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...die Krankheit ohne Heilung

BSG03 3x18 The Son Also Rises


DocSommer

BSG03 3x18 The Son Also Rises  

8 Benutzer abgestimmt

  1. 1.

    • sehr gut
      6
    • gut
      0
    • befriedigend
      1
    • ausreichend
      1
    • mangelhaft
      0
    • ungenügend
      0


Empfohlene Beiträge

Und schon geht es weiter mit dem Staffelendspurt^^

Was in der letzten Folge mit Kara passiert ist, findet sich ganz klar in der Gesamtstimmung dieser Episode wieder. Gleichzeitig wird im großen Stil ein Thema aufgerollt, welches die Serie nun schon eine Weile vor sich hergeschoben hat: Gaius Baltars Prozess.

Im Zuge dessen wird schnell klar, dass nicht Jeder der Meinung ist, dass er überhaupt eine Vorstellung vor Gericht verdient hätte. Diese Meinung wird in dieser Folge im Rahmen eines terroristischen Aktes geäußert, der dem Rechtsbeistand von Gaius das Leben gekostet hat. Roslin lässt sich davon jedoch nicht einschüchtern und fordert einen neuen Anwalt für Balthar an, womit zugleich ein sehr interessanter Gaststar die Bühne betritt.

Der zwielichtig anmutende Mann hört auf den Namen Lampkin und ist mit seiner exzentrischen Art und dem etwas abgehoben wirkenden Matrix-Look ganz offensichtlich von einer recht "untypischen" Natur. Besonders interessant ist auf jeden Fall sein Einfluss auf Lee Adama, dem er in einem schleichenden Prozess dazu bringt, sich von seiner Rolle als Offizier und Vorzeigesohn zu distanzieren und einen neuen Weg einzuschlagen.

Diese Folge hat mir besonders wegen den intelligenten Dialogen und dem interessanten Gaststar erneut wieder "sehr gut" gefallen. Eine Einzelewertung fällt einem jedoch - zur Abwechslung^^ - schwer, weil der gesamte Staffelabschluss wie aus einem Guss wirkt.

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  • 1 Monat später...

Langsam geht es in Sachen Gaius Baltar zur Sache. Nach einer langen (aber realistischen) Vorbereitungsphase rückt der Prozess immer mehr in den Vordergrund. Von dieser Episode soll auch eine Langfassung existieren, die einige ergänzende Charakterszenen enthält. Leider habe ich diese bisher noch nicht gesehen und so wird sich meine Bewertung auf die Kurzfassung beschränken.

Nun endlich haben wir ein Tribunal, das mit einer Art von Schöffen besetzt ist. Dabei scheint es nur nahe liegend, dass dieses mit Raumschiffkommandanten besetzt ist, da diese am ehesten eine Rechtsausbildung genossen haben. Dennoch fällt es mir schwer zu glauben, dass es zwar einige Anwälte innerhalb der Flotte, aber keine Richter mehr gibt. Nun ja, sei es drum. Irgendwie kommt es auch die Wahl Adamas nicht im Mindesten überraschend, auch wenn er zum Glück nicht den Vorsitz führt. Es wäre natürlich überlegenswert gewesen, ob der Admiral nicht besser seine Wahl hätte ablehnen sollen. Angesichts der langen, gemeinsamen Vorgeschichte mit Gaius Baltar könnte der Vorwurf der Parteilichkeit im Raum stehen. Andererseits: nur wenige kennen den Doktor so gut wie Admiral Adama, was wiederum ein Vorteil für den Angeklagten sein könnte. Man sieht also, für beide Handlungsweisen gäbe es eine adäquate Begründung.

Dabei wird wieder mehrfach in der Episode deutlich gemacht, dass nicht jeder Mensch innerhalb der Flotte der Ansicht ist, Dr. Baltar verdiene einen rechtsstaatlichen Prozess. Mich erinnert die Situation an den Prozess gegen Saddam Hussein, den ehemaligen Präsidenten und Diktator des Iraks. Noch vor der Urteilsverkündung wollen nicht wenige Baltar tot sehen und deswegen kommt es vermehrt zu Anschlägen, denen auch Baltars Anwalt (den wir hier leider zum ersten und letzten Mal sehen) zum Opfer fällt. Vizepräsident Tom Zarek sollte mit seiner Warnung vor zivilen Unruhen also Recht behalten.

