlich auch noch Sicherheitschef und die Frauen kamen nicht im geringsten für ihn in Frage. "Die meisten eine Enttäuschung," stellte er für sich selbst fest. Jetzt sind die interessanten Langweiler/Spießer/"gar nicht so schlimme Personen" gegangen und wurden durch langweilige Langweiler/Spießer ausgetauscht! "Irgendetwas muss passieren," stellte er weiter für sich fest. "Nur was kann ich tun?"

Hatte der Captain nicht irgendwas von einer Besprechung gesagt? Meinte er alle oder nur seinen ersten Offizier. Jaton kramte aus einer Ecke ein PADD mit einer längst vergessenen und eigentlich gänzlich unwichtigen Nachricht heraus um einen eventuellen Vorwand zu haben, falls er gar nicht an der Besprechung teilnehmen sollte, und machte sich auf den Weg in den Konferenzraum. "Captain Zakdorn wollte immer, dass ich solche Nachrichten sofort bringe," formulierte er schon einmal für sich selbst.

Bearbeitet von Jaton Beins
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Nachdem Lucas alle seine Kommandofunktionen an seinen Nachfolger Ardon Vrell übertragen hatte, wurde der Australier regelrecht aus seinem ehemaligen Büro hinausgeworfen. Dieser Andorianer war ein sehr komischer Zeitgenosse, denn er wollte auf keine Empfehlungen des ehemaligen Sicherheitschefs eingehen und sich auch über nichts unterhalten. Dann hatte er noch den Nerv, Lucas als Zivilisten zu bezeichnen und ihn aus seinem Büro zu werfen. Dabei würde Lt. Cmdr. Bishop nur das Schiff und nicht die Sternenflotte verlassen, vielleicht sollte man nicht mehr von einem 36-jährigen Andorianer erwarten, besonders wenn er erst Lt. war. Und dann stand in seinem psychologischen Profil das er ehrgeizig sein sollte, aber es gab auch einige Beschwerden gegen ihn, wegen seinem militanten Führungsstil. Anscheinend war er deswegen immer noch nicht befördert worden. Aber das kümmerte den ehemaligen Sicherheitschef nicht wirklich. Denn jetzt kam wieder eine schwere Stunde in seinem Leben, weil er sich von seinen Freunden und von seiner Verlobten verabschieden musste.

Etwas traurig aber gefasst, setzte er seinen Rucksack auf und nahm eine große Kiste in die Hände und ging in Richtung der Andock-Schleuse. Alle seine ehemaligen Kollegen von der Führungscrew hatten bereits vor ihm die Community verlassen. Bevor er an der Schleuse ankam, wünschte er sich insgeheim, dass alle Sicherheitsoffiziere Spalier stehen würden, leider war es nicht so. Aber es warteten K’Rissan, Allan Frost, McNaughton, LeCroix und Klaus Müller auf den ehemaligen Chief of Security. Es waren gute Leute und Lucas hätte ohne mit der Wimper zu zucken allen sein Leben anvertraut. Außerdem waren es nicht nur Kollegen sondern Freunde. Jeder der anwesenden Personen verabschiedete sich auf seine spezielle Art und Weise von Lt. Cmdr. Bishop und ging schleunigst wieder an seine Arbeit.

Von Nanni hatte er sich schon vor der Übergabe verabschiedet und irgendwie war es sehr emotionslos gewesen. Er atmete noch mal tief ein, nahm seine Kraft zusammen und wollte gerade durch den Tunnel gehen als hinter ihm jemand schreiend auftauchte. Es war seine Verlobte Nanni Stevenson die auf ihn zu gerannt kam. Völlig außer Atem und mit verquollen Augen flüsterte sie: „Lucas, ich liebe dich. Geh nicht, ich schaffe es nicht ohne dich!“

Lucas setzte die Kiste ab und umarmte seine Verlobte. „Psssst! Nanni darüber haben wir doch gesprochen. Ich werde so schnell es geht zu dir zurückkommen, aber Befehl ist nun mal Befehl.“

„Aber Tiger du wirst mir unendlich fehlen und du bist so weit weg!“ schluchzte sie weiter.

„Nanni, wir sind verlobt und du bist die Süße in meinem Leben. Wir werden auch bald heiraten, aber heute müssen wir uns leider trennen bzw. werden getrennt. Aber es kann mich keiner in diesem Universum aufhalten wieder zu dir zu kommen. Das ist mein Versprechen!“ versuchte Lucas seine Verlobte zu beruhigen.

„Aber… aber…“ zu weiteren Worten kam die Biologin nicht, denn ihr Verlobter küsste sie auf den Mund. Sofort erwiderte sie den Kuss und ihre Lippen wirkten als wären sie festgeklebt. Nach einer Weile trennten sich ihre Münder und die beiden Verliebten umarmten sich ein letztes Mal.

„Ich melde mich sofort bei dir, wenn ich auf meinen neuen Posten bin. Vielleicht sehen wir uns schneller als du denkst!“ unternahm Lucas den Versuch stark zu sein.

„Machs gut mein Brownie!“ verabschiedete sich nun Nanni schweren Herzens von ihrem Verlobten.

„Mach es besser, Zuckerschnecke!“ entgegnete der Australier seiner Verlobten, nahm seine Kiste wieder hoch, drehte sich um und verließ durch den Schleusentunnel die Community. Als Lucas durch den Tunnel lief und dieser sich Stück für Stück hinter ihm schloss, liefen ihm ein paar Tränen über die Wangen. Auf der anderen Seite des Tunnels sank eine traurige Biologin auf die Knie und weinte ebenfalls. Viel Zeit blieb ihr allerdings nicht zum Trauern, denn ihre neue Chefin hatte eine Besprechung anberaumt.

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Persönliches Computerlogbuch Lt Commander George Sheridan

Sternzeit: 60119.9

Seit ca 4 Stunden fliegt die USS Ohio der Erde entgegen. In 4 Tagen soll das Schiff den Sektor 001 erreichen. Ich selber kann es immer noch nicht verstehen, warum die ganze Führung der USS Community ausgetauscht wurde. Das der Kommandant mal wechselt ist kein ungewöhnlicher Vorgang, aber wenn die Führungsoffiziere allesamt ausgetauscht werden, so ist dies mehr als merkwürdig.

Bisher habe ich davon abgesehen Nachforschungen anzustellen, da ich damit Rechnen muss schlafende Hunde zu wecken. Im letzten Jahr haben die Führungsoffiziere der Community vielen Leuten auf die Zehen getreten, die Auswahl an möglichen Kandidaten ist also ziemlich groß, aber übersehbar.

Nichts desto trotz, bin ich mit meiner Frau und den Kindern nun zu meinem neuen Posten auf der Erde unterwegs. Mit mir fliegen auch Captain Vartik Tanrim und Lieutenant Nils van Richthofen zur Erde. Auch sie haben neue Posten auf der Erde bekommen. Meinen anderen Offizierskollegen ist es da weniger gut ergangen. Doktor Assjima ist in das Argus-System auf eine Forschungsstation versetzt worden. Lucas Bishop hat es an die Romulanische neutrale Zone, Vinara Shral ist zu den Marines als wissenschaftliche Beraterin im Mundos System. Mili verschlug es ebenfalls auf die Erde. Solak, Selina Kyle und Doktor Gilmore sind auf Vulkan.

Zum einen freue ich mich auf meine neue Aufgabe, aber zum anderen beschäftigen mich ebenfalls noch die Fragen, auf die ich im Moment keine Antwort bekommen kann.

Cape Quest war eine Künstlich angelegte Halbinsel an der Südküste von Florida gewesen. Dort unterhielt die marine Gruppe der Sternenflotte einen Stützpunkt, an dem die 8 U-Boote angelegt hatten, die ab und an den Grund der Weltmeere erforschten.

Selbst im 24 Jahrhundert, war der Grund der Ozeane nur zu 47 % erforscht worden. Durch den dritten Weltkrieg lag die Forschung für fast 90 Jahre brach. Hinzu kam dass die Menschheit der Weltraumforschung mehr Aufmerksamkeit schenkte. Ein Fehler, wie Captain Ron Brody befand.

Brody stand an einem Kay des Stützpunktes und blickte an einem der 250 Meter langen Forschungs Ubooten vorbei auf das Meer. Das Holodeck der Ohio war zwar nicht ganz auf dem neuesten Stand, aber es genügte um den alten Mann den Ozean recht real erscheinen zu lassen.

Bald würde er möglicherweise mit einer Art neuen Forschungsschiff die Meere der Erde und anderer Welten weiter erforschen.

Ein Zirpen des Computers erinnerte den Forscher an einen Termin bei Jerome Assama. Ein leiser Seufzer entglitt aus dem Mund des Captains.

„Computer! Programm Speichern und Holodeck Ende!“

Cape Quest löste sich augenblicklich auf, die salzige Brise, die von der See kam, wurde durch die gereinigte Luft der Ohio ersetzt, welche für Brody einen sterilen Geschmack hatte.

Ein Abendessen mit Captain Assama dürfte Interessant sein. Ligonianer waren ausgezeichnete Soldaten und Strategen. Aber beherrschten einen grauenvollen Small Talk.

„Wir haben wohl keine Wahl?“, fragte George seinen ehemaligen Vorgesetzten.

„Nein nicht wirklich Commander. Jerome Assama was auszuschlagen ist genauso aussichtslos, wie dass man einen Vulkanier dazu bringen, kann zum Partylöwen zu werden.“

„Das Klingt ja erschreckend.“

„Assama ist in Ordnung. Auch wenn er auf dem ersten Blick leicht steif wirkt, so habe ich ihn als einen der fähigsten Kommandanten kennen gelernt, denen ich begegnet bin.“

„Sie weichen aus Captain.“ Bemerkte George trocken.

„Er Sammelt alles über die Prometheus-Klasse, was er nur finden kann.“

„Wunderbar! Und da ich Chefingenieur auf einem Schiff der Prometheus Klasse war, bin ich das Ideale Opfer.“

„Gut geraten Commander.“ Tanrim lächelte leicht. „Es dürfte ein Leichtes für Sie sein, Assama bei Laune zu halten.“

„Ich bin Ingenieur und kein Entertainer.“ George wölbte dabei eine Braue. „Dafür hat es meine Frau verstanden sich herauszureden.“

„Nun stellen Sie sich nicht an Commander.“

„Ich doch nicht!“

Der Lift stoppte auf einmal und die Schotten öffneten sich. Ein älterer Mann betrat die Kabine. Sein Vollbart wirkte wie der eines weisen Mannes. Die Blauen Augen forschten in den beiden Gesichtern.

„Guten Abend die Herren! Ich bin Captain Ron Brody. Ich nehme an Sie sind auch zu Captain Assama Unterwegs? „Stellte sich der alte Mann vor.

„Captain Vartik Tanrim und dies ist LtCmdr George Sheridan. Ja wir sind zu Assama Unterwegs.“

„Meinen Glückwunsch. Dann bin ich wenigstens nicht alleine.“

„Wie man es nimmt Captain.“, sagte George und nickte Brody leicht zu. Die Erscheinung von Brody strahlte Würde und Autorität auf eine angenehme großväterliche Art aus. Ähnlich wie bei Picard, schien Brody die Gabe zu haben die Loyalität aller Anwesenden ohne Großes zutun zu bekommen.

„Darf man Fragen warum ihnen diese Ehre zuteilwurde?“, erkundigte sich Brody.

„Ich war vor kurzem noch Kommandant der Community und Commander Sheridan mein Chefingenieur auf diesem Schiff. Ich, der Commander und meine anderen Führungsoffiziere wurden heute versetzt und anderen Abteilungen zugeteilt.“

„Ich verstehe. Ich kenne Assama etwas und weis von seiner Vorliebe für die Prometheus-Klasse. Viel Spaß.“

„Vielen Dank Captain Brody.“ Sagte George.

Der Turbolift hielt ein weiteres Mal an. Das Ziel der drei Offiziere war erreicht.

„Was werden Sie Beide eigentlich auf der Erde machen?“

„Ein Schreibtisch Job im Hauptquartier.“

„Klingt nach einer Sackgasse.“

„Ich versuche das Beste daraus zu machen.“, antwortete der Zakdorn. Brody nickte nur und blickte George an.

„Ich bin nun als Ingenieur an der USS SeaQuest zugeteilt worden.“

„Interessant Commander. Die SeaQuest ist zufälligerweise mein neues Schiff. Sofern es fertig werden sollte.“

Zufälle gibt’s! Dachte George leicht grimmig. Doch der alte Mann schien für ein Schiff wie der SeaQuest wie geschaffen zu sein. Er hatte wirklich was von einem alten Seebären.

„Dann werden wir uns demnächst wieder Begegnen Sir.“

„Bestimmt Commander. Ich nehme an Sie haben ebenfalls die bisherigen Berichte vom Bau erhalten?“

„Ja, Sir. Verdammt viel Arbeit.“

„Das bezweifle ich keineswegs.“, Brody Schmunzelte leicht. „Wir haben unser Ziel erreicht meine Herren. Ab jetzt gibt es kein Zurück mehr.“

Die Drei Männer betraten nun das Quartier des Captains der Ohio, nachdem er diese hereingebeten hatte. Der erwartungsvolle Blick des Ligonianers, Signalisierte, dass es ein langer Abend werden würde.

Bearbeitet von George Sheridan
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Vinara erschrak ein wenig als Captain Grunt sie am nächsten Tag zu sehen wünschte; in seinem engen Bereitschaftsraum begrüßte er sie mit den Worten: "Kann sein dass ich Ihnen gegenüber vielleicht nicht die passendsten Worte gefunden habe. Mittlerweile bin ich zu der Ansicht gelangt dass wohl das Oberkommando für die Verzögerung verantwortlich sein dürfte."

Die Andorianerin wusste dass dies das Äußerste an Entschuldigung war was ein Tellarit von sich geben konnte (wenn er nicht gerade wie Leran Rul Mönch in einem christlichen Orden war). "Das Oberkommando hat in der letzten Zeit in der Tat ein paar merkwürdige Entscheidungen getroffen; zudem haben die Marines soweit ich weiß in der Föderation keinen allzu guten Stand."

Olim Grunt grunzte zustimmend. "Das ist wahr, Sie haben ja selbst gesehen wie viele von der Community-Crew auf unsere Gegenwart reagiert haben. Wir stehen für all das was die Sternenflotte am liebsten nicht sein möchte, wir sind in gewisser Weise sogar schlimmer als die Klingonen weil wir tatsächlich Teil der Föderation und sogar der Sternenflotte sind."

"Heißt das Sie haben sich während der letzten zwei Tage auf Ihrem Schiff verschanzt um der Besatzung der Sternenbasis keinen unnötigen Schrecken einzujagen?"

Der Captain-Colonel lachte schallend. "Soweit kommt es noch dass wir uns vor diesen Hosenscheißern verstecken! Ich habe meinen Leuten Ausgang gewährt, aber unbewaffnet. Dennoch wurden sie alle mit einem gewissen Misstrauen beäugt... Dass die Blauhemden uns nicht mögen dürfte noch verständlich sein, aber auch Sicherheits- und Kommando-Offiziere befürchten bei unserem Anblick wir könnten ihnen ins Handwerk pfuschen."

"Und gerade diese Befürchtungen dürften wohl noch verstärkt werden, nun da Sie in weniger als zwei Jahren das Rangsystem der Sternenflotte komplett übernommen haben werden."

Der Tellarit grunzte abermals Zustimmung. "Die einzelnen Kompetenzen sind zwar für den Normalfall genau festgelegt, aber in extremen Ausnahmefällen kann sogar ein Colonel nach altem Rangsystem vorübergehend das Kommando über ein Sternenflotten-Schiff an sich reißen. Allerdings wurde von dieser Sonderklausel bislang noch kein Gebrauch gemacht; wie Sie aber bereits andeuteten könnte es in Zukunft das eine oder andere Mal durchaus der Fall sein."

"Dann gehe ich recht in der Annahme dass Sie durch die Gründung des 'Ground Science Corps' Ihren Ruf als reine Soldaten zumindest teilweise widerlegen wollen?"

