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...mit der Extraportion Milch

Der lange Weg nach Hause


USS Community

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Auf Neria war Lieutenant Guttler inzwischen zu einem Souvenirmarkt gerufen worden auf dem diverse "Artefakte" zum Verkauf angeboten wurden. Die meisten davon waren täuschend echte Imitationen für welche dieser Art von Markt auch gedacht war; dennoch sollte sich laut inoffiziellen Quellen auch eines der gestohlenen Originale hier befinden.

"Das ist ja unglaublich, der Planet wurde gerade von einer gigantischen Katastrophe heimgesucht und trotzdem scheint das Geschäft weiter wie bisher zu gehen!", wunderte sich die Archäologin.

"Jeder hat seine eigene Art mit der Tragödie umzugehen. In gewisser Hinsicht könnte man sogar sagen, dass Aktivitäten wie diese Ausdruck der Freude darüber sind, dass es uns nicht noch schlimmer erwischt hat", meinte Guttlers ziviler Kollege von der zweitgrößten nerianischen Universität. "Übrigens, ein interessantes Metallgestell dass Sie da tragen Lieutenant... Dient es Ihnen dabei die Artefakte zu scannen?"

"Nein, das ist ein Exoskelett das ich manchmal noch trage... Ich bin Elaysianerin und in einer Umgebung mit nahezu null Schwerkraft aufgewachsen. Dank Training kann ich mich zwar zeitweise auch eigenständig in Gegenden mit nicht allzuhoher Schwerkraft bewegen, aber der Einsatz hier erfordert grundsätzlich maximale Kraft."

Der Nerianer nickte anerkennend und verlor kein weiteres Wort - zum Glück, denn was Elenora Guttler am allerwenigsten wollte war offen bekundetes Mitleid.

"Also, haben Sie das echte Artefakt schon gefunden?"

"Leider nein, dank der Nachwirkungen der Asteroiden-Einschläge wurde die Atmosphäre mit Störpartikeln angereichert, welche die Anzeigen teilweise etwas unscharf werden lassen. Aber ich werde das echte Exemplar schon noch finden, selbst wenn es etwas länger dauern sollte..."

_____________________________________________________________________

Vinara erhielt derweil einen Anruf von Tyn'ra A'Lan, der Aenar-Juristin deren Beistand sie gesucht hatte.

"Professor Shral, ich habe Ihren Fall verfolgt seit die ersten Nachrichten von der Beinahe-Katastrophe auf Neria eintrafen. Leider kann ich Sie schon aufgrund der Entfernung nicht vertreten; was Sie bräuchten wäre ein Sternenflotten-Anwalt, der sich in unmittelbarer Nähe befindet. Denn schon sehr bald, vielleicht schon in einem Tag werden die Ermittler der Sternenflotte eintreffen. Und deren Fragen sollten nur im Beisein eines zugelassenen Rechtsbeistands beantwortet werden."

"Ich verstehe, aber könnten Sie uns vielleicht nicht dennoch bei der Verhandlung vertreten?"

Die Friedensrichterin schüttelte müde den Kopf. "Nein, es sollte ein Anwalt Sie alle von Anfang bis Ende vertreten. Streng genommen hätten Sie sich schon längst einen nehmen sollen... In Ihrem Fall könnte auch der Schiffs-Councellor als Beistand während der Verhöre fungieren. Lassen Sie sich ein doppeltes Attest wegen Ihrer Amnesie ausstellen, einmal vom besagten Councellor und dann noch vom leitenden Schiffsarzt. Sollten die Ermittler Sie trotzdem verhören und dabei sogar hart in die Zange nehmen, könnte unter Umständen eine Gegenklage erwogen werden. Und noch etwas: Vermeiden Sie jeden Auftritt in der Öffentlichkeit. Keine Interviews, keine Kommentare, ja noch nicht einmal ein Bild. Das ist gerade in Ihrem Fall von extremer Wichtigkeit und gilt auch dann, wenn Sie von einem seriösen Reporter gefragt werden sollten."

Die Andorianerin wunderten diese Ratschläge nicht unbedingt; in Hinblick auf den Umgang mit der Presse fragte sie noch: "Was ist eigentlich mit diesem Räuberblatt das mich und meine Kameraden derart verunglimpft und fälschlicherweise als die 'wahren' Schuldigen hinstellt? Besteht eine Möglichkeit sie zu verklagen?"

"Angesichts der Schwere der Anschuldigungen und der Tatsachenverdrehung könnte eine Klage im Prinzip durchaus Erfolg haben; dennoch erhebt die BIDL schon von sich aus nicht den Anspruch ein seriöses Blatt zu sein das die Wahrheit verbreitet. In einem erst kürzlich zurückliegenden Prozess, der mit einer Einigung endete bezeichnete der Anwalt der BIDL das Blatt sogar als 'Satire-Magazin', was heißt dass die Artikel einen Sachverhalt bewusst verzerrt und übertrieben präsentieren. Dennoch könnte eine Klage schon von Ihnen allein einen gewissen Erfolg haben. Aber unternehmen Sie auf keinen Fall irgendetwas in dieser Richtung bevor Ihre eigene Verhandlung vor dem Kriegsgericht vorbei ist!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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Assjima lag mit hinter dem Kopf verschränkten Händen auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Sie fühlte sich unendlich leer. Normalerweise sollte sie doch innerlich kochen, wütend sein auf sich, auf Amol Darg, auf ihren Vater, auf die Presse, auf die Sternenflotte – sie sollte auf das ganze Universum wütend sein. Doch in ihr hatte sich Gleichgültigkeit ausgebreitet. Gleichgültigkeit, die auf Hoffnungslosigkeit basierte. Sie hatte die Kontrolle über ihre eigene Zukunft verloren. Ihr Schicksal lag plötzlich in den Händen von Leuten, die sie nicht einmal kannte. Und immer wieder fragte sie sich, was es in ihrem Falle eigentlich zu ermitteln gäbe. Die Fakten lagen klar auf der Hand: Sie hatte sich einem Befehl widersetzt, weil sie ihren Freunden zu Hilfe eilen musste. Sie hatte nicht anders handeln können ohne sich selber zu verraten. Sollen sie sie dafür doch aus der Sternenflotte werfen – es gäbe genügend andere Leben für sie, die zu leben es wert wären. Aber dass alles nun wieder in der breiten Öffentlichkeit ausgerollt werden würde, dass ihre Familie schon wieder wegen ihr aus dem gewohnten Alltag gerissen wurde, dass die Leute, die ihr auf ihrer Reise nach Neria behilflich waren nun Ärger bekommen könnten … all das stieß ihr schmerzhaft auf.

Der Summton der Türe riss sie aus ihren trüben Gedanken. Widerwillig stand sie auf und ging hinüber in den Wohnraum. „Herein“

Die Türe öffnete sich und Master Chief Petty Officer Hassem Faldaas von der Sicherheit trat ein.

„Guten Tag Doktor“ grüßte er freundlich. „Wie geht es Ihnen?“

„Hallo Chief. Danke der Nachfrage – ich möchte mich darüber lieber nicht äußern.“

Faldaas sah sie mitleidig an. „Ich finde, das ist eine echte Sauerei, was die sich da wieder leisten. Ohne Sie und die anderen säßen wir jetzt wohl alle in romulanischen Verhörräumen mit Mentalsonden an den Schläfen die uns jedes bisschen Wissen über Sternenflottentaktik aus dem Gehirn saugen würden.“

„Sie übertreiben, Chief.“

Der Sicherheitsmann schüttelte energisch den Kopf. „Nein, das tue ich nicht. Es wäre auch durchaus denkbar dass wir mit dem Planeten in die Luft geflogen wären. Wissen Sie Doc, dass man Sie alle auf dem Schiff die glorreichen Sieben nennt?“

Assjima lächelte. „Sind von denen nicht die Hälfte ums Leben gekommen?“ sie dachte kurz nach „Nur die Farmer konnten gewinnen, weil sie immer hier bleiben. Wir haben verloren! – Wir verlieren immer! – ich glaube, so endet der Film. Nur die Dorfschönheit fehlt. Tolle Aussichten, Chief. Danke.“

„Ich habe den Film leider nie gesehen, Doktor.“

„Das sollten Sie nachholen. Eine Handvoll Gesetzloser, die sich gegen die Verbrecher stellen um ein Dorf zu retten. Nur dass die wussten was sie taten und warum sie es taten. Wir sind doch etwas ahnungsloser in diese Situation hinein geschlittert.“

„Es wird schon gut gehen. Sie dürfen die Hoffung nicht aufgeben.“

„Sie sind aber nicht hier um mich zu trösten, oder?“

„Nein. Captain Tenner bittet Sie, möglichst umgehend auf den Planeten hinunter zu beamen. Ein paar meiner Kollegen sind mit Plünderern aneinander geraten. Vermutlich hat es Verletzte gegeben und Doktor Summerfeld ist momentan nicht abkömmlich.“

Die Deltanerin seufzte und griff nach ihrer Jacke. „Nun, wenn Captain Tenner mich so nett bittet. Ich nehme an, Sie werden mich begleiten?“

Faldaas nickte. „Ja, ich habe die Ehre, der Alibiaufpasser zu sein.“

„Gut. Dann wollen wir mal.“

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„Brücke an Captain Tenner. Eine Priorität 6 Meldung trifft über Subraum ein.“, Meldete der diensthabende Kommunikationsoffizier. Jeder auf der Brücke wusste, dass nur der Captain ein solches Gespräch entgegen nehmen und anschließend niemanden darüber in Kenntnis setzen durfte, nicht einmal den ersten Offizier.

Daher drehten sich die Köpfe nervös zueinander. Um. Wer oder was würde demnächst auftauchen?

„Legen Sie das Gespräch in meinen Raum.“

Wenige Augenblicke später erschien auf Jeremys Deskview die Eingabeaufforderung für seinen persönlichen Code um das Gespräch entgegenzunehmen.

schnell hatte Jeremy seinen Code eingegeben und mit seinem Fingerabdruck bestätigte er die Eingabe.

„Der Inhalt dieses Gespräches ist Strenggeheim. Es ist ihnen Verboten darüber mit dritten zu sprechen, es sei den die Situation macht es unbedingt erforderlich.“, meldete sich die Computerstimme.

Dann erschien das Logo des Imperiums auf dem Display welches dann dem Gesicht eines Dunkelhäutigen Admirals wich.

„Captain Tenner? Ich bin Admiral Walther Sheridan. Ich befinde mich zur Zeit an Bord des Romulanischen Shuttles Arasev, welches Kurs auf Neria genommen hat. Wie ist die Lage bei ihnen Captain?“

„Guten Tag Admiral, Scheridan. Die Lage an Bord und auf Neria entspricht genau den Berichten die ich an das Hauptquartier gesendet habe.“

Jeremy beobachtete das Gesicht des Admirals. Der Captain der Community fragte sich warum ausgerechnet George Sheridans Vater auf dem Weg nach Neria war und dann auch noch auf einem romulanischen Shuttle.

„Admiral verzeihen sie meine Direktheit aber warum befinden Sie sich auf dem Weg nach Neria?“

„Eine sehr lange Geschichte, die auch mit Ihnen und ihrem Schiff zu tun hat Captain. Es genügt zu sagen, dass die Romulaner mit uns Kontakt aufgenommen haben um zu erfahren was die Community in diesem Sektor zu tun hat. Der Föderationsrat hat mich offiziell damit beauftragt, mit einem Vertreter der romulanischen Regierung zu verhandeln, welcher ebenfalls hier mit an Bord ist.“

Jeremy blickte nun etwas verwirrt.

„Nun Admiral inzwischen sollte recht klar sein warum die Community nach Neria beordert wurde. Eine von Rachegelüsten getriebene Kunstmäzenin hat ihren Einfluss in Sternenflottenkreisen Genutzt um einen Völkermord zu begehen. Wie Sie wahrscheinlich wissen wird diese Amol Drag inzwischen per Haftbefehl in der Föderation, dem Klingonischen Reich, im Forfirakartell und wahrscheinlich auch im Romulanischen Imperium gesucht. Soweit ich weis gibt es auch eine Untersuchung wie es dazu kommen konnte das eine zivile Person so viel Einfluss auf die Sternenflotte ausüben konnte.“

„Das ist mir bekannt Captain, verzeihen Sie wenn ich mich etwas missverständlich ausgedrückt habe. Es stimmt auch dass die Romulaner eine Fahndung nach Amol Drag ausgeschrieben haben.“

Sheridan machte eine kurze Pause. „Wie geht es den ehemaligen Offizieren Captain?“

„Den unter Arrest stehenden Offizieren geht es gut Admiral. Ich möchte Ihnen nun allerdings mitteilen das sie mich in eine missliche Lage bringen. Einerseits sind sie ein Vorgesetzter Offizier, anderer seist sind Sie in meinen Augen persönlich befangen. Ich hoffe das sie verstehen das ich Ihnen keine genauen Angaben zu den Untersuchungen die gegen Ihren Sohn und seine Kollegen laufen machen kann.“

„Selbstverständlich Captain. Was anderes hätte ich nicht von ihnen erwartet. Alles weitere in der Sache können wir besprechen, wenn wir uns auf der Community sehen.

Prokonsul Telek wird mit mir an Bord der Community kommen um sich persönlich ein Bild der Lage machen zu können.“, Sheridans Gesicht zeigte, dass er leicht erschöpft war. „ Dies ist eine Bedienung des Senats, die wir akzeptieren mussten. Nach dieser Stippvisite werde Ich mit ihnen und der Community zur Erde zurückkehren.“

Jeremy nickte dem Admiral zu.

„Wann werden Sie uns erreichen Admiral? Damit ich Ihnen und dem Prokonsul ein Entsprechendes Quartier zuweisen kann.“

„Die Ankunft dürfte um 9 Uhr 45 Bordzeit sein. Der Sicherheitschef der Excelsior begleitet mich ebenfalls. Er war bei mir als meine Leibgarde bei den Verhandlungen.“, antwortete Sheridan.

„Captain. Sie haben die Lage außerordentlich gemeistert. Und das hätte bestimmt nicht jeder an ihrer Stelle getan. Wir haben ihnen und ihrer Mannschaft sehr viel zu verdanken, ebenfalls die Nerianer. Gut gemacht.“, lobte Sheridan den Kommandanten der Community. Dabei dankte der Admiral auch Tenner dafür, das er seinem Sohn und den anderen ehemaligen vertraut hatte, obwohl er es nicht hätte tun müssen.

„Danke Admiral, die Quartiere werden bereitstehen. Wenn Sie mich jetzt aber Entschuldigen würden, Die Situation auf Neria erfordert meine volle Aufmerksamkeit und ich muss mich heute noch mit der Präsidentin von Neria zu einer Besprechung treffen. Die Situation in den Flüchtlingslagern wird noch weiterhin kritisch bleiben jedenfalls bis die Hilfsgüter der Sternenflotte eintreffen. Tenner Ende.“

CptJones und Shane in: Rate mal wer zum Essen kommt

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Trotz ihres Gedächtnisverlusts begab Vinara sich schließlich doch noch auf den Heimatplaneten der Nerianer - genauer gesagt an einen Ort wo die Verwüstungen mittlere bis schwerere Schäden hinterlassen hatten und die Aufräum- und Bergungsarbeiten noch im vollen Gange waren. Die Professorin hatte dafür extra einen robusten dunkelbraunen Overall angezogen.

Ein nerianischer Polizist kam mit wedelnden Händen auf sie zu. "Oh, ich hoffe dass Sie uns helfen können! Gerade als wir dabei waren die Trümmer hinter mir wegzuräumen, um zu sehen ob darunter vielleicht noch Verschüttete liegen mögen, ist der gesamte umgebende Schuttberg in sich zusammengefallen und hat nun auch die Rettungsarbeiter eingeschlossen!"

"Ich bezweifle dass wir alleine etwas ausrichten können", meinte die Andorianerin in Hinblick auf sich selbst und den sie begleitenden Sicherheitsoffizier, "aber ich werde mir die Sache mal ansehen."

"Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar, aber seien Sie vorsichtig, nicht dass Sie auch noch einbrechen!"

Vorsichtig kletterten Vinara und ihr Aufpasser den Abhang aus Schutt und Geröll hinauf. Nach zwei Minuten intensiven Scannens mit dem Tricorder meinte die ehemalige Wissenschafts-Offizierin: "Sie haben Glück im Unglück wie die Menschen zu sagen pflegen, die Trümmerteile haben sich um einen Hohlraum gruppiert in dem die Eingeschlossenen relativ sicher sein sollten. Da es sich bei den meisten dieser Teile um verbogene Metallstreben handelt, könnte ich sie noch zusätzlich miteinander verschweißen um die Stabilität zu erhöhen."

"Aber dann wird es viel schwerer die Veschütteten herauszuholen!"

"Dafür werde ich diesen ganzen oberen Teil hier herausschneiden, so dass Sie leichter an sie herankommen." An den Sicherheitsoffizier gewandt fuhr sie fort: "Dafür brauche ich Ihren Phaser."

"Ich bedaure Ma'am, aber das ist nicht möglich. Sagen Sie mir was ich zu tun habe und ich werde die Arbeit selbst verrichten."

"Bei allem Respekt, wenn Sie nicht gerade ein paar Semester Statik und eventuell Metallurgie studiert haben, dürfte Ihnen das schwer fallen, selbst wenn ich Ihnen genaue Anweisungen gebe."

"Vielleicht kann ich helfen?", fragte eine Stimme hinter ihnen. Charles Morten war ebenfalls vorsichtig hinaufgeklettert, was die metallenen Trümmer prompt mit einem bedrohlichen Ächzen quittierten.

Schnell, aber mit größtmöglicher Vorsicht begaben sie sich wieder den Schrottberg hinunter. "Nehmen Sie meinen Tricorder und den Phaser dieses Offiziers; verschweißen Sie die im Display gelb markierten Metallträger zusammen und schneiden Sie die rot markierten Teile heraus."

"Ich denke das dürfte ich hinkriegen, aber für das optimale Schweißergebnis müsste ich den Phaser modifizieren."

Der Sicherheitsoffizier schien immer noch etwas gegen den Plan zu haben. "Ich bedaure Sir, aber es ist Ihnen als Zivilist nicht gestattet meinen Dienstphaser auf diese Weise zu gebrauchen! Wenn Sie wollen kann ich Ihnen ein Exemplar zur eigenen Verfügung herunterbeamen lassen; aber warum beamen wir nicht gleich die Verschütteten selbst hinaus?"

"Weil das aufgrund einer gewissen Reststrahlung sowie der Instabilität des Schuttbergs im Moment zu gefährlich wäre. Also lassen Sie schon einen weiteren Phaser kommen!", erwiderte Morten ungeduldig.

Und so hielt der Ingenieur eine Minute später einen Phaser in den Händen, welchen er nach weiteren vier Minuten für die Schweißarbeiten optimiert hatte. Dann kletterten er und Vinara wieder auf den Schuttberg und begannen mit ihrer Arbeit.

"So, das war's wohl", meinte Charles Morten eine halbe Stunde später, "jetzt sollte dieses Gebilde wenigstens halbwegs stabil sein."

Kaum waren sie wieder unten fuhren die nerianischen Rettungskräfte mit ihrer Arbeit fort.

"Das haben wir in der Tat ganz gut hingekriegt - gehe ich recht in der Annahme dass Ihr geologisches Fachwissen wieder weitgehend zurückgekehrt ist?"

"Weitgehend würde ich noch nicht sagen", antwortete Vinara, "aber ich habe mir ein paar Hilfsprogramme zu Bergungsarbeiten und Statik auf den Tricorder geladen bevor ich nach unten beamte."

"Es ist gut zu sehen dass Sie sich helfen können. Und vor allem auch dass Sie endlich auch hier mit anpacken."

"Ich gebe zu ich wollte zuerst nicht, aber dann kam mir meine medizinische Generalüberholung vor ein paar Monaten in den Sinn. Da dachte ich mir ungeachtet meiner akademischen Titel, dass ich noch nicht bereit bin für einen reinen Lehrerposten. Ich bin... Wie hatte es ein menschlicher Komilitone auf der Akademie einst gesagt... mehr eine Art 'Frontschwein'."

Morten lachte. "Genau das sagt Brol auch immer wieder über sich, das mit dem 'Frontschwein'. Deshalb arbeitet er auch so gerne für die CPA, denn als reiner Anwalt würde er die meiste Zeit im Büro oder Gerichts-Saal festsitzen. - Aber sagen Sie, kann ich Ihren Worten entnehmen dass Sie vielleicht vorhaben doch wieder zur Sternenflotte zurückzukehren? Falls ja könnten Sie jetzt womöglich sogar Erste Offizierin der Community werden wenn Sie wollten."

Vinara dachte einen kurzen Augenblick nach und schüttelte dann den Kopf. "Aus meiner gegenwärtigen Perspektive scheint dies ausgeschlossen, und auch wenn mein Gedächtnis wieder vollständig zurückgekehrt sein sollte dürfte sich an meiner Meinung nicht viel ändern."

"Und was haben Sie dann vor? Zur andorianischen Streitmacht zu wechseln? Ich habe auch gerüchteweise gehört dass man daran denkt, eine föderationsweite Zivilpolizei einzuführen. Somit wäre die Sternenflotte nicht mehr die einzige föderationsweit operierende Polizeibehörde."