Wobei sich die Präsidentin die Frage gefallen lassen muss, wo denn nun der rechtsstaatliche Prozess bleibt? Wieso hört man die Gespräche von Baltars Anwalt ab? Wieso wurde ihm sogar zeitweise das Bett in der Zelle genommen? Und wieso waren die dringend benötigten Akten für Lampkin zeitweise „verschwunden“? All diese Dinge verdeutlichen mir einmal mehr, dass Laura Roslin in Sachen Baltar ihre Objektivität verliert. Schade. Ich kann nur hoffen, sie fängt sich bald wieder und findet zu dem Demokratieverständnis zurück, welches sie früher so ausgezeichnet hat.

Dabei wird der Plot rund um den Bombenleger völlig unbefriedigend aufgelöst. Ron Moore hatte erklärt, er wollte noch vor Prozessbeginn diesen Handlungsbogen abschließen. Dies gelang ihm auf katastrophale Art und Weise. Nach über einem Jahr wird Captain Kelly aus der Versenkung geholt und als Täter präsentiert. Drei kleinen Szenen, dann durfte der Landing Signal Officer schon in den Knast wandern. Auch wenn seine Begründung nachvollziehbar ist, so ärgert es mich umso mehr, dass diese Figur so lange nicht mehr gezeigt wurde. So viele Gelegenheiten hatte es gegeben, ihn näher vorzustellen, doch die Produzenten haben darauf verzichtet. Dies fällt umso mehr auf, wenn man seine Figur mit der von Lampkin vergleicht.

Gaius wird also von einem neuen Anwalt vertreten. Dabei macht Romo Lampkin mit seiner unnahbaren, fast schon coolen Art einen interessanten Eindruck. Er gehört zu den am besten ausdifferenzierten Figuren dieser Staffel und dies nach nur einer Episode! Man betrachte im Gegensatz dazu Sam Anders, der auch in dieser Folge bei seiner Trauer erstaunlich blass bleibt. Seine Präsenz bleibt auf wenige Szenen beschränkt und gleichzeitig sind Michael Truccos schauspielerische Leistungen zu beschränkt, um echte Emotionen zu transportieren. Zumindest haben Sam und Lee ihren Frieden miteinander gemacht. Diese Entwicklung hatte sich ja schon seit dem gemeinsamen Kampf auf dem Algenplaneten angedeutet und findet hier nun seine Vollendung.

Lampkin macht seine Arbeit geschickt, bindet Number Six in den Fall ein, bleibt hartnäckig und wickelt sogar Lee um den Finger. In gewisser Weise fungiert er als Bindeglied zu Joseph Adama, dem verstorbenen Großvater und erinnert den Major an alte Zeiten. Dabei scheinen seine Motive jedoch nicht altruistischer Natur zu sein, wie der Schlussbrief an Baltar nahe legt. Geschickt treibt Lampkin einen Keil zwischen Vater und Sohn und entfacht einen Konflikt neu, der schon längst beigelegt zu sein schien.

Ich sprach bereits das zweite Thema der Episode an, nämlich die Trauer um Kara. Untypischerweise sind seit ihrem Tod zwei Wochen vergangen, ein für BSG-Verhältnisse recht langer Zeitraum. Vor allem Edward James Olmos sticht hier bei seiner Darstellung heraus. Sehr gut war auch die Szene zum Schluss, als sich die beiden Adamas um die angemessene Form der Trauer streiten. Während der Admiral als militärischer Befehlshaber zur Tagesordnung zurückkehren möchte, hat Lee deutlich mehr Probleme. Er hat seine beste Freundin, seine heimliche Geliebte und vielleicht sogar Liebe seines Lebens verloren. Wie schwer er sich mit dem Verlust tut, zeigt sich in der Szene, als er Racetrack versehentlich mit Starbuck anspricht. Der CAG steht neben sich und ehrlich gesagt war es nachvollziehbar, dass er vom Flugbetrieb abgezogen wurde. Am Ende setzt er sein Versprechen gegenüber Starbuck um und hängt ihr Bild an der gewünschten Stelle auf. Interessant ist die Aussage Tighs, dass er irgendwie das Geschnatter von Starbuck vermisse. Eine ungewohnte, für Tighs Verhältnisse sehr emotionale Aussage.