"Wirklich nur zum Teil da die Marines wenn überhaupt nur einen Bruchteil dieses neuen Corps stellen werden. - Wie es aussieht werden wir Kern-Marines die meiste Zeit auch weiterhin unter uns bleiben, solange kein Krieg ausbrechen sollte. Das grüne Hemd werden wir übrigens auf jeden Fall beibehalten, auch wenn uns von nun an auch die normalen Uniformfarben zur Verfügung stehen sollen. Eine fast komplette Assimilation sozusagen, wir würden dann praktisch vollständig in der regulären Infanterie und dem Sicherheits- wie auch Kommandodienst aufgehen."

"Aber nicht wenn Sie Ihre grünen Hemden anbehalten?", fragte Vinara.

"Dann nicht ganz so sehr. - Es gibt übrigens eine Elitetruppe innerhalb der Sternenflotte die sogar noch in sich abgeschlossener und damit weniger bekannt ist als das Marine Corps."

"Doch keine weiteren Supersoldaten... Oder meinen Sie etwa die Delta Force?"

Olim Grunt lachte. "Nein, an die habe ich gar nicht gedacht obwohl meine Beschreibung auch auf sie zutreffen würde. Ich rede aber von den SEALS, genauer gesagt den Starfleet SEALS."

"SEALS?", echote Vinara die diese Bezeichnung zum ersten Mal (zumindest bewusst) hörte.

"SEa, Air, Land, Space. Sie operieren meist unerkannt in kleinen Gruppen und werden immer dort eingesetzt, wo reguläre Teams der Ranger und Elite Force, zum Teil sogar der Delta Force Schwierigkeiten bekommen könnten. Die SEALS können in jeder Umgebung Höchstleistungen bringen, vor allem aber als Kampfschwimmer. Sobald das Wasser militärisch wichtig wird sind sie die erste und meist auch einzige Wahl."

Die Andorianerin wollte nicht unbedingt die komplette Geschichte dieser Eingreiftruppe erfahren, aber halb aus Höflichkeit, halb aus Neugier fragte sie: "Dann dürften sie wohl auch ihre eigene Spezialausrüstung haben?"

"Oh ja, aber Sie verstehen hoffentlich dass ich Ihnen dazu keine näheren Auskünfte geben kann, sowohl als Zivilistin als auch als Wissenschafts-Offizierin der Sternenflotte. Nur Folgendes zur Standard-Dienstkleidung: Die Uniformen der SEALS haben das selbe Schnittmuster wie beim Rest der Sternenflotte; nur die Hemden sind Navyblau und die Schulterpartie ihrer Jacken Olivgrün statt Pflaumengrau. Da die SEALS aber wie gesagt fast immer unter sich bleiben, dürften Sie kaum jemals einen von ihnen zu Gesicht bekommen. Selbst wir von den Marines sehen sie nur ganz selten."

"Sie klingen aber so als wären Sie ihnen schon mal begegnet."

"In der Tat, mein Bruder hat sich vor neun Jahren sogar bei ihnen beworben. Aber Tellariten sind schlechte Taucher; das Fett in unserem Körpergewebe das sich durch Training nicht reduzieren lässt sorgt für zu starken Auftrieb. Aber es zu versuchen und dabei zu versagen ist immer noch besser als gar nicht erst anzutreten. All die anderen Spezialeinheiten nehmen nur die besten Kämpfer der Sternenflotte, und von diesen Besten noch einmal die Spitze bilden die SEALS. - Aber ich will Sie nicht mit Militärgeschichten langweilen. Ich hoffe Sie kommen mit Ihrem Quartier zurecht?"

"Ja, ich habe einmal auf einem Schiff der Oberth-Klasse gedient, dort ist es auch nicht geräumiger." Vinara verabschiedete sich von dem Captain und kehrte wieder in ihren beengten Raum zurück.

Bearbeitet von Vinara Shral
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Die Raumstation hatte ein kleines Promenadendeck auf dem allerhand los war. Immerhin waren doch einige Schiffe angedockt. Assjima schob sich unauffällig durch das Getümmel uns schaute finster in die Schaufenster der wenigen Läden. Da erblickte sie einen ihr wohlbekannten Rücken. Der Rest des zu dem Mann gehörenden Körper lehnte an einer Bar. Ihre Miene hellte sich einen Augenblick lang auf. Kommentarlos und leise schob sie sich auf den freien Barhocker neben dem ehemaligen Sicherheitschef der Community, griff nach der Getränkekarte und begann, darin zu stöbern.

Lucas schaute in seinen Drink, es war ein White Russian und er schmeckte OK. Er bemerkte gar nicht wer neben ihm Platz genommen hatte. Es schien sich aber um ein attraktive Frau handeln, denn sie hatten einen fantastischen Hintern. Irgendwie kam ihm der Hintern bekannt vor, aber seit er verlobt war, merkte er sich solche Informationen nicht mehr.

Die Deltanerin gab dem Barkeeper ein Zeichen, legte die Karte weg und drehte sich zu Lucas um, der noch immer stoisch in sein Glas starrte. „Die Wahrheiten in deinem Getränk müssen sehr tief verborgen sein, da du mit deinen Gedanken wohl ziemlich weit weggetaucht bist“ kommentierte sie die geistige Abwesenheit des Freundes.

"Ach und so was wissen Sie?" fragte Lucas ohne seinen Gesprächspartner anzusehen. Aber dann spürte er ein bekanntes Gefühl und drehte sich um. Ja! Es war Assjima. "Hallo Doc"

Die Ärztin lächelte müde. „Ja, so etwas weiß ich meistens. Hallo Lucas. Du scheinst es nicht so eilig zu haben von hier weg zu kommen. Ich dachte, dein Transport sollte schon heute Mittag gehen. Aber vielleicht habe ich das nur falsch in Erinnerung. Die vielen Abreisen bringen mich schon ganz durcheinander.“

"Eigentlich sollt mich die USS Solid abholen und zu Sternenbasis 10 bringen, aber dieser Befehl wurde storniert. Anscheinend soll ich einen neuen Befehl bekommen und bis dieser eintrifft, muss sich an Bord dieser Basis bleiben. Tolle Aussicht!" antwortete der ehemalige Sicherheitschef und nahm einen weiteren Schluck von seinen Drink.

„Ach … deine Versetzung wurde abgeändert?“ Assjima nahm dem Barkeeper den giftgrünen Cocktail ab und bedankte sich mit einem freundlichen Lächeln. „Das ist ja eigenartig. Erst will dich jemand unbedingt haben und du wirst von der Community abgezogen und dann werden die Pläne geändert?“

"Das Ganze ist sehr merkwürdig... Wieso bist du denn noch hier?"

„Es ist nicht so einfach von SB2 in den Argussektor zu kommen. Und das Sternenflottenkommando war wohl nicht daran interessiert, mir ein Privattaxi zukommen zu lassen. Morgen früh fliege ich mit einem Linienshuttle nach Sternenbasis 211. Dort muss ich einmal übernachten und werde dann mit der USS Zentaur nach SB 621 weiterfliegen. Wenn wir planmäßig ankommen, nimmt mich ein Frachter mit nach Ferenginar und dort soll ich dann von einem Piloten der Argus-Forschungsstation abgeholt werden.“ Die Ärztin seufzte. „Ich hasse diese Umsteigerei …“

"Sind die denn verrückt geworden? umständlicher geht es wohl nicht oder? Hätte dich denn Sam nicht abholen können?" fragte Lucas drei Fragen auf einmal, ohne dass er es merkte.

„Bis der von Betazed hier wäre … nein, der Frachter ist nicht so schnell und auch noch nicht fertig umgebaut. Und Gle’ma ist immer noch mit dem Falken unterwegs.“ Assjima sog vorsichtig an dem Röhrchen und verzog das Gesicht. „Ihh … das Zeug ist ja sauer … Aber vielleicht setze ich mich bei SB 211 ab und verziehe mich nach Betazed. Ist ja gleich um die Ecke.“

„Ist denn wieder alles in Ordnung mit dir und Sam?"

„Na ja … oberflächlich gesehen vielleicht schon. Nur sind die Probleme immer noch die Selben.“ Sie rührte lustlos in dem grünen Gebräu herum. „Möglicherweise ist diese Versetzung ein Hinweis, dass es jetzt genug ist. Ich will nicht auf diese Forschungsstation. Und wenn ich nicht auf der Community bleiben kann, dann … dann ist es vielleicht besser, wieder zivilen Aufgaben nachzugehen. Für meine Ehe wäre das jedenfalls die bessere Lösung.“

„Und für deine Freunde?" kam die nächste Frage des Menschen.

Assjima verzog das Gesicht. „Autsch … erinnere mich bitte nicht daran, dass ihr von nun an sehr weit weg sein werdet. Würde es für dich denn einen Unterschied machen ob ich Uniform oder Zivil trage? Delta IV oder Betazed liegen wenigstens noch auf wichtigen Routen. Dort kommt man gelegentlich dran vorbei. Doch wer verirrt sich schon in den Argus-Sektor. Und von dieser verdammten Raumstation kommt man nur runter wenn man Urlaub hat oder auf eine Tagung muss.“

"Wir müssen wieder auf die Community, dort gehören wir schließlich hin und auf irgendwelche dummen Sternenbasen und Aushilfsposten..." motzte Lucas und trank das Glas, dass vor ihm stand, leer.

„Wie willst du das anstellen?“

"Ich frage einen Q und schnippt dann mit den Fingern und alles wird gut!"

„Ach so. Ich dachte schon, du wärest auf Revolution aus …“ Assjima winkte dem Barkeeper und schob ihm das fast volle Glas über den Tresen. „Können Sie mir was Süßeres machen? Ich brauch Zucker um die Nerven zu beruhigen.“ Der Mann sah sie zweifelnd an. „Ach was – wer braucht schon Zucker. Geben Sie mir einen saurianischen Brandy. Sie haben doch bestimmt echten da?“

„Ja Ma’am. Garantiert Syntehol frei.“

„Sehr gut. Sag mal Lucas – du hast echt keine Ahnung wo du hinkommst? Oder ist das mal wieder einer von deinen geheimen Aufträgen?“

"Ich wünschte es wäre ein Geheimauftrag, leider habe ich wirklich gar keine Ahnung, was die noch mit mir vorhaben. Und das nervt gewaltig!" meinte der angesprochenen und bestellte sich den nächsten White Russian.

„Vielleicht ist es besser, nichts zu wissen als sicher zu sein, dass es nicht noch schlimmer sein könnte. Auf diesem Planeten - Aquilae 7 - über dem die Station schwebt, gibt es nicht mal Bäume.“ Sie nahm einen kräftigen Schluck aus dem Glas und schüttelte sich. „Oh je – der ist wirklich synteholfrei. Wie hat Nanni eigentlich reagiert? Als ich mich von ihr verabschiedet habe wirkte sie mehr als einsilbig und war etwas blass um die Nase.“

"Sie hat geheult, wie immer... Und mich angefleht zu bleiben. Ich vermisse die Süße auch, aber in der Sternenflotte muss man sich den Befehlen beugen. Früher wäre es kein Problem gewesen, da hatte ich keine festen Beziehungen."

„Muss man sich wirklich beugen? Eben wolltest du noch einen Q beauftragen … Aber es ist schwer, wenn die Leute, an denen man hängt zurück bleiben müssen. Und eine Subraumbeziehung ist nicht leicht. Das kenne ich zur Genüge aus eigener Erfahrung.“

"Aber Nanni und ich sind noch jung und unsere Karrieren stehen noch ziemlich am Anfang. Und da sie nicht bereit ist auf ihrer Karriere zu verzichten, tue ich das auch nicht." antwortete Lucas etwas aggressiver als gewollt.

Er erntete einen verwunderten Blick und ein leise gemurmeltes „Was du nicht willst das man dir tu’ …“ Die Deltanerin schob dem Mann hinter der Bar das leere Glas zu. „Es würde ja auch nicht viel nützen wenn du aussteigen würdest. Du würdest auf irgendeinem Planeten herum hängen und sie wäre trotzdem nicht bei dir. Wenn ihr heiraten würdet hättet ihr zumindest mittelfristig die Chance einer Stationierung auf demselben Schiff.“

"Ja, aber was bringt heiraten, wenn man noch nicht dafür bereit ist! Ich bin wohl ein ziemlicher Feigling oder?" Lucas fühlte sich erbärmlich.

„In Bezug auf deine Beziehung schon irgendwie. Wie wird sich das deiner Meinung nach anfühlen wenn du bereit bist?“

"Es ist etwas Endgültiges. Ein Entschluss der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und ich möchte Nanni nie mehr wehtun. Verstehst du das?"

Die Deltanerin nickte nachdenklich. „Ja, das verstehe sogar ich.“

"Früher war es einfacher, mein Kumpel Mike nannte es immer SOV. Aber diese Zeiten haben sich geändert und ich bin auch wirklich froh, dass sie sich geändert haben."

„DAS verstehe ich jetzt nicht. Was meint dein Kumpel Mike mit SOV?“

Lucas rückte etwas näher an die Deltanerin herein und flüsterte ihr ins Ohr: "Das bedeutet Sex ohne Verantwortung und Mike praktiziert es immer noch ..."

„Und was ist daran so schlimm, dass du es nicht mal laut aussprechen kannst? Wenn man dafür sorgt dass keine Nachkommen in die Welt gesetzt werden für die man dann Verantwortung übernehmen muss kann man Sex doch nur so zu Spaß haben.“

Der Barkeeper und zwei Zivilisten, die einige Barhocker weiter saßen drehten sich grinsend zu der Deltanerin um. Einer der beiden Männer rief dem jungen Offizier zu: „Ja Junge – nur nicht so schüchtern! Denk nicht immer an irgendwelche Eventualitäten sondern hab’ Spaß. Ist doch ne geile Braut, die du da am Haken hast.“

"Wie bitte?" Lucas hörte wohl nicht richtig. "Das geht euch in überhaupt nichts an, mit wem ich Sex habe!" Brüllte er den drei Männern entgegen.

„Dann geh doch mit deiner Deltanerin auf dein Quartier. Oder ist dir das zu verantwortungslos?“ Der Mann grinste noch breiter und sein Kumpel lachte schallend.

"Das ist nicht meine Deltanerin. Wieso denken immer alle Leute Deltanerinen wären nur zum Bumsen da?" giftete der ehemalige Sicherheitschef.

„Lucas … bitte“ Assjima legte ihm die Hand auf den Arm. „Ignoriere die Idioten doch einfach.“

„Ach – können die auch noch was anderes?“ höhnte der Mann.

Dann stand sein Kumpel auf und kam näher. „Du Schorsch … das ist doch die Tussi aus der Doku … die mit dem Striptease.“

„Du hast Recht, Ekke. Die mit den geilen Titten. He Kleiner! Wenn du dich nicht traust, dann übernehmen wir gerne die Dame.“

"Die Dame lasst ihr mal schön in Ruhe oder es gibt Ärger!" warnte Lucas die beiden Männer.

„Ärger mit dir?“ Der große Kerl namens Schorsch stand drohend auf.

Der Barkeeper packt ihn am Arm. „He! Hören Sie auf, meine Gäste zu belästigen oder ich lasse Sie aus diesem Etablissement entfernen.“

„Halt die Klappe.“ Er stieß den Barkeeper unsanft zur Seite. „Wie wäre es denn mit und beiden, Süße? Der Typ da in Uniform ist doch nichts für dich. Zu verantwortungsbewusst und zu lange unterm Solarium gelegen.“

„Ach nein, lieber nicht. Ich befürchte, dass bei Ihnen das Mundwerk größer ist als der Rest. Ich glaube nicht, dass wir beide zusammen finden können“ erwiderte die Ärztin gelassen.

"Noch so ein Spruch und es kracht! Und jetzt entschuldigen sie sich bei dem Barkeeper!" forderte Lucas den Rüpel auf.

Der Mann lachte dröhnend und kam näher. „Du willst es krachen lassen? Dabei traust du dich nicht mal mit einer deltanischen Tussi verantwortungslosen Sex zu haben? Wir wissen doch inzwischen alle, dass Sex mit diesen schnuckeligen Glatzköpfen nicht so gefährlich ist wie immer behauptet wurde. Aber vielleicht bist du noch zu klein um nicht an Märchen zu glauben.“

Lucas stand nun in voller Größe vor dem Typ und schaute den Schläger ernst an. "Es reicht jetzt!"