"Was soll ich bei der andorianischen Verteidigungs-Flotte? Sie dürfte allenfalls auf dem Gebiet der Waffentechnik forschen. Und was die Zivilpolizei betrifft - hat diese Aufgabe nicht schon die CPA inne?"

"Teilweise schon, aber ihre Mitarbeiter haben Agentenstatus und ermitteln nur in besonderen Fällen. Reine überwachende oder regulierende Operationen fallen dagegen eher in den Bereich einer meist uniformierten und hierarchisch klarer strukturierten Polizei... Diese könnte dann auch dort eingesetzt werden wo man bislang auf private Sicherheitsdienste zurückgreift, deren Befugnisse wiederum stark eingeschränkt sind."

"Dann wollen Sie allen Ernstes vorschlagen ich sollte auf Streifendienst gehen und irgendwelche Verkehrssünder dingfest machen? Oder als Kommissarin Verbrechen aufklären?"

"Eher letzteres Professor. Aber Sie haben Recht, als reine Streifenpolizistin wären Sie definitiv überqualifiziert. Sie könnten auch einfach der CPA beitreten, dort arbeiten nicht wenige ehemalige Sternenflotten-Offiziere."

"Nur weil ich im Fall der USS Community geholfen habe eine Verschwörung aufzudecken? - Nein, wenn dann gehen meine Ambitionen in eine andere Richtung. Sie werden mich für verrückt halten, aber ich habe schon mit dem Gedanken gespielt eine föderationsweit operierende zivile Forschungsflotte zu gründen."

Ein breites Grinsen huschte über Mortens Gesicht. "Das klingt interessant, aber auch wirklich gewagt. Zudem bezweifle ich dass Sie dabei Erfolg haben werden, den jetzigen Flickenteppich an planetaren Forschungsflotten, Universitäten und sonstigen privaten Forschungseinrichtungen auch nur halbwegs zu einen. Teilweise haben diese Organisationen nur ein einziges Schiff im Einsatz... Sie könnten dem Teppich allenfalls einen weiteren, wenn auch vielleicht besonders großen Flicken hinzufügen. Aber die Sternenflotte dürfte damit nicht gerade einverstanden sein."

"Und wieso nicht?"

"Weil sie gerade darum bemüht ist zivile Wissenschaftler in die Uniform zu bekommen. Mit Ihrer Idee würden Sie somit in direkte Konkurrenz zur Sternenflotte treten, welche gerade darum kämpft ihr militärisches Image loszuwerden."

"Falls sie das tatsächlich beabsichtigt, sollte sie nicht diese Prometheus-Klasse in Serie bauen."

"Da haben Sie teilweise Recht, wobei man hier aber nicht wirklich von einer Serienproduktion reden kann. Ich selbst weiß derzeit von gerade mal zwei Prometheus-Einheiten, wobei es aber immer noch denkbar wäre dass weitere Exemplare für geheime Operationen zur Verfügung stehen. Zumindest habe ich Gerüchte über ein drittes Prometheus-Schiff gehört... Es könnte sogar sein dass nach der Doku-Soap mit der Community noch mehr Exemplare geplant waren, was aber jetzt nach dem Skandal um Neria wieder hinfällig geworden sein dürfte."

"Das möchte ich auch hoffen, denn soweit ich mich bis jetzt wieder über die Prometheus-Klasse informiert habe, dürfte eine einzige Version mehr kosten als eine Sovereign-Einheit - und das trotz geringerer Größe."

Charles Morten überlegte gerade was er vielleicht darauf antworten konnte, als ein ihm bislang unbekannter Nerianer auf sie zukam. "Meine Herrschaften, ich muss Ihnen noch einmal unseren Dank aussprechen. Wie Sie hier bei den Bergungsarbeiten helfen und dann auch noch mit den Artefakten..."

"Nichts zu danken, im Gegensatz zu den Forifla machen wir eigentlich so gut wie keinen Finger krumm. Aber da Sie auch noch die Artefakte erwähnen - wie sieht es mit ihnen aus?"

"Oh, es wurden immerhin schon zwei sichergestellt, das zweite durch eine gewisse... Lieutenant Guttler auf einem Trödelmarkt. Und was die Forifla angeht: Die sind ja auch mit mehr und größeren Schiffen hier als Sie und kennen sich zudem etwas besser aus mit unserer Infrastuktur. Aber von der Sternenflotte sollen bald noch viel mehr und größere Schiffe eintreffen. Also: Auf eine gute Zusammenarbeit!"

Bearbeitet von Vinara Shral
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Sean war auf die Brücke zurückgekehrt und überlegte: Sollte er erst mit dem Captain sprechen oder sich direkt mit Brol Spencer unterhalten. Der Lieutnant entschied sich für letzteres, einfach auch aus praktischen Gründen. was sollte er den mit Tenner besprechen, wenn er gar nichts weiter, als die Namen der beiden Ermittler wusste. jetzt war nur die Frage, wo sich der CPA - Agent aufhielt. Eine Computeranfrage würde nichts bringen. Weil der Tellarit ja keinen Kommunikator trug, zumindest keinen, der ins System der Community eingebunden war. Also blieb nur das gute alte Interkom.

Der Einsatzoffizier trat an das MSD und drückte dann die Taste für das System. "Brücke an Brol Spencer."

Der besagte Tellarit war erst vor kurzem auf das Schiff zurückgekehrt und befand sich in dem großen Büroraum, der vorübergehend den Ermittlern dienen sollte. Als die Anfrage eintraf betätigte er die Sprechanlage vor sich. "Hier Spencer, was gibt es?"

"Mr. Spencer, hier spricht Lieutnant Coleman. Ich würde mich gerne mit Ihne unterhalten.", erklärte Sean. "Wo könnten wir das in Ruhe tun?"

"Am besten dort wo ich gerade bin, direkt unter Ihnen und neben dem Büro des Ersten Offiziers auf Deck zwei."

"Bin gleich da."

Sean beendete die Komverbindung und fuhr mit dem Turbolift eine Ebene tiefer. Dort lief er an dem Büro des ersten Offiziers vorbei, dessen Eingang mit einen deutlich sichtbaren gelben Streifen, der quer über das Schott verlief und wo "Access forbidden" darauf stand, gesichert war.

Dann klingelte er an dem Büro der Ermittler.

"Herein!", laute die knappe Antwort.

Der Offizier folgte der Aufforderung. Er trat auf Brol Spencer zu und reichte ihm die Hand: "Mr. Spencer, ich bin Lieutnant Sean Coleman, amtierender stellvertretender Kommandant der Community. Entschuldigen sie, dass ich noch nicht die Zeit hatte, sie persönlich an Bord zu begrüßen."

Spencer erwiderte den Händedruck und bot dem Lieutenant den Stuhl vor seinem Schreibtisch an. "Ich danke Ihnen, aber Sie sind doch bestimmt nicht nur deshalb gekommen!"

Sean setzte sich und machte ein ernstes Gesicht: "Leider nicht. ich habe aus einer ..." Der Einsatzoffizier suchte nach einer passenden Formulierung um Captain Tanrim nicht zu diskreditieren. " ... einer zuverlässigen Quelle erfahren, wer als Ermittler von der Sternenflottensicherheit an Bord kommen werden. Und da ihre Organisation und die Sicherheit schon mehrfach zusammengearbeitet haben sollen, hoffe ich, dass sie die Beiden kennen." Er machte eine Pause: "Sagt Ihne Ensign Kolo Barei oder Lieutnant Commander Stanton etwas?"

Das Gesicht des hauptberuflichen Anwalts verfinsterte sich schlagartig. "Den Fähnrich kenne ich nicht, sehr wohl aber Stanton. Ich habe mit seiner Ankunft gerechnet, wenn auch keineswegs gehofft."

"Klingt ja beruhigend.", bemerkte Sean sarkastisch. "Erzählen sie mir bitte von ihm."

"Nun, sagen wir mal so: Gnade können Sie von einem Richter erwarten, aber nicht wirklich von einem Polizisten und am allerwenigsten von Jerome Stanton. Das Begriffspaar 'mildernde Umstände' existiert in seinem Wortschatz nicht; er sieht nur Verbrechen und Schwerkriminelle wohin sein Auge reicht. Ich habe bisher nur einmal mit ihm zusammengearbeitet, aber schon das war genug. Ich hatte teilweise den Eindruck dass er die Sache persönlich nimmt, fast so als befände er sich auf einem privaten Kreuzzug und als hätte jeder Beschuldigte, den er verhörte ihm in irgendeiner Weise direkt angegriffen."

Sean war sichtlich blass geworden. "Dieser Mann muss ja ein regelrechter Bluthund sein. Und den hat man auf "Die glorreichen Sieben" losgelassen."

Er räusperte sich: "Womit müssen wir rechnen? Im schlimmsten Fall."

"Nun, zum Glück wird das endgültige Urteil von einem Gericht gefällt das die mildernden Umstände anerkennt. Und das wird auch bitter nötig sein, denn Stanton wird darauf hinarbeiten den Beschuldigten die maximale Anzahl an Straftaten zur Last zu legen. Und informieren Sie auf jeden Fall Captain Tenner. Commander Stenton wird toben, wenn er erfährt, dass Ihr Vorgesetzter die Beschuldigten auf seinem Schiff und zum Teil auch noch auf Neria frei herumlaufen lässt. Sie sollten auch wissen dass ein Ermittler der Inneren Sicherheit befugt ist, im Notfall sogar einem Admiral Befehle zu erteilen."

"Da steht Ärger ins Haus.", sinnierte der Offizier. "Gibt es eventuell eine Möglichkeit, den Commander an die Zügel zu nehmen? Ihn ausbremsen? Irgendetwas, wodurch man den Doc, Vinara, die Sheridans, Niels und Lucas vor dem Mann schützen kann?"

"Einen Anwalt und zwar einen der Sternenflotte. Denn ein solcher steht jedem Beschuldigten zu und er sollte auch unbedingt bei den Verhören anwesend sein. Stanton liebt normalerweise unangekündigte Überraschungs-Besuche, damit die Beschuldigten keine Zeit haben sich irgendeinen Beistand zu holen oder sonstwie auf die Befragung vorzubereiten. Falls zum Zeitpunkt von Stantons Eintreffen noch kein Anwalt vor Ort sein sollte, könnte auch der amtierende Councellor oder meine Wenigkeit als Aufpasser fungieren."

"Was ist mit dem Captain oder mir? Soweit ich mich noch an die wenigen wachen Momente in den Juristikkurs an der Akademie erinnere, können auch CO und XO als Rechtsbeistand fungieren."

Sean seufzte: "Aber da müsste ich mir noch eine Menge Wissen aneignen."

Brol Spencer nickte bestätigend. "Ja, das müssten Sie wohl. Obendrein sind Sie nur Aushilfs-XO. Der Captain wäre aber eine reale Alternative, sofern er juristisch ausreichend bewandert ist. Aber wie schon gesagt, Tenner sollte sich seinerseits auf einen Anschiss von Stanton gefasst machen, weil die Beschuldigten nicht hinter Gitter, ich meine Kraftfeld sitzen."

"Ich warne ihn vor.", versprach Lieutnant Coleman. "So wie ich ihn kennen gelernt habe, wird er nicht gerade begeistert sein."

Sean erhob sich: "Danke für ihre Informationen. Eine Gefahr die man kennt, ist weniger gefährlich als das Unbekannte." Er wandte sich zur Tür, blieb dann aber stehen: "Aber etwas wundert mich: Das man Stanton noch nicht aus dem Verkehr gezogen hat."

"Nun, soweit ich in den letzten Jahren gehört habe scheint er mehrmals kurz davor gewesen zu sein. Denn wie ich schon andeutete sind seine Methoden oft recht grenzwertig und nach dem nächsten größeren Zwischenfall könnte er in der Tat die Gelegenheit haben, ein Verhör mal aus der anderen Perspektive zu erleben."

In dem Kopf des Einsatzoffiziers begannen ein paar Zahnrädchen zu rattern. "Mhm, interessant.", murmelte er. Konnte es vielleicht eine Chance geben, den unliebsamen Ermittler loszuwerden. Die Idee war es wert, sie mal mit John oder auch Klaus Vendetta zu besprechen.

Sean vermisste indem Moment wieder einmal den frühren Schiffscounselor Solak. Der war vor Jahren mit diesen Commander Bennet fertig geworden. So ein Mann wie Stanton wäre doch geradezu eine willkommene Herausforderung für den Halbromulaner.

"Seien Sie versichert Lieutenant, dass auch ich das allergrößte Interesse daran hege dass die ganze Angelegenheit sauber über die Bühne geht. Und ich habe in der Tat die Macht, Leuten wie Stanton bei einem schwerwiegenden Verstoß Einhalt zu gebieten. Er wird also nicht der einzige mit Sondervollmachten sein", versuchte Spencer Coleman noch einmal zu beruhigen.

"Wenigstens noch ein Freund, denn die Anderen außerhalb der Community haben.", erklärte der Lieutnant. "Trotzdem nochmals danke für ihre Informationen. Diesen Ermittlern werden wir es nicht allzu gemütlich machen und bestimmt genau auf die Finger sehen."

Mit den Worten war der amtierende stellvertretende Kommandant der Community auch verschwunden.

Tolayon und Alex in: "Vorsicht vor dem bissigen Hund!"

Bearbeitet von Jeremiah Esteban
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Das Szenario, welches sich der Ärztin und dem Sicherheitsmann bot, als sie im Zentrum einer der kleineren Städte der nördlichen Hemisphäre materialisierten, war nicht sehr aufmunternd. Niemand hatte die beiden über die klimatischen Auswirkungen der planetaren Katastrophe aufgeklärt. Mit einem Male standen sie inmitten eines Schneetreibens das schon beinahe die Ausmaße eines Schneesturms erreicht hatte. Es war stockfinster. Nur durch die immer wieder aufleuchtenden Phaserschüsse ließ sich erahnen, dass sie sich vor der Ruine eines großen Gebäudes befanden.

Faldaas zog eine Lampe aus seinem Einsatzgepäck. „Komischer Planet“ brüllte er verstimmt. „Laut der Datenbank sollte es etwa 13 Uhr sein. Wieso ist es jetzt Nacht?“

„Ist es nicht“ rief die Ärztin gegen den Wind an. „Es hat wohl einen Vulkanausbruch gegeben. Die Luft ist voller Russpartikel.“ Sie steckte den Tricorder zurück in die Lederjacke, die sie sich kurzerhand aus Sams Garderobe geliehen hatte. „Da drüben – das sieht wie ein Eingang aus. Ich glaube, die Schüsse kommen aus dem Gebäude.“

„Wir sind nicht für ein Feuergefecht ausgerüstet, Doktor. Wir sollten Verstärkung anfordern.“

„Wir sind auch nicht hier um uns an einem Schusswechsel zu beteiligen sondern um nach Verletzten zu suchen“ schrie Assjima zurück. „Kommen Sie, Chief. Wir sehen uns die Sache mal genauer an.“ Sie klappte den Kragen der Jacke hoch und huschte gebückt über den mit Trümmern bedeckten Vorplatz. Der Sicherheitsmann folgte ihr widerstrebend und holte sie ein, als sie hinter einem zerborstenen Mauerstück in Deckung ging.

„Ich kann nichts erkennen“ flüsterte er ihr brüllend ins Ohr. „Ich habe kein Nachtsichtgerät dabei und der verdammte Ruß stört den Scanner. Außerdem klebt er wie blöd in den Augen.“

„Nur noch ein paar Meter, Chief. Sobald wir die Treppe hinter uns haben sind wir vor dem Sturm geschützt.“

„Na dann mal los!“ Faldaas richtete sich auf und wollte los rennen, doch Assjima hielt ihn am Ärmel zurück.

„Vorsicht! Da kommt jemand!“

Der Mann ging erneut in Deckung. Er spürte die drei Leute mehr als dass er sie sah. Dann hörte er eine piepsende Stimme, konnte jedoch nicht verstehen was gesagt wurde. Eine andere, dunklere Stimme antwortete, dann wurde es wieder still. Er sah fragend zur Deltanerin hinüber, die angestrengt in das Brüllen des Sturmes hinein lauschte.

„Ich glaube, wir können es jetzt wagen. Ich sehe niemanden mehr.“ Sie stand auf und hastete in langen Schritten die Stufen der Freitreppe hinauf, dicht gefolgt von dem Sicherheitsmann. Atemlos pressten sich die beiden neben dem zerborstenen Eingangstor gegen die Wand. Faldaas sprang vor, richtete den Phaser und die Lampe in die Öffnung.

„Freie Bahn, Doktor.“

Assjima schlüpfte zwischen den Planken hindurch und kauerte sich neben den Resten einer umgestürzten Statue nieder. Wenige Augenblicke später hockte auch Faldaas neben ihr. Er wischte sich den klebrigen, mit nassem Schnee vermischten Ruß aus dem Gesicht. „Verdammt Doc! Wie konnten Sie da draußen noch etwas sehen? Ich wusste nicht, dass Deltaner eingebaute Nachtsichtgeräte haben.“

Die Ärztin lachte leise. „Nicht mit den Augen, Chief, sondern mit den Sinnen.“

„Ach so … Sie haben keine Gedanken gesehen, also war da auch niemand. Außer all die Leute, die ihre Gedanken vor ihnen verstecken können.“

„Ja, und die zufällig nichts gegen uns haben.“

„Kalkuliertes Risiko?“

„Eher ein akzeptiertes Risiko.“

„Erinnern Sie mich bitte vor unserem nächsten gemeinsamen Ausflug daran, dass ich vorher eine Handvoll Baldrianpillen einwerfe.“ Hassem Faldaas schaltete seinen Tricorder erneut an. „Hier ist niemand. Aber dort hinten werden Lebenszeichen angezeigt.“ Er schaltete die Lampe an und sah sich um. „Das scheint die Eingangshalle zu einem öffentlichen Gebäude zu sein. Vielleicht das Gericht. Oder das Rathaus.“

„Ich glaube eher, wir sind in einer Art Bank gelandet. Sehen Sie die den gewaltigen Wandmonitor dort oben? Und die vielen Terminals darunter? Womöglich ein Handelszentrum …“

„So was wie eine Börse? Das könnte sein, Doc.“ Hassems Lampe huschte über die dem Eingang gegenüberliegende Wand. „Da ist eine Inschrift. Moment … Da steht: Mo_n’eym ak’ esthew orl’dg oa-ro’u nd

„Sie müssen piepsen, Chief. Dann …“ Das Zischen eines Phaser unterbrach die Ärztin. In einem Gang, der aus der Halle wegführte waren Lichtblitze und einige Schatten zu sehen. „Dort hinten – das sind Sternenflottenphaser würde ich sagen“ Stimmen wurden laut. Sie kamen näher. Handlampen huschten über die Wände. Eine Männerstimme brüllte etwas auf Standart, das sich wie ein handfester Fluch anhörte. Dann rief eine Frau: „Lieutenant – ich habe ihn!“

„Halten Sie ihn fest Rose – ich bin gleich bei Ihnen!“ Hastige Schritte entfernten sich, der Lichtstrahl eines Phaser schnitt durch die Dunkelheit, der Mann schrie auf, ein dumpfer Aufprall, Stille. Wenig später die Frauenstimme: „Müller? Sind Sie in Ordnung?“ Stille.

„Hassem“ flüsterte die Ärztin. „Erkennt ihr Scanner noch andere Lebenszeichen in der Halle?“

Der Mann beobachtete konzentriert die Anzeige seines Gerätes. „Nein Doc. Ich glaube, die Luft ist rein.“

„Lieutenant Müller müsste sich in dem Gang links von uns befinden. Ich werde ihn suchen gehen.“

„Gut Doc. Aber wir gehen zusammen.“

Vorsichtig schlichen sich die beiden mit angespannten Sinnen zwischen eingestürzten Mauerresten, umgeworfenen Tischen, zerborstenen Statuen und klaffenden Rissen im Boden hindurch.

„Hier ist er“ Assjima hatte einen Sternenflottenstiefel ertastet, in dem auch noch ein Fuß steckte. „Er lebt. Scheint nur bewusstlos zu sein. Nein … er ist verletzt. Sein Arm blutet stark.“

„Können Sie etwas sehen Doktor?“

„Nein .. aber das Blut fühlt sich an wie sich Blut eben anfühlt. Ich brauche Licht, Chief.“

„Das würde uns aber verraten“

„Das ist mir durchaus klar. Wir müssen uns eine sichere Position schaffen.“

„Eben sind wir an einer Türöffnung vorbei gekommen. Ich werde mal nachsehen.“ Leises Rascheln verriet, dass der Chief sich vorsichtig entfernte. Wenige Augenblicke später war er zurück. „Da ist ein kleiner Raum ohne einen weiteren Ausgang. Die Tür scheint auch noch halbwegs intakt zu sein, so dass wir die Lampe anmachen können. Wir sollten ihn am besten dort hin schaffen.“

„Gut, Hassem. Aber vorsichtig.“

Langsam schleiften sie den bewusstlosen Offizier über den Boden bis sie den Raum erreicht hatten. Sie hoben ihn auf den dort befindlichen Arbeitstisch und stellten die Lampe auf. Als Assjima das Licht anmachte sah sie sich plötzlich zwei in lange Kutten gekleideten Gestalten gegenüber, die ihre Phaser auf sie gerichtet hatten.