Die Episode bietet interessante Charakterszenen und gute Dialoge, dennoch konnte sie mich nicht mitreißen. Durchschnittlich ist genau das richtige Wort, um sie zu beschreiben. Sie wirkt wie eine sehr lange Einleitung für den Prozess, daher muss man diese Folge wohl als Teil eines Gesamtkomplexes betrachten. Als Einzelfolge bleibt sie jedoch unbefriedigend. Am meisten stört mich die schlecht dargestellte Trauer von Michael Trucco sowie die völlig unbefriedigende Auflösung des Bombenlegerplots. Als ob man eine Füllhandlung brauchte, um die ansonsten guten sowie interessanten Dialoge rund um den Prozess zu vervollständigen. Daher reicht es schweren Herzens nicht für die Wertung „Gut“

Schade, in der zweiten Hälfte offenbart die dritte Staffel von Galactica ungewohnte Schwächen

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  • 10 Monate später...

In meinen Augen eine Wahnsinnsfolge, ein Juwel der 3. Staffel, die ansonsten das hohe Niveau von Staffel 2 nicht so ganz zu halten vermochte.

Man hat endlich wieder das Gefühl, sich in einem durchgehenden Handlungsbogen zu befinden und nicht in unzusammenhängenden Einzelfolgen, denn der tragische Selbstmord Karas schwebt noch deutlich über dieser Episode. Die Figur des neuen Anwalts von Baltar war brilliant geschrieben und auch brilliant gespielt (der Schauspieler, mir fällt um diese Tageszeit sein Name gerade nicht ein, war übrigens heuer auch auf der FedCon).

Dieser Anwalt ist ein Meister der Manipulation und ich sehe es kommen, dass er sogar Baltar noch als unschuldiges mitleiderregendes Opfer darstellen kann, das vor den Augen der Richter Gnade findet...

Auf jeden Fall bin ich jetzt auf den finalen Zweiteiler gespannt, der hoffentlich von RTL2 nicht wieder grausam gekürzt wird und hoffentlich auch nicht in einem gnadenlosen Cliffhanger endet, denn auf Staffel 4 werden wir wohl ein Jahr warten müssen...

Von mir eine klare 1 für den die Folge mit dem Anwalt, der uns wohl zeigen wird, dass Recht nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat!

Bearbeitet von Lt.Cmdr. Carl F. Gatlin
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Auf jeden Fall bin ich jetzt auf den finalen Zweiteiler gespannt, der hoffentlich von RTL2 nicht wieder grausam gekürzt wird und hoffentlich auch nicht in einem gnadenlosen Cliffhanger endet, denn auf Staffel 4 werden wir wohl ein Jahr warten müssen...

Da muss ich dich leider enttäuschen. Der Cliffhanger IST gnadenlos!

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Da muss ich dich leider enttäuschen. Der Cliffhanger IST gnadenlos!

Schlimmer als der vom ende von Staffel eins?

Zur Episode:

ich fand diese sehr gut. Gerade wie die beiden Adamas mit dem Tod von Kara umgehen ist bezeichend für die beiden. Der Admiral versteckt sich hinter der militärischen fassade, während lee sich m. E: zu einen richtigen Schussel entwickelt.

Und dann stehen beide auf unertscheidlichen Seiten im Baltarfall. ich habe mich gleich gefragt, ob das gut gehen kann.

Der zweite Anwalt war schon ne coole Socke.

Fazit 1

Bearbeitet von Alexander_MacLean
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Ich interpretiere die Sache ein wenig anders, denn Romo Lamkin bietet auch eine alternative Sichtweise auf die Dinge. Lässt sich der Zuschauer vielleicht auch von Rachegelüsten verführen und sieht ebenfalls in Baltar nur das personifizierte Böse?

Schlimmer als der vom ende von Staffel eins?

Deutlich!

Bearbeitet von Werewolf
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Da muss ich dich leider enttäuschen. Der Cliffhanger IST gnadenlos!
Das ist bitter, wenn man RTL2 Zuschauer ist...