Der zweite Mensch baute sich neben seinem angetrunkenen Kumpel auf. „Du Schokoladenkeks willst dich wirklich mit uns anlegen?“ Er ballte die Faust und schaute Lucas herausfordernd ins Gesicht. „Der Gewinner bekommt das Glatzköpfchen!“

In dem Moment traf die Faust von Lucas den Kiefer des ersten Mannes. Ein lautes Knirschen war zu hören. Dann trat er noch gegen das Knie des anderen Mannes.

Ekke heulte laut auf und Schorsch strauchelte, fing sich aber gleich wieder. „Der will sicht tatsächlich mit uns schlagen!“ höhnte er und landete eine gezielte Linke auf dem Solarplexus.

Lucas hustete und ihm wurde schwindelig, aber er trat seinen Angreifer ins Gesicht.

Dem spritzte das Blut aus der Nase. Assjima sprang auf und griff nach Lucas, während sie einen handfesten Gedanken in Richtung Ekke schickte, der dadurch zu Boden gestreckt wurde. „Lucas! Beruhige dich bitte!“ rief sie.

„Ich will mich nicht beruhigen!“ fauchte er wütend zurück. Er schüttelte Assjimas Arm ab und warf sich auf seinen Gegner. Der andere rappelte sich trotz des verrenkten Kiefers wieder hoch und wollte mitmischen, doch erwischte der Barkeeper ihn gerade noch am Kragen um ihn zurück zu halten.

Fassungslos beobachtete die Deltanerin, wie Lucas den Randalierer an Gürtel und Shirt packte, ihn hochhob und mit lautem Krachen auf einen Tisch stürzen ließ. Das Holz splitterte und Glasstücke flogen durch die Luft. Die vier Andorianer, die dort saßen stoben erschrocken auseinander. Dann schoben sie die Ärmel hoch, bereit, in die Schlägerei einzugreifen, auch wenn sie noch nicht genau wussten, auf wessen Seite sie mitmischen wollten.

Doch ehe die Auseinandersetzung zu einer handfesten Kneipenschlägerei ausartete stürzten die Gelbhemden der Sicherheit herein und rissen die Raufbolde auseinander. Alle drei wurden unter Zeter und Mordio aus der Bar geführt. Ein Lieutenant forderte Assjima im vorbeigehen auf, den Raum nicht zu verlassen, weil er gleich zurückkommen würde um ein Protokoll aufzunehmen. Sie setzte sich wieder an die Bar um zu warten.

Der Barmann schob ihr einen neuen Brandy über den Tisch. „Der geht aufs Haus, Ma’am. Es tut mir leid. Mir ist es wichtig, dass meine Gäste nicht von anderen belästigt werden.“

„Schon gut, Mister. Sie können ja nichts dafür …“ Ich bin schuld … warum muss dass immer so ausarten wenn ich mal in einer Bar rumhänge? Sie dachte an ihre erste Begegnung mit Sam zurück. Als er in dieser Bar auf Deep Space 3 eingriff, um sie vor den Belästigungen des Tellariten zu schützen. Sie drehte nachdenklich das Glas zwischen den Händen, als sie plötzlich von hinten angesprochen wurde.

„Entschuldigen Sie … Sind Sie Lt. Commander Assjima?“

Die Ärztin drehte sich überrascht um. Vor ihr stand eine junge Menschenfrau in blauer Uniform mit dem Rangpin eines Lieutenants. „Ja … die bin ich.“

„Habe ich es mir doch gedacht. War auch nicht schwer zu erraten, weil sie momentan die einzige Deltanerin auf der Station sind. Ich bin Doktor Alice Summerfeld und habe den Befehl, mich bei Ihnen melden.“

„Sie sind der Ersatz für Doktor Gilmore?“

„Ja genau. Ich war bis vor einer Woche auf Sternenbasis 129 stationiert als ich die Order bekam, umgehend hierher aufzubrechen. Sie können sich kaum vorstellen, wie schnell ich gepackt hatte. Mit Ihnen arbeiten zu dürfen … also … ich fasse es immer noch nicht!“ Die junge Frau strahlte über das ganze Gesicht. „Ich habe diese Doku gesehen und daraufhin alle Ihre Arbeiten gelesen. Und jetzt darf ich sogar auf Ihrer Station arbeiten!“

Assjima seufzte, winkte dem Barmann her und bestellte ein weiteres Glas, das sie dann der Kollegin hinstellte. „Sie werden das gleich brauchen, Lieutenant Summerfeld. Glauben Sie mir, Ihre Bewunderung ehrt mich und ich enttäusche Sie nur ungern, aber Sie werden nicht auf meiner Station arbeiten.“

Die Frau riss erstaunt die Augen auf. „Wie? Sie wollen mich nicht? Sie kennen doch meine Referenzen noch gar nicht. Und die sind wirklich gut!“

„Nein … Sie verstehen mich falsch. Ich bin nicht mehr Chefärztin auf der Community. Lt. Commander Chod hat diese Stelle übernommen.“

„Sie haben den Dienst quittiert?“ hakte Alice nach, ernsthaft bemüht, ihre Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten.

„Ich bin versetzt worden.“

„Wohin?“

„Auf die neue Forschungsstation im Argus-Sektor.“

„In diese blöde Klitsche? Auf dem Planeten gibt es doch nur Sand und Steine.“ Alice nahm das Glas und leerte es hastig in einem Zug. „Da kann man nicht mal einen Ausflug ins Grüne machen, wenn einem die Raumstation zu eng wird.“

„Sie waren schon einmal dort?“ fragte die Deltanerin neugierig.

„Nein – Gott bewahre! Aber die Förderation hat sich einige Monate lang vergeblich bemüht, zivile Forscher für dieses Projekt zu werben. Leider ohne Erfolg. Deshalb sind die jetzt dazu übergegangen, ihre militärischen Wissenschaftler dorthin zu beordern. Einen Freund von mir hat es leider auch getroffen. Er ist seit einem halben Jahr für den Aufbau der Laboratorien verantwortlich. Und der Job kostet ihn den letzten Nerv. Lauter unglückliche Wissenschaftler und alle lassen sie ihren Frust an ihm ab. Die Laboratorien sind noch nicht vollständig und der Materialnachschub verläuft sehr zögerlich. Klar dass die alle sauer sind. Sie können ja nicht richtig arbeiten. Und kaum einer hat sich diese Stationierung ausgesucht.“

„Das kann ja heiter werden …“ stöhnte die Ärztin.

„Sie haben mein ehrliches Mitgefühl, Commander. Aber wenn Sie Hilfe brauchen, dann können Sie sich vertrauensvoll an Marc wenden. Lieutenant Marc Rüütli. In Wirklichkeit heißt er Markus und kommt aus der Schweiz. Er steht halt auf Anglizismen. Marc ist Meditechniker und außerdem ein logistisches Genie. Wenn Sie was benötigen – er kann es besorgen. Leider ist der Argus-Sektor weit ab vom Schuss, so dass alles etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.“

„Danke Lieutenant … es ist immer gut zu wissen an wen man sich wenden kann.“

Alice kratze sich nachdenklich an der Nase. „Darf ich Sie fragen, ob Sie Doktor Chod kennen? Ich habe noch nie von ihm gehört.“

„Ich vorher auch noch nicht. Heute Vormittag habe ich ihn getroffen um ihm die Station zu übergeben. Er macht einen sehr netten Eindruck. Ein richtiger Spaßvogel.“

„So wie Sie das sagen klingt es nicht sehr vorteilhaft.“

„Ich kann ihn nicht richtig einschätzen. Vielleicht redet er mir nur einfach zuviel. Und seine Witze waren etwas platt. Aber ich denke, er ist okay. Sie werden sicherlich gut mit ihm zusammen arbeiten.“

„Na ja … ich hätte lieber mit Ihnen Dienst getan. Wirklich …“ Die Enttäuschung in ihrer Stimme war echt. „Vielleicht sollte ich mich auch für die Argus-Station bewerben …“

Assjima hob abwehrend die Hände. „Tun Sie sich das nicht an! Sie werden auf der Community eine tolle Zeit haben. Meine Mitarbeiter … Entschuldigung, meine ehemaligen Mitarbeiter sind fantastisch. Sie werden schnell neue Freunde finden und sie können sich auf alle vorbehaltlos verlassen.“

Das Gesicht der jungen Frau hellte sich wieder auf. „Da bin …“

„Entschuldigung“ unterbrach sie der Lieutenant von der Sicherheit, der plötzlich hinter den beiden auftauchte. „Commander Assjima – würden Sie mich bitte in mein Büro begleiten damit ich das Protokoll aufnehmen kann?“

Assjima nickte und erhob sich. „Ich komme sofort. Lieutenant Summerfeld, halten Sie sich an Ensign Harrison. Meg wird Ihnen schon zeigen, wie die Community funktioniert.“ Sie reichte der jungen Frau die Hand. „Viel Glück!“

„Danke Commander. Das wünsche ich Ihnen auch. Und grüßen Sie bitte Marc von mir.“

Die Deltanerin bezahlte ihre und Lucas Rechnung und folgte dem Sicherheitsoffizier in den Arrestbereich.

UE leitet im ersten Teil einen handfesten Abschied ein

Bearbeitet von Assjima
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Nur noch wenige Stunden trennten die Ohio vor ihrer Ankunft im irdischen Sonnensystem. Captain Assam schaffte es tatsächlich, Sheridan und Tanrim sowie Brody auf trab zu halten. George konnte sich nicht mehr erinnern zuletzt einen derart detaillierten Vortrag über die Systeme der Prometheus Klasse gehalten zu haben. Der Ligonianer sog die Informationen in sich wie ein gigantischer Schwamm auf und hakte hier und da nach.

George gewann den Eindruck, dass er die Community nachbauen wollte. Anhand der vorgetragenen Informationen wäre dies sogar möglich gewesen. Brody bedachte den Ingenieur dabei mit einem mitleidigen Blick, der ihn an einen Großvater erinnerte, der meinte, dass man einem seiner Enkel zu viel zumutete. Aber auch ein Schmunzeln bahnte sich seinen Weg an die Oberfläche, des wettergegerbten Gesichtes.

Die darauf folgenden zwei Tage verbrachte Brody damit seine Nase in sämtliche Dateien zu stecken, die er über sein neues Schiff besaß. Durch die Möglichkeit des Unterwassereinsatzes war die SeaQuest stellenweise Komplizierte als ein Schiff der Atlas Klasse.

Und auch sogar Empfindlicher. Brody hoffte nur das ein erfahrener Ingenieur wie Sheridan, es schaffte viele Kinderkrankheiten von der SeaQuest zu kurieren. Denn dieses Projekt stand inoffiziell auf der Kippe. Brody beschloss, Sheridan davon noch nichts zu sagen. Er würde zweifellos selbst sehr schnell dahinterkommen.

Von dem unfreiwilligen Abendessen beim Captain der Ohio abgesehen, hatte es George geschafft sich primär um seine Familie zu kümmern. Der Abschied von der Community war alles andere als leicht gewesen. Besonders für die Kinder, da sie Freunde und eine mittlerweile vertraute Umgebung plötzlich verlassen mussten.

Auf dem Holodeck der Ohio hatte George die Simulation der Californischen Pazifik Küste aufgerufen. Der Strand war von einigen Menschen bevölkert, die unbeschwert umherspazierten. George wollte den Kindern nahebringen, wo sie eine unbestimmte Zeit demnächst verbringen würden, wenn sie die Erde erreicht haben.

„Ein wirklich schöner Ort.“, bemerkte Jenax.

„Ja das ist er. Immerhin ermöglicht es mein neuer Posten, dass ich so was wie ein Wochenende haben werde.“

„Dann werden wir öfters hier herkommen?“

„Sicher, wenn Du es willst. Wir können auch in die Rockys fahren. Las Vegas.“

„Oder New Orleans?“

„Das Frenchquater hat es dir angetan was?“

„Ja hat es.“

„In Ordnung. Kennst du noch Fisherman’s Wharf?“

„Ja ich habe den Stadtteil in meiner Akademiezeit einmal besucht.“

„Ich auch. Verdammt lange her. Auf Pier 39 gibt es die besten Hummer an der Küste. Was hältst du davon, wenn wir Morgenabend dahin gehen?“

George schmeckte den Geschmack des gekochten Hummers auf seiner Zunge, als er davon sprach. Die Erinnerung war so intensiv, dass sie ihm das Mund im Wasser zusammenlaufen ließ.

Jenax spielte an einer Haarsträhne. „Sehr gerne.“

Ein Piepsen durchdrang das Holodeck. Es wirkte deplatziert.

„Achtung an alle Decks: Wir erreichen die Erde in drei Stunden. Alle Passagiere werden gebeten sich fertig zu machen von Bord zu gehen.“

Meldete die Stimme des Bordcomputers.

„Spitze! Dann lass uns gehen.“, flüsterte George. Der Strand und das Meer mussten dem gelbschwarzen Muster des Hologitters weichen. Das Schott öffnete sich mit dem gewohnten Ächzen. In wenigen Stunden würden die Sheridans im echten San Francisco angekommen sein.

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Als die USS Grimauld Mudmos V erreicht hatte, setzte sie anstatt in einen Orbit einzuschwenken gleich zur Landung an. Der Stützpunkt befand sich auf einer der wenigen trockenen Stellen mit festem Untergrund auf dem Planeten; in einen Teil des Bodens war sogar extra eine Landeplattform eingelassen.

Vinara stieg aus, begleitet von der Ersten Offizierin der Grimauld sowie einem weiteren Unteroffizier (diesmal nicht wieder Vudrov) der das Gepäck der Andorianerin trug.

"Wieso konnten wir nicht einfach runterbeamen?", fragte die Wissenschaftlerin mit einem mitleidsvollen Blick auf den japsenden Petty Officer 2nd Class.

"Wir sind Marines und als solche bodenständiger als der Rest der Sternenflotte, ich möchte sogar sagen mehr als die 'normalen' Infanterie-Einheiten", erklärte Conner. "Unser Stützpunkt auf Pollux IV verfügt sogar über eine versenkbare Landeplattform die in einen unterirdischen Hangar führt, mit Platz für zwei Defiants und eine handvoll Shuttles."

"Hier scheint es nur einen oberirdischen Hangar zu geben, aber auch ziemlich groß", meinte die Andorianerin als ihr Blick auf ein imposantes Gebäude mit rundbogenförmigem Dach fiel.

"Ja, soweit ich weiß sind die dicksten Brocken hier ein Schiff des Raven-Typs und ein Shuttle der Turtle-Klasse."

"Turtle-Klasse?", echote Vinara welche dem Petty Officer inzwischen einen Teil ihres Gepäcks abgenommen hatte.

"Eine Art Kreuzung aus vergrößertem Runabout und Zwergdefiant; wird vor allem von Ranger-Einheiten benutzt. Die Turtle-Klasse bietet ausreichend Platz für fünf bis sechs Personen plus Ausrüstung und ist begrenzt langstreckenfähig."

Endlich waren sie vor dem Eingang des Hauptgebäudes angekommen; zwei Marines mit Mannschafts-Abzeichen und Helmen standen mit Gewehren davor und wirkten auf die Ferne wie Soldaten aus dem frühen 21. Jahrhundert der Erde.

Nachdem sie eingelassen worden waren wurde der Unteroffizier zuerst zu Vinaras Quartier geschickt, welches mit Sicherheit größer und bequemer sein würde als das auf der Grimauld (die Andorianerin konnte froh sein dort überhaupt ein einzelnes Quartier für sich allein gehabt zu haben).

Lieutenant-Commander Conner meldete sich kurz bei Colonel Goodwine und fragte um Erlaubnis, ob sie und ein paar ihrer Kameraden von der USS Grimauld auf dem Gelände des Stützpunkts ein paar Runden drehen durften.

"Aber immer Commander, am besten nehmen Sie alle einschließlich Ihres Captains mit, bei der Enge der Defiant-Klasse sollte man sich möglichst oft die Beine an der frischen Luft vertreten."

Nachdem die Erste Offizierin abgezogen war stand Vinara alleine im Büro des Colonels.

"Willkommen auf Mudmos V Doktor. Die Uniform steht Ihnen gut, auch wenn manche sagen Grün und Blau beißen sich. Dafür passt das Hemd hervorragend zu Ihrer Haarfarbe!"

"Ich danke Ihnen Sir, aber ich hoffe dass ich nach Ableistung der 30 Tage endgültig in den zivilen Status wechseln kann."