„l’ass en’si edie-w’af fefal len u’n-dhe be ns’ie d’iehä nd-ehoc’h“ piepste es unter einer der Kapuzen hervor. Als Faldaas nicht sofort reagierte bekam er von dem anderen einen kräftigen Stoß gegen die Brust. „wa’f-fe nfal l’enla s-se’nhat erge-sa’g td-us’tern-enf l’ot-t’end ep’pd_

-u“

Hassem folgte dem unverständlichen Befehl.

„Hinsetzen“ piepste nun wieder der Erste. Diesmal funktionierte der Universalübersetzer. „Und wehe Sie bewegen sich!“

„Wie denn nun? Hinsetzen oder nicht bewegen?“ hakte Assjima nach.

„Erst hinsetzen und dann nicht mehr bewegen“

Assjima ging einen Schritt zurück und hockte sich vor der Wand auf den Fußboden. Faldaas folgte ihrem Beispiel. Die Kapuze nickte anerkennend und piepste dann etwas Unverständliches in ein kleines Kommunikationsgerät. Anschließend stellte er sich so hin, dass er sowohl seine Gefangenen als auch die Tür im Blick hatte. Der andere verschwand genauso lautlos wie sie erschienen waren.

„So ein Mist“ flüsterte die Ärztin. „Die igeln ihre Gedanken total ein – ich sehe nicht das Geringste.“

„Nun, Doc … ein akzeptables Risiko ist immer noch ein Risiko. Und wir haben jetzt den schwarzen Peter gezogen.“

„Klappe halten du dep’ped-erst’er-nenflot’tendep-pdu.“

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von Alex:

Sean Coleman war nach dem Gespräch mit Brol Spencer mit einer sehr nachdenklichen Miene auf die Brücke zurückgekehrt. Er wollte gleich zum Captain gehen, aber er wurde von einen Komruf unterbrochen: „Van Richthoven an Brücke.“

„Brücke, Coleman hier.“

„Sean, gut, dass ich dich erwische.“, meldete sich Niels. „Ich hab ein weiteres Artefakt entdeckt, aber alle Teams sind unterwegs. Jemand muss das Museumsstück sichern.“

„Kann das nicht warten, bis eines der Teams frei wird?“, wunderte sich Lieutenant Coleman.

„Negativ.“, bekam er zu hören. „Der Sender bewegt sich.“

Der stellvertretende Kommandant der Community unterdrückte einen Fluch. Aber die Erklärung reichte ihm. „Schick mir die Koordinaten und den Bewegungsvektor. Behalte den Sender im Auge und informiere mich über jede Richtungsänderung.“

„Verstanden. Van Richthoven Ende.“

Sean wandte sich an den Sicherheitsoffizier auf der Brücke: „Lieutenant, einer ihre Jungs soll sich in fünf Minuten bei mir im Transporterraum eins melden. Ich werde das Artefakt mit ihm bergen.“

Dieser reagierte etwas überrascht, nickte dann aber: „Verstanden.“

Genau vier Minuten und 45 Sekunden später betrat der Einsatzoffizier den Transporterraum, wo bereits Ensign Jason Daniels, auf ihn wartete. Beide Männer waren mit Tricorder und Phaser ausgerüstet. Sean hatte zusätzlich mehrere Markierer für den Transporter dabei.

Sie stellten sich auf die Transporterplattform und der Lieutenant nickte dem Kollegen hinter der Konsole zu. „Haben sie die Koordinaten?“ Der Techniker nickte: „Habe ich. Van Richthoven hat die Daten ständig aktualisiert. Ich setze sie etwa zweihundert Meter vor dem Sender ab.“

„Sehr gut. Energie!“, befahl Sean, worauf das zwei Mann starke Außenteam entmaterialisierte.

Nur drei Herzschläge später erschienen die beiden Föderationsoffiziere auf der Oberfläche von Neria und sahen sich um. „Hier sieht es ziemlich wüst aus. Wir müssen uns in der Nähe einer Stelle befinden, wo einer der kleineren Asteroiden eingeschlagen hat.“, bemerkte der Sicherheitsoffizier und deutete auf die Häuserreste und einen Schutthaufen, welche die Straße säumten. Sein Begleiter nickte ernst. Er hatte zwar einige Schäden erwartet, aber nicht, dass es aussehen würde, wie auf den Bildern, die er im Geschichtsunterricht von zerbombten Städten aus dem 2. Weltkrieg gesehen hatte.

Er räusperte sich und zückte seien Tricorder: „Haben sie das Signal des Transponders?“

„Ich bekomme es nur schwach rein. Es scheint zwar näher zu kommen, aber ich kann die Position nicht genau bestimmen. Die Interferenzen sind zu stark, Sir.“

Sean dachte nach. Er hatte auch keine genauen Werte: „Koppeln wir die Tricorder und versuchen wir es über eine Kreuzpeilung.“

„Aye, Sir.“

Gesagt, getan. Das Signal des RFID – Sender war immer noch ziemlich schwach, aber man konnte wenigstens bestimmen, von wo das Signal kam, ging man mal von der Tatsache aus, dass man nicht die Höhe genau bestimmen konnte. Aber solange es nicht der Luft schwebte, war das kein Problem. Und tatsächlich tauchte bald ein etwas zerlumpt und verdreckt aussehender Nerianer auf, dessen Koordinaten genau mit dem des Senders übereinstimmten. Doch die beiden Offiziere der Sternenflotte konnten kein Artefakt bei ihm entdecken. Aber vielleicht war es nur ein kleines.

Sean zeigte sich dem Mann, genauso wie sein Begleiter: „Entschuldigen sie bitte, Sir, warten sie einen Moment.“ Der Nerianer entdeckte den Lieutnant und erwiderte wütend: „Lassen sie mich in ruhe. Habt ihr Raumfahrer nicht schon genug Schaden angerichtet.“

Der Einsatzoffizier seufzte: „Sir, sie sollten uns nicht nach dem bewerten, was einige Personen, die gegen die Vorschriften verstoßen haben, getan haben. Was auf ihren Planten passiert ist, ist sehr tragisch und sie haben mein vollstes Mitgefühl. Aber es ist nicht die Schuld der Sternenflotte, sondern die von ein paar ziemlich verrückten Wesen. Und ohne das Eingreifen von sieben mutigen Kollegen würde ihr Planet gar nicht mehr existieren. Außerdem tut das nichts zu Sache. Mein Kollege und ich sind im offiziellen Auftrag ihrer Regierung unterwegs, um verlorene Artefakte ihres Volkes wieder aufzuspüren und zu den Museen zurückzubringen, wo sie hingehören.“

Er räusperte sich: „Haben sie ein Artefakt gefunden?“ Der Nerianer schüttelte mit den Kopf: „Nein, habe ich nicht.“

Sean überlegte. Den Nerianer einer Lüge zu bezichtigen, war sicherlich keine gute Idee. Aber aus der kurzen Distanz, die ihn nun von dem Einheimischen trennte, empfing sein Tricorder das Signal des RFID- Senders ziemlich eindeutig von dem Mann. Der Lieutnant hielt ihm den kleinen Handscanner hin. „Sehen sie, dieses Gerät ist auf die Signale der Peilsender, mit dem jedes Artefakt zur Sicherheit ausgestattet ist, eingestellt. Und er empfängt ein solches Signal genau von ihnen.“

„Ich habe kein Artefakt. Ich bin kein Dieb.“, ereiferte sich der Nerianer. „Das haben wir nicht behauptet. Aber vielleicht haben sie zufällig ein solches Artefakt eingesteckt. Würden sie vielleicht dennoch ihre Taschen leeren.“, mischte sich Ensign Daniels nun ein. Dem Nerianer war es sichtlich unangenehm: „Und was wenn nicht? Sperren sie mich dann ein.“

Sean schüttelte mit dem Kopf. „Nein, natürlich nicht, Sir. Würden sie aber nun ihre Taschen leeren.“ Und fügte auch ein freundliches „Bitte!“ an.

Das wirkte. Der Mann entleerte sein Taschen und förderte ein Sammelsurium an Dingen zu Tage, die man normalerweise als Abfall bezeichnet hätte. Eine Art Trinkgefäß, dass einen tiefen Riss hatte und wo offensichtlich die Henkel fehlten, mehrere dunkle Steine, ein paar trockene Holzsplitter und ähnliches. Doch von dem letzten Ding, eine Art zerknülltes Papier stammte das Signal.

Der Lieutenant reichte das Papier seinen Kollegen und fragte den Mann: „Ich weiß noch gar nicht, wie sie heißen? Mein Name ist Sean Coleman und mein Begleiter heißt Jason Daniels“

„Mein Name ist Is-stvi-elun-dar-be-itetda-nnno-chme-hr. Ich war vor dem Einschlag der Asteroiden Hausmeister in einigen Gebäuden hier. Jetzt ist alles kaputt. Nun sammele ich Müll und repariere ihn, um ihn dann zu tauschen. Die Gla-sta-se wird mir mein Abendessen einbringen.“

In der Zwischenzeit hatte der Sicherheitsoffizier das Papier untersucht: „Das Papier ist kein Bild oder so etwas, Lieutnant. Aber jemand hat einen dieser Sender darin eingewickelt. Er fiel beinahe raus, als ich es auswickelte.“

„Jemand wollte den Sender loswerden.“, spekulierte der Einsatzoffizier. Er lächelte Is-stvi-elun-dar-be-itetda-nnno-chme-hr an. „Tut mir leid für die Umstände, die wir Ihnen gemacht haben. Aber eine Frage hätte ich dann noch. Wo haben sie das Papier her?“

Der Nerianer überlegte: „Das war vor der einen Schule gewesen, wo sie mich als Hausmeister nicht haben wollten. Sind alle ziemlich eingebildet dort. Und jetzt ist das Dach weg. Da lag das Papier einfach auf einem Schutthaufen..“

„Und wo ist diese Schule?“

„Nur die Hauptstraße runter. Vielleicht eine halbe Stunde weit. Sie können sie nicht verfehlen.“

Sean lächelte wieder: „Vielen Dank. Und noch mal nichts für ungut.“

Der Mann sammelte seine Sachen ein und lief weiter. „Ich glaube, wir sollten uns diese Schule mal ansehen.“, bemerkte der Lieutnant.

„Es wird aber schwer werden, das entsprechende Artefakt zu finde, ohne den Transponder.“, warf Jason ein.

Sean nickte: „Das ist richtig. Aber wir können es dennoch mal versuchen. Vielleicht haben wir Glück.“

Die beiden Offiziere machten sich auf dem Weg. Je länger sie liefen, desto mehr änderte sich das Bild. Offenbar verließen sie die besonders schwer beschädigte Zone. Die Häuser waren immer noch stark beschädigt, aber zum Teil bewohnt. Aus dem einen oder anderen schauten neugierige Kinder aus den glaslosen Fenstern, doch sie wurden sofort von ihren Eltern hereingeholt, als sie die Sternenflottenuniformen bemerkten. Es war niemand direkt unfreundlich, aber es herrschte eine Aura des Misstrauens über den Ort.

Nach fast zwanzig Minuten straffen Fußmarsches erreichten die beiden Männer ein Gebäude, das der Beschreibung entsprach. Ein vierstöckiger, etwas verschlungener Bau mit einer Freifläche drum herum. Das Dach war wie erwähnt eingestürzt, aber in den untersten beiden Etagen waren die Fenster provisorisch verschlossen um etwas Schutz vor den Elementen zu bieten. Auffällig war jedoch ein kleiner Bodengleiter, der vor dem Gebäude stand.

„Der Tricorder zeigt etwa fünfzehn Lebensformen in dem Gebäude an.“, bemerkte Ensign Daniels nach einer kurzen Kontrolle des Handscanners. „Wir sollten vielleicht Verstärkung anfordern.“

„Nein.“ lehnte Sean entschieden ab. „Wir sind hier um zu helfen und nicht als Invasoren unterwegs. Passen sie nur auf. Wir zwei schaffen das schon.“

Die beiden Männer betraten das Gebäude und entdeckten in einem Raum, der nur von zwei primitiven Kerzen erleuchtet wurde, eine Gruppe von vier erwachsenen Nerianern. Auffällig war, dass einer von Ihnen recht ordentlich gekleidet war und nicht so halb zerlumpt herumlief, wie die anderen. Offenbar gehörte ihm der Gleiter vor dem Gebäude. Sean kontrollierte seinen Tricorder und entdeckte zu seiner Überraschung einen zweiten RFID Transponder.

Plötzlich wurden der Lieutnant und sein Begleiter von der einzigen Frau in der Gruppe entdeckt. Hastig sagte sie etwas zu den Anderen und noch schneller verschwanden die beiden Gegenstände, die auf dem kaum erleuchteten Tisch gestanden hatten in der Versenkung. „Wer sind sie? Was wollen sie hier?“

„Ich bin Lieutenant Sean Coleman und das ist Ensign Jason Daniels. Wir sind vom Föderationsraumschiff Community. Wir sind hier im Auftrag ihrer Regierung auf der Suche nach ein paar Artefakten, die aus dem einen oder anderen Museum verschwunden sind. Und wir haben hier die Peilung eines der Sicherheitssender entdeckt.“

„Wollen sie damit sagen, wir sind Diebe.“, fauchte der Mann, der die beiden Sternenflottenoffiziere zuerst angesprochen hatte. Nur die angedeutete Bewegung des Sicherheitsoffiziers zum Handgriff seines Phaser hinderte den Nerianer daran, eine ziemlich große Dummheit zu begehen. Dann mischte sich der elegant gekleidete Mann ein: „Hören sie junger Mann, sie müssen sich ihren. Diese Leute verkaufen zwar ihre Wertgegenstände, aber nichts davon stammt aus einem Museum. Da bin ich mir sicher.“

„Und sie kaufen sie Ihnen ab, aus Großmut?“ konstatierte der Einsatzoffizier. Nur sein kaum vorhandener Sarkasmus in der Stimme verriet, was er wirklich von dem Mann hielt. Der Nerianer bemerkte den aber nicht und nickte: „Das ist richtig. Es ist meine Art, meinen in Not geratenen Mitbürgern zu helfen, Lieutenant.“

„Und wie viel bekommen Sie für ihre ‚Hilfe’, Sir? Was bekommen sie für ein solches Artefakt? Doch ein Vielfaches von dem, was sie diesen armen Leuten hier geben.“ Sean wandte sich an die anderen drei Nerianer: „Hören sie zu. Ich bin nicht hier, um jemanden anzuklagen. Oder zu verhaften. Ich sorge nur dafür, dass die Artefakte wieder in die Museen kommen. Sie müssen sie mir nicht geben. Aber bedenken sie eines, wenn sie diese Gegenstände an den Mann verkaufen, wird niemand aus ihren Volk sie je wieder betrachten können. Sie verlieren damit ein Stück ihrer Kultur, ein Stück ihrer Identität.“

Da trat die Frau vor: „Sie haben leicht reden. Sie können auf ihr ach so tolles Raumschiff zurückkehren. Dort haben sie einen ordentlichen Platz zum Schlafen und etwas zu Essen. Da ist es einfach, von kulturellen Errungenschaften zu sprechen. Ich hingegen muss meine vier Kinder ernähren.“ Hier stockte sie kurz: „Mein Mann starb, bei den Asteroideneinschlag. Nur mit dem Anteil an dem Verkauf kann ich meine Kinder ernähren.“

„War hier noch kein Rettungsteam vor Ort?“, wunderte sich Jason. Die beiden Männer schüttelten mit den Köpfen. „Ich sorge dafür, dass hier schnellstmöglich ein Team vorbeikommt.“, versprach Sean sofort. „Aber nur, wenn wir die Artefakte herausgeben, nicht wahr?“, brummte nun der vierte Teilnehmer in der Gruppe, der bisher geschwiegen hatte. „Nein. Das Team wird kommen.“ bekräftigte der Offizier. „Egal, wie sie sich entscheiden. Es ist meine Pflicht als Sternenflottenoffizier in Not geratenen Personen zu helfen, besonders, wenn sie der Föderation angehören. Was sie mit den Artefakten machen, ist ihre Sache. Sie können sie uns mitgeben, sie können sie ihrem Freund hier verkaufen oder Sie können die Artefakte auch behalten. Das ist eine Entscheidung, die ich Ihnen nicht abnehmen kann. Ich warte draußen.“

Die beiden Sternenflottenoffiziere verließen den Raum. Sofort forderte der Lieutenant wie versprochen ein Team an, dass sich um die Nerianer, welche in dem Gebiet überlebt hatten, kümmern sollte. Kurz darauf verließen auch der Händler und die Frau den Raum. Der Mann sah die beiden Sternenflottenoffiziere giftig an, verließ aber ohne ein Wort das Gebäude. Die Frau lächelte zaghaft. „Hier sind die beiden Artefakte, die wir gefunden haben.“, und überreichte den Männern zwei kleine Steinstatuen.

Dann verschwand sie auch schon wieder, machte sich offensichtlich auf den Weg zu ihren Kindern. Die beiden Sternenflottenoffiziere sahen ihr verwundert nach. Erst nach ein paar Sekunden realisierten sie die Lage. Sean markierte die beiden Gegenstände für den Transport und stellte sie auf den Boden, worauf sie auch schon vom Transporter der Community erfasst wurden.

Kaum das sich die Artefakte aufgelöst hatten, fragte Jason: „Woher wussten sie, dass diese Leute die Artefakte herausgeben würden.“ „Ich wusste es nicht.“, erklärte Sean. „Nicht hundertprozentig. Diese Leute sind unverschuldet in eine massive Notsituation geraten und offen gestanden kann ich es sogar verstehen, dass sie alles Mögliche tun um wieder daraus zu kommen. Aber es sind gute Leute, wie ihre Entscheidung auch beweist. Und nach meiner Erfahrung gibt es viel Gutes in der Galaxis, mehr als das Böse. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, gerade weil wir Tag für Tag gegen das Chaos antreten. Wir müssen uns immer eines vor Augen halten: Es gibt etwas Gutes hier draußen. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Jeden Tag. Denn dafür sind wir zur Sternenflotte gegangen.“

„Und warum werden dann Leute, wie der Doc oder Bishop, bestraft, wenn sie das Richtige tun?“ hakte der Sicherheitsoffizier nach. „Dort ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen.“ entgegnete der Lieutenant. „Ein kluger Mann hat mal gesagt: ‚Es gibt immer einen Weg.’ Früher haben ihn unsere gefunden. Jetzt sind wir dran. Aber wir haben in der Vergangenheit bereits eine Menge Klippen umschifft. Und wir werden auch diese hier meistern. Man sagt, das Schicksal beschützt Narren, kleine Kinder und Schiffe mit dem Namen Enterprise. Ich finde man kann die Liste erweitern. Es werden auch Schiffe mit dem Namen, Community, beschützt.“

„Ein tröstlicher Gedanke.“ bemerkte Ensign Daniels. Sean nickte und tippte auf seinen Kommunikator. „Coleman an Community. Zwei zum Beamen. Energie!“

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Die Suche nach den Artefakten näherte sich ihrem Ende. Die meisten Artefakte konnten problemlos wiederbeschafft werden, nur in ein paar wenigen Fällen mussten die Suchteams ihr Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen.

Der Frachtraum der Community war mittlerweile gut gefüllt und zwei Crewmitglieder waren damit beschäftigt eine Inventarliste zu erstellen, um sie mit der Liste des Museumsdirektors vergleichen zu können.

Bei Niels in der Astrometrie liefen alle Fäden zusammen. Auf dem großen Monitor waren nur noch eine Hand voll Punkte zu sehen, die jeweils ein Artefakt symbolisierten. Aber auch diese verschwanden nach und nach. Und schließlich wurde Niels vom Transporteroffizier informiert, dass das letzte Team wieder an Bord der Community zurückgekehrt war. Niels bedankte sich kurz bei allen, die mitgeholfen hatten. Danach überprüfte er die Vollständigkeit der Artefakte. Leider musste er feststellen, dass nicht alle gefunden werden konnten. Besonders wertvolle Stücke wie die Statue des Jagdgottes Duka’ nns-tmirn-ichte’ntkomm-en, der Nationalepos I’chbi-nsou-nend’lichla ngu ndla’ngwe-ili’g oder die Traumfänger I’ke’a und P’ok’o. Niels überprüfte noch einmal die Einstellungen und scannte den Planeten noch einmal, aber das Resultat blieb das Gleiche. Niels kam zu dem Schluss, dass die Artefakte entweder bei der Verwüstung des Planeten vernichtet wurden, oder dass sie von Neria weggebracht worden waren. Schnell richteten sich Niels Gedanken auf Amol Darg. Er könnte darauf wetten, dass sie etwas damit zu tun hatte. Es war allgemein bekannt, dass sie Kunstgegenstände sammelte, aber es gab natürlich keine Hinweise auf sie. Andererseits hätte sie reichlich Profit machen können mit dem Verkauf nerianischer Artefakte, wenn der Planet zerstört worden wäre. Doch in der Hinsicht konnte Niels nichts tun, um Darg würden sich die Behörden kümmern müssen.