Ich interpretiere die Sache ein wenig anders, denn Romo Lamkin bietet auch eine alternative Sichtweise auf die Dinge. Lässt sich der Zuschauer vielleicht auch von Rachegelüsten verführen und sieht ebenfalls in Baltar nur das personifizierte Böse?
Also ich traue diesem Romo Lamkin nicht über den Weg! Der Typ manipuliert seine Mitmenschen gnadenlos. Ob es da wirklich um eine andere Sicht der Dinge geht? Ausserdem ist Baltar zweifellos zahlreicher Verbrechen gegen die Menschheit schuldig, er war es noch nicht wissentlich am Anfang der Serie als die Kolonien zerstört wurden, aber seit seiner Präsidentschaft auf Neu-Caprica ist der Typ einfach schuldig und das Blut seiner Mitmenschen klebt an seinen Händen! - Bietet Romo also eine neue Sicht der Dinge, oder wird er versuchen, die Sicht auf die Dinge zu verdrehen?

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Zweifellos, aber hat nie versucht auch nur irgendwie Widerstand zu leisten... Man könnte die Diskussion jetzt ausweiten, wie schuldig beispielsweise jemand ist, der Kriegsverbrechen verübt, weil er Befehle befolgen muß. Das würde jetzt zu weit führen und wieder einmal eine Riesendiskussion auslösen und mir ist klar, dass es diesbezüglich zwei Sichtweisen gibt. Aus meiner Sicht jedenfalls ist Baltar schuldig. ...aber Romo Lamkin wird ihn ohnehin freikriegen, denke ich mal und so ist das nunmal im Leben mit Recht und Gerechtigkeit. Oder wie sagte doch ein befreundeter Anwalt einmal zu mir: "Recht und Gerechtigkeit ist zweierlei. Gerechtigkeit gibt es keine, nicht einmal im Himmel, denn dort gibt es nur die Gnade..."

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Gerechtigkeit ist eben auch subjektiv, das zeigt dieser hypotethische Fall ja ganz schön.

Natürlich hat Baltar die Zylonen keineswegs bekämpft und hat mit ihnen kooperiert bzw. war ihre menschliche Marionette.

Nur muss man eben auch betrachten, was denn die Alternative gewesen wäre (ob es überhaupt eine gegeben hätte)

Hätte Baltar den Widerstand unterstützt oder gar geleitet, hätte es nicht die mehr oder weniger aufgezwungene Kooperation - zumindest von offizieller Seite gegeben - hätten die Zylonen sich das wohl kaum gefallen lassen, sondern schlichtweg nen Großteil der Kolonie ausgelöscht und nur ne kleine Gruppe Menschen zwecks Studium etc am Leben gelassen.

Die Diskussion gabs ja in der Serie von Seiten der Zylonen sogar während der Besetzung, als der Widerstand zunehmend aggressiver wurde.

Sicherlich war das Ganze indirekt Baltars Schuld, weil durch die illegale Übergabe der A-Bombe an Six die Zylonen ja überhaupt erst auf New Caprica aufmerksam geworden sind. Nur davon weiß ja in der Flotte niemand was, das ist ja nur von außen als Zuschauer bekannt.

Vorgeworfen werden ihm nur seine Taten auf New Caprica, und da ist eben schon die Frage, ob er da wirklich schuldig ist. Aber das wird sich ja wohl bald zeigen ;)

Ansonsten fand ichs auch eine Super Folge. Lamkin wird großartig eingeführt, vielschichtig, intrigant, irgendwie auch so wie man sich einen guten Anwalt vorstellt. Geschickt werden die Grundlagen für die kommende Verhandlung gelegt.

Fand den Subplot um Kelly eigentlich auch nicht verkehrt. Besser man nimmt da einen bekannten Charakter, da dies eben auch die Kontinuität unterstreicht, als wenn man uns da irgendnen unbekannten Marine oder sowas präsentiert hatte. Sicherlich kann man kritisch anmerken, dass Kelly zulange quasi weggefallen ist ... nur ist das doch wenn überhaupt eher ein Fehler in den vergangenen Folgen und nicht dieser, wo man ihn dann endlich mal wieder einsetzt.