"Das dürfte sich machen lassen solange Sie zumindest vorerst weiter hier für uns arbeiten. Ich bin überzeugt dass Sie auch danach noch interessante Posten finden werden, selbst wenn Sie tatsächlich vorhaben sollten Ihr Offizierspatent dauerhaft abzugeben."

"Das habe ich in der Tat und ich werde mich sogar für das Erweiterte Entsendegesetz bewerben um weiterhin auf Schiffen dienen zu können - diesmal definitiv nur als Wissenschaftlerin."

"Dann wünsche ich Ihnen schon mal jetzt viel Glück dabei; für die nächste Zeit bleiben Sie aber auf jeden Fall bei uns. Wir haben übrigens auch ein kleines UESPA-Museum, mit ein paar interessanten wissenschaftlichen alten Sachen - wenn auch die meisten davon eher für Ingenieure von Bedeutung."

"Die UESPA - Sie meinen sicher die United Earth Space Probe Agency die Anfang dieses Jahrhunderts aufgelöst wurde. Aber was hat oder vielmehr hatte sie mit dem Marine Corps zu tun?"

"Direkt eher wenig, außer dass sie dasselbe Rangsystem verwendete, mit den Sergeants, Majors, Colonels und Generals."

"Ich kann mich daran erinnern und jetzt wo Sie es sagen - wieso war ausgerechnet eine Raumfahrt-Behörde nach dem militärischen Muster einer Bodenarmee strukturiert?"

"Nicht direkt, genau genommen diente neben der einstigen NASA die alte US Air Force als Vorbild, und diese hatte ihr Rangsystem wiederum aus einer gewissen Tradition heraus von der US Army übernommen, genau wie das damalige Marine Corps."

"Nun, ich danke Ihnen noch einmal für das Willkommen und die interessanten Informationen. Ich werde mir Ihr Museum beizeiten mal ansehen, aber jetzt möchte ich erst mal in mein Quartier."

"Natürlich Doktor; ich werde es Ihnen persönlich zeigen. Major Dwayn die Sie ja bereits von Ihrem Subraumgespräch her kennen ist übrigens meine Stellvertreterin; sie wird Sie morgen in das weitere Training einführen."

Das besagte Quartier war geringfügig größer als das auf der Community und verfügte sogar über ein Fenster - allerdings bot die Aussicht nur ein paar seltsam geformte Hügel und wenig einladendes Waldgebiet in grün-blauer Farbe. Und dies sollte nun für die mindestens nächsten 30 Tage ihr Arbeitsplatz sowie in gewisser Weise auch ihre "Heimat" sein...

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Jeremy Tenner war gerade dabei seinen Bereitschaftsraum einzurichten als das Intercom sich meldete und Cmdr. Goyers Stimme erklang: „Sir die letzten Mannschaftstransfers sind abgeschlossen und die Community ist bereit zum ablegen.“

„Ich habe verstanden Commander ich bin gleich auf der Brücke.“ Jeremy stellte noch das Familienfoto auf seinen Schreibtisch und verließ sein halb eingerichteten Bereitschaftsraum und ging auf die Brücke.

Die neue Brückenbesatzung war komplett angetreten außer dem Doktor und der Wissenschaftlichenleiterin waren alle neuen Kommandooffiziere auf ihren vorgesehenen Positionen und erwarteten gespannt die ersten Befehle ihres Captains.

Nach dem Jeremy sich in den Kommandosessel gesetzt hatte schweifte sein Blick einmal kurz über die Brücke, sie sah um einiges moderner aus als die Brücke der Rosenberg, was ja auch nicht weiter verwunderlich war.

„Lt. bringen sie uns raus, volle Manövrierdüsen.“

„Aye Sir.“

Der Pilot der Community wartete noch bis alle Verbindungen zur Raumstation getrennt waren und ließ die Community dann langsam von ihrem Liegeplatz fort gleiten. Elegant drehte sich das Schiff in Richtung des Stationstores. Als das Schiff die Raumschotten passiert hatte sprach Jeremy seinen Steuermann wieder an:

„Lt. Combs Kurs 215,185 , Warp 6.“

Der Pilot machte sich daran Koordinaten und Warpgeschwindigkeit in den Computer einzugeben.

„Sir Kurs 215,185 liegt an Warp 6.“

„Energie, Lt.“

Der Warpkern ließ sein typisches Summen vertönen und als das Raumschiff auf Warp ging. Der Bildschirm zeigte nun die Sterne wie sie in langen Linien an der Community vorbei sausten.

Jeremy erhob sich wieder von seinem Sessel: „Commander Kommandobriefing in fünf Minuten. Sie haben solange die Brücke.“

Jeremy verließ die Brücke und ging schon einmal in den Besprechungsraum wo er alles für sein Briefing vorbereitete.

Der Raum füllte sich schnell mit seinen Führungsoffizieren. Nach dem sich alle eingefunden hatten saßen zu seiner Linken Cmdr. Goyer, Lt. Vrell, Lt. Perincourt und Lt. Tevell zu seiner rechten saßen Lt.Cmdr Kessler, Lt.Cmdr. Chod, Lt. Combs und Kadett Moloch.

Jeremy blickte einmal in jedes Gesicht und versicherte sich so deren Aufmerksamkeit.

Im Kopf ging Jeremy noch einmal die Dienstakten der einzelnen Offiziere durch eigendlich hatte er hier eine gute Crew bekommen nur bei seinem ersten Offizier war sich Jeremy nicht so sicher, hätte er selber die Wahl gehabt so hätte er sich garantiert nicht diesen Mann ausgesucht. Aber das Leben ist ja nun mal kein Wunschkonzert.

„Meine Damen und Herren für uns alle ist dies eine vollkommen neue Situation. Normalerweise wird nicht die gesamte Führungscrew eines Schiffes auf einen Schlag ausgetauscht, nichtsdestotrotz verlange ich einen reibungslosen Ablauf des Schiffsbetriebes, arbeiten sie sich ein, nach ihren Dienstakten haben wir hier eine gute Crew was unsere Aufgabe erleichtern sollte. Ich erwarte in den nächsten beiden Tagen einen vollständigen Bericht über Einsatzfähigkeit und Status der einzelnen Bereiche.“

Ein einstimmiges Nicken ging durch die Runde der Offiziere.

„Kommen wir nun zu unserer neuen Mission. Das Sternenflottenkommando möchte uns augenscheinlich noch schonen. Wir befinden uns gerade auf den Weg in die Talos Sternengruppe. Dort braucht eine Föderationskolonie Hilfe, Ihre Energieversorgung ist ausgefallen und die nötigen Ersatzteile befinden sich nicht vor Ort. Allerdings besteht momentan noch keine Gefahr für die Kolonisten es besteht eine Energie unabhängige Wasser- und Lebensmittelversorgung. Wir bringen die nötigen Ersatzteile und helfen bei der Reparatur der beschädigten Energiekonverter. Außerdem bringen wir noch weitere Versorgungsgüter und Medikamente zu der Kolonie. Auch wenn es noch keine Berichte über Verletzte oder Kranke Kolonisten gibt möchte ich dass Sie sich auf alle Eventualitäten vorbereiten das gilt besonders für die Krankenstation und die technische Abteilung. In der Kolonie wird mit einer neunen Weizenform experimentiert vielleicht ist das etwas für unsere Wissenschaftsabteilung, stellen Sie ein Team zusammen das den Kolonisten nötigenfalls helfen kann. Die Sicherheit wird die Verteilung der Hilfsgüter übernehmen.“

Lt. Vrell meldete sich zu Wort: „Ist bekannt wodurch der Energieausfall verursacht wurde? Vielleicht Sabotage?“

„Lt. die genaue Ursache des Energieausfalls ist noch nicht bekannt und unser Informationsstand ist schon einige Tage alt da die Kollonisten ohne die nötige Energie natürlich auch keine Subraumnachrichten senden können. Es gibt einen kleinen Notgenerator mit dem ein Funksignal auf kurze Entfernung übertragen werden kann. Bis zum Letzten Kontakt wurde allerdings nicht von einer Sabotage ausgegangen. Also wird es für die Sicherheit wahrscheinlich beim verteilen der Hilfsgüter bleiben.“

Der Andorianer wirkte enttäuscht und es schien dem Captain so als würde der sowieso schon hängende Fühler noch etwas weiter nach unten sinken.

„Gibt es noch weitere Fragen?“ Jeremy blickte sich um. Als sich leise Zischend die Tür zum Besprechungsraum öffnete und ein blauhaariger Mann mit den Rangabzeichen eines Fähnrichs eintrat. Das konnte nur Jaton Beins sein. Das war also sein Adjutant, Jeremy wusste zwar nicht was er mit einem solchen anfangen sollte, da es eigentlich unüblich war das ein Raumschiff Captain einen Adjutanten hatte. Nun aber auf diesem Schiff schien ja sowie so einiges anders zu laufen als anders wo.

Schnell richtete der Captain seine Aufmerksamkeit wieder auf die Führungsoffiziere aber keiner hatte noch eine Frage.

„Gut dann kennen sie Ihre Aufgaben ich erwarte Ihre Berichte. Wegtreten.“

Die Offiziere erhoben sich und verließen den Raum die meisten nahmen keine Notiz von Jaton, nur Lt. Vrell blickte den Fähnrich geringschätzig an als er an ihm vorbeiging und auch Commander Goyer schien nicht sehr erfreut darüber zu sein den blauhaarigen Mann zu sehen und rempelte diesen beim hinausgehen sogar an.

Nachdem alle gegangen waren sah Jeremy in die Richtung des Fähnrichs und sprach ihn an.

„Kann ich etwas für sie tun Fähnrich?“

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Lucas Bishop wachte am nächsten Morgen mit einem brummenden Schädel auf. Als er sich umsah, stellte er fest dass er in einer Arrestzelle saß. Was war bloß passiert? Nachdem er genau nachgedacht hatte, fiel es ihm wieder ein, er war an einer Schlägerei beteiligt und es ging dabei um Assjima. Zwei wirklich miese Kerle hatten sie nur als Sexobjekt gesehen und waren frech geworden. Und er als großer starker Sicherheitschef konnte es natürlich nicht zulassen und war wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückgefallen. Solak würde ihn wahrscheinlich Kiehlholen lassen, wenn er davon wissen würde.

Lucas wollte gerade nach dem diensthabenden Sicherheitsoffizier rufen als eine blonde Frau in roter Sternenflotten Uniform vor dem Kraftfeld der Arrestzelle auftauchte. Irgendwie kam dem ehemaligen Sicherheitschef die Frau bekannt vor, aber er konnte ihr keinen Namen zu ordnen.

„Was machst denn du wieder für Sachen? So wirst du nie ein guter Mitarbeiter des SFI. Du musst lernen dich zurückzuhalten und im Hintergrund agieren!“ sprach die Blondine mit sanfter aber ernster Stimme.

Jetzt wusste Bishop, wer vor ihm stand, es handelte sich dabei um Cmdr. Mia Townsend vom Geheimdienst der Sternenflotte. „Hallo Mia, schön dich mal wieder zu sehen. Wie siehst du denn eigentlich aus?“

„Mein Name ist Rose Quimby und ich glaube du verwechselst mich mit jemandem. Ich bin es deine alte Teamkameradin von der Schwimm-Staffel!“ meinte Rose und zwinkerte ihm zu.

Der Australier wollte erst etwas dazu sagen, als er sich erinnerte, dass Mia sich gerne verkleidete und andere Identitäten annahm. Ob das nur eine Marotte von ihr war, oder ob das wirklich zum Beruf dazu gehörte, das wusste er nicht. Doch jetzt hieß es wieder mitspielen oder in der Zelle versauern. „Gut, Rose und was willst du von mir?“

„Ich bin zurzeit Pilotin auf der USS Ruthledge und wir sollen dich zu deinem neuen Wirkungsbereich bringen. Alles Weitere steht in deinen neuen Befehlen. Aber als erstes soll ich dich aus dem Knast hohlen!“ berichtete die vermeintliche Pilotin von ihren Absichten.

„Na endlich neue Befehle!“ freute sich Lucas und hoffte dafür vom Regen nicht in die Traufe kam.

Rose gab dem diensthabenden Sicherheitsoffizier ein Zeichen und in diesem Moment öffnete sich das Kraftfeld der Arrestzelle. „Alle Anklagepunkte wurden fallen gelassen und es gibt auch diesmal keinen Eintrag in deiner Akte. Aber das war das vorerst letzte Mal!“ meinte Mia/Rose ernst und packte den ehemaligen Sicherheitschef am Arm.

„Das war eine Ausnahme und ich hatte einen triftigen Grund, aber das wird ich gehe nicht interessieren. Also wo gehen wir jetzt hin?“

„Zum Andockplatz der Ruthledge, dort wurde ein Quartier für dich vorbereitet und da liegen auch deine neuen Befehle!“ hauchte Mia/Rose ihn an und grinste. Dann verließen die beiden den Arrestbereich der Sternenbasis und machten einen Spaziergang zum Andockplatz der USS Ruthledge.

„Lucas! Warte!“ Kurz vor dem Andockbereich hatte Assjima die beiden erreicht und kam schlingernd zum Stehen. „Der Sicherheitschef hat mir eben gesagt, dass dich schon jemand rausgeholt hat. Dabei wollte ich es doch gerade noch mal versuchen und meinen ganzen Scharm zum Einsatz bringen“ haspelte sie atemlos. Dann blieben ihre Blicke an der Frau neben dem Australier hängen. „Hallo. Ich bin Lt. Commander Assjima.“ Sie streckte die Hand aus. „Sie sind wohl die Retterin in der Not?“

"Nicht ganz, aber ich habe neue Befehle für Lt. Cmdr. Bishop. Mein Name ist Rose Quimby!" Antwortete die junge Frau und stellte sich somit auch gleichzeitig vor.

„Angenehm“ entgegnete die Ärztin. Dann sah sie Lucas an. „Du weißt jetzt also, wo du hin sollst?“

Knightfall ‎(21:24): "Leider immer noch nicht genau, aber auf der Ruthledge wartet ein PADD auf mich. Hoffentlich bin ich dann schlauer!" Entgegnete der ehemalige Sicherheitschef und schaute immer noch nicht so begeistert auch. Dann schaute er kurz zu Rose und bemerkte, dass sie ganz verträumt auf die Deltanerin sah.

Assjima bemerkte die Blicke der Frau nicht. Zu sehr war sie mit den Gedanken woanders. Es war wohl wieder Zeit für einen Abschied. Für einen, der ihr ganz besonders schwer fiel. „Dann wirst du gleich abreisen?“ fragte sie tonlos.

"Ja, dass werde ich und es wäre leichter wenn ich das Ziel wüsste!" meinte Lucas und schaute auffordernd seine verkleidete Vorgesetzte an. Aber die war total auf Assjima fixiert, bis Lucas sie am Arm stupste.

Durch die plötzliche Armbewegung aufmerksam gemacht warf die Deltanerin der Rotuniformierten einen flüchtigen Blick zu. Dann schaute sie fragend an sich herunter. „Ist irgendetwas nicht so wie es sein sollte?“ Sie war in Zivil gekleidet, zeigte nicht allzu viel nackte Haut und hatte sogar Schuhe an den Füßen.

"Entschuldigung aber Deltaner faszinieren mich...." stammelte Rose/Mia etwas überrascht und Lucas bekam einen Lachanfall.

Auf Assjimas Nasenwurzel bildete sich eine nachdenkliche Falte. „Wir sehen doch fast wie Menschen aus … was soll daran faszinierend sein?“

Lucas musste noch mehr lachen. "Ich glaube... ich gehe schon mal an Bord. Bis später Lucas!" meinte die Blondine zu Bishop. Dann drehte sie sich zu der Ärztin um und verabschiedete sich mit den Worten: "Hat mich gefreut sie kennen zu lernen Dr. Assjima." und gab ihr die Hand.

„Ganz meinerseits. Und bitte passen Sie gut auf meinen Jungen hier auf. Er tanzt manchmal recht schnell aus der Reihe.“ Rose hielt die Hand der Ärztin noch etwas länger als es unbedingt nötig gewesen wäre, drehte sich dann um und verschwand in der Luftschleuse. „Sie macht einen netten Eindruck. Ihr kennt euch von früher?“ fragte Assjima interessiert.