Nachdem Niels alle Papiere zur Überführung zurück in das archäologische Museum fertig gestellt hatte und einen Abschlussbericht geschrieben hatte, ging er noch einmal in den Frachtraum, um sich selbst zu überzeugen, dass hier alles vorbereitet war. Dort hatten die Lageristen hervorragende Arbeit geleistet und die Artefakte in Transportboxen verstaut, die an einer Seite des Raums ordentlich aufgestapelt waren. Zuletzt blieb Niels nur noch den Captain zu informieren, dass alles für die Übergabe bereit war.

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Auf Halii, gegen 2 Uhr morgens..

Commander Xanog Tarflon rieb sich den leicht gewölbten Bauch und rülpste leise. Mit einem entschuldigenden Blick sah er von der Rückbank des Gleiters in die Augen des Fahrers im Rückspiegel, der nur mit den Schultern zuckte. Dann wandte er den Blick ab. Der Sternenflottenoffizier sah daraufhin aus dem Fenster und dachte nach. Die Einladung von Jasny Thycham war nicht unerwartet gekommen. Auch er hatte die Ereignisse auf Neria mitverfolgt und geahnt, dass die Haliianerin ihn kontaktieren würde. Er war schließlich schon lange genug auf diesem verrückten Planeten, um zu wissen, wie die Haliianer tickten. Und so kamen Jasnys Fragen zum Sternenflottenrecht für ihn nicht völlig unerwartet – auch wenn er sich wunderte, dass die Frau tatsächlich bis zum ersten Dessert damit gewartet hatte. Tarflon hatte alle Fragen der Familienältesten in Ruhe und sehr ausführlich beantwortet, doch als Jasny ihm erklärt hatte, dass die unter Arrest stehenden Offiziere bislang noch keinen Rechtsbeistand herangezogen hätten, war er unruhig geworden...

Er konnte die Motive der ehemaligen Führungsoffiziere der Community nachvollziehen und letzten Endes hatten ihre Aktionen einen ganzen Planeten gerettet – dennoch war er mit deren Vorgehensweise nicht einverstanden. Befehlsverweigerung war eine Sache – schließlich sind Offiziere auch Bürger der Föderation und damit galt auch für sie wie für jeden anderen Gewissensfreiheit. Und auch wenn die Sternenflotte militärisch strukturiert war, so war sie in erster Linie für die Erforschung des Weltraums geschaffen worden und nicht für den Kampfeinsatz. Doch das war lange her. Und viel zu vieles war in der Zwischenzeit geschehen. Die Sternenflotte hatte militärischer werden müssen und hatte dadurch die Rechte ihrer eigenen Leute immer mehr beschnitten. Tarflon trauerte diesen guten alten Zeiten ein wenig nach. Die meisten hatten all das vergessen. Regeln und Direktiven aufgestellt. Kriegsgerichte eingerichtet. Er seufzte leise, als der Gleiter vor dem Haus seiner Frau hielt und ausstieg.

Doch vielleicht hatte diese ganze Geschichte auch ihr Gutes. Vielleicht würde es den Offizieren gelingen, der Sternenflotte vor Augen zu halten, dass sie sich wieder auf ihre ursprüngliche Aufgabe besinnen sollte. Und vielleicht konnte er selbst ein wenig dazu beitragen ..

Xanog Tarflon sah kurz in das Schlafzimmer, wo seine Frau ihn bereits mit einem missbilligenden Blick erwartete. Er hob entschuldigend seine Hände und begann von dem Abend zu erzählen. Als er zu Ende war, stand seine Frau energisch vom Bett auf und stemmte ihre Fäuste in die Hüften. „Kümmere dich sofort darum!“, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ. Er erhob sich sanft lächelnd und ging in sein Arbeitszimmer. Nachdem er sich großzügig einen saurianischen Brandy eingeschenkt hatte, aktivierte er seinen Computer und öffnete einen Kanal zum neu eingerichteten Sternenflottenquartier auf Neria.

Auf Neria, gegen 16 Uhr nachmittags...

Die Vulkanierin T'Racy saß mit unbeweglicher Miene im Vorzimmer der nerianischen Präsidentin Gelam-te Al’kunsi. Vor einer Stunde hatte das Sternenflottenquartier auf Neria sie kontaktiert und angefragt, ob sie bereit wäre als Rechtsbeistand für die ehemaligen Führungsoffiziere der Community zu fungieren. T'Racy hatte sich Bedenkzeit ausgebeten. Nach 15 Minuten hatte sie der Sternenflotte ihre Einwilligung mitgeteilt und sich daraufhin auf den Weg hier her gemacht. Nun studierte sie die Personalakten dieser Offiziere und die bisherigen Berichte - und auf einmal war sich die vulkanische Sternenflottenanwältin nicht mehr sicher, ob sie das Ganze nicht vielleicht rückgängig machen sollte. Diese Offiziere waren alle so emotional an diese ganze Geschichte herangegangen. So vollkommen unbedarft. Es schien als hätten sie im Vorfeld nicht einmal den kleinsten Gedanken an die Konsequenzen verschwendet. Sich nur wegen ein paar sich beklagenden Crewmitglieder aufzumachen, Befehle zu missachten und ihr ehemaliges Schiff zu kapern. Dahinter steckte keine Logik. Zumindest nicht für sie.

T'Racy legte das Padd beiseite und starrte ausdruckslos auf den Assistenten der Präsidentin, der mit Sicherheit schon seit vielen, vielen Stunden nicht geschlafen hatte und sich dennoch gerade durch einen Berg von Papieren und Padds kämpfte.

„Darf ich Sie etwas fragen?“, unterbrach sie ihn.

Er sah hoch und quälte ein freundliches Lächeln auf seine Lippen. „Natürlich.“

„Heißen Sie die Aktionen der ehemaligen Führungsoffiziere der Community gut?“

Der Nerianer sah T'Racy verwundert an. „Aber ja! Ohne sie säßen wir beide nicht hier.“

„Dann glauben Sie, dass ihre Taten durch das Ergebnis gerechtfertigt sind?“

„Es ist immer das Ergebnis, das zählt, Lt. Commander. Ich weiß, dass die Sternenflotte das sicherlich anders sieht. Und natürlich müssen Recht und Gesetz eingehalten werden. Aber was, wenn Recht und Gesetz versagen? Wenn das Rechtssystem derart korrumpiert wird, dass Paragraphen nur ausgehöhlte Phrasen sind, die keinerlei Bedeutung haben?

„Sie denken, dass das Sternenflottenrecht seine Bedeutung verloren hat?“, fragte die Vulkanierin.

Der Mann seufzte und griff nach seiner Teetasse. Nachdem er den ersten Schluck getrunken hatte, verzog er leicht das Gesicht, denn das Getränk war kalt geworden. Er stand auf und ging zum Replikator. Mit einem frischen und heißen Tee drehte er sich zu T'Racy. „Ja, das denke ich“, antwortete er schließlich. „Und damit bin ich nicht allein, Lt. Commander. Viele Nerianer glauben, dass die Sternenflotte diese Katastrophe hätte verhindern können, wenn sie ihre Anstrengungen darauf konzentriert hätte, den oder die Schuldigen für das Bombenattentat zu finden. Für uns ist es unverständlich, dass die Sternenflotte dem Tod ihrer eigenen Leute so wenig Interesse beimisst. Den meisten von Ihnen war es viel wichtiger, irgendwelche Handelsverträge abzuschließen, als die Ermittlungen voran zu treiben – Sie waren eine davon.“

„Das ist korrekt“, erwiderte die Vulkanierin. „Aber es war meine Aufgabe, diese Verträge auszuhandeln. Ich hatte keine Order mich in die Ermittlungen einzuschalten.“

„Scheinbar hatte die keiner von euch“, schnaubte der Mann mit unverhohlenem Sarkasmus. „Es ist beinahe schon ironisch, dass ausgerechnet jetzt – nachdem einige von euch den Mut besaßen, nicht blind irgendwelchen Befehlen zu gehorchen – die Sternenflotte plötzlich genügend Zeit und Personal hat, umfangreiche Ermittlungen anzustellen. Wegen Meuterei und Piraterie und was weiß ich noch! Verzeihen Sie, Lt.Commander T'Racy, aber welche Logik steht hinter dieser seltsamen Gewichtung ihres Rechtssystems? Welche? Ich und viele andere können keine erkennen!“

Die Vulkanierin betrachtete den Assistenten der Präsidenten mit unbeweglicher Miene eine Weile lang, bevor sie sich erhob. „Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Mr. R'ay-mon'd B-ur'r. Ich werde darüber nachdenken und wenn ich eine Antwort gefunden habe, werde ich sie Ihnen mitteilen.“ Sie nickte ihm zu. „Bitte sagen Sie Präsidentin Gelam-te Al’kunsi, dass ich Sie im Moment nicht belästigen möchte, da Sie mit Sicherheit sehr viel zu tun hat. Ich werde Sie von der Community aus kontaktieren.“

B-ur'r nickte und wandte sich wieder seinem Schreibtisch zu. Erst als er hörte, dass die Tür mit einem leisen Klicken ins Schloss gefallen war, sah er nochmals kurz auf. Er beneidete T'Racy nicht um ihre Aufgabe. Doch vor allem beneidete er nicht die Ermittler, die es mit ihr zu tun bekommen würden. Die Vulkanierin war allen hier im Ministerium bekannt – sie hatte die Verhandlungen mit strenger Logik geführt, die so manchen auch ihrer eigenen Leute beinahe in die Verzweiflung getrieben hatte. Sie war außerordentlich hartnäckig, wenn es darum ging, Vorschriften zu beachten. Auslegungen und Interpretationen waren Worte, die es in ihrem Wortschatz nicht gab. Nur wie Sie dann diesen Führungsoffizieren helfen konnte, blieb dem Nerianer ein Rätsel. Er schüttelte nachdenklich den Kopf, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete.

USS Community, 18.15 Uhr

„Petty Officer “, grüßte die Vulkanierin den Offizier an der Transporterkonsole. „Ich bin Lieutenant Commander T'Racy. Ich wurde von der Sternenflotte mit dem Rechtsbeistand der unter Arrest stehenden Offiziere beauftragt. Bitte informieren Sie den Captain über meine Ankunft an Bord.“

Avery Taymor nickte, während er ein „Wird ja auch langsam Zeit“ vor sich hin brummte.

„Wie bitte?“

„Ich sagte, wird ja auch langsam Zeit“, antwortete der Akarianer unwirsch und deutete auf den ID-Scanner. „Die armen Schweine brauchen dringend jemand, der sich für sie ins Zeug legt.“

Die Vulkanierin steckte unbeeindruckt ihre ID-Karte hinein und legte ihren Zeigefinger in den DNA-Scanner, dann ihren Daumen in den Fingerabdruck-Scanner.

„T'Racy. Lieutenant Commander“, bestätigte der Computer. „Rechtsabteilung der Sternenflotte. Zugelassene Anwältin. Momentaner Auftrag: Rechtsbeistand und Ermittlerin für die Verteidigung auf der USS Community. Status: aktiv. Zugangsberechtigungen: unbeschränkt. Ermittlungsrechte: unbeschränkt.“

Die Vulkanierin griff nach ihrer Reisetasche und nickte dem Transporteroffizier kurz zu. „Ich werde mich zunächst zurückziehen und meditieren, Petty Officer. Und dann werde ich mich ins Zeug legen“ Dann verließ sie den Raum und machte sich auf die Suche auf den Quartiermeister.

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Brol Spencer befand sich immer noch in seinem Büro als erneut ein Offizier der Sternenflotte Einlass erbat - diesmal war es eine ihm bislang unbekannte Vulkanierin, die sich als T'Racy und juristischer Beistand der Beschuldigten vorstellte.

"Ein interessanter Name Commander, ich nehme an im Grunde genauso wenig original vulkanisch wie meiner tellaritisch ist."

"Namen stehen hier nicht zur Debatte. Ich hörte dass Sie ebenfalls die Untersuchung der Sternenflotte in dieser Angelegenheit überwachen werden und bereits Informationen zur Entlastung der Beschuldigten gesammelt haben."

"Nun ja, im Grunde kann man alles was wir hier sehen als entlastend für die 'glorreichen Sieben' nennen. In der Hauptsache bin ich damit beschäftigt Recherchen über Amol Darg und ihr weitverzweigtes Netz an Verwandten und Günstlingen anzustellen. Ich denke in dieser Hinsicht dürften ausgiebige Recherchen im Hauptquartier der Sternenflotte ergiebiger sein als die Ermittlungen hier vor Ort", meinte Spencer.

"Die Kollegen auf der Erde beschäftigen sich bereits mit dem Fall. Werden Sie bei den Verhören ebenfalls anwesend sein?"

"Hmmm... Ich muss gestehen dass ich mich momentan in einer gewissen Zwickmühle befinde. Meine Verpflichtungen als Agent der CPA bestehen streng genommen einerseits darin, auf Neria zu verweilen und dort bei der Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung zu helfen. Andererseits sollte ich tatsächlich die Ermittlungen hier auf dem Schiff überwachen..."

"Dann sollten Sie auf dem Planeten bleiben, falls Ihre Anwesenheit dort wirklich erforderlich ist. Das Wohl Vieler wiegt schwerer als das Wohl weniger; ich versichere Ihnen dass ich auf die genaue Einhaltung unserer Gesetze achten werde."

"Eine wahrhaft vulkanische Entscheidung. Nur leider handeln die meisten nicht immer nach den Gesetzen der Logik. Ich habe mich hier auf dem Schiff schon eingearbeitet, vor allem Professor Shral scheint mir trotz ihrer Amnesie zu vertrauen... Außerdem habe ich gehört, dass eine ganze Gruppe von Spezialisten der CPA in wenigen Tagen eintreffen soll. Bis dahin kann auch die Sternenflotte für Ordnung sorgen - ich vertraue darauf dass sie nicht gleich eine Militärdiktatur errichtet. Und was das Wichtigste ist: Wie kann ich einen alten Freund wie Jerome Stanton durch meine Abwesenheit enttäuschen?"

"Sie sind mit Commander Stanton befreundet?", fragte T'Racy ohne jegliche Regung.

"Ach was, ich meine... Habt ihr Vulkanier denn keine Ahnung von Ironie? Also ich hätte ohne sie schon längst den Verstand verloren."

"Dann sind Sie und Stanton Akteure auf entgegengesetzten Seiten."

"Ja, so kann man das auch nennen. - Hier haben Sie übrigens die Daten die ich bisher zusammengetragen habe; viel Neues dürfte für Sie allerdings nicht dabei sein, es sei denn Sie möchten sich auch noch an der Fahndung nach Amol Darg beteiligen."

"Nein, meine Aufgabe besteht einzig darin den Beschuldigten während der Ermittlungen juristisch beizustehen." Mit diesen Worten nahm die Juristin das PADD entgegen und fügte noch hinzu: "Dann werden wir also zusammenarbeiten."

"Ja, so sieht es aus Commander."

T'Racy wollte das Büro schon wieder verlassen als Spencer auf einmal fragte: "Nichts für ungut Commander, aber leiden Sie womöglich an einer Art von Gesichtslähmung? Ich hatte schon mit mehreren Vulkaniern zu tun, und in Gesprächen wie diesen haben die meisten von ihnen mindestens einmal die Augenbraue gehoben. Ich muss gestehen dass ich diese überaus typische Geste Ihres Volkes bei Ihnen schon ein wenig vermisse..."

"Das Heben der Augenbraue ist eine emotionale Reaktion. In der Tat zeigen nur wenige Vulkanier sie und wenn, dann nur um Nichtvulkaniern zu gefallen."

"Also sowas... Na dann vielen Dank auch, das werde ich mir für die Zukunft merken Commander."

Nur fünf Minuten nachdem die übersteife Vulkanierin gegangen war, betrat Vinara das Büro des Tellariten.

"Professor Shral! Wie ich hörte waren Sie auf dem Planeten?"

"Ja und ich hätte diesbezüglich eine Bitte... Ich möchte weiterhin auf Neria bleiben und bei dem Wiederaufbau helfen, ich meine auch wenn die Community weiterfliegt."

"Eine wahrhaft noble Geste Professor, aber ich fürchte das ist nicht möglich. Sie haben sich zusammen mit Ihren Kameraden den Verhören sowie der anschließenden Gerichtsverhandlung zu stellen - zumindest verlangen dies die Vorschriften der Sternenflotte. Nach der Verhandlung können Sie jederzeit nach Neria zurückkehren; bis hier wieder alles in Ordnung ist dürften noch Jahre vergehen."

"Bei allem Respekt, im Grunde bin ich wegen meiner Amnesie verhandlungsunfähig. Ich weiß zwar inzwischen genug um mich den Behörden trotzdem zu stellen, aber mir wäre es lieber wenn ich bis zur vollständigen Wiederherstellung meines Gedächtnisses auf Neria verweilen könnte."

Brol Spencer seufzte. "Ich kann Sie ja verstehen, aber ich bezweifle dass die Sternenflotte das genauso sieht."

"Meinetwegen kann man mir eine schwere Metallkugel ans Bein ketten und immer zwei schwerbewaffnete Aufpasser in meiner Nähe postieren, solange ich diesem Volk helfen kann! Ich verspreche dass ich nicht fliehen und mich einer separaten Gerichtsverhandlung stellen werde, sobald ich wieder voll verhandlungsfähig bin."

"Also gut Professor, wenn Ihnen soviel daran liegt reichen Sie einen offiziellen Antrag ein. Ich werde ihn unterstützen, aber ob ihm auch stattgegeben wird, das entscheiden Captain Tenner, Lieutenant Black, Lieutenant-Commander Stanton, Lieutenant-Commander T'Racy sowie wahrscheinlich noch ein paar Admiräle."

Die Andorianerin hob etwas verwirrt die Augenbraue. "Stanton? Tracy?"

"T-'-R-a-c-y", verbesserte der Tellarit die Aussprache, "ersterer ist der Ermittler der Sie verhören wird - ein knallharter Hund dem es im Grunde nur darum geht Ihre Schuld zu beweisen, ungeachtet aller mildernden Umstände. Die letztgenannte ist gewissermaßen sein Gegenpart und wird Sie und die anderen vertreten."

"In Ordnung... Wie gesagt, wenn keine andere Möglichkeit besteht werde ich mich fügen. Allerdings fände ich es angesichts der Umstände sinnvoller, wenn ich bis zu meiner vollen Verhandlungsfähigkeit auf Neria bleiben könnte."

"Wie gesagt, die Entscheidung liegt nicht bei mir. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Glück bei Ihrem Antrag."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Als sich die Tür zu ihrem Quartier nach endlos scheinenden Sekunden öffnete, trat Mira ein, holte sich ein Glas Tee aus dem Replikator und lies sich erschöpft in ihren Sessel sinken. Sie hatte sich in den letzten Tagen hauptsächlich auf Neria aufgehalten und versucht, zu helfen wo es ging. Angesichts des Elends und zerrissener Familien gab es für sie als Spezialistin in Sachen Traumabewältigung so viel zu tun, dass sie am liebsten an mehreren Orten gleichzeitig gewesen wäre. Es frustrierte sie, nicht die Möglichkeit zu haben, sich wirklich eingehend mit ihren Patienten zu beschäftigen.

Sie arbeitete einen kurzen, prägnanten Bericht für Captain Tenner aus und wies darauf hin, dass ihre Arbeit auf Neria einem Tropfen Wasser auf dem heissen Stein glich – ihre Enttäuschung über die Abreise der Community lies sich kaum verbergen.

Anschließend rief Mira ihre aktuellen Nachrichten ab um Näheres über die Ermittlungen an Bord der Community in Erfahrung zu bringen. Die Ermittlerin T'Racy hatte ihr eine Mitteilung zukommen lassen, dass sie Profilberichte über Jeremy Tenner, Vinara Shral, Doktor Assjima, George und Jenax Sheridan, Lucas Bishop, Milseya Anquenar und Niels van Richthoven möchte. Mira trank einen Schluck Tee und las weiter.

Bei der nächsten Nachricht wich die Erschöpfung in ihren Gesichtszügen schlagartig einem Ausdruck von zunächst Überraschung und dann Ärger als sie den Namen Jerome Stanton las.

Sie hatte nicht geglaubt, dass dieser Mann immer noch seiner Arbeit nachgehen durfte. Immerhin erinnerte sie sich noch zu gut an den Tag, an dem sie als blutjunge Assistentin eines Bordcounselors namens Jo Meijing miterlebt hatte, wie dieser dank eines gewissen Jerome Stanton quasi zum Verlassen der Sternenflotte gezwungen wurde. Es kam zu einer Verhandlung bei der letztendlich die Unschuld von Jo bewiesen wurde, sein Ruf von Jerome Stanton aber bereits so stark geschädigt war, dass er für seine Arbeit als Counselor innerhalb der Sternenflotte trotzdem keinerlei Möglichkeiten mehr sah. Mira hatte immer zu Jo aufgesehen und es traf sie damals schwer, dass sie nichts für ihn tun konnte. Jetzt lehnte sie sich zurück, seufzte tief und versuchte, diese Gedanken zu verwerfen indem sie sich auf ihren morgigen Tag vorbereitete.