Und irgendwo ists auch verständlich ... BSG hat nunmal schon nen gewaltigen Cast an Hauptcharaktären und B-Nebencharaktären, die ständig vorkommen (müssen). Dass man da auch nicht die dritte Riege noch (zu der ich Kelly zählen würde) andauernd in die Folgen einbauen kann, finde ich durchaus verständlich.

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Für mich hast du kein Verbrechen an die Menschheit gefunden. Zu den anderen Sachen sag ich lieber nichts mehr, weil ich nichts spoilern will, obwohl ich der Meinung bin es wurde in der Serie schon was zu gesagt. Bin mir aber jetzt nicht sicher weil es keiner angeprochen hat. Da ich mich täuschen kann warte ich lieber. :)

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Hätte Baltar den Widerstand unterstützt oder gar geleitet, hätte es nicht die mehr oder weniger aufgezwungene Kooperation - zumindest von offizieller Seite gegeben - hätten die Zylonen sich das wohl kaum gefallen lassen, sondern schlichtweg nen Großteil der Kolonie ausgelöscht und nur ne kleine Gruppe Menschen zwecks Studium etc am Leben gelassen.
Das ist allerdings eine Zweckmäßigkeitsüberlegung und keine Rechtfertigung!

Auf jeden Fall finde ich es großartig, dass BSG in der Lage ist, solche Überlegungen und Diskussionen unter den Fans auszulösen, denn das macht für mich den Wert der Serie aus!

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Das ist allerdings eine Zweckmäßigkeitsüberlegung und keine Rechtfertigung!
Wie gesagt, ich bin nicht der Meinung, dass man Baltar in diesem Fall die Handlungen der Zylonen vorwerfen kann, insofern stellt sich schon fast die Frage der Notwendigkeit einer Rechtfertigung.

Ansonsten ist es nun einmal das, was Politiker/Regierungen machen müssen/sollten. Das kann man ja auf alles ausdehnen. Angefangen dabei, ob man zB im Notfall einige Menschenleben opfert, um größeres Unheil zu verhindern (keine Verhandlungen mit Terroristen, oder - um RL Beispiele zu bringen - das Abschießen von voll besetzten Passagierflugzeugen, wenn selbige von Terroristen als fliegende Bomben eingesetzt werden, das Führen von Kriegen oder militärischen Aktionen, zB um Völkermord zu verhindern etcpp.

Eine Regierung muss eben auch das Große und Ganze im Auge behalten. Im Prinzip kann sich ja jeder selbst die Frage stellen: wie würde man selbst agieren?

Wenn man die Wahl hat zwischen offenem Kampf und Widerstand, welcher nach dem Wegspringen der Flotte wohl eine nahezu auswegslose Situation gewesen wäre und mit großer Wahrscheinlichkeit zum Tod fast aller Kolonisten geführt hätte, oder Kooperation, um zu versuchen, die Opferzahlen möglichst gering zu halten und im Zweifel auf eine Rettung von außen zu hoffen?

So oder so, eine einfache Antwort gibts da wohl kaum.

Klar kann man sicherlich auch kritisch hinterfragen, ob jene Gedanken bei Baltar im Vordergrund standen oder evtl. nicht eher Angst bzw. auch seine besondere Faszination von den Zylonen, insbesondere Six. Doch selbst das wäre wohl nicht unbedingt ein großes Verbrechen ...

Man kanns ins Unendliche ausführen denke ich.

Sicherlich gehen die Meinungen auseinander, inwiefern Baltar trotz allem Schuld auf sich geladen hat. Moralische Schuld zweifellos, juristisch (grade in Bezug auf den Punkt Verbrechen gegen die Menschlichkeit) ist das jedoch ne andere Sache.

Genauso gut könnte man da schließlich auf der anderen Seite den Widerstand hinterfragen oder anklagen, vor allem in Bezug auf die Selbstmordattentate.

Auf jeden Fall finde ich es großartig, dass BSG in der Lage ist, solche Überlegungen und Diskussionen unter den Fans auszulösen, denn das macht für mich den Wert der Serie aus!

Dickes word!

BSG zeichnet sich regelmäßig dadurch aus, nicht in simplen Gut-Böse-Bereichen zu denken, sondern sich vielmehr auf die Grautöne zu konzentrieren. Und nur das kann letztenendes interessante Diskussionen heraufbringen.

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