"Assjima lies meine Gedanken!" forderte Lucas sie auf.

„Zu geheim, als dass du es aussprechen dürftest?“ lachte die Ärztin. Dann griff sie nach seiner Hand. Sofort flammten einige Bilder vor ihr auf. Ein Hotelzimmer, eine attraktive schwarzhaarige Frau, deren Gesichtszüge bei genauerem Hinsehen sehr denen von Rose Quimby ähnelten. Sie lag neben Lucas auf dem Bett ausgestreckt. Assjima spürte die Unsicherheit ihres jungen Freundes. Die Wärme, die Leidenschaft, die in ihm hochstieg. Dann den Schrecken als die Frau aufsprang und ihm ins Gesicht sagte, dass sie nicht auf Männer stehen würde. Und das es auch bei diesem Job gewisse Grenzen gäbe. Die Frau verschwand im Nebenzimmer und hinterließ ein Gefühl der Verwirrung. Die Deltanerin ließ die Hand von Lucas wieder los. „Ich verstehe. Ihr habt also schon zusammen gearbeitet. Und jetzt verstehe ich auch diese Blicke. Freust du dich auf den gemeinsamen Einsatz?“

"Ich weiß wirklich noch nicht, wo es hingeht und was meine Aufgabe sein wird. Aber ich kann viel von ihr lernen...." Lucas schaute traurig zu Boden.

„Du wirst bestimmt eine gute Zeit haben. Und es wird sich bald eine Möglichkeit ergeben, dass du und Nanni wieder auf demselben Schiff arbeiten könnt. Sei nicht traurig.“

"Es ist nicht wegen Nanni, was mache ich bloß ohne dich?"

Erstaunt sah Assjima zu ihm hoch. Irgendetwas schnürte ihr plötzlich die Kehle zu und sie spürte das Wasser in ihre Augen schießen. „Lucas …“ stammelte sie mit belegter Stimme „… du kommst auch ohne mich zurecht.“

"Aber du wirst mir fehlen. Ich hasse Veränderungen!" entgegnete Lucas und klang wie ein trotziges Kind.

„Ohne Veränderungen würde das Leben still stehen. Betrachte sie als Chance.“ Sie griff nach seinen Händen und schaute ihn lange an. Jede Einzelheit wollte sie sich unauslöschlich ins Gedächtnis brennen. „Aber ich werde ohne dich verloren sein. Wer wird mich in Zukunft vor dem Bösen dieses Universums beschützen? Weder du noch H’Qar werdet da sein wenn ich mich mal wieder irgendwo hineinmanövriert habe.“

"Assjima dann musst du deine Kraft einsetzen! Versprich mir das!"

Sie nickte traurig. „Ich werde es versuchen. Aber trotzdem …“ Sie unterdrückte ein Schluchzen. „Ich werde dich schrecklich vermissen!“

"Bitte nicht weinen, dass kann ich nicht sehen. Nanni hat schon bitterlich geweint."

„Ich werde mich nachher auf dem Linientransport in mein Quartier einschließen und dort ein bisschen weinen. Ist das okay?“ Sie wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht und lächelte ihn verzagt an. „Übrigens habe ich Emma auch der Community gelassen. Ich weiß nicht ob es auf der Station einen geeigneten Raum für sie gibt. James wird sich um sie kümmern. Und solange Emma noch dort ist … man soll doch nie die Hoffnung begraben, oder?“

"Alles klar, Blue ist auch bei Nanni. Und jetzt will ich das Kribbeln spüren..." meinte Lucas und umarmte Assjima.

Sie drückte ihn fest an sich und presste das Gesicht an seinem Hals. „Pass’ bitte auf dich auf …“ murmelte sie. „Und melde dich sobald du die Möglichkeit dazu hast. Du weißt ja, wo du mich findest … ich werde da wohl nicht wegrennen können.“

Lucas spürte das Kribbeln, dass durch die Pheromone ausgelöst wurde. "Machs gut, große Schwester! Und halt die Ohren steif." verabschiedete sich Lucas und gab der Ärztin einen Kuss auf ihre Glatze.

Sie löste sich aus der Umarmung. „Mach’ ich. Und du sei nicht ganz so waghalsig wie sonst. Nanni und ich wollen dich am Stück wieder sehen.“

"Äh... Ich? waghalsig? - Nein, ich passe schon auf...." antwortete Lucas und wurde weggebeamt.

Verdutzt schaute Assjima durch den sich auflösenden Freund auf die gegenüberliegende Wand. Dann machte sie sich mit einem leichten Seufzer auf den Weg zu ihrem Linientransport, der in einer Stunde abgehen sollte.

Bryn und U_E in „Beamen tut nicht weh, verabschieden schon!“

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Am späten Abend desselben Tages dockte der Linientransport an der Sternenbasis 211 an. Assjima hatte es nicht eilig von Bord zu kommen und betrat als eine der Letzten die Andockrampe. Auf sie wartete nur ein kleines, für eine Nacht vorreserviertes Standartquartier. Der nächste Transport sollte gleich am nächsten Morgen weiter gehen. Sie wollte sich auf dem Weg dorthin nur noch schnell irgendwo etwas zu essen besorgen.

„Assjima! Wohin so eilig?“

Die Deltanerin blieb wie angewurzelt stehen. Diese Stimme kannte sie nur zu gut. Sie setzte den Käfig und die Tasche ab, drehte sich um und lachte einem hübschen blauen Gesicht entgegen. „Gle’ma!“ rief sie und eilte auf die Freundin zu. „Was machst du denn hier?“

„Ich war mit einer Lieferung auf Bajor und als Sam erzählte dass du hier Zwischenstation machen würdest, dachte ich, es wäre schön dich mal wieder ganz für mich zu haben. War ja kein Problem, meinen Flugplan entsprechend einzurichten.“

„Das ist toll! Komm – lass uns meine Sachen auf mein Quartier bringen und dann suchen wir uns ein Restaurant.“

„Nicht so eilig, Süße. Dein Quartier habe ich gekündigt und Essen gibt es auf dem Falken.“

„Warum willst du dort essen?“

„Weil wir nicht hier bleiben. Wir fliegen gleich nach Betazed weiter.“

„Aber mein Anschlussflug morgen früh …“

„Der ist abgesagt. Sam hat alles geregelt. Er holt für Wesjla eine Ladung Saatgut auf Trill. Der Umweg über den Argus-Sektor ist nur unbedeutend. Du musst nicht –zig Mal umsteigen, ihr könnt eine paar Tage gemeinsam verbringen und ich habe dich wenigstens diesen Abend ganz für mich allein. Nicht mal Blechbüx kann uns auf die Nerven gehen. Der ist bei Sam. Aber erfreut sich schon sehr, dich zu sehen.“

„Ist seid klasse!“ Überglücklich drückte die Ärztin die bolianische Freundin an sich. Eine halbe Stunde später verließ der Falke die Raumstation und nahm Kurs auf Betazed.

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„Dad! Die Möbel sind im Haus. Amanda und ich werden uns ums Auspacken und die Zwillinge Kümmern.“, versicherte Michael.

„Michael….“

„Dad! Wir schaffen das. Ihr müsst euch im Hauptquartier melden.“ George schaute leicht erstaunt. Er glaubte beinahe, seinen eigenen Vater zu hören.

„Ja, Sir.“ George umarmte seinen Sohn kurz.

„Wir beamen dann mal gleich zu unserem Haus.“

„Keine Partys.“

Michael zog seine Stirn in Falten.

„Deine Witze waren auch schon besser.“

„Nicht wenn ich versetzt werde.“, mit diesen Worten lies George seinen Sohn auf die Plattform zu seiner Schwester treten.

„Koordinaten sind programmiert Commander.“, meldete der Transporterchief der Ohio.

„Ausgezeichnet….Energie!“

10 Minuten später rematerialisierten Brody und George auf dem Areal des Hauptquartiers. Tanrim, Jenax und van Richthofen wurden zu anderen Orten des Komplexes transferiert.

„Kommen Sie Commander. Wenn Commodore Charleston auf uns wartet, wird er sehr unangenehm.“

„Dann mal los!“, George war erstaunt, wie der drahtige alte Mann mit einem flotten Tempo loslegte.

Die Beiden Offiziere betraten nun das Hauptverwaltungsgebäude der Sternenflotte. Die Glasfassade schien keinen einzigen Makel aufzuweisen. Jedoch war dies kein Fensterglas sondern speziell gehärtetes transparentes Aluminium, das sogar einen Phaserbeschuss kurzfristig widerstehen konnte. Für George hatte sich nur die Teppichfarbe verändert. Sogar die Zimmerpflanzen und Palmen, die hier und da standen, schienen nicht um einen Tag gealtert zu sein.

„Sie kennen den Commodore schon lange Captain?“, fragte George.

„Nicht wirklich. Ich treffe ihn nur sporadisch. Sein Sie in seiner Gegenwart vorsichtig Commander. Dieser Mann ist gefährlicher wie ein intriganter Romulaner. Der dreht ihnen das Wort im Mund schon um, wenn sie noch nicht mal den Gedanken daran gefasst haben.“

Brody bemerkte leicht amüsiert, wie der Ingenieur ihn mit einem seltsamen Blick bedachte.

„Ich habe nicht übertrieben.“

Der Lift hielt an.

„Sie werden Sehen Commander.“, setzte Brody nach.

„Captain ich bin zum zwoten male verheiratet habe vier Kinder und müsste an 500 Orten im Moment gleichzeitig sein. Mich kann da noch kaum was überraschen.“

Brody zuckte mit den Schultern, dann betraten die Beiden das Vorzimmer zum Büro des Commodores.

Commodore Wilton Charleston war ein kleiner Mann, der in seinem Sessel dennoch doppelt so groß wirkte, wie er eigentlich war. Seine feinen Gesichtszüge täuschten wahrhaftig über seinen Ruf hinweg, dass er sogar einem Klingonen den Kopf abbeißen konnte, wenn es erforderlich war.

Charleston blickte kurz über den Rand seines Padds auf die Offiziere und legte es langsam beiseite. Brody und Sheridan hatten sogleich Haltung angenommen.

„Commodore Charleston. Captain Ron Brody meldet sich mit einem Mann wie befohlen.!“

„Rühren!“ Charleston musterte nun Sheridan. Nach wenigen Sekunden bewegte sich nur ein Gesichtsmuskel minimal. „Sie sind Lt Commander George Sheridan?“

„Ja, Sir.!“

„Ich habe hier ihre Akte vor mir Commander. Sie waren zuletzt Chefingenieur auf einem Raumschiff der Prometheus Klasse, genauer gesagt die USS Community.“

In dieser Feststellung lag eine Art unterschwelliger Vorwurf und etwas Spott.

„Angesichts dessen, dass Sie aus einer traditionsreichen Offiziersfamilie stammen, ist es erstaunlich das Sie sich zu einem solchen Sauhaufen haben versetzen lassen.“

„Sir habe ich Erlaubnis frei Sprechen zu dürfen?“

„Die haben Sie.“

„Ich habe mich auf diesen Posten beworben, weil ich schon immer mal mit dem Antrieb der Prometheus Klasse beschäftigen wollte, Sir.“

„Nun gut. Den Wartungsberichten zufolge haben Sie auch einen beeindruckenden Job gemacht. Im Laufe der letzten zwei Jahre stand dieses Schiff schon mehr als einmal davor zerstört zu werden oder auseinander zufallen.“

George kam sich wie in einem Verhör vor. Brody hatte nicht geflunkert. Brody beobachtete die Szene mit dem gleichen Unbehagen, nur verstand es der ältere Offizier dieses besser zu verbergen.

„Sie haben also manches Wunder ermöglicht. Vielleicht können Sie auch auf ihrem neuen Posten Wunder wirken.“

Er hielt ihn für einen Anfänger. George kochte bereits leicht. Doch er versuchte es nicht zu zeigen. Bisher klappte dies auch.

„Commodore, ich bin sicher das Commander Sheridan für die SeaQuest ein Gewinn ist. Ich hatte auf der Herreise Gelegenheit mich mit ihm auszutauschen. Ich bin daher guter Dinge.“

Charleston nickte leicht.

„Danke Captain. Bei ihnen lese ich das die SeaQuest ihr erstes Kommando seit fast 16 Jahren ist.“

Brody schnaufte leise. Charleston würde es sogar schaffen einen Borg vor den Kopf zu stoßen. Eine Eigenschaft, die eigentlich sehr selten ist.

„Ja, Sir. Ich habe in den letzten 16 Jahren Forschungsprojekte für die Marinegruppe der Sternenflotte geleitet und gelegentlich eines der Forschungs U-Boote kommandiert.“

„Sie haben also nur seit 16 Jahren kein Raumschiff geführt?!“

„Das ist richtig. Sehe aber darin keinerlei Probleme.“

„Die sieht Starfleet auch nicht, sonst wären Sie nicht hier Captain.“ Die Luft war geladener als ein auf Überlastung eingestellter Handphaser.

„Danke Commodore.“ Brody schaffte es diesen Satz unterwürfig und trotzig zugleich klingen lassen, ohne dabei die Note von Dankbarkeit vorzuheucheln. Dieser Mann wäre ein 1 A Diplomat.

„Wenn Sie nichts mehr für uns haben, so möchten ich und der Commander uns auf der Werft Melden um die SeaQuest zu inspizieren.“

„Natürlich Captain. Wegtreten.“

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„Die spinnen doch vollkommen! Und wegen so einem Müll werde ich von der Community versetzt. Erst soll ich als Sicherheitsberater auf irgendeine so dämliche Raumstation und jetzt wollen die mich allen Ernstes als Ausbilder auf ein Kadettenschiff versetzen. Das Ganze auch nur weil der ehemalige Sicherheitschef von diesem Schiff beschlossen hat, in seinem Ruhestand zu gehen!“ brüllte Lucas die Wand an. Er war ganz allein in seinem Quartier auf der USS Ruthledge und hatte sich ganz erwartungsvoll seine neuen Befehle angeschaut. Leider sagten sie ihm überhaupt nicht zu. Nachdem er sich abreagiert hatte, schaute er sich das PADD auf dem sich die Befehle befanden noch einmal von vorne an.

Da stand geschrieben:

Lt. Cmdr. Bishop wird mit sofortiger Wirkung auf die USS Newton versetzt. Er wird dort den Posten des Sicherheitschefs übernehmen und wird auch als Ausbilder und Basketballcoach eingesetzt. Er löst den alten Sicherheitschef Lt. Wetch Izzpoo ab, der aus eigener Entscheidung in den Ruhestand geht.

Alle weiteren Informationen erhalten Sie, wenn sie an Bord der Newton sind. Die USS Ruthledge wird Sie nach Betazed bringen, dort werden Sie dann an Bord genommen. Die USS Newton fliegt immer die Route Erde – Betazed – Vulkan!

Viel Erfolg!

Admiral Newman – Leiter der Kadettenschulungsschiffe

Irgendwie stieg in Lucas wieder die Wut hoch und er nahm das PADD und wollte es gerade an die Wand werfen, als es an seinem Quartier klingelte. „Herein“ schnaubte er wütend und warf das PADD zurück auf den Tisch.

„Ah, wie ich sehe hast du deine neuen Befehle erhalten!“ bemerkte Rose, die jetzt wieder wie Mia war oder umgekehrt.

„Ja und was hast du damit zu tun? Es sieht nicht gerade wie ein Auftrag des SFI aus oder soll ich Kadetten überwachen?“ meinte Lucas trocken und sarkastisch.

„Als erstes kannst du dir deinen Sarkasmus sparen. Zweitens, bin ich deine Ausbilderin und wenn ich sage spring in die Luft, dann hast du nur zu fragen wie hoch. Drittens, musst du dich daran gewöhnen, dass du immer offizielle Befehle bekommst und dann extra die inoffiziellen Befehle.“ teilte ihm Cmdr. Townsend mit und schaute ihn ernst an.

„Wie hoch soll ich springen?“ entgegnete Lt. Cmdr. Bishop und grinste.

„Sehr lustig! Das war eine Metapher... Willst du nun deine inoffiziellen Befehle?“

„Ich weiß sehr wohl was eine Metapher ist und Ja!“ antwortete Lucas angestrengt.