Mit einem kurzen Fingertipp auf das Display wurde dieses wieder schwarz und Mira stellte die leere Tasse Tee beiseite um sich mit George Sheridan zu verabreden. Sie hatte Vinara Shral versprochen, sich bei ihm über ihre Rolle bei der letzten Mission zu erkundigen. Außerdem musste sie diesen Mann schon allein für den Bericht an T’Racy persönlich sprechen. So hinterließ sie George Sheridan noch eine Nachricht bevor sie in ihr Bett kroch.

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Vorsichtig wurden die Kristalle in die Halterung gestellt und der Schlitten wieder in die Kammer geschoben, in der die Energie für die Feuertänzer erzeugt wurde.

George hatte mit Keplers Hilfe, die Kristalle soweit wieder hergestellt wie es ging. Hinzu kam ein Provisorium aus Ersatzkristallen, in einem Danube Runaboat Verwendung fanden. Es hatte mehrere Stunden gedauert, bis man soweit war, einen ersten Versuch zu starten.

Gespannt beobachtete nun der Sicherheitsoffizier zusammen mit Suval und dem klingonischen Chefingenieur den Einbau der Komponenten.

Nach einer Weile blickte George auf und streckte sich. Seine Muskeln hatten sich bei der Arbeit regelrecht verspannt. Dennoch hatte es Sheridan genossen. Er hatte bei der Arbeit sich derart konzentriert, dass er die Probleme für eine kurze Zeit ausblenden konnte.

„Es ist fertig! Wir können mit der Aktivierung beginnen“, sagte George und begab sich zu einer Konsole.

„Ich werde ihnen Assistieren „, Suval begab sich zu der zwoten Konsole, während der Klingone immer noch leicht skeptisch das Ganze beobachtete. Für ihn waren diese Basteleien nichts Weiteres als Unsinn. Doch er wusste auch, dass dieser Mensch, derjenige war, der den Planeten mit einem kühnen Trick gerettet hatte. Einem Trick, der sogar ihm gegenüber Sheridan Respekt zollen ließ. Eine glorreiche Tat, die sogar eines Liedes würdig wäre. Doch diese Gedanken behielt der Klingone für sich.

„Mischung für die Aktivierung wird eingestellt“, begann George.

„Transferspulen sind ausgerichtet. EPS Verteiler wurden neu eingestellt und sind bereit.“, ergänzte Suval.

„Gut beginne nun mit der Aktivierung.“

Georges Hände flogen über die Tasten. Nach und nach erwachten die Maschinen in dem Warbird zum Leben.

Erst leicht flackernd, dann erwachte das Warptriebwerk der Feuertänzer kreischend zum Leben. Das Geräusch steigerte sich immer weiter, bis es in ein gleichmäßiges Poltern überging.

George hatte die Zeit über den Atem angehalten. Doch die Anzeigen bestätigten ihm, dass die Feuertänzer wieder am Netz war.

„Aktivierung abgeschlossen. Warpantrieb wieder in Funktion. Lasse noch eine Testsimulation laufen.“

George rief ein Testprogramm auf, dass den Antrieb auf Maximum testete und somit auch die neuen Belastungsgrenzen ermittelte. „Sieht gut aus“, sagte George halblaut. Nur noch wenige Sekunden, dann würde das Ergebnis feststehen.

„Simulation ist beendet“, verkündete Suval, der das Ganze auf seinem Monitor mit verfolgt hatte.

„Den Werten zufolge wird die Feuertänzer Warp 5,5 als Höchstgeschwindigkeit erreichen können. Aber als Dauerreisegeschwindigkeit würde ich Empfehlen nicht schneller als Warp 4 zu fliegen. Es ist nicht schnell, aber sie kommen damit nach Hause.“

Der Klingone nickte dem Menschen zu.

„Hätte nie gedacht, dass wir den Haufen zum Funktionieren bringen“, flüsterte Kepler.

„Wenn es Sie tröstet, Will. Ich auch nicht.“

Wieder auf der Community zurück gekehrt, fand George seine Frau im dunklen Quartier vor. Stumm saß sie auf dem Bett und blickte zu den Sternen. George betrachtete seine Frau einige Minuten lang, bevor er sich die Uniform Jacke auszog und diese einfach auf den Boden fiel.

„Der Ermittler ist zu uns unterwegs“, lauteten die ersten Worte von Jenax.

„Das war zu erwarten.“

„Aber nicht wer es ist.“

„Und wer ist es? So wie Du ausschaust, muss es der Teufel persönlich sein.“

George setzte sich zu seiner Frau auf das Bett und legte seinen Arm um ihre Schulter.

„Sein Name ist Stanton.“

„Sagt mir nicht wirklich was.“

„Angeblich soll er über Leichen gehen.“, Jenax fühlte sich klamm an. George drückte sie an sich. „Die wollen uns fertigmachen. Ich spüre das Imzadi.“

„Das werden Sie nicht Wagen. Sie können uns unsere Karriere nehmen. Aber nicht unsere Würde. Nicht einmal dieser Stanton kann das.“

„Was wird aus uns werden? „

„Ich weis es nicht Imzadi. Ich weis es nicht. Noch nicht“, flüsterte George. „Wir werden es durchstehen. Das verspreche ich dir.“

„Ich weis.“

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In ihrem Quartier starrte Vinara etliche Minuten auf das PADD auf welchem sie ihren Antrag verfasst hatte... Schließlich warf sie es mit einer solchen Wucht an die Wand dass es zerbrach.

Kurz darauf "klingelte" es an der Tür und Lieutenant Guttler, welche soeben wieder von Neria zurückgekehrt war betrat das Quartier. "Was haben Sie denn hier zertrümmert?", fragte sie und deutete auf die Überreste des PADDs.

"Ich wollte einen offiziellen Antrag auf vorübergehende Freistellung von allen juristischen Verfahren meine Person betreffend einreichen. Aber darüber hätten so viele verschiedene Leute zu entscheiden, dass ihm niemals stattgegeben werden dürfte bevor wir das nerianische System verlassen."

"Sie wollten also auf Neria bleiben?"

"Ja, ich halte das immer noch für die beste Lösung bis mein Gedächtnis wieder vollständig zurückgekehrt ist. Nur leider dürften ausgerechnet die Ermittler das anders sehen."

"Nun ja, sagen wir mal so: Hier auf dem Schiff haben Sie immerhin die Unterstützung Ihrer einstigen Kameraden und Untergebenen, auch wenn Sie sich momentan an niemanden von uns erinnern können. Und nach Neria können sie immer noch zurückkehren wenn der Prozess vorbei ist."

Die Andorianerin schüttelte langsam den Kopf. "So sehr hänge ich auch nicht an dem Planeten, von dessen Existenz ich vor Kurzem noch gar nichts wusste. Ich muss auch gestehen dass ich mein Zurückbleiben ein Stück weit als Verrat empfunden hätte, denn die anderen haben keine so 'geniale' Ausrede wie ich sich vor den Befragungen und dem abschließenden Urteil des Gerichts zu drücken."

"Ja, eine Amnesie kann unter gewissen Umständen durchaus ihre Vorteile haben. Sehen Sie es mal so: Wenn Sie sich anhand der Informationen, die Sie sich nachträglich wieder erarbeitet haben zusammen mit allen anderen der Sternenflotten-Justiz stellen, haben Sie es wenigstens gleich hinter sich. Mit einer größeren Bestrafung dürfte ohnehin nicht zu rechnen sein", meinte Guttler mit einem aufmunternden Lächeln.

"Also gut - dann werde ich eben bleiben", erwiderte die ehemalige Wissenschafts-Offizierin und beseitigte die Trümmer des PADDs. "Wissen Sie was mich an meinem früheren Ich dass Sie alle noch kennen am meisten schockiert? - Dass ich auf so absurde Weise umtriebig war und mir soviele Titel und Mitgliedschaften erworben habe, dass ich nicht einmal der Hälfte davon nachkommen kann. Ich bin Ehrenmitglied der vulkanischen Akademie und des klingonischen Hauses K'Olmos; dazu noch beratendes Gründungsmitglied eines sogenannten 'Ground Science Corps', Professorin ohne konkrete Habitilationsarbeit und schließlich auch noch Mitglied einer religiösen Gruppe, die sich 'Sternengeschwister Christi' nennt. Meine Zugehörigkeit zur Sternenflotte lasse ich mal außen vor, denn von ihr habe ich mich offenbar schon vor Monaten getrennt."

"Ich muss gestehen, jetzt da Sie alles aufzählen ist es schon ziemlich viel - aber wenn einer es schafft all diese Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen dann Sie."

"Da trauen Sie mir zuviel zu. Denn was hat mir der ganze Stress, zu dem die jetzige Sache noch dazukommt gebracht? Einen Beinahe-Schlaganfall bei dem ich die letzten 14 Jahre meines Lebens verloren habe, wenn auch zum Glück nur vorübergehend. Es wird Zeit dass ich in diesem Saustall der sich bislang mein Leben schimpfte gründlich ausmiste und mich nur auf eine, allerhöchstens zwei Dinge konzentriere." Vinara fühlte sich sichtlich erleichtert endlich mal Dampf abzulassen; wahrscheinlich konnte sich zumindest ihr Unterbewusstsein noch an Guttler erinnern, denn instinktiv fühlte sie sich in der Nähe des Lieutenants aufgehoben.

"Ich bin keine Ärztin, aber wenn es stimmt dass all Ihre durcheinander gehenden Aktivitäten zu Ihrem jetzigen Zustand geführt haben, sollten Sie vielleicht wirklich mal etwas mehr Ordnung in Ihr Leben bringen. Vielleicht würde es schon helfen wenn Sie sich zumindest wieder einen Teil Ihrer vulkanischen Geisteskontrolle aneignen würden..."

"Möglicherweise. Aber das allein wird sicher nicht reichen. Wenn ich mir die Liste so ansehe denke ich, dass man sich mit den Klingonen am allerwenigsten anlegen sollte. Selbst wenn das Haus K'Olmos alles andere als klassisch-traditionell zu sein scheint, so dürfte die Rückgabe meiner Ehrenmitgliedschaft wohl doch eine Beleidigung darstellen. Andererseits beißt sich dieser Status vehement mit meiner christlichen Ordenszugehörigkeit, welche womöglich aber zu dem bestimmenden Anker meines zukünftigen Lebens werden könnte. Was ich aber auf jeden Fall sofort annulieren werde sind meine Habitilation und mein Status als aktives Mitglied im GSC."

Guttler sah ihre einstige Vorgesetzte erstaunt an. "Heißt das Sie streben nicht mehr nach einer akademischen Karriere?"

"Ich weiß es nicht. Sollte ich mein Leben tatsächlich komplett nach dem christlichen Glauben ausrichten, dürfte ich wohl eher in diversen Hilfs- und Missionsprojekten involviert sein als einfach nur an einer Universität zu lehren. Außerdem kann ich unmöglich im gleichen Maße Professorin und Missionarin sein - es sei denn ich würde auf dem Gebiet der Theologie habilitieren, was mir aber wiederum zu viel erscheint." Die Andorianerin setzte sich sogleich an ihr Terminal und begann die entsprechenden Verbindungen herzustellen. "Ach ja, von der vulkanischen Akademie der Wissenschaften müsste ich mich im Falle einer religiösen Lebensweise ebenfalls abwenden."

Lieutenant Guttler verabschiedete sich mit einem Schmunzeln. "Na dann viel Erfolg bei Ihren 'Aufräumaktionen'. Ich hoffe nur Sie zerstören in Ihrer Neuordnungswut nichts, was Sie hinterher bereuen könnten..."

Bearbeitet von Vinara Shral
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„Ach so ein Mist!“, fluchte Iynx. Vorsichtig näherte sich die Technikerin einem Knotenpunkt, der auf Deck 11 sich befand. Mitten in der Nacht wurden leichte Störungen gemeldet, die ihren Ausgang wohl hier genommen haben mussten. Jedenfalls hatte Suval daraufhin Iynx losgeschickt, um nach der Ursache zu forschen.

Seit die Stromfallen deaktiviert waren und man auch sonst versucht hat jegliche Veränderung außer Kraft zu setzen, die die Verschwörer veranlasst haben, hatten so ziemlich jedes System seine Macken. Manchmal gewann man den Eindruck die Community würde es sich noch immer Überlegen zu Funktionieren oder im nächsten Moment auseinanderzufallen.

„Crewman Iynx an Lieutenant Suval. Ich bin vor Ort und beginne mit der Untersuchung.“

„Verstanden. Erstatten Sie Bericht, wenn Sie was entdeckt haben.“

„Aye, Sir. Iynx Ende.“ Die junge Frau nahm die Hand vom Insignienkommunikator und holte den Tricorder hervor. Das Diagnose Programm zeigte nichts Auffälliges. Dann gab Iynx einen Code in die Konsole ein. Auch dort erschien auf dem Display nichts Außergewöhnliches, bis auf einer Minimale Energieschwankung, welcher die Technikerin keine weitere Bedeutung beimaß. Diese Spitzen waren seit 2 Tagen immer anzutreffen. Vielleicht hatte man schon im Maschinenraum damit begonnen das Energieverteilersystem neu auszurichten? Iynx beschloss diese Anomalie im Bericht zu erwähnen, wenn sie wieder zurückgekehrt war.

Eine weitere Untersuchung ergab nichts, was darauf schließen ließ, dass hier was Probleme verursacht hatte.

„Iynx an Suval.“

„Sprechen Sie Crewman.“

„Ich habe meine Untersuchung beendet, Sir. Ich habe nichts entdecken können, was auf die Störungen von heute Nacht schließen ließ.“

„Gut kehren Sie bitte wieder in den Maschinenraum zurück Crewman.“

„Verstanden Iynx Ende.“

Kaum hatte Iynx den Knotenpunkt verlassen erwachte die Konsole kurz zum Leben. Eine Reihe von vulkanischen Zahlen scrollte über das Display. Dann erschien auf Föderationsstandard: UPDATE COMPLETE! Kurz darauf erlosch das Display.

George war ebenfalls wieder im Maschinenraum aufgetaucht. Suval hatte ihn hergebeten bei der Diagnose der Schiffsysteme der Community zu helfen. Irgendwie kam sich George bei der Sache wie ein Fremder vor. Es war sein Maschinenraum, seine Leute. Und doch wirkte es so, wie wenn dies alles weit entfernt wäre.

„Der Warpantrieb hat einiges abbekommen, als dieses kleine Schiff uns unter Beschuss genommen hat. Die Injektoren machen immer noch Schwierigkeiten. Haben Sie schon versucht diese neu zu justieren?“

„Haben wir. Aber leider ohne Erfolg“, antwortete Suval.

„Dann versuchen wir am besten diese Einstellung. Die Habe ich zuletzt angewendet, als die Grood den Antrieb mit der Vibrationswaffe außer Gefecht gesetzt hatten.“

„Dann gibt es noch Probleme mit den Schilden und den Waffen. Ihre Leistung hängt immer noch bei 70 % fest“, berichtete Giffert.

„Ich fürchte, da wird nur eine neu Kalibrierung des gesamten Energienetzes helfen.“

„Welche in dem Ausmaß nur im Trockendock stattfinden kann“, ergänzte George.

„Die Replikatoren, Sensoren, Transporter. Beinahe jedes System ist angegriffen. Das Schiff ist nur zu 80 % operationsfähig.“

„79,88% um genau zu sein Mr Sheridan“, korrigierte der Vulkanier den Menschen.

„Wenn wir das Notwendigste noch durchziehen, dürften wir es auf 90 % anheben können. Aber vieles wird erst im Trockendock machbar sein. Sobald das Schiff dort ist, wird es das Dock für mindestens 3 Monate nicht mehr verlassen können“, fügte George hinzu.

Suval erteilte allen Anwesenden nun Befehle, wohin sie sich zu begeben hatten und was zu tun war. Dann wandte er sich wieder an seinen ehemaligen Vorgesetzten.

„Es wäre mir eine große Hilfe, wenn Sie mir bei der Kalibrierung des Warpantriebes helfen, könnten Mr Sheridan.“

„Gerne Suval. Ich hoffe Kessler hat nicht all zu viel umgestellt?“

„Die Modifizierungen sind …Mannigfaltig.“

„Haben soeben das Nerianische System erreicht Captain“, meldete der Pilot der Arasev.

„Gehen Sie unter Warp und längsseits der USS Community, bereithalten die Tarnung abzuschalten.“

Der Pilot führte die Befehle aus und ließ das Schiff auf Sublicht fallen. Mit vollem Impuls und immer noch verhüllt durch die Tarnvorrichtung, näherte es sich unbemerkt dem angeschlagenen Schiff der Sternenflotte. In dessen Nähe waren auch eine alte Einheit der Constitiution Klasse und eine der Defaint Klasse zu sehen. Subcommander Kren beobachtete die Schiffe eine kurze Zeit lang. Eine kleine nicht zu verachtende Streitmacht. Dachte er sich, bevor er sich nach vorne beugte, um aufzustehen.

„Brücke an Prokonsul Telek und Admiral Sheridan. Wir sind am Ziel.“

„Verstanden Subcommander. Wir sind bereit“, meldete sich Teleks Stimme.

„Pilot, Tarnung deaktivieren und einen codierten Funkspruch an Captain Tenner. Teilen Sie ihm mit, dass das romulanische Shuttle Arasev bereit ist, seine Gäste an Bord der Community zu beamen.“

„Aye, Sir.“

Kren hoffte, dass nicht ein eifriger Fähnrich an der Taktik der Community saß und vor lauter Schreck das Feuer eröffnete. Was er jedoch von Tenner erfahren hatte, ließ ihn darauf schließen, dass der menschliche Captain seine Crew soweit im Griff hatte, dass diese nicht überreagieren würde. Wenn nicht, würden sie es in 20 Sekunden herausfinden.

„Tarnung wird deaktiviert.“ Es gibt kein zurück! Die Beleuchtung in der Kanzel erhellte sich entsprechend.

Die Arasev hing nun neben der Community auf der Höhe des Diskussegmentes in 30 Kilometer Entfernung, als sich die letzten Reste des Tarnschleiers verflüchtigen.

„Funkspruch wurde übermittelt. Die Community antwortet und übermittelt uns Grüße.“

„Ausgezeichnet.“

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Sean war wie jeden morgen halb sieben aufgestanden hatte sich einen Earl Grey repliziert und sich an seinen Schreibtisch gesetzt. Er rief die Berichte der Nachtschicht auf. Die Ankunft von Lieutenant Commander T'Racy am Vorabend hatte er noch mitbekommen. Aber jetzt würde auch noch Admiral Walther Sheridan angekommen zusammen mit einem weiteren Gast. Lieutenant Coleman verschluckte sich fast an seinen Tee, als er las, dass ein romulanischen Prokonsul an Bord kam. Aber nach dem Eintrag, der nur für Sean als XO noch mit einsehbar war, hatte der Captain das genehmigt, weswegen die Sache für den Einsatzoffizier kein Problem war. Aber er nahm sich vor, sowohl den Admiral als auch den Romulaner in seiner Funktion als stellvertretender Kommandant zu besuchen.

Was die Artefakt suche anging gab es auch gute Nachrichten. Die Liste der vermissten Artefakte hatte sich nahezu auf null reduziert.

Niels van Richthofen hatte sein Okay gegeben, die Gegenstände den nerianischen Behörden zu übergeben. Lieutnant Coleman sah keine Probleme darin und würde den Vorschlag beim Captain unterstützen. Und auch die Teams von Lieutenant Müller und Dr. Assjima hatten sich in der Nacht gemeldet.

Schlimmer sahen die Berichte von der Technik aus. Das Problem mit dem Systemabfall war laut dem Eintrag von Suval immer noch nicht im Griff. Sean seufzte. Er teilte die Einschätzung des vulkanischen Ingenieurs, dass die Komplettreparatur einen langen Dockaufenthalt bedeutete. Der zweite Bericht der Technik drehte sich um die Feuertänzer. Sie war zumindest soweit flugfähig, um nach Hause zu kommen. Wobei der Lieutenant bezweifelte, dass H’Qar so einfach abfliegen würde und seine Frau ihren Schicksal überließ.

Doch am meisten Kopfschmerzen bereitete Sean die Hilfsaktion für die Nerianer. Die Liste der dringend benötigten Dinge vermehrte sich schneller als eine Horde Tribble. Überall „brannte“ es. Das was er bei seinen Ausflug gesehen hatte, war nur die Spitze der Spitze des Eisberges. Vier Schiffe konnten diese Arbeit selbst mit der Hilfe der Foriffla nicht stemmen. Wenigstens sollten die ersten zivilen Hilfsschiffe an dem Tag noch eintreffen. Aber der Offizier wusste, dass selbst diese Hilfe nicht alles abdecken würde.

Sean trank seine halbvolle Tasse auf einen Zug aus. Er lud die Notizen auf ein PADD und machte sich leise auf den Weg. Denn seine Freundin schlief immer noch den Schlaf der Gerechten. Und er wollte zum Captain. Er verließ sein Quartier und machte sich auf den Weg zur Brücke. Dort löste er Lieutenant Jack Ripper ab, der die Nachtschicht kommandierte und fragte dann den Computer. „Computer, lokalisiere Captain Tenner.“

„Captain Tenner, befindet sich in seinem Bereitschaftsraum.“ Antwortete die Computerstimme.