„Fein! Auf dem Kadettenschiff USS Newton wurden schon mehrere junge Frauen sexuell belästigt und sogar vergewaltigt. Es gibt mehrere Opfer und es gibt einen Tatverdächtigen. Leider haben wir keine Beweise mit denen wir ihn festnehmen können. Offiziell bist du einfach der neue Sicherheitschef der den Alten ersetzt, aber in Wirklichkeit sollst du für uns Beweise finden, die diesen Verdacht untermauern und mit denen wir diesen Bastard aus dem Verkehr ziehen können.“ erläuterte Mia ihrem Schützling, seinen neuen Auftrag.

„Wie bitte? Was ist denn das für ein Subjekt. Und so etwas duldet die Sternenflotte?“

„Es wird nicht geduldet, deswegen sollt du ja Beweise finden. Hast du hieb und stichfeste Beweise gefunden, darfst du den Mistkerl sofort persönlich in die Arrestzelle stecken. Ist dass was?“ antwortete die mittlerweile Schwarzhaarige.

„So einen Fiesling sperre ich mit Vergnügen ein. Aber wieso habt ihr ausgerechnet mich ausgewählt?“ fragte der Australier.

„Erstens weil du sehr schnell das Vertrauen anderer Personen erhältst. Zweitens weil du sehr oft unkonventionelle Methoden anwendest um an dein Ziel zu kommen. Und Drittens weil du auch eine Lizenz als Basketball-Trainer hast.“ erklärte Cmdr. Townsend.

„Ach deswegen, ich dachte wegen meiner Halbschwester. Wehe dem, der sie gegen ihren willen anfasst!“

„Gut, das ist die richtige Einstellung. Deine Entwicklung ist wirklich sehr interessant, vom Ladykiller zum aufrichtigen großen Bruder und Frauenversteher.“ scherzte Mia und stand auf.

„Sehr lustig! Musst du schon gehen?“

„Ja, ich habe gleich noch eine Besprechung, dann ein Videobriefing und eine Verabredung. Aber morgen früh können wir miteinander frühstücken. Außerdem hast du jetzt noch einige PADDs zu lesen...“ verabschiedete sich Mia und ging zur Tür.

„Wie heißt sie denn?“ fragte Lucas und lachte dabei.

„Das geht dich mal überhaupt nichts an!“ meinte Cmdr. Townsend und verschwand im Korridor.

Bearbeitet von Lucas Bishop
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Das zweistöckige Haus, in das die Habseligkeiten der Sheridans gebeamt worden sind, wirkte geräumig und hell. Michael schob einen Container in die Ecke des Wohnzimmers und blickte zu der Terrasse, wo Jerry Lee sich in der Sonne der Länge nach hingelegt hat und diese offensichtlich genoss.

Das Haus war bereits möbliert und so musste man nur die Kleidung und andere persönliche Dinge selbst einräumen.

Die leicht salzige Luft der Bucht von San Francisco strich über den Rasen. Und Michael fragte sich, wann seine Eltern bald kommen würden.

Amanda war mit den Zwillingen im Esszimmer und versuchte diese erfolglos zu beruhigen.

„Wenn Dad und Jenax nicht bald kommen, werden die wieder Schreien.“

„Da hast du Recht Amanda. Ich Glaube die haben Hunger.“

Michael sah sich um. Irgendwo mussten die isolinearen Chips sein, auf denen die Replicatordateien aus ihrem Quartier von der Community gespeichert waren. Dort war auch die Säuglingsnahrung gespeichert, die speziell auf die besondere Physiologie der Zwillinge zugeschnitten war.

Michael durchwühlte eine kleine Kiste und fand nach einigen Augenblicken zwei gelbe Datenträger.

„Das sind sie.“ Mit diesen Worten schob Michael die Chips in den Leseschlitz des Replicators, der sogleich zu Summen begann.

„Datentransfer beginnt!“, verkündete die künstliche Stimme, die noch Monotoner klang wie die des Community Schiffscomputers.

„Transfer komplett! Migration der Datenbank läuft! Bitte Warten!“

Der Haus Computer arbeitete erschreckend langsam. Zumindest nach dem Empfinden des Teenagers. Doch die Offiziersbehausungen wurden nur sporadisch auf den neuesten Stand gebracht. Dieser Computer hier musste schon 20 Jahre auf dem Buckel haben.

„Replicator steht jetzt zu ihrer Verfügung!“

„Computer! Zweimal Babynahrung 34!“, befahl Michael. Der Replicator heulte auf und im Ausgabefach erschienen zwei Fläschchen, die trinkbereit waren. Trotzdem teste Michael die Temperatur, indem er einen Tropfen auf seinen Innenarm tat.

„Hier! Du nimmst Aiden.“

„Schon wieder?“

„Was ist?“

„Er hat mich das letzte Mal vollgekotzt!“

„Er ist ein Baby Amanda.“

Amanda sah ihren Bruder leicht trotzig an, nahm aber die Flasche und Aiden.

Die Beiden Säuglinge tranken sogleich mit hörbaren Schmatzen an den Saugern. So laut, dass es beinahe hypnotisch wirkte.

„Commander Bellard? Fähnrich Jenax Sheridan meldet sich wie befohlen!“

Barbara Bellard drehte sich um und nickte der jungen Frau zu die sich soeben bei ihr gemeldet hatte.

„Hallo Fähnrich! Rühren bitte!“, Bellard empfing den Neuankömmling mit einem warmen Lächeln. „Setzen Sie sich. Hier geht es nicht so steif zu wie woanders in diesem Irrenhaus.“

„Danke M `am.“

Jenax setzte sich an eine der Konsolen. Bellard war um die ende 50, ihr blondes Haar war zu einem Dutt zusammengebunden. Ihre rundliche Figur ließ sie wie eine freundliche Tante wirken.

„Wissen Sie ich bin froh das Ich hier Gesellschaft habe. Wie ich hörte, sind sie eine junge Mutter und frisch verheiratet?“

„Ja, Sir.“

„Bitte nennen Sie mich Barb. Aber wenn natürlich ein anderer Offizier hier erscheint, gilt natürlich das Protokoll. Nur wenn wir unter uns sind, muss es nicht zwanghaft zugehen.“

„Einverstanden. Jenax.“

„Wunderbar! Was gibt es zu ihren Aufgeben zu sagen?“, Bellard überlegte.“ Wir regeln meistens den normalen Kommunikationsverkehr der Admiralität. Sofern kein Krieg ist, ist es eine sehr ruhige Aufgabe Jenax.“

„Das klingt gut.“

„Soweit ich weis waren Sie vor kurzem auf der Community stationiert. Und zwar bei der Ops?“

„Eine sehr erfüllende Aufgabe. Ich vermisse diese auch ehrlich gesagt.“

„Kann ich verstehen. Und wie ich sehe, sind sie mit….Dem bisherigen Chefingenieur der Community verheiratet? Kindchen! Das nenne ich kess sich einen Senioroffizier zu angeln.“ Bellard zwinkerte Jenax zu.

„Bei Gelegenheit müssen Sie mir erzählen, wie es dazu gekommen ist.“

„Gerne.“ Ich werde da einige Details auslassen müssen! Dachte Jenax. Sie sondierte vorsichtig ihre Vorgesetzte und erkannte das diese eine nette Tratschtante war. Sie musste das hier im Hauptquartier sein, was Miauz auf der Community war. Es fehlten nur noch Kaffee und Kuchen.

„Hier ist ihr Dienstplan für die nächsten drei Monate. Und ihre Zugangscodes.“ Bellard reichte Jenax ein Padd.

„Danke Barb.“

„Wir sehen uns Morgen zur ersten Schicht. Ich freue mich darauf!“

„Bis Morgen!“

Jenax schmunzelte über Barb, als sie den Raum verließ. Sie fragte sich insgeheim wie es diese Frau geschafft hatte Commander zu werden. Aber andererseits hatte es auch jemand wie Jaton Beins in die Sternenflotte geschafft. Auch wenn er ein netter Kerl war, so war seine Zerstreutheit mit Exzentrizität gleichzusetzen.

Orbital Dock 3 war die Anlegestelle der USS SEAQUEST NX 90000. Selbst vom Shuttle aus konnte man erkennen, dass sich dieses Schiff von den anderen der Intrepid Klasse unterschied. Sie war 20 Meter länger, 7 Meter breiter und wirkte deswegen leicht gedrungener.

An der Unterseite der diamantförmigen Primärsektion war der Raupenantrieb befestigt, der Unterwasser zum Einsatz kommen soll. Noch fehlten einige Elemente der Rumpfbemahlung, wie das Sternenflotten Delta an den Flanken des Sekundärrumpfes.

George und Captain Brody schauten durch das Cockpitfenster des Klasse 6 Shuttles, als dieses das Dock anflog.

„Nicht schlecht!“

„Wird sich zeigen Sir. Denn demnach zu urteilen, wie herzlich wir von Charleston begrüßt wurden, muss es ziemlich drunter und drüber dort zugehen.“

„Bei Michel Richard?“

„Michel ist ein feiner Mensch. Aber jemand wie Charleston versteht es sogar den friedvollsten Vulkanier in einen Raufbolden zu verwandeln.“

„Sie machen mir Mut Commander.!“

„Ich weis, Captain.“

„Na dann Wunderknabe. Dann ist das ihr Auftritt!“

Beide Offiziere lachten leise. Das Shuttle flog nahe an dem Schiff vorbei, wo die Beiden Männer Gelegenheit erhielten, den Rumpf zu begutachten.

„Das muss diese Spezialpanzerung sein die es ermöglicht in Tiefen von bis zu 700 Kilometern zu operieren.“

„So tiefe Ozeane gibt es aber nicht.“

„Oh doch Commander. Auf Gogol 4. Der Planet ist beinahe so groß wie der Saturn aber gehört trotzdem zu Klasse M. Er ist bisher als einmalig eingestuft und nahezu unerforscht. Die SeaQuest wird diesen Planeten untersuchen, sofern wir den Kahn zu laufen bringen.“

„Sie wird bereit sein Captain.“

„Ich nehme Sie beim Wort!“

Im Hangar erwartete Michel Richard bereits das Shuttle, welches sanft aufsetzte und sogleich das Schott öffnete.

„Willkommen an Bord Ron! George!“, Michel schüttelte die Hände der Beiden.

„Michel! Wie ich hörte, läuft es nicht gerade gut?“

„Leider! Deswegen bin ich froh das ihr beiden hier seid.“

„Wenn du das sagst, muss es wirklich schlimm sein.“

Michel wandte sich an George. “ Ich bin froh das Sie hier sind George. Ich war überrascht, als Starfleet Sie hier her versetzt hat.“

„Nicht nur Sie Michel. Wo brennt es?“

„Überall! Die haben mir als Ingenieure Nieten geschickt, die eher die Kaffeepausen beherrschen als ihre angeblichen Fachgebiete. Der Warpantrieb alleine lässt sich seit einer Woche nicht aktivieren und solange suchen diese Flachzangen nach der Ursache. Der Raupenantrieb konnte noch nicht getestet werden, weil beim ersten Versuch, die Hauptenergie auf dem ganzen Schiff lahmgelegt wurde. „

„Ich nehme an die Highlights kommen noch.“

„Es ist viel Arbeit. Und mit ihnen George ist wenigstens ein erfahrener und vor allem kompetenter Ingenieur an Bord.“

Brody und Sheridan tauschten einen Blick aus.

„Tja dann sind Sie soeben zu meiner Nummer 1 in der Auswahl meiner Chefingenieurs Kandidaten geworden. Und da ich noch keinen ersten Offizier habe, werden Sie auch diese Funktion begleiten.“

„Wie Sie meinen.“

„Ich habe es soeben beschlossen. Nicht dass uns Charleston noch so ein Pickelgesicht reinsetzt, das den Weltraum nur aus dem Holodeck kennt.“

„Jetzt sind Sie aber wirklich hart Captain.“

Bearbeitet von George Sheridan
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Jaton setzte seine professionelle Mine auf.

"Ja Captain, ich brauch einmal Ihren Daumen. Vor langer Zeit kam mal die Verordnung, dass Rechtsnormen in üblichen Formatierung des Heimatplaneten vorhanden sein müssen. Für Terraner 'Absatz römische Ziffer' statt "Absatz Buchstabe' und sowas. Normalerweise hat die Neuanlegung sogar ein automatisches Programm gemacht, aber das scheint ein ziemliches Chaos auf den tiefsten Ebenen verursacht zu haben. Hier, schauen Sie die Mitteilung über die verschiedenen Erfahrungsberichte an."

Eine kurze Wartezeit.

"Unsere juristische Datenbank ist auch betroffen. Da ich aber noch nicht das Ausmaß kenne und momentan verschiedene laufende Vorgänge zu bearbeiten habe - und eigentlich auch nicht riskieren möchte irgendwelche Fehler in der Datenbank zu machen - werden sich wahrscheinlich unsere Computerfachleute damit beschäftigen müssen. Lange Rede und sehr kurzer Sinn: Ich bin nicht weisungsbefugt, also benötige ich eine Ermächtigung ein paar Stunden Dienstzeit des entsprechenden Personals außerhalb von missionskritischen oder ähnlich-wichtigen Zeiten zu beanspruchen. Wie gesagt, einmal Ihr Daumen und die Sache ist gegessen, Sir! Danke, Sir!"

Und damit ging er seinen Weg. Man merkte ihm gar nicht an, dass er sich die Mitteilung erst auf dem Weg durchgelesen hatte. Nur was für einen Eindruck hatte er gemacht? Kompetent? Überpenibel? Hatte er einfach zu viel geredet? Und vor allem: Seit wann interessierte ihn der Eindruck, den er gemacht hatte?

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Dafür, dass man seit einer Woche nach dem Fehler suchte, ging es im Maschinenraum der SeaQuest erstaunlich ruhig zu. Nur wenige Techniker in den senfgelben Overalls waren zugegen und bedienten Konsolen, oder führten Arbeiten am Warpkern aus.

Michel Richard musste unterdessen zur Werftleitung gehen, dort hatten sich anderweitige Probleme zu den bereits Bestehenden gesellt. Der Franzose wirkte gehetzt und urlaubsreif. George malte sich bereits einige Schreckensszenarien aus.

Einer der Techniker sah auf und rannte den Offizieren entgegen. Hastig stoppte dieser schliddernd und nahm Haltung an.

„Achtung an Deck!“, sofort erstarb sämtliche Aktivität und die anderen nahmen auch Aufstellung und blickten in Richtung des Rufenden.

„Captain! Corporal Emanuel Alczar Meldet, Wartungscrew 4 beim Routinecheck, Sir“

Brody legte seine Stirn leicht in Falten.

„Rühren Corporal und dann Atmen Sie tief durch. Bisher habe ich noch niemand gefressen nur, weil er seine Arbeit macht.“

„Ja, Sir. Danke, Sir.“

„Locker bleiben Alcazar.“, sagte Brody mit väterlicher Stimme. Dann sah er sich um. Die anderen Techniker entspannten sich ebenfalls. „Ich bin Captain Ron Brody, der künftige Kommandant dieses Schiffes. Dies hier ist Lt Commander George Sheridan. Er wird von nun an die Baumaßnahmen mit Koordinieren und leiten.“ Und hoffentlich habe ich ihn als meinen Chefingenieur! Dachte Brody. Die Techniker wirkten alle wie Kinder. Der Älteste von ihnen mochte etwa 23 Jahre alt sein.

„Freut mich Sie kennenlernen zu dürfen Captain, Commander!“

„Corporal!“, entgegnete George neutral.

„Dann wollen wir mal sehen. Wo sind die verantwortlichen Ingenieure?“

„In der Jeffriesröhre Delta 5, Sir.“

„Merkwürdig, das ist beinahe 3 Decks über uns.“, brummelte Brody leise und blickte zur Decke.

„Das Einzige was sich dort befindet ist eine Kreuzung, in der die sekundären ODN-Leitungen verlaufen, ein EPS-Verteiler und die Kontrollen für die Toiletten auf Deck 8.“

Der Captain blickte den Ingenieur schmunzelnd an.

„Ich sehe schon, sie haben die Pläne des Schiffes auch schon so studiert, das Sie sie im Wachkoma aufsagen könnten.“

„So ist es Captain.“

„Corporal. Zeigen Sie dem Commander bitte die Wartungsberichte und Protokolle.“, forderte Captain Brody den jungen Spanier auf.

„Ja, Sir. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“

Alcazar rief an der Statuskonsole die Dateien auf. Dann ließ er Sheridan an den Monitor treten. Die Augen des Ingenieurs schienen die Worte aufzusaugen. Nach drei Minuten blickte er wieder auf.

„Commander?“

„Eine Katastrophe. Der Antrieb wurde falsch kalibriert. Da wollte jemand die Standard Einstellung übertreffen, und hat was eingegeben, dass wie dieser Blödsinn von Kosinski ausschaut, den er vor 20 Jahren verzapft hat. Leider gibt es an der Akademie noch Lehrer, die diese Theorien lehren, obwohl jeder Ingenieur weis, das diese nichts bringen. Ich muss mir die Maschine ansehen.“

„Machen Sie das Commander. Ich werde Sie begleiten.“

An der Konsole beim Warpkern, vertiefte sich George zunächst für 5 Minuten in die Anzeigen, gab ab und an einige Befehle ein. Dann ging er zu einem Materialschrank und holte sich einen Tricorder raus.

Vorsichtig führte er den Sensor über den Mantel des Maschinenkerns. Mit einem Hörbaren klacken, rastete er den Sensor wieder in die Halterung ein.

„Nun Commander?“

George richtete sich wieder auf. „Captain, der Warpkern ist, soweit ich sehen kann in Ordnung. Der Fehler liegt an der Treibstoffzufuhr.“

„So schnell haben Sie das gefunden?“

„Nun ist ganz einfach, die Leitungen haben noch keinen einzigen Tropfen Deuterium gesehen.“

„Captain, Commander?“, brachte sich wieder Alcazar ein.

„Sprechen Sie Corporal.“, forderte Brody den jungen Mann auf.

„Wir mussten die Leitungen tauschen, da die vorhergehenden Leitungen Materialfehler aufgewiesen haben.“

„Verstehe. Wurde auch eine Analyse der anderen Maschinenteile vorgenommen?“

„Nein, Sir. Ich hatte dies vorgeschlagen, aber der leitende Ingenieur meinte ich solle mir meinen Kopf nicht über seine Arbeit zerbrechen.“

George verzog das Gesicht.

„Corporal. Dann will ich, das Sie mit ihren Leuten mit der Analyse beginnen.“

„Ja, Sir.“

„Dann an die Arbeit.“

Alcazar nickte und begab sich zu seinen Leuten. George und Brody begaben sich zu den Kontrollkonsolen im Sekundärbereich des Maschinenraumes.

„Was haben Sie noch herausgefunden?“

„Der Warpkern weist auch Materialfehler im subatomaren Bereich auf. Sehr selten, aber kommt vor. Dadurch kann es nach Dauerbelastung unter anderem zu einem Totalausfall kommen und im extremsten Fall sprengt sich das Schott der Dilithiumkammer weg. Deswegen ist eine Materialprüfung aller Komponenten wichtig, da durchaus ganze Produktionsreihen betroffen sein können.“

„Und der Ingenieur hat dem Jungen hier aus Eitelkeit übers Maul gefahren.“

„So ist es. Und dafür alleine kassiert sich der Bursche einen Anschiss ein. Aber erst wenn ich mir sicher bin.“

„Womit sicher?“

„Dass ich ihm nicht noch mehr an den Kopf werfen muss.“

„Kommen Sie Commander. Ich will mir die Ingenieure ansehen.“

„Wie Sie meinen.“

Sprosse für Sprosse kletterte George die Jeffriesröhre nach oben. Brody folgte ihm in einem Meter Abstand.

„Ist schon eine Weile her, dass ich durch diese Dinger gekrochen bin. Und ich war wesentlich Jünger.“, erzählte Brody.

„Wir sind gleich da Captain. Noch eine Querröhre und dann sollten wir an der richtigen Kreuzung sein.“

Diese Querröhre war letztendlich 40 Meter lang gewesen. Dabei konnte sich George ein Bild von dem Schiff allgemein machen. Auch wenn dieses sehr grob war. Der Zustand, den er bisher hier vorgefunden hatte, war auf dem ersten Blick gut, aber im Nachhinein wirkte es, wie wenn man verhindern wollte, dass dieses Schiff jemals fertig werden sollte. Ob George deswegen hier her versetzt wurde? Um dieses Projekt zum Scheitern zu bringen und am Ende ihm und Brody das anzulasten? Nein, das wäre jetzt zu weit gegriffen. Aber mit Sicherheit für Charleston eine willkommene Möglichkeit dies so zu tun.

George öffnete das Schott. Er hörte nun Stimmen, die abrupt aufhörten.

„Wir haben doch gesagt das Wir nicht gestört werden wollen!“, kam es harsch aus einer Ecke. Die Stimme gehörte zu einem Jungen Terraner. Ca 1,70 groß, schwarzes Haar und eine recht blasse Haut, welche noch blasser wurde, als er den Kragen des Ankömmlings erblickte, welcher zwei Goldene und einen schwarzen Pin hatte.

Hinter ihm kam ein weiterer Mann mit der Kommandouniform und vier goldenen Pins am Kragen.

„Das nächste Mal vereinbaren wir einen Termin Lieutenant. Mir war es nicht bewusst das man dies bei ihnen machen muss!“, kam es eisig von George zurück. Die Stimme war keineswegs laut sonder ruhig. Die Haut des jungen Ingenieurs war nun Kalk-weis.

Die andere Person, die ebenfalls anwesend war und sich bisher nicht zu Wort gemeldet hatte, war eine zierliche Bajoranerin mit schulterlangen kastanienbraunen Haaren, die zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Beide hatten den Rang eines Lieutenant JG inne. Wenn es nach George ging, würde einer von beiden wieder privat sein.

„Verzeihung, Sir! Ich habe nicht sofort erkannt……“

„Reden Sie sich nicht um Kopf um Kragen Lieutenant. Wo ist ihr direkter Vorgesetzter?“

„Der bin ich Sir!“, antwortete der junge Mann Sheridan.

„Das kann nicht sein. Es muss doch wenigsten ein Stabsoffizier hier das Sagen haben?“

„Dem war auch so Commander. Aber vor drei Wochen wurde dieser versetzt.“

Brachte sich die Bajoranerin ein.

„Also wir sollten uns erst einmal beruhigen. Ich bin Captain Ron Brody, ich bin der künftige Kommandant der SeaQuest und dies ist Lt Commander George Sheridan. Er wird hier als Chefingenieur und erster Offizier fungieren.“

Die Augen des jungen Mannes sprangen nun beinahe aus dem Gesicht wie Golfbälle heraus.

„Lieutenant Alida Merrera.“

„Lieutenant Kenny West.“

„Schön, dann berichten Sie uns Mr West. Warum ist das Schiff in einem derartigen Zustand?“, hakte Brody nach. George war es recht. Er musste sich wieder erstmal beruhigen. Er lauschte den Worten des Mannes. Als dieser die Kurzfassung von sich gegeben hatte, hob George die Hand.

„Fürs Erste: Morgen werden wir unter meiner Anleitung dieses Schiff wieder auf Vordermann bringen und zwar so, das wir sogar dem Flag schiff den Rang ablaufen.“

„Ja, Sir!“, kam es von beiden wie aus einem Mund.

„Gut beenden Sie die Arbeiten hier. Dann will ich Morgen von ihnen beiden einen Bericht auf dem Schreibtisch haben, was an Arbeiten angefallen ist. Und zwar um spätestens 8 Uhr morgen früh.“, befahl George den Beiden. „Haben Sie beide, dass verstanden?“

„Verstanden, Sir!“

„Aye Commander.“

„Gut Ausführung!“

Mit diesen Worten wandten sich die Beiden wieder der Arbeit zu, als auch Brody, die beiden mit einem Stummen nicken entließ. George und der Captain der SeaQuest verließen wieder die Kreuzung.

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Niels wurde von der Ohio direkt zur Akademie gebeamt. Obwohl er erst vor dreieinhalb Jahren das Stdium beendet hatte, hatte sich in der kurzen Zeit doch viel verändert. Der Lehrstunhl für Biotechnik befand sich jetzt im 7. Stock des Hauptgebäudes und erst zum letzten Semester hatte der Lehrstuhlinhaber gewechselt. Professor Richard Colby, bei dem Niels noch Doktorant war, war in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und seine Nachfolgerin war eine gewisse Vernesa Rukavina, die Niels bisher nicht persönlich bekannt war.

Daher begab sich Niels in die Eingangshalle zu den Aufzügen, über der einen Schulter seinen Seesack, über der anderen die Unformjacke und seinen Trolley an der Hand. Hier herrschte ein reges Treiben. Kadetten und Mitarbeiter der Akademie wuselten in Erwartung der bald beginnenden Vorlesungen umher. In der Menge fiehl Niels gar nicht auf, auch manche der Kadetten wuren mit Gepäck unterwegs, kehrten sie doch aus ihrem Heimaturlaub zurück. Niels schaffte es dann irgentwie sich mit 15 anderen in einen Aufzug zu quetschen. Die Fahrt zog sich hin, auf jeder Etage wollte jemand ein- oder aussteigen. Als der 7. Stock erreicht war, war Niels froh aus der stickigen Transportkapsel herauszusein. Den Gang hinunter fand Niels das Sekretariat. Er betätigte den Türsummer und wurde sogleich aufgefordert einzutreten.

Ein Denobulaner blickte vom Schreibtisch auf. Niels schätzte ihn auf um die 30 Erdenjahre. „Hallo, was kann ich für sie tun?“

„Hallo,“ erwiederte Niels. „Ich wollte zu Professor Rukavina, bitte.“

„Das tut mir leid, die Sprechstunde ist schon zu ende.“ Vertröstete er ihn.

„Ich glaube das ist jetzt ein Mißverständnis. Ich bin kein Student.“ Erklärte Niels. Er konnte es seinem Gegenüber nichteinmal verübeln, dass er ihn für einen Studenten gehalten hatte, von Alter hätte Niels auch noch als ein solcher durchgehen können. „Ich bin Niels van Richthoven, ich soll hier für Professor Rukavina arbeiten.“

„Achso, sie sind der Neue.“ Der Denobulaner stand auf und reichte Niels die Hand. Als er ihm näherkam erkannte er auch die Rangabzeichen des Lieutenants. „Ich bin Mattos. Ich sag’ ihr bescheid, dass sie da sind.“ Dann verschwand er durch die Verbindungstür ins Büro der Professorin. „Frau Professor, Doktor van Richthoven ist jetzt da.“ Konnte Niels Mattos durch die offene Tür sagen hören, die Antwort war jedoch zu leise, als dass er sie hätte verstehen können.

Wenige Augenblicke später betrat die Professorin den Raum. Sie war ca. 1,70 Meter groß, hatte eine sportliche Figur, ein schmales Gesicht und schwarze Haare. „Doktor van Richthoven, ich hatte sie heute noch gar nicht erwartet.“

„Hallo.“ Begann Niels. „Die Ohio kam schon heute an und ich wurde dann direkt zur Akademie gebeamt.“

„Na gut, wenn sie schon mal da sind, dann kann ich ihnen auch schon mal ihr Büro zeigen.“ Meinte die Kroatin. „Wenn sie mir folgen würden.“

Niels folgte ihr über den Korridor. Die 2. Tür öffnete sie und ging hinein. In dem Büro war nichts außer einem Schreibtisch, einem Regal und dem Replikator. Auf dem Schreibtisch stapelten sich schon einige PADDs und das Regal war auch recht voll. „Für den Anfang hatte ich mir gedacht, dass sie die Vorlesung „Einführung in die Biotechnik“ halten. Das Skript liegt hier auch schon, wenn sie das überarbeiten wollen. Außerdem werden sie mir bei der Vorlesung „Bioneurale Steuerung“ assistieren.“ Sie machte eine kurze Pause und Niels nickte bestätigend. „Wir fangen hier morgens um acht an und arbeiten bis um halb fünf nachmittags. Morgen haben sie frei um sich hier zu akklimatisieren.“ Dann sah sie Niels durchdringend an und erklärte: „Und um es sofort klarzustellen, ich mag es nicht, wenn Leute versuchen sich bei mir einzuschleimen.“ Niels signalisierte, dass er ihre Worte verstanden hatte. „Gut, dann willkommen am Lehrstuhl für Biotechnik.“ Vernesa Rukavina reichte ihm die Hand, die er schüttelte. „Dann lasse ich sie mal einrichten, bis übermorgen dann.“ Meinte sie noch und verließ Niels neues Büro.

Niels stellte erst einmal seine Sachen in eine Ecke und setzte sich an den Schreibtisch. Dann rief er sich die Wohnungsanzeigen der Gegend auf. Für die ersten Nächte tat es die Pension, die er schon von der Ohio aus gebucht hatte, doch dann brauchte er auch eine dauerhafte Unterkunft in der Nähe. Er wollte nicht in eine Wohnung der Sternenflotte einziehen, wenn er schon auf der Erde war, und Berlin fiehl wegen der Zeitverschiebung auch weg.

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Nach einer kurzen Trainingseinheit am nächsten Morgen wurde Vinara dem Rest des wissenschaftlichen Teams vorgestellt (wobei Professor T'Pran, Dr. Jolie und Dr. Grace nicht anwesend waren).

"Guten Morgen Ma'am", begrüßte sie Lieutenant Karmoyle mit einem freundlichen Grinsen, "Sie sehen ja ganz exquisit aus muss ich sagen!"

"Vielen Dank, aber bevor Sie sich vielleicht noch falsche Hoffnungen machen sollten: Ich bin bereits liiert und zwar mit einer klingonischen Frau."

Die anderen lachten schallend, bis auf Dr. Soral.

Kurz darauf erschien auch die Professorin; sie trug wie die restlichen Anwesenden dieselbe Uniform wie auf dem Bild, wobei ein Gürtel mit goldener Sternenflottensymbol-Schnalle ihren Status als Leiterin noch einmal unterstrich. "Guten Tag Dr. Shral. - Herrschaften, Dr. Jolie ist als Assistentin ungeeignet. Sie benimmt sich mehr als wäre sie meine Leibwächterin, dabei käme für diesen Posten jeder der hier stationierten Soldaten in Frage." Ihre Stimme klang trotz der offensichtlichen Beschwerde so neutral als verläse sie eine Wettervorhersage.

"Tja, was anderes dürften wir von ihr leider auch kaum erwarten können", meldete sich Councellor Dr. Royvan zu Wort und fuhr nach einem Räuspern fort: "Um Sie ins Bild zu setzen Dr. Shral, möchte ich Ihnen einmal in aller Kürze Dr. Jolies Lebenslauf skizzieren. Geboren wurde sie als Tochter zweier traditioneller Zivil-Wissenschaftler, welche stets erwarteten dass die kleine Danielle in ihre Fußstapfen treten würde. Dies tat sie allerdings nur höchst widerwillig und unter stärkstem Druck, denn eigentlich wäre sie viel lieber zu den Marines gegangen."

"Ja", lachte Karmoyle, "und sie ist besessen von dem Rang eines Majors. Alles was darüber oder darunter liegt interessiert sie nicht, sie würde am liebsten einfach nur Major sein. Sogar der gleichwertige Lieutenant-Commander lässt sie kalt."

"Gehe ich recht in der Annahme Dr. Jolie befindet sich gerade draußen oder auf dem Schießstand und übt mit zwei Pulsphaser-Pistolen gleichzeitig?"

"Nur mit einer, der Chief der hier für die Waffen zuständig ist kann sehr streng sein. Allerdings hat Dr. Jolie zusätzlich noch ein paar eigene Messer sowie ein Bat'leth dabei", erklärte Dr. Royvan. "Sie sollten auch noch etwas wissen: Dr. Jolie war es bislang gewohnt, selbst als Leiterin bei einigen Expeditionen tätig und dabei von ihren eigenen Assistenten umgeben zu sein. Jetzt einer höhergestellten Akademikerin als Assistentin zu dienen fällt ihr immer noch schwer."

"Daher sollten vielleicht Sie sich um sie kümmern Doktor", meinte Professor T'Pran an Vinara gewandt, "als auf Vulkan aufgewachsene Andorianerin repräsentieren Sie gewissermaßen die Schnittstelle von Kriegertum und Wissenschaft, wenn auch auf andere Weise als Dr. Jolie."