"Oh perfekt." erwiderte Sean. "Bitte Befehl wiederholen.", entgegnete der Bordcomputer. Die anderen feixten. Auch Jack Ripper der gerade die Brücke verließ. Lieutenant Coleman schnitt eine Grimasse: "Wenn du noch munter genug bist, um Humor zu sein kannst du mich ja noch mal vertreten, Jack. Ich bin beim Captain."

Sean lief den kurzen Korridor zum Privatbüro seines Vorgesetzten und klingelte.

Jeremy sah von seinen Schreibtisch auf und bat den Besucher herein. Als er sah das es sein momentaner XO war forderte er ihn auf Platz zunehmen.

„Mr. Coleman was kann ich für sie tun?“

"Der morgendliche Statusbericht, Sir.", erklärte der Lieutenant und reichte seinen Vorgesetzten das PADD.

„Ist es denn schon wieder Morgen?“ aus etwas übermüdeten Augen sah der Captain auf das PADD.

„Ist das alles Lieutenant?“

"Ja, Sir. Es ist wieder morgen. Kurz vor sieben Uhr um genau zu sein.", erwiderte Sean mit einem Lächeln. Er mustert Jeremey. Er kannte den neuen Kommandanten der Community zwar nicht gut genug, aber er sah nicht mehr ganz taufrisch aus.

Dann seufzte Sean."Leider nicht. Ich habe Informationen über die Ermittler der Sternenflottensicherheit. welche den Fall bearbeiten. Es sind leider keine guten Neuigkeiten."

„In wie fern sind es keine guten Nachrichten?“

"Um es kurz zu machen, der leitende Ermittler Lieutnant Commander Jerome Stanton, ist umgangssprachlich ausgedrückt, ein ziemlch harter Hund,", erklärte Sean freiheraus. "Von dem man, Zitat Brol Spencer 'keine Gnade erwarten kann und der auch keine mildereden Umstände gelten lässt. Der Lieutenant seufzte: "Mr. Spencer hat angedeutet, dass der Commander auch nicht sehr begeistert sein wird, dass sie den sieben hmmm, Angeklagten soviele Freiheiten lassen. Sie sollten sich da auf Gegenwind einstellen, Captain."

Der Captain zuckte nur kurz mit den Schultern. „Lassen sie das meine Sorge sein ich habe nicht zum ersten Mal mit Ermittlern der Sternenflottensicherheit zu tun. Auch wenn diese immer gerne behaupten das sie uneingeschränkte Rechte hätten so bewegen sie sich eigentlich auf einem sehr schmalen Korridor. Ich werde mit diesem Lieutenant Commander schon fertig werden. Dies ist immerhin mein Schiff und es wird auch meines bleiben.“

"Ich hielt es für mein Pflicht sie vorzuwarnen.", erklärte Sean. "Darf ich offen sprechen?"

„Das ehrt Sie Lieutenant. Und Sie haben die Erlaubnis offen zusprechen.“

"Ich habe nur wenig über Commander Stanton in Erfahrung gebracht. Aber das wenige, was ich weiß, lässt mich nur eines vermuten. Dieser Mann ist rücksichtslos.", erklärte der Einsatzoffizier. "Ich kenne solche Offiziere. Sie erwarten von anderen Perfektion, ohne sich selber an die Regeln zu halten. Sie kommen an wie Tornado, überrollen alles ohne Rücksicht auf Verluste und geben sich erst zufrieden, wenn sie ihr Ziel erreicht haben. Und das heißt in diesen Fall die Verhängung der Höchststrafe gegen meine Freunde. Und jeder, wirklich jeder, der auch nur den Anschein mit Ihnen zu sympathisieren, wird für sie pro forma unter Generalverdacht gestellt. Egal wer es ist. Sie, ich, Admiral Sheridan. Das Problem wird aber sein, dass sie versuchen konnten, entscheidende Informationen auf illegale Wege zu erhalten. Zumindest hat Mr. Spencer angedeutet, dass die Methoden des Commanders grenzwertig sind. Und gestern Abend habe ich auch die Akte seines jungen Kollegen. Ein Fähnrich Namens Kolo Barei. Ein Computerspezialist, einer der wenigen Level sechs in der Sternenflotte. Was das bedeutet, muss ich Ihnen nicht erzählen. Oder Captain?"

„Lieutenant Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen über diese Ermittler machen. Die können auch nicht mehr finden als die wirklich begangenen Vergehen. Und selbst wenn die beiden es versuchen sollten, so stellen sie weder die Schuld fest noch bestimmen sie ein Strafmaß das wird Aufgabe des Sternenflottengerichts sein. Und Mr. Coleman wenn wir jetzt anfangen würden Angst vor diesen Ermittlern zu zeigen und alle Hoffnung aufgeben würden, was würden wir gewinnen? Was meinen sie währe passiert wenn wir solch ein Verhalten im Krieg gegen das Dominion gezeigt hätten? Jedenfalls hätten Sie dann keinen freien Blick auf die Sterne mehr.“

„Vermutlich haben sie Recht, Captain. Aber ich mache mir eben Sorgen um die Crew. Der eine oder andere wird in das Visier der Ermittler geraten. Und laut der Stellenbeschreibung für den ersten Offizier ist es mein Job, mich um die Mannschaft zu kümmern.“

„Natürlich ist es Ihre Aufgabe sich um die Besatzung zu kümmern trotzdem ist es ihre erste Pflicht die Gesetzte der Föderation und die Vorschriften der Sternenflotte zu vertreten. Auch wenn die eigene Crew oder sogar Freunde in unerfreuliche Ereignisse verwickelt sind. Lieutenant lassen Sie die Ermittler meine Sorge sein. Und nun übernehmen Sie bitte wieder die Brücke, Ich habe heute noch verschiedene Verpflichtungen. Ich habe heute noch einen Termin auf Neria außerdem will mich der Rechtsbeistand Ihrer Freunde noch sprechen teilen sie ihr bitte mit das ich heute gegen 14:30 Uhr Bordzeit Zeit für sie habe. Sie können wegtreten Lieutenant.“

Jeremy sah wie sich der junge Mann erhob und sich daran machte das Büro zu verlassen.

„Ach ja Lieutenant lassen Sie zwei Diplomatenquartiere, das Admiralsquartier und ein Gästequartier herrichten.“

"Aye, Sir. Ich kümmere mich darum." Sean wandte sich zum gehen. Er hatte wieder viel zu tun. Aber er mochte dieses Unter-Strom-stehen. Daran konnte man sich zu schnell gewöhnen.

Alex und Shane in "Good morning Community."

U.S.S. Community 9:45 Uhr Bordzeit

„Achtung an alle Decks! Romulanisches Langstreckenshuttle nähert sich von Backbord Achtern. Ich wiederhole Romulanisches Langstreckenshuttle nähert sich von Backbord Achtern. Alles Decks volle Bereitschaft.“

Jeremy betätigte seinen Communicator und gab der Brücke die Befehle das Schiff zu grüßen. Er selber begab sich in den Transporterraum.

„Captain!“, der Transporterchief nickte Tenner zu, als dieser den Transporterraum betrat. „Die Arasev meldet dass die Passagiere bereit zum Beamen sind.“

„Energie.“

Die Transporterplatformen leuchteten auf und fast zur gleichen Zeit begann das kobaltblaue Funkeln des Transportereindämmungsstrahls in den blauen Energiesäulen materialisierten sich vier Personen. Zwei Menschen und zwei Romulaner.

Nachdem der Transportvorgang abgeschlossen war und die vier Personen von der Transporterplatform herunter getreten waren, begrüßte der Captain die Besucher.

„Prokonsul, Admiral, Centurio, Commander Willkommen auf der Community.

„Danke Captain Tenner. Wenn ich vorstellen darf? Dies ist Prokonsul Telek vom Romulanischen Senat, Centurio Krokav von der Reichsflotte und Lieutenant Commander Emilio Garibaldi Sicherheitschef der USS Excelsior.“

„Es freut mich sie kennenzulernen. Wir haben bereits Quartiere für sie herrichten lassen. Sobald Sie sich eingerichtet haben kann ich Ihnen eine Führung durch das Schiff anbieten. Und sie in die bisherigen Untersuchungen einweisen.“

„Ich danke Ihnen Captain Tenner.“, antwortete Telek in einem diplomatischen Ton. Krokav musste alle Beherrschung aufbieten, als er noch daran dachte wie Telek Tage zuvor mit Admiral Sheridan verhandelte und ihm Dinge vorwarf, die einer Kriegserklärung nahe kamen. Das Gesicht von Tenner blieb neutral, aber der Romulaner konnte sich schon Denken dass auch er ähnlich von Telek dachte.

„Wir freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit mit Ihnen.“, fügte er hinzu.

„Ich habe meinen amtierenden Sicherheitschef schon angewiesen das er Ihnen die Unterlagen zu unserer Mission im Neriasystem zugänglich macht. Ebenso wie die Logbucheintragungen der verstorbenen Verräter.“

„Ausgezeichnet Captain. Mr. Garibaldi und Ich werden noch nachher mit ihnen Sprechen.“, sagte Admiral Sheridan. Es gab nun mal Dinge, die waren nicht für Spitze Ohren bestimmt. Dachte Sheridan und hoffte dass Tenner den Wink auch verstand. Auch wenn hier man sich freundschaftlich gab, die Lage war noch immer so heikel wie das Vorhaben in einer Benzin Pfütze einen Grill anzuzünden.

„Sicher doch Admiral. So bald es meine Zeit zulässt werde ich ihnen eine Nachricht zukommen lassen. Sollten Sie oder auch der Prokonsul Fragen haben wenden sie sich bitte auch an meinen momentanen ersten Offizier oder meinen Sicherheitschef sie haben beide den Auftrag zur vollen Kooperation.“

„Sehr gut Captain.“, antwortete der Admiral.

„Es war eine lange Reise und möchten zunächst unsere Quartiere aufsuchen. Im Namen des Romulanischen Imperiums Danke Ich ihnen nochmals für ihre Gastfreundschaft.“

Jetzt hat er echt dick aufgetragen! Ging es Garibaldi durch den Kopf. Es lag wohl an der Arroganz der Romulaner, dass diese die Menschen immer noch für Einfältig hielten, oder es lag an Telek selbst, dass er auf dem Diplomatischen Parket nicht gerade ein Meister war.

Captain Tenner hatte sich von den Neuankömmlingen verabschiedet und hatte sich auf direktem Weg in seinen Bereitschaftsraum begeben. Von dort schickte er dem Admiral eine Botschaft in dessen Räumlichkeiten. Das Captain Tenner den Admiral zu jeder Zeit erwartete.

Nur eine halbe Stunde später betraten Admiral Sheridan und Commander Garibaldi die den Bereitschaftsraum durch den Sekundärzugang , welcher sehr selten genutzt wurde.

Nachdem die Schotten sich geöffnet hatten wurden Sie erneut vom Kommandanten begrüßt.

„Captain, das Flottenkommando hat mich über den Stand der Dinge informiert. So wie ich es darüber Informiert habe was ich nun ihnen sagen werde. Unnötig zu erwähnen dass Sie ihre Offiziere nur im Notfall darüber Informieren werden.“, begann der Admiral.

„Das sehe ich auch so Admiral. Bitte setzen Sie sich doch und sie auch Commander.“

Die Offiziere nahmen Platz. Dann begann Admiral Sheridan mit ruhiger Stimme zu berichten.

„Wir waren wirklich knapp vor einem Krieg Captain. Verzeihen Sie diesen dramatischen Einstieg. Aber auf DS6 wurde ich von Prokonsul Telek kontaktet, welcher um ein informelles Treffen gebeten hat.

Bei diesem Treffen erfuhr ich dass die Romulaner mehr als unberuhigt waren, dass ein Schiff der Prometheus Klasse zum einen deren Raum durchflogen und Position an einem grenznahen System bezogen hat.“

Dann erzählte Sheridan in kürze von den Verhandlungen mit dem Prokonsul.“ Glauben Sie mir Captain. Diese Zusammenarbeit ist nichts weiteres als ein Manöver um das Gesicht des Prokonsuls, des Reiches und womöglich auch unser aller Gesichter zu wahren. Amol Drag hat beinahe einen Krieg heraufbeschworen um Rache nehmen zu können. Falls sie gefasst wird sollte sie Beten dass wir es sind die sie kriegen. Die Klingonen und die Romulaner werden sie entweder in einer Gefängnisbergbaukolonie verschwinden lassen oder Exekutieren.“

„Wenn nicht wir sie finden werden wir wohl nie erfahren was aus Amol Drag wird. Aber ich hoffe das es die Föderation sein wird. Immerhin steht hier der Ruf der Sternenflotte und insbesondere der Ruf meines Schiffes auf dem Spiel.“

„Wenn nicht noch mehr Captain. Ich habe inzwischen mit Prokonsul Telek eine Vereinbarung aushandeln können das Amol Drag wegen des ihr hier anstehenden Verfahrens von den Romulanern ausgeliefert werden wird, falls die Romulaner sie als erstes erwischen. Die Verhandlungen diesbezüglich mit den Klingonen laufen derweil ebenfalls.

Jedenfalls hat man der Sternenflotte die Hosen heruntergezogen. Einer Zivilistin ist es gelungen die Sternenflotte zu Unterwandern und für sich arbeiten zu lassen. Ein Umstand den beinahe Milliarden von Nerianern mit ihrem Leben bezahlt hätten. So was darf nie wieder geschehen. Und es wird lange dauern, bis Amol Drags Lakaien aus allen Positionen entfernt wurden. Sofern wir sie Aufspüren können.“

„Admiral das brauchen Sie mir nicht sagen, soweit ich es überblicken kann führen auf einige der Verstöße die Lieutenant Commander Assjima begannen hat ebenfalls auf die Einmischung ziviler Personen in Sternenflottenabläufe zurück. Ich kämpfe schon lange gegen solche Einflüsse bei der Sternenflotte.“

„Ich fürchte nur es ist ein verlorener Kampf. Die Lage ist nach wie vor Heikel. Ich habe vor unserem Treffen ein Kommuniqué vom Föderationsrat erhalten. Der Nerianische Abgeordnete hatte bereits Protest angekündigt, falls es zu einer Verurteilung der Abtrünnigen Offiziere kommt die an der Rettung des Planeten maßgebend beteiligt waren. Und die Deltaner sind leicht angesäuert über das Verhalten des Ermittlers der in dieser Sache Ermittelt. Sie haben bereits eine Protestnote wegen diesem Vorfall beim Rat eingereicht.

Sie sehen, die Probleme fangen gerade erst an.“

Jeremy schüttelte leicht den Kopf. „Admiral ich sehe das Ganze nicht ganz so schwarz wie sie. Natürlich stehen wir wieder einmal vor schweren Zeiten. Aber die Sternenflotte hat schon schwere Zeiten durchgestanden bevor wir beide in ihr dienten und sie wird es auch noch machen wenn wir beide schon lange nicht mehr in ihr dienen.“

Jeremy rutschte etwas in seinem Sessel umher.

„Und was diese Ermittler angeht Sir, so kann ich ihnen versichern das wir gestern einen sehr fähigen Rechtsbeistand für die unter Arreststehenden an Bord genommen haben. Und was die Beschwerden der Nerianer und Deltaner angeht darum werden sich wohl oder übel die Politiker kümmern müssen.“

„Hoffen wir das Beste Captain. Wir dürfen uns nicht einen einzigen Fehler mehr erlauben. Was die Verhandlungen angeht, so werde Ich nur ein Beobachter sein. Die Angeklagten sollen ein möglichst faires Verfahren erhalten. Denn dass sind wir ihnen allen mehr als Schuldig.“

Als Antwort nickte Jeremy nur.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun damit diese Offiziere eine faire Verhandlung bekommen, das versprach ich ihnen allerdings auch schon als die an Bord der Community gekommen sind.“

„Da bin Ich mir auch sicher Captain. Wenn Sie mich entschuldigen. Ich werde derweil den Prokonsul ihnen vom Hals halten.“

„Ich danke Ihnen Admiral. Wenn Sie irgendwelche Wünsche haben wenden Sie sich am meinen XO oder meinen Sicherheitschef. Ich wünsche Ihnen trotz alledem einen angenehmen Aufenthalt auf der Community.“

„Danke Captain. Gute Jagd!“, Mit diesen Worten verließen Sheridan und Garibaldi den Bereitschaftsraum auf dem gleichen weg, wie sie ihn betreten haben.

CptJones und Shane in: Willkommen an Bord und geht bald wieder fort.

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Master Chief Petty Officer Hassem Faldaas saß mit auf dem Rücken verbundenen Armen auf dem Fußboden und starrte vor sich hin. „Alles Lob gebührt Allah, dem Schöpfer der Himmel und der Erde, Der die Engel, mit je zwei, drei und vier Flügeln, zu Boten gemacht hat. Er fügt der Schöpfung hinzu, was Ihm gefällt; Allah hat wahrlich Macht über alle Dinge …“ murmelte er so leise vor sich hin, dass die neben im auf dem Boden schlafende Deltanerin nicht aufwachte. Die Koran-Suren beruhigten ihn, hielten seine Sinne wach obwohl sie seit Stunden im Dunkeln saßen. Lieutenant Müller atmete gleichmäßig und ruhig. Der Doc hatte vom Kuttenträger die Erlaubnis bekommen, die Schusswunde zu versorgen. Dann wurden sie alle drei gefesselt und die Türe von außen verschlossen. Müller war seitdem noch nicht zu Bewusstsein erwacht und Hassem konnte nur anhand der Geräusche, die gelegentlich von außen in ihr Gefängnis eindrangen erahnen, was da vor sich ging. Er konnte kein Phaserfeuer mehr hören. Dafür aber zwei massive Sprengungen und das dumpfe Motorengeräusch einer schweren Maschine. Dann war es plötzlich still geworden. Er hatte etwas geschlafen, während Assjima ihre Sinne in die Dunkelheit ausgedehnt hatte. „O ihr Menschen, wahrlich, die Verheißung Allahs ist wahr, darum lasset euch nicht vom diesseitigen Leben betören, und lasset euch nicht vom Betörer über Allah betören. Wahrlich, Satan ist euer Feind; so haltet ihn für einen Feind. Er ruft seine Anhänger nur herbei, damit sie zu Bewo…“

Eine Hand legte sich auf seinen Arm. „Psst … Chief … hören Sie das?“

Hassem schluckte die letzten Worte der Sure herunter und spitzte die Ohren. Tatsächlich – irgendwo auf der anderen Seite des Raumes war ein leichtes Kratzen zu hören. „Was ist das Doc? Ein Tier?“

„Ja. Jedenfalls hört es sich so an. Moment bitte.“ Die Deltanerin verstummte und lauschte. „Es ist ziemlich klein. Vielleicht ein nachtaktives Nagetier.“

„Eine Ratte?“ Hassem zog unwillkürlich die Beine an.

„Ich kenne mich mit der Flora Nerias nicht aus. Aber die eingestürzten Gebäude, die vielen darin verschütteten Lebensmittel aber auch die Verletzten und Toten ziehen auf allen Planeten solche Tiere an.“

„Das Vieh hat hoffentlich seinen Mitternachtsimbiss schon hinter sich.“

„Das hoffe ich nicht, Chief. Es kann uns vielleicht befreien.“ Assjima richtete sich auf. „Womöglich gelingt es mir, mit ihm Kontakt aufzunehmen.“

Wenn es nicht so dunkel gewesen wäre, wäre Faldaas sein dämlicher Gesichtsausdruck später womöglich peinlich gewesen. Aber so konnte es niemand sehen und er ließ unbekümmert die Gesichtszüge entgleisen. „Sie wollen mit einer Ratte reden?“

„Nun, mit Lieutenant Bishops Gecko Blue und meiner Eule habe ich mich schon öfters unterhalten. Das Gehirn dieses Tieres ist auf jeden Fall größer als das von Blue. Lassen Sie es mich mal versuchen.“ Sie konzentrierte sich auf das Geräusch, sondierte die Richtung und empfing bald ein paar verschwommene Gedankenbilder. Besonders appetitlich waren diese allerdings nicht. Das kleine nachtaktive Tierchen dachte eindeutig an seine letzte Mahlzeit und Assjima war sich trotz der undeutlichen Bilder ziemlich sicher, dass sie einen Fuß, der unter einem Haufen Steine hervorragte hatte erkennen können. Besonders wählerisch scheinst du ja nicht zu sein, du kleines Kerlchen dachte sie und drehte sich vorsichtig um, so dass ihre hinter dem Rücken zusammen gebundenen Hände in Richtung des Tieres zeigten. Mal sehen, ob dich das hier hungrig macht. Sie stellte sich die Stricke um ihre Handgelenke vor, gab ihnen in ihren Gedanken das Aussehen von frischen, fast noch blutigen Würsten und schickte das Bild hinüber in die dunkle Ecke. Sofort hörte das Kratzen auf und sie konnte regelrecht spüren, wie dem Tierchen die Magensäfte zusammen flossen. Eine Empfindung, die ganz eindeutig auf Einbildung basierte. Aber es schien zu wirken. Leichte Pfoten trippelten vorsichtig näher. Eine feuchte kleine Nase schnüffelte an ihrem Handrücken. Dann rammte das Tierchen seine scharfen Nagezähnchen in ihren Daumen. Zischend zog sie die Luft ein und unterdrückte einen lauten Fluch. Dann verwandelten sich Hände und Unterarme in ihren Gedanken zu Wurzeln und Ästen aus Holz. Das Tier fing die Bilder auf und ließ sich so tatsächlich überzeugen, dass es nur die Würste fressen könne. Gekonnt knabberte es um das schwer verdauliche Gehölz herum und wenige Augenblicke später waren Assjimas Hände frei. Während das Tierchen weiterhin mit Heißhunger die vermeintlichen Würste in sich hinein schlang, knotete die Deltanerin die Fesseln des erstaunten Chiefs auf.

„Doktor … Sie haben jetzt doch nicht wirklich mit dieser nerianischen Ratte gesprochen, oder?“

„Nun, als Sprechen würde ich das tatsächlich nicht bezeichnen. Aber die Imagination beeinflusst diese simplen Charaktere doch recht leicht. Hassem – bekommen wir die Türe irgendwie auf?“

„So wie ich das vorhin gesehen habe, ist das nur eine einfache Zimmertür. Aus irgendeinem Kunststoff. Das sollte machbar sein.“ Der Unteroffizier stand auf und tastete sich durch den Raum. „Kein Problem Doc.“ Dann rumste es und fahles Licht fiel durch die Öffnung herein. Er streckte den Kopf hindurch und schaute sich um. „Niemand zu sehen. Wir sollten Lieutenant Müller auf die Community schaffen und uns dann auf die Suchen nach seinem Team begeben.“

Wenige Minuten später war der verletzte Sicherheitsoffizier hinauf gebeamt und die beiden schlichen durch das zerstörte Gebäude bis sie vor einer mächtigen, eingedrückten Wand standen.

„Die hier ist eindeutig nicht durch die Katastrophe zerstört worden“ brummte Faldaas während er die Anzeigen seines Tricorders betrachtete. „Das ist eine ziemlich massige Mauer gewesen.“

„Diese Spuren weisen auf schweres Räumgerät hin“ ergänzte die Ärztin und zeigte auf den aufgewühlten Boden. „Da hat jemand nachgeholfen.“ Sie kletterte über die Trümmer und verschwand aus dem Sichtfeld des Chief. „Hassem“ rief sie kurz darauf. „Kommen Sie doch bitte mal hier herüber.“

Faldaas stiefelte hinterher und blieb überrascht vor einem großen metallenen Gebilde stehen, das aus den Trümmern heraus ragte. „Was ist das denn? Das sieht ja aus wie ein riesiger Tresor.“

„Ja. Und er ist gewaltsam geöffnet worden“ ergänzte Assjima. „Die haben eine Bank ausgeraubt!“

„Und wir sind mitten hinein getrampelt“ Hassem Faldaas schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Aber wieso ist die Tresortür wieder von außen verrammelt worden?“

„Hm … lassen Sie uns nachsehen.“ Die Deltanerin stemmte einen Balken zur Seite, während der Chief mehrere Mauerbrocken weg wuchtete. Nach ein paar Minuten ließ sich die Tür mit dem zerstörten Schloss ein Stückchen weit aufziehen.

Von innen drangen Stimmen heraus. „Hallo! Wir sind hier!“ rief eine Frau.

„Lieutenant Palmer? Sind Sie das?“ fragte Faldaas.

„Ja. Und der Rest des Außenteams ebenfalls“ kam die Antwort zurück. „Nur Lieutenant Müller haben wir irgendwo verloren.“

„Der ist schon auf der Community. Warten Sie – wir holen Verstärkung.“

Exakt 20 Minuten später befanden sich alle auf der Krankenstation der Community und berichteten aufgeregt von ihren Erlebnissen während Assjima die Routineuntersuchungen durchführte. Während sie die Tricorderdaten überprüfte und den Erzählungen des Außenteams lauschte erwischte sie sich immer wieder dabei, dass ihre Gedanken abwichen – hinunter zu einem kleinen nachtaktiven Tierchen, das sich jetzt wohl wegen des Konsums von zuviel Kunststoffseil in üblen Magenkrämpfen winden dürfte.

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Nun war also Telek auf jenem Schiff, dass eine Kontroverse zwischen den Weltraumächten ausgelöst hatte. Überrascht stellte Telek fest, wie viel Luxus man selbst auf einem Kriegsschiff der Föderation finden konnte. Telek glaubte nach wie vor nicht den Beteuerungen der Föderation, dass insbesondere die Community alles andere als ein Kriegsschiff wäre.

Vorsichtig berührte der Prokonsul die Lehne von einem der Sessel, die in dem VIP-Quartier standen.

„Da wären wir also“, sagte Telek schließlich. „Erstaunlich.“

„Das hätte sehr leicht anders ausgehen können Prokonsul“, antwortete Krokav leicht mahnend aus dem Hintergrund.

„Admiral Sheridan ist keiner der üblichen Hardliner, die man auf beiden Seiten findet.“

„Er ist in der Tat anders „, gab der Politiker zu.

„Zum Glück. Denn sonst würden wir beide bestimmt nicht hier stehen.“, Krokav trat einen Schritt auf den Prokonsul zu. „Wir sollten die Gelegenheit nutzen und uns Informieren Sir. Meiner Ansicht nach ist dies ein großer Vertrauensbeweis den man uns gewährt.“

„Sie haben recht.“ Krokav war so verblüfft über das Einlenken, dass er eine Augenbraue nach oben Wandern ließ.

„Dann sollten wir beginnen Prokonsul. Ich Denke, dass dies dort drüben eines ihrer Terminals ist.“, Krokav deutete auf einen Deskviewer.

„Welcher mit Sicherheit gesichert ist.“

„Wir würden genauso verfahren“, konterte Krokav. Hinzu käme noch, dass auf einem romulanischen Schiff das Quartier abgehört worden wäre. Aber er konnte es Tenner nicht verübeln, wenn auch er sich versicherte, dass alles mit rechten Dingen zuging.

Telek setzte sich an das Gerät und aktivierte es. Auf dem Display erschien sofort ein Auswahl Menu, dass in Föderationsstandard eine Auflistung der betreffenden Logbucheinträge, Sensorenaufzeichnungen und Kommunikation enthielt, die während des Vorfalls aufgezeichnet wurde.

„Das Material ist umfangreich“, sagte Telek und begann sogleich mit dem Studium.

T´Racy saß Kerzengerade vor George und Jenax in der Beobachtungslounge. Die Vulkanierin hatte die Beiden befragt und sich Notizen gemacht.

Sorgfältig legte sie den Handcomputer auf den glatt polierten Tisch ab. Ihre Miene war wie die einer Statue, frei jeglicher Regung. Würde T´Racy nicht Atmen, hätte man sie sehr wohl für eine halten können.

„Haben Sie noch was hinzuzufügen Commander? Fähnrich?“, fragte sie monoton.

„Nein. Wir haben ihnen alles berichtet, von unserem Abflug auf der Erde bis zu den Ereignissen hier im Neria System.“

„Gut. Zugegeben. Ich bin von einigen Details fasziniert. Aber dennoch stellen diese Vorkommnisse Vergehen dar, die eine schwere disziplinarische Maßnahme hinter sich ziehen können.“

„Verzeihung Commander? Könnten?“, fragte George.

„Der Umstand, dass es ihrem Einfallsreichtum zu verdanken ist, dass Sie die Nerianische Zivilisation vor dem totalen Ende bewahrt haben, dürfte sich als mildernder Umstand erweisen“, lautete die Begründung von T´Racy. „Dieser Umstand kann nicht einmal von dem Ermittler ignoriert werden, der in Kürze hier seine Arbeit aufnehmen wird.“

„Sie klingen so, als ob dies bei dem Ermittler nicht immer der Fall ist?“

„Commander Stanton eilt, wie man auf der Erde sagen würde, ein gewisser Ruf voraus.“

„Von diesem haben wir inzwischen auch gehört Commander.“

„Ich Rate ihnen dies als solches zu behandeln, nämlich als ein Gerücht. Alles andere ist nur Verschwendung von Zeit und Kraft, die sie beide in Kürze brauchen werden. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich gerne an mich wenden. Entschuldigen Sie mich bitte. „

Mit diesen Worten stand T´Racy so kerzengerade auf, wie sie gesessen war, und verließ beinahe schwebend den Raum.

„Glaub mir Jenax, wenn sie auch so diesem Stanton gegenüber ist, wird der Gute viel Spaß haben. Denn gegen diese Frau wirkt sogar ein Roboter wie ein Sensibelchen“, sagte George zu seiner Frau, nachdem sich die Schotten wieder geschlossen hatten.

„Sie ist womöglich die Einzige, die zu uns steht.“

„Nein nicht nur sie. Dieser Brol Spencer scheint auch ein vernünftiger Kerl zu sein.“

„Lass uns ins Quartier zurückkehren.“

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Ein neuer Morgen war angebrochen. Patricia ging es langsam wieder besser und hatte die erste Nacht seit Langem durchgeschlafen. Niels war als erster aufgestanden und bereitete das Frühstück vor, das er Patricia ans Bett brachte. „Ich habe uns mal was Leckeres gemacht.“ Meinte er, als er das Tablett abstellte. „Das ist lieb von dir.“ Erwiderte Patricia und nahm einen Schluck Kaffee. Während Niels sein Müsli aß, ging er die neuen Nachrichten durch, die er sich auf ein PADD geladen hatte. Neben allgemeinen Mitarbeiterinformationen gab es eine Nachricht, dass ein Rechtsbeistand am Vortag an Bord gekommen war, um den Ermittlungen beizuwohnen und dass Niels sich zur Übergabe der geretteten Artefakte mit der Präsidentin und dem Museumsdirektor auf Neria treffen sollte. Nach dem Frühstück machte er sich fertig. „Genieß deine letzten freien Tage.“ Verabschiedete er sich. „Ich wird’s versuchen.“ Grinste Patricia. Niels gab ihr einen Kuss und verließ dann das Quartier.

Niels rematerialisierte an den übermittelten Koordinaten vor einem Regierungsgebäude. Auf den Planeten wurde er von einem Mitglied der Sicherheitsabteilung begleitet, welches sich dezent im Hintergrund aufhielt. Die Präsidentin und der Museumsdirektor des archäologischen Museums standen am großen Eingangsportal. Niels ging zu ihnen hinüber und begrüßte sie. „Doktor van Richthoven, wir freuen uns, dass sie es einrichten konnten, persönlich zu erscheinen.“ Meinte der Direktor. „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Herr Direktor. Das hier ist eine Aufstellung mit allen Artefakten, die wir wieder finden konnten.“ Niels überreichte ihm ein PADD. „Leider sind es nicht alle geworden.“ „Wir sind trotzdem sehr dankbar, dass sie sich die Mühe gemacht haben.“ Entgegnete der Direktor. „Und wir werden die Hoffnung nicht aufgeben auch die letzten Stücke wieder zurückzuerlangen.“ „Leider muss ich ihnen mitteilen, dass wir vermuten, dass sie sich nicht mehr auf Neria befinden.“ Erklärte Niels. Der Direktor nickte und an seinen Augen konnte man erkennen, dass er die Einschätzung teilte. „Aber kommen wir zu einem erfreulicheren Punkt.“ Fuhr Niels fort. „Wo sollen wir die Artefakte den hinbringen?“ „Wir haben ein Lagerhaus im Regierungsviertel vorbereitet.“ Vor Freude überschlugen sich die Worte des Direktors, er konnte es wohl kaum erwarten. „Gut, dann werde ich sofort den Transport veranlassen.“ Meinte Niels. Dann aktivierte er seinen Kommunikator:

Niels: „van Richthoven an Transporterraum.“

Transporterraum: „Hier Transporterraum, Chief Boujenah.“

Niels: „Chief, wenn sie die Koordinaten empfangen haben, dann können sie beginnen die Artefakte aus dem Frachtraum herunterzubeamen.“

Boujenah: „Ja, verstanden. Ich habe die Koordinaten und beginne mit dem Transport.“

Niels: „Gut, dann halten sie sich bereit, mich und meinen Begleiter wieder an Bord zu holen.“

Nach der Bestätigung wandte sich Niels noch einmal an die Präsidentin und den Museumsdirektor. „In ein paar Minuten haben sie die Artefakte wieder.“ „Vielen Dank noch einmal für ihre Hilfe und viel Glück.“ Wünschte der Direktor. „Dem kann ich mich nur anschließen.“ Stimmte die Präsidentin zu. „Danke und alles Gute für sie und Neria.“ Verabschiedete sich Niels. Als er sich ein paar Schritte von ihnen entfernt hatte, berührte er seinen Kommunikator und meinte: „van Richthoven an Transporterraum, Energie.“ Und schon verschwanden die Sternenflottenoffiziere im Schleier des Transporterstrahls.

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Die vergangene Nacht schien Vinara wieder ein Stück weit das Gedächtnis zurückgegeben zu haben - zumindest was ihr fachliches Wissen in Geologie betraf (und das hatte nicht nur damit zu tun dass sie sich in ihre eigene, ihr momentan fremd erscheinende Doktorarbeit auf diesem Gebiet hineingelesen hatte).

Was ihre gestrigen Erfolge betraf, so hatte sie es immerhin geschafft ihre Habitilation in einen reinen Ehrentitel umzuwandeln. Somit war sie immerhin von dem Druck, als akademische Lehrkraft arbeiten zu müssen befreit; irgendwie hatte die Andorianerin kein sonderliches Interesse am Halten von Vorlesungen und Korrigieren von Abschluss- und Doktorarbeiten. Beim "Ground Science Corps" hatte sie sich ebenfalls zurückstufen lassen und gehörte nun zur "stillen Reserve". Das bedeutete auch dass sie automatisch den entsprechenden Newsletter des neuen Corps erhalten würde, beginnend mit der ersten Ausgabe am heutigen Tag...

Und tatsächlich lag in ihrem virtuellen Postfach die entsprechende Ausgabe. Hauptsächlich wurde darin mit Namen und verwaltungstechnischen Feinheiten jongliert die Vinara so gut wie gar nichts sagten. Interessant war immerhin, dass der Hauptstützpunkt des GSC von nun an in Tel Aviv auf der Erde sein sollte. Die Andorianerin hatte die alte israelische Hauptstadt einmal während ihres Akademie-Studiums besucht und fand, dass sie ein passender Ort für eine wissenschaftliche Organisation mit dem Schwerpunkt auf Bodenerkundungen war.

Kaum hatte sie den Newsletter überflogen wurde ein eingehender Anruf angezeigt; es war Captain K'Olmos.

"Wie geht es Ihnen Vinara? Erinnern Sie sich noch an mich?", fragte der Klingone für einen Vertreter seiner Rasse überaus taktvoll.

"Im Moment nicht direkt, aber ich weiß wer Sie sind. Und mir wurde bereits mitgeteilt dass die neue IKS Eisenstein bald fertiggestellt werden soll."

K'Olmos nickte bestätigend. "Das stimmt in der Tat, und wenn wir schon dabei sind - die beiden Raptoren gedeihen auch prächtig."

Diese letzte Bemerkung irritierte die ehemalige Wissenschafts-Offizierin. "Soll das heißen Sie haben mit der Zucht von Raubsauriern begonnen?"

Der Captain starrte sie zuerst eine Weile lang sprachlos von dem Bildschirm her an, um schließlich in schallendes Gelächter auszubrechen. "Nein, Sie haben offenbar noch nicht alles wieder nachgelesen. Während Ihres letzten Aufenthalts auf Qo'noS haben Sie das ausgeschlachtete, aber ansonsten gut erhaltene Exemplar eines klingonischen Raptor-Kampfschiffs aus dem 22. Jahrhundert aufgetrieben. Dieses wird gerade in Ihrem Auftrag und auf Anregung Ihrer Pilotenfreundin Lieutenant Anquenar originalgetreu restauriert."

Vinara dachte eine Weile nach. Sie hatte in ihrer Jugend einmal ein Technik-Museum besucht und dort unter anderem das Modell eines alten klingonischen Raptors ausgestellt gesehen. In der Tat hatte sie die Form dieses Schiffstyps ansprechender als den der etwa gleichgroßen Birds of Preys empfunden. "Ich verstehe... Sie sprachen vorhin aber von zwei Raptoren. Wurde noch ein Exemplar gefunden?"

"Nein, der zweite ist ein modernisierter Nachbau ohne Tragseile, aber immer noch möglichst nahe an der ursprünglichen Form. Er wurde in Absprache mit Ihnen als Forschungs-Yacht konzipiert und verfügt neben einer voll ausgestatteten kleinen Krankenstation über zwei Labore und eine Astrometrie. Aber Sie werden sich an diese Details jetzt ohnehin nicht mehr erinnern, so dass ich zu gegebener Zeit wieder darauf zurückkommen werde. Voraussichtlich dürften beide Exemplare etwa zeitgleich fertiggestellt werden, aber wir brauchen trotz Hilfe von Außerhalb noch mindestens zwei bis drei Monate."

"Dann hoffe ich mal dass der zweite Raptor Ihnen nicht zur völligen Unehre gereicht..."

Ein breites Grinsen huschte über K'Olmos' Gesicht. "Oh, die ganzen 'Vollblut-Krieger' sollen es nur wagen sich mit der IKS Janara anzulegen... Von der Bewaffnung her wird das Schiff es leicht mit jedem Bird of Prey aufnehmen können. Auch die neue Eisenstein wird über die volle reguläre Bewaffnung eines Vor'Cha-Kreuzers verfügen."

"Nun, dann wünsche ich Ihnen noch viel Erfolg mit all Ihren Schiffen."

"Und ich Ihnen bei den anstehenden Verhandlungen! Sollte es wider erwarten zu eng für Sie in der Föderation werden, können Sie jederzeit Asyl auf Qo'noS beantragen."

"Vielen Dank, aber ich hoffe das wird nicht nötig sein."

Nach diesem Gespräch hatte Vinara ein paar Minuten Ruhe ehe der erste Besuch des Tages um Einlass in ihr Quartier bat - es war die zivile andorianische Ingenieurin Rhena.

"Nettes Plätzchen haben Sie hier... Ich war gestern noch kurz auf dem Planeten, um ein bisschen beim Aufräumen mitzuhelfen und mir mal anzusehen wofür ich und meine Kameradinnen all die Opfer gebracht haben."

"Eine lobenswerte Entscheidung. Die Rettung eines gesamten Planeten ist immer jedes kleinere Opfer wert", meinte Vinara.

"Naja, Sie mit Ihrer vulkanischen Logik... Meiner Meinung nach hätten ein paar Millionen Nerianer weniger dem Universum auch nicht geschadet. Bei denen ihren Pieps-Stimmen kriegt man fast einen Tinnitus; man könnte meinen die Männer seien alle kastriert!"

"Mit Disziplin lässt sich so gut wie alles ertragen. Ich hoffe nur Sie haben den Nerianern nicht direkt gesagt was Sie von ihnen halten."

"Wofür halten Sie mich? Natürlich habe ich zu denen kein Wort gesagt das sie verletzen könnte! - Aber jetzt zu was anderem: Wir haben hohen Besuch auf Ihrem Schiff, einen Sternenflotten-Admiral und einen romulanischen Konsul, Prokonsul oder Senator... Auf jeden Fall ein ziemlich hoher Politiker. Beide ziemlich großkotzig wie ich anhand einiger Bemerkungen aus der einfachen Besatzung aufgeschnappt habe. Der Admiral ist übrigens der Vater von Ihrem Ingenieur, der mir die Systeme auf der Crazy Fox sabotiert hat!"

Die Professorin ehrenhalber dachte kurz nach. "Es ist nichts Ungewöhnliches dass das derzeit stärkste Sternenflotten-Schiff im System auch diplomatische Gäste empfängt. Was Admiral Sheridan betrifft, haben Sie vor sich wegen Schadensersatz-Forderungen an ihn zu wenden?"

"Genau das ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Dieser Mann denkt in großen Maßstäben; wenn ich von ihm einen angemessenen Ersatz für die Crazy Fox verlange, gibt er uns vielleicht eine ausgemusterte Einheit der Excelsior-Klasse!"

Diesmal musste Vinara länger nachdenken und sogar kurz die Datenbank der Sternenflotte konsultieren um die Anspielung zu verstehen. Schließlich erwiderte sie: "Ich bezweifle dass ein Excelsior-Schiff ein angemessener Ersatz wäre, zumal selbst mit aller erdenklicher Automation eine Besatzung von nur sieben Mann oder Frauen nicht ausreichen dürfte um es zu betreiben."

"Ja ja, man wird doch noch mal träumen dürfen! Aber eine alte Miranda sollte eigentlich durchaus drin sein, notfalls trommeln wir noch ein halbes Dutzend weiterer Freundinnen zusammen und das Abenteuer geht weiter!"

"Dreizehn Frauen auf einem ausgemusterten Schiff der Miranda-Klasse... Nur zu, reden Sie mit dem Admiral, Sie werden schon sehen ob Sie mit Ihrem Anliegen Erfolg haben werden."

Bearbeitet von Vinara Shral
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Kurze zeit später empfing Garibaldi nun auch Commander James Bigglesworth im Transporterraum. Kaum war der Transfereffekt verblast, trat der Brite auch von der Plattform herunter.

„Garibaldi!“, sagte er zur Begrüßung.“ Wie schaut es aus?“

„Im Moment noch die Ruhe vor dem Sturm Sir. Aber es könnte schlimmer sein.“

Als die Beiden Offiziere den Korridor entlang liefen, fügte Garibaldi hinzu, „ jedenfalls wurde die Lage stabilisiert. Die Romulaner geben sich im Moment sehr handzahm.“

„Dann sollte man wirklich vorsichtig sein.“

„Und ich dachte schon, ich wäre paranoisch. Der Admiral will noch einen Bericht darüber, was während seiner Abwesenheit geschehen ist.“

„Den habe ich schon verfasst. Schließlich hatte man Zeit, ob man wollte oder nicht. Hoffentlich hat dieser Wahnsinn bald ein Ende.“

„Reines Wunschdenken, Sir.“

„Ich werde mich noch Bei Captain Tenner melden müssen. „

„In Ordnung, ich werde den Admiral informieren.“

Mit diesen Worten verschwanden die Beiden im Turbolift.

Nach dem ersten Studium der Daten fand sich Prokonsul Telek mit Krokav in der Beobachtungslounge ein. Ihm gegenüber saß Walther Sheridan . Eine Wache stand am Schott und behielt die Szene im Auge.

„Es ist unbegreiflich, wie es eine Zivilistin fertigbringen, konnte all dies zu verursachen“, begann Telek und klang für einen Moment wirklich betroffen.

„Haben Sie schon was gehört, wie es um den Status der Fahndung nach ihr steht?“, erkundigte sich Telek.

„Bis jetzt gibt es noch keine Ergebnisse. Amol Drag wird es schwer haben im Gebiet der Föderation, des romulanischen Reiches oder der Klingonen unterzutauchen. Auch die Cardassianer , die Gorn und sogar die Ferengi haben Amol Drag zur Fahndung ausgeschrieben. Die Tholianer überlegen es sich noch. Aber Sie wissen ja selbst das kaum jemand, der sich zu den Tholianern gewagt hat auch wieder zurückgekehrt ist, um davon zu berichten.

Der einzige Ort wo sie Unterschlupf bekommen könnte wäre der Orion. Das Syndikat hat den Planeten nach wie vor im Griff“, sagte Sheridan.

„Dann dürfte es eine Frage der Zeit sein, bis man sie dort sichten, wird Admiral.“

„Davon ist auszugehen Prokonsul.“

„Admiral, wie wird es weitergehen?“

„Diese Frage wollte ich Ihnen auch gerade stellen Prokonsul. Ich Denke, wir sollten das weiterführen, was sich hier durch die Zusammenarbeit beider Seiten gebildet hat. Eine Ära der dauerhaften Zusammenarbeit und des Friedens zwischen der Föderation und Romulus.“

Telek nickte nachdenklich und wirkte dabei leicht vulkanisch. Er schien zu überlegen, abzuwägen was auch persönlich ihm zum Vorteil gereichen würde. Einerseits würde man ihn als Initiator feiern, der den Frieden gebracht hat und andererseits könnte er sich auch leicht bei den Mitgliedern der Untergrundbewegung finden, der Spock an vorderster Stelle stand. Sheridan machte durchaus ein akzeptables Angebot. Es gab Anzeichen auf Romulus, dass die Bevölkerung nicht mehr vollständig hinter den alten Feindbildern stand. Die Fassade war am Bröckeln, doch die Regierung schaffte noch den Spagat zwischen den Friedensbemühungen und der alten Propaganda. Telek zögerte noch kurz.

„Ich kann dem nur Zustimmen, dass dieser Vorfall gezeigt hat, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit möglich ist. Ich teile Ihre Ansicht, dass man dies auch in Zukunft fortsetzen sollte. Ich werde dies dem großen Prätor mit meiner persönlichen Empfehlung vorbringen.“

„Ich danke ihnen Prokonsul“, antwortete Sheridan. Er wusste nicht genau, was für eine Rolle Telek in der politischen Landschaft von Romulus spielte, aber mit Sicherheit keine sonderlich große. Ansonsten hätte man ihn nicht für diesen Boten Job herbemüht. Andererseits könnte dieser Vorstoß, sofern Telek ihn auch umsetzte, tatsächlich den Friedensprozess entscheidend vorantreiben. Es war eine Hoffnung, die aufzukeimen begann. Aber der erfahrene Berufssoldat in Sheridan sagte auch, dass es nur bei solch einer auch blieben, würde. Aber es war auch schon Seltsameres passiert.

„Ich bin auch der Ansicht, dass dies einer Fortsetzung würdig ist. Vielleicht können wir den Wiederaufbau Nerias zusammen koordinieren. Ich werde dies dem Sternenflottenkommando und der Föderationsrat vorschlagen.“

„Eine gute Idee Admiral. Auch ich werde dies dem Senat unterbreiten.“, Telek legte eine bedeutungsschwangere Pause ein. „Was wird aus den Offizieren, die zwar desertiert sind, aber dennoch den Planeten gerettet haben?“

„Sie werden vor Gericht gestellt werden. Auch wenn ihr eingreifen die Nerianische Zivilisation gerettet hat, so kann man deren Vergehen nicht Ignorieren“, antwortete Sheridan und wahrte eine neutrale Mine.

„Verstehe. Ich kann nur hoffen, dass deren Mut gewürdigt werden wird.“

„Das wird sich zeigen Prokonsul.“

„Ich werde in 5 Stunden Abreisen. Wäre es möglich eine Schiffsführung zu veranlassen?“

„Ich kann es nicht versprechen Prokonsul. Captain Tenner hat im Moment sehr viel zu tun, ebenso seine Mannschaft. Aber ich werde sehen ob sich, was machen lässt„, versicherte der drei Sternen Admiral dem Politiker. Je schneller Telek abreiste, um so besser war es. Jedoch konnte man ihn nicht mit einem Fußtritt vor die Türe setzen. Also versuchte Sheridan im Rahmen des Protokolls, den Prokonsul behutsam zur Abreise zu bewegen. Und eine Schiffsführung war da noch das kleinste Übel. Vielleicht konnte es Sheridan so hinbiegen, dass er selbst diese durchführte. Immerhin kannte er sich auch hier einwenig aus und die sensiblen Bereiche klammerte man aufgrund von Zeitmangel kommentarlos aus.

„Ich freue mich darauf.“ Antwortete Telek mit einem zufriedenen Lächeln.

Bearbeitet von CptJones
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Die Führung durch die Community verlief erwartungsgemäß ruhig und vor allem stark verkürzt. Admiral Sheridan hatte sich mit Captain Tenner soweit verständigt, dass er selbst die Führung durchführte. Zwei Sicherheitsoffiziere folgten dem Admiral, dem Prokonsul und Centurio Krokav und blieben dabei beinahe unsichtbar.

Alle heiklen Bereiche des Schiffes wurden dabei Elegant ausgeklammert, wobei auch die baldige Abreise des Prokonsuls nicht ungelegen kam. Obwohl die Atmosphäre auf den ersten Blick freundschaftlich wirkte, konnte jemand mit geübten Auge sofort erkennen, dass das Meiste nur eines war, eine zur Schaustellung scheinbarer Harmonie. Zu den Stationen der Führung gehörten unter anderem das Arboretum, der Shuttlehangar, das Casino und sogar auch die Brücke. Dort war Tenner ebenfalls anwesend und hatte Sorge getroffen, dass die Konsolen so gesichert waren, dass niemand mit einem optischen Scanner was erhaschen konnte. Jedoch waren sich der Admiral und der Captain sicher, dass die Romulaner schon das eine oder andere Detail der Konsolenanordnung schon in Erfahrung gebracht haben.

Wer weis, was auch bei der Enterung durch den Tal Shiar für Erkenntnisse erworben wurden. Es wurden auch wieder die üblichen Floskeln zwischen dem Captain und dem Prokonsul ausgetauscht. Dann schob Sheridan Telek so schnell es die Etikette zuließ wieder von der Brücke.

„Ein wirklich beeindruckendes Schiff Admiral.“

„Ja Prokonsul, die USS Community ist in jeder Hinsicht einzigartig.“

„In der Tat. Ich danke Ihnen, dass Sie meinen Wunsch noch so kurzfristig erfüllen konnten. Ich hoffe, dass wir dies in naher Zukunft erwidern können.“

„Ich freue mich darauf dieser Einladung folgen zu dürfen.“ Sheridan musste tief einatmen, um noch seine Fassung Wahren zu können. Telek war wahrhaftig ein Politiker. Leider aber einer von der Sorte, die ihre Fähnlein stets nach dem Wind ausrichteten. Doch im Moment schien der Wind aus einer mehr oder weniger günstigen Richtung zu wehen. Noch jedenfalls. Und diesen Umstand wollte Sheridan so lange wie möglich ausnutzen.

„Sie sollten mal unsere Warbirds des F Typs besichtigen Admiral. Es sind beeindruckende Schiffe. Oder auch die D´Deridex Warbirds. Nach wie vor werden diese Schiffe auch weiterhin das Rück rad unserer Flotte noch auf Jahrzehnte hinaus sein. „

„Ich freue mich jetzt schon darauf.“

Die kleine Gruppe betrat nun den Transporterraum eins der Community. Telek und Krokav stellten sich auf die Plattform und wandten sich wieder dem Admiral und den beiden Sicherheitsoffizieren zu.

„Wir verabschieden uns von Ihnen Admiral. Die Hiren wird noch solange hier bleiben, wie Sie es wünschen.“

„Ich Wünsche Ihnen eine gute Rückkehr zum Romulus Prokonsul.“

Telek nickte Sheridan zu. Dann blickte er zu dem Transporteroffizier an der Konsole.“

„Energie!“, sagte Telek. Der Offizier schob die drei Regler nach vorne. Das Poltern wuchs an und die beiden Romulaner verschwanden in zwei blauen Lichtsäulen.

„Danke meine Herren, Sie können sich wieder beim Sicherheitschef melden.“

„Aye, Sir.“, bestätigte der Ranghöhere von den beiden Sicherheitsoffizieren die Anweisung von Sheridan. Dann machten sie auf dem Absatz kehrt und verließen den Transporterraum. Sheridan blieb noch eine kurze Weile darin stehen.

Dann schüttelte er kurz den Kopf, bevor auch er den Transporterraum verließ.

Wenige Minuten später hatte Admiral Sheridan wieder das Admirals Quartier erreicht. Dort erwarteten ihn Bigglesworth und Garibaldi.

„Er ist weg“, sagte Sheridan monoton, bevor er sich in den Sessel sinken ließ.

„Damit wären wir wenigstens ein Problem los.“

„Bleiben noch die 200 anderen Probleme Mr Garibaldi.“

„Allerdings Admiral.“

„Admiral, ich habe vorhin mit der Excelsior Kontakt aufgenommen. Captain Cousteau berichtet, dass die Excelsior in den letzten Tagen mindestens 2 Piratenschiffe hat aufbringen können. In 4 Tagen wird sie dann von der USS Agrippa abgelöst werden und ebenfalls zur Erde fliegen.“

„Ausgezeichnet. Wie steht es mit der Fahndung nach Amol Drag?“

„Keine verwertbaren Daten bisher. Sie bleibt nach wie vor untergetaucht. Und ich Denke so schnell wird Amol Drag auch nicht ihre Deckung verlassen. Dafür ist zu klug. Aber auch sie wird irgendwann einen Fehler machen.“

Garibaldi verschränkte nun seine Hände auf den Rücken.

„Hoffen wir das Beste. Jetzt steht die Ankunft des Ermittlers der Sternenflottensicherheit an, der noch mehr Staub aufwirbeln wird.“

„Ich habe inzwischen einige Erkundigungen nach dem Ermittler eingezogen Admiral. Es stimmt, was die Gerüchte sagen. Die heilige Inquisition ist zu uns unterwegs.“

„Nur nicht Übertreiben Mr Garibaldi. Nicht mal die Sonderbefugnisse eines Ermittlers können derart überdehnt werden.“

„Das ist richtig Admiral. Aber wer kontrolliert den Kontrolleur?“, warf Bigglesworth ein.

„Wir jedenfalls nicht. Niemand wird dem Ermittler nachstellen oder seine Arbeit erschweren. Die betreffenden Offiziere sollen ein sauberes und vor allem faires Verfahren bekommen.“

„Ja, Sir.“

„Da wäre noch was. Eine Andorianerin namens Rhena oder so ähnlich hat Schadensersatzforderungen an die Sternenflotte gestellt. Es geht dabei um einen Ersatz für deren Schiff, dass hier im Zuge des Konfliktes vernichtet wurde. Sie sagte, dass ihr Schiff von den desertierten Offizieren gekapert wurde.“

„Oh Bitte nein“, flüsterte Sheridan. „Um was für ein Schiff handelte es sich?“

„Um ein Langstreckenshuttle der Aerie Klasse“, antwortete Garibaldi und verwendete dabei die Sternenflottenbezeichnung für die Raven Klasse. Sie will sich mit Ihnen in Verbindung setzen, um über die Entschädigung zu verhandeln.“

„Sobald es die Zeit zulässt, werde ich mich mit diesem Problem ebenfalls befassen, nur wird das nicht jetzt gleich sein. Wenn das alles ist, so werde ich dann nun meinen Sohn aufsuchen. Ich danke Ihnen Gentlemen.“

„Admiral“, sagten beide zu ihrem Vorgesetzten, bevor dieser wieder das Quartier verließ.

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„..Hab ich mich schon bei dir für den Tipp mit den Ersatzpiloten bedankt? Ich weiß nicht, wie wir es sonst geschafft hätten... Vor allem da Rupert und Claudette noch krank sind..“

„Wie geht es den Beiden eigentlich?“

„Rupert soll morgen oder übermorgen wieder auf den Beinen sein. Claudette kann bereits ab heute zumindest auf der Brücke Dienst tun.“

Milseya lehnte sich beruhigt wieder zurück in ihren Stuhl und betrachtete das Gesicht ihres ehemaligen Stellvertreters, der nun die Leitung der Flugabteilung inne hatte. „Gut, denn du siehst müde aus, Peter“, stellte sie fest.

Er lachte. „Du siehst auch nicht aus, als ob du in der letzten Nacht viel Schlaf bekommen hättest.“

„Aber ich muss auch nicht fliegen“, gab sie zurück.

„Das stimmt – jedenfalls schlage ich zehn Kreuze wenn die Verstärkung endlich hier ankommt. Es wäre schön, für eine Weile lang einfach nur geradeaus zufliegen.“

„Weiß man schon mehr über die Schiffe?“

Peter Wentworth seufzte. „Laut den Meldungen handelt es sich dabei auf jeden Fall um dieChance, die Thannis und die Bergström. Die Sternenflotte will noch mindestens zwei weitere Schiffe herschicken, aber bestätigt wurden diese noch nicht.“

„Gute Schiffe“, nickte die Bajohaliianerin. „Mit sehr guten Piloten. Ich denke, die werden die Situation sehr schnell im Griff haben.“

„Wenn man's genau nimmt, dann haben die Forifla bereits die Situation im Griff.“

„Ach ja?“

„Ja. Die mögen ja ein wenig seltsam sein - diese iiiiii- und eeee-erei kann dir den letzten Nerv rauben, glaub mir – aber wenn die mal beim Arbeiten sind, dann gibt’s für die kein Halten mehr! Ich weiß nicht, wie viele noch unter den Trümmern gestorben wären, wenn die Forifla mit ihren unglaublichen Bohrern nicht gewesen wären. So etwas muss man gesehen haben!“ Er griff zu seiner Tasse Kaffee und trank einen großen Schluck. „Nur schade, dass sie anscheinend keinerlei Kontakt zu uns haben möchten .. ich hab die Forifla meiner Schicht zu einem Drink auf die Community eingeladen – die haben einfach nur „Nein, danke“ gesagt und schon waren sie weg. Die schienen überhaupt nicht neugierig zu sein.“

„Was sollte sie schon an uns interessieren?“, fragte Milseya verwundert. „Wenn man deren Schiffe betrachtet, dann müssen wir denen doch rückständig vorkommen.. und außerdem sind sie die führende Fraktion hinter der Outerrimgrenze und wir haben ihnen Neria weggenommen. Also, ich würde da auch nicht mit uns reden wollen.“

„Auch wieder wahr“, seufzte der Pilot, der plötzlich aufhorchte. „Warum ist es eigentlich so ruhig bei dir? Schläft Baru'Q oder hast du ihn schon in die KiTa abgeschoben?“

„Weder noch. H'Qar hat beschlossen, gemeinsam mit seinem Sohn die Feuertänzer zu inspizieren. George hat das Schiff mittlerweile einigermaßen hergestellt.“

„Oh, damit hat unser Chefschrauber dir wahrscheinlich keine Freude gemacht..“

„Wieso denn? H'Qar muss früher oder später wieder nach Qo'nos zurück. So wie ich und die anderen zur Erde. Es hätte keinen Sinn gehabt, es hinzuzögern. Ich für meinen Teil wäre froh, wenn schon vorbei wäre.“

„Ich auch“, gab Peter zu.

„Du?“

„Na, weil du dann hier wieder das Sagen hättest und ich mich einfach faul zurücklehnen könnte.“

Milseya lachte. „Man sollte aufpassen, was man sich wünscht, Peter. Es könnte ja in Erfüllung gehen. Und dann würde ich mich an das eben Gesagte erinnern und du hättest keine ruhige Minute mehr.“

„Na, dann werde ich mich jetzt zurückziehen und zusehen, dass ich noch ein paar Stunden schlafen kann.“

„Tu das!“

Peter Wentworth grinste verschmitzt und zwinkerte ihr nochmals zu, bevor er die Verbindung beendete.

Milseya drehte sich vom Deskviewer ab und starrte durch das Fenster hinaus auf das All und den kleinen Teil von Neria, den sie von ihrem Quartier aus sehen konnte. Die Kapazitäten der Community waren erschöpft. Die Crew hatte ihre Leistungsgrenzen erreicht, die Maschinen benötigten Wartung. Es war gut, dass die Verstärkung heute ankommen würde... vielleicht auch von den Romulanern? War das der Grund, wieso am Morgen sich plötzlich ein romulanisches Schiff vor der Community enttarnt hatte? Plante man ein gemeinsames koordiniertes Vorgehen? Zeit wurde es. Oder gab es andere Gründe? Sie zuckte mit den Schultern. Was kümmerte es sie? Früher oder später würde sie es - vielleicht - erfahren. Und wenn nicht, dann war es auch egal. Als könnte sie irgendetwas ändern oder bewirken. Sie erhob sich und begann das Geschirr vom Tisch abzuräumen. Sie hatte noch eine Menge zu tun. Vor allem hatte sie eine Menge Post abzuarbeiten. Angefangen von X'Kles, die sie später noch kontaktieren wollte, bis hin zu Professor T'Ler, der wissen wollte, ob er noch mit einer praktischen Beweisführung ihrer Theorie der Quantenfäden rechnen könne.

Milseya hatte darüber nur geschmunzelt. Erst einmal musste sie ihre eigene Theorie revidieren - doch dafür hatte sie eine Menge Zeit, wenn sie erst einmal auf dem Weg zur Erde waren ... und sie war sich nicht sicher, ob der Professor ihre neue Theorie verstehen wür...

Der Türsummer ließ sie verwundert aufsehen. Sie erwartete keinen Besuch. Die meisten, die sie kannte, arbeiteten oder ruhten sich aus. Von daher .. Sie ging zum Schott und öffnete es. Zur ihrer Überraschung stand eine Vulkanierin davor. „Ja?“, fragte Milseya.

„Ich bin Lieutenant Commander T'Racy von der Rechtsabteilung der Sternenflotte. Ich wurde zu ihrem juristischen Beistand ernannt, Mrs. Anquenar“, erklärte die Frau mit bewegungsloser Miene.

„Ah!“, gab Milseya zurück.

„Darf ich eintreten?“

„Sind Sie gut?“

„Wie bitte?“ Weder hatte sich der Gesichtsausdruck noch die Stimmlage der Vulkanierin geändert.

„Ich will wissen, ob Sie gut in ihrem Job sind.“

„Es liegt nicht an mir, das zu beurteilen.“

Die Bajohaliianerin zuckte mit den Schultern. „Hmm, ich finde die Antwort nicht gerade ermutigend, aber wenn Sie schon mal da sind, nur herein.“

Die Vulkanierin trat ein und steuerte direkt auf den gerade freigeräumten Tisch zu. Ohne eine weitere Aufforderung abzuwarten, legte sie Padds und andere Geräte darauf und setzte sich.

„Möchten Sie etwas zu trinken“, fragte Milseya. „Einen Tee oder Wasser?“

„Nein, danke. Bitte setzen Sie sich.“ Ohne darauf zu warten, dass die Bajohaliianerin dies tat, fuhr T'Racy fort. „Ich werde unser Gespräch aufnehmen, damit