"Ich fühle mich geehrt, kann Ihnen aber nicht versprechen dass ich aus ihr binnen weniger Wochen eine brauchbare Assistentin machen kann."

"Keine Sorge, der Rest von uns steht Ihnen auch noch zur Seite", versicherte Councellor Royvan mit einem gequälten Lächeln.

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George konnte sich nicht erinnern, wann das letzte Mal seine drei Maschinenräume auf der Community soviel Arbeit gemacht hatten, wie nur der einzige der SeaQuest. Die Crew arbeitete Augenschlich eher gegeneinander als miteinander.

Kein guter Anfang für einen Chefingenieur, der die Aufgabe hatte, die Schiffssysteme am Laufen zu halten und dem Captain ein einsatzfähiges Schiff gewährleisten zu können. Geschlagene 4 Stunden saß George im Büro des Chefingenieurs der SeaQuest und wälzte Unterlagen. Gegen 21 Uhr gab er schließlich auf.

Er Beamte direkt in sein Haus in Alameda, wo ihn sogleich Jerry Lee erwartete, welcher ihn mit seinem Wedelnden buschigen Schwanz erwartungsvoll ansah. George ließ seine Hand durch das weiche Fell des Hundes gleiten. Er merkte es auch kaum, das Jerry Lee nun seine linke Hand abschleckte.

„Imzadi?“

„Nein, Botschafter Spock!“, antwortete George seiner Frau mit einem müden Lächeln.

„Schön das Du da bist.“

„Was für ein Tag!“

„Viel Arbeit?“

„Wie soll ich es sagen? Charles tucker stand bei seinem Maschinenraum wohl vor weniger Schwierigkeiten als ich. Aber wie ist es bei dir gelaufen?“

„Ich habe den langweiligsten Job in der ganzen Flotte. Ich bin in der Kommunikationszentrale der Admiralität gelandet. Bei Commander Barbara Bellard. „

Jenax lies seufzend ihren Kopf auf Georges Brust sinken.

„Ich bedaure dich! „

„Wirklich?“

„Lass uns nicht mehr davon reden. Morgen werde ich früh genug daran erinnert werden.“

„Gut. Die Kinder sind noch auf. Die Schule geht erst in 2 Tagen los. Aber wir müssen dennoch hin. Zufälligerweise ist in 4 Tagen Elternabend.“

„Zu Hilfe!“

„Komm. Ich habe noch etwas zu Essen gemacht.“

„Ich Liebe Dich!“, hauchte George. Dann ließ er sich von Jenax ins Esszimmer des Hauses führen.

Über seinen Tag ließ George nur wenig verlauten. Und selbst dass musste man ihm aus der Nase ziehen. Für Michael war es das absolute Anzeichen, dass sein Vater grübelte und unterschwellig verärgert war.

Er und Amanda hatten noch 2 Tage frei. Dann würde er an die Highschool gehen müssen. Für die Beiden Geschwister war dies was Ungewohntes. Sie kannten nur die Bordschulen von Raumschiffen der Sternenflotte. Mit kleinen gemischten Klassen. Nun würden sich beide unter Gleichaltrigen behaupten müssen.

Und nicht alle Eltern dieser Kinder waren ebenfalls Angehörige der Flotte. Noch immer hatte Michael es seinem Vater nicht sagen können, das er Arzt werden wollte. Ob er es bei der Sternenflotte werden wollte oder im Zivilen, das wusste er noch nicht. Michael schob den Gedanken beiseite und nahm den nächsten Bissen seines Abendessens zu sich.

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Vinara begab sich gleich nach der kurzen Vorstellungsrunde zum Schießstand. "Ist Dr. Danielle Jolie hier?"

"Zum Glück nicht", erklang eine rauhe Stimme aus einem Seitenraum (wahrscheinlich der Waffenkammer) und ein gelb behemdeter, schwarzhaariger Mann mit Vollbart trat aus der Tür zu jenem Raum. "Lieu... Ich meine Dr. Shral, ich bin Master Chief Sergeant Gregory Pinback, derzeitiger Waffenmeister dieses Stützpunkts. Normalerweise diene ich auf Pollux IV, aber solange ich hier bin wird Dr. Jolie sich auf keine unangemessenen Eskapaden begeben, dafür garantiere ich."

Der Sergeant nahm sie wieder mit in den seitlichen Raum, welcher tatsächlich die Waffenkammer war. "Unsere Pulsphaser-Pistole und ein Standardgewehr hatten Sie bereits einmal in den Händen. Ich werde Ihnen jetzt ein paar Waffen zeigen die speziell auch für das Ground Science Corps entwickelt wurden."

"Wie ich sehe haben Sie hier auch Phaserpistolen des Rangertyps", entfuhr es Vinara als sie eine ebensolche an der Wand erblickte.

"Ja, haben Sie eine solche auch schon mal benutzt?"

"Nur in den Händen gehalten... Hat sie 17 statt 16 Stufen weil sie stärker ist?"

Pinback lachte. "Nein Doktor, auch das Rangermodell hat 16 Stufen wie alle Typ-II-Phaser. Nur bei den höheren Einstellungen wird der Maximalpegel schneller erreicht, was in der Tat eine gewisse Leistungssteigerung darstellt. Und die Energiezelle verfügt über die 2,5- bis 3-fache Kapazität gegenüber dem 'Standard-Krummhorn-Phaser' wie wir ihn auch gerne nennen."

"Und der zweite Ranger-Phaser daneben, mit dem grauen statt schwarzen Gehäuse-Oberteil?"

"Sie sehen genau hin Dr. Shral... Sind Sie sicher dass Sie fortan nur noch als Zivilistin für die Sternenflotte arbeiten wollen? - Dieser Phaser verfügt über eine zusätzliche Puls-Option auf alle Stufen, genau wie die Gewehre. Er wird aber seltener verwendet da er auch ein wenig störanfälliger als die normale Ranger-Variante ist."

"Für mich auf jeden Fall wäre das Teil geradezu perfekt!" Danielle Jolie hatte unbemerkt die Waffenkammer betreten und streckte ihre Hand begierig nach dem Ranger-Phaser mit dualem Feuermodus aus.

"Finger weg!", rief Pinback und schlug ihr auf selbige, "Sie haben schon Ihr Spielzeug und wenn Sie brav sind kriegen Sie gleich noch eins dazu. Aber die Ranger-Phaser sind nur für Ranger oder vergleichbare Spezialeinheiten, kapiert Madame?"

Dr. Jolie grummelte etwas ungehalten. Die blonde Frau mit den stechend blauen Augen trug diesmal ein dunkelbraunes Hemd mit kurzen Ärmeln, dazu eine Hose mit antiquiertem Camouflage-Muster in Grautönen. "Also wo ist das neue 'Spielzeug' das Sie mir versprochen haben?"

"Warten Sie es ab." Pinback holte einen großen und einen kleineren Koffer und zu dritt gingen sie wieder zum Schießstand.

"Dies ist ein Typ-I-XT-Phaser; zehn Stufen statt acht, in dieser Variante umschaltbar zwischen Strahl- und Pulsmodus." Der Sergeant hatte den kleinen Koffer geöffnet. "Diese Waffe wurde speziell für Zivilisten entwickelt, kann aber auch von Wissenschaftlern der Sternenflotte und zum Teil sogar von Geheimagenten verwendet werden."

"Ach wie niedlich, das ist ja wirklich ein Spielzeug!", spottete Jolie angesichts des Phasers der ebenfalls einer Projektilwaffe ähnelte, allerdings in kleinerem Format als der Pulsphaser und in denselben helleren Tönen wie die bisherigen Standard-Handphaser der Sternenflotte.

"Üben Sie erst mit dem hier und ich werde Ihnen dann etwas zeigen das sicher mehr nach Ihrem Geschmack sein dürfte", grollte der Waffenmeister.

Die Kampf-Archäologin grollte zurück und feuerte mit Typ-I-XT- und Typ-II-Puls-Phaser gleichzeitig (letzteren hatte sie scheinbar immer bei sich).

"Ach herrje", stöhnte Pinback und verdrehte die Augen.

Die nächste Waffe schien tatsächlich wie gemacht für Dr. Jolie: Ein Typ-III-Phaserkarabiner, nur halb so lang wie ein Standard-Gewehr. "17 Stufen, umschaltbar zwischen Strahl und Puls. Erweitert für wissenschaftlichen und technischen Einsatz. Das heißt im Strahlmodus auch Spezial-Voreinstellungen für Bohren, Schneiden, Schweißen und Flächen-Dekontaminierung. Kann in Verbindung mit einem oben aufsteckbaren Spezialtricorder auch für aktive Scans verwendet werden."

"Klingt wirklich nach einer Waffe die gleichzeitig Werkzeug ist", lobte Vinara und Jolie entfuhr etwas das wie "Nicht übel" klang.

Während die Andorianerin lieber die Werkzeugfunktionen an einigen Metallplatten ausprobierte, durchlöcherte ihre menschliche Kollegin zwei andere Platten mit dem Dauerfeuer-Pulsmodus.

"Tja, jedem Tierchen sein Pläsierchen", murmelte Sergeant Pinback. Doch als Dr. Jolie den Karabiner gleich mitnehmen wollte ermahnte er sie streng: "Der wird nur für Schießübungen und bei Außenexpeditionen ausgegeben. Es ist schon ein Privileg dass Sie Ihren Pulsphaser immer bei sich tragen dürfen!"

"Warum treten Sie den Marines nicht offiziell bei?", fragte Vinara als sie und die Archäologin nach weiteren Schießübungen zum Mittagessen ins Casino gingen. "Sie könnten mit Ihren Fähigkeiten gleich als Unteroffizierin wenn nicht gar Chief Warrant einsteigen."

"Als Unter-Offizierin? Chief Warrant?", keifte Jolie, "wenn dann will ich nur Major werden und sonst nichts!"

"Genau das dürfte leider nicht möglich sein; für ein Offizierspatent müssten Sie mindestens noch ein Jahr an die Akademie und dürften danach aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrung wahrscheinlich gleich zum Lieutenant Junior Grade befördert werden. Je nach weiterem Verlauf Ihrer Karriere bräuchten Sie dann immer noch etwa fünf Jahre mehr zum Lieutenant-Commander."

"Pah, kein Interesse! Nur Major oder gar nichts!"

"Dazu müssten Sie schon dem Tal'Shiar beitreten und vorher würde man Sie erschießen", erwiderte die Andorianerin gereizt. Im Casino setzte sie sich an einen Tisch der möglichst weit entfernt war von Dr. Jolies Essplatz.

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Alida Merrera wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Hitze im Kontrollraum der Steuerbord Warpgondel war beinahe unerträglich. Hinzu kam das Licht, welches sehr schwach war und die Arbeit noch mehr erschwerte.

Commander Sheridan hatte sie mitgenommen, nach dem er die Berichte überflogen hatte, die sie und Kenny ihm schreiben mussten. Der Vorgänger von Sheridan, ein Tellarit Namens Kuintes rührte kaum einen Finger. Merrera schien es, wie wenn sich dieser Tellarit absichtlich nicht die Finger schmutzig machen wollte und die ganze Arbeit den Jungen Ingenieuren überlies, die nach Sheridans Meinung zu Urteilen halbe Kinder sein müssen.

Vermutlich wird Sheridan sich auch über Kuintes informiert haben. Jedenfalls war der neue Chefingenieur besser gelaunt als gestern. Vorsichtig zwängte sie sich an den riesigen Spulen vorbei, die zurzeit nicht aktiv waren. Wären sie es gewesen, so würde jeder der sich hier aufhielt von hunderttausenden Megawatt gegrillt werden. Ihr Overall klebte an ihrem Körper und zwickte etwas. Sie fragte sich, wie es dieser große und muskulöse Mann es schaffte sich hier zu bewegen. Bei Sheridan sah es so einfach aus.

„Wo bleiben Sie Lieutenant?“, polterte Sheridans Stimme durch die Kammer.

„Ich bin gleich bei ihnen Sir.“

Nach wenigen Sekunden erreichte Sie tatsächlich den Stabsoffizier, der sie mit einem tadelnden Blick bedachte.

„Tut mir Leid Commander.“

„Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen.“ Brummte George in einem breiten Südstaatenakzent.

„Laut ihrem Bericht konnten Sie den Warpantrieb unter anderem nicht in Gang setzen, weil die Steuerbordgondel einen Kurzen verursacht hat.“

„Das ist korrekt Commander.“

„Im Dominion Krieg gab es einen Ausfall von drei Schiffen der Intrepid Klasse. Das Problem war ebenfalls die Steuerbordgondel dieser Schiffe gewesen.“ Erklärte Sheridan. Dann leuchtete er mit einer Handlampe zu einem Kasten, der neben einer der Spulen angebracht war.

„Man brauchte Wochen um die Ursache für den Ausfall herauszufinden.“ George löste die magnetische Verriegelung des Kastens und hob die Verblendung ab.

„Aber letztendlich fand man den Grund. Diese Verteiler, die für den Plasmafluss verantwortlich sind, hielten nicht dem Plasmastrom stand.“

„Wodurch dann eine Überlastung herbeigeführt wurde die dann eine Notabschlatung bewirkte.“ , beendete die Bajoranerin den Satz des Menschen.

„Richtig. Klingt furchtbar banal. Aber sorgte dafür das drei Raumschiffe nicht an die Front konnten.“ George holte seinen Tricorder hervor und sondierte den Verteiler.

„Wurde nicht dieser Fehler auf allen anderen Schiffen der Intrepid Klasse behoben?“

„Im Grunde ja. Aber nur bei den Aktiven schiffen.“ George konzentrierte sich weiter auf die Anzeigen. „Wie Sie Wissen werden viele Komponenten auf Vorrat gefertigt, um bei einem Dock Aufenthalt ein Schiff schnell in den Einsatz zurückzubringen.“

„Soweit ich weis, Commander, stellte man am Anfang einen Rumpf und einen Standardantrieb dem Projekt zur Verfügung. Vielleicht stammt der Antrieb noch aus der fehlerhaften Serie?“

George schaltete den Tricorder ab, nachdem er die Daten auf ein kleines Padd überspielt hatte.

„Gar nicht mal so dumm. Das müsste man anhand der Unterlagen leicht herausfinden können. Und nun reichen Sie mir den Ersatzverteiler.“

Merrera holte aus einer kleinen Kiste, die sie mit sich geführt hatte. Vorsichtig entnahm diese den Verteiler und hielt ihn wie ein rohes Ei. Schweiß rann ihr in die Augen und begann augenblicklich zu brennen. Merrera unterdrückte den Drang sich die Augen mit dem Ärmel ihres senfgelben Overalls zu wischen. George hatte derweil schon den schadhaften Verteiler entfernt und nahm nun den Neuen entgegen. Mit einem hörbaren Knacken rastete der Verteiler ein.

„Das war´ s. Jetzt müssen wir dies noch ca 20-mal wiederholen.“ Merrera meinte sich verhört gehabt zu haben. Doch in dem Gesicht des Ingenieurs gab es keine Anzeichen, das er dies Scherzhaft meinte.

„20-mal?“

„Ja Lieutenant. Oder wollen Sie, dass die SeaQuest einfach so im All liegen bleibt? Denn wenn das Treibwerk erstmal aktiv war, dauert es 36 Stunden, bis man sich nach der Abschaltung hier reintrauen kann. Und dann noch mal 7 Stunden, bis man den Austausch vorgenommen hat.“

„Und drei Stunden um den Antrieb wieder zu aktivieren.“

„Ganz genau. Also schlagen wir uns lieber so die nächsten 7 Stunden um die Ohren. Und noch was. Auf der Backbordgondel erwartet uns das gleiche Spiel. Welches aber von West und Alcazar gespielt wird.“

„Aye, Commander.“

Sie verschloss wieder den Kasten. Er wollte sich eindeutig für gestern Rächen. Zumindest kam es ihr so vor. Aber andererseits schien er auch ihr und West was beibringen zu wollen. Dies verlieh dem dunkelhäutigen Ingenieur was beinahe Väterliches. Nicht so, wie es bei Brody der Fall war, aber in gewisser Weise sah er sie und West als Kinder an, die sich an Verbotenen Spielzeug versuchten.

Die Bajoranerin schickte stumm ein Gebet an die Propheten los und folgte dem Ingenieur wieder durch die Engen Schächte zum nächsten Verteiler.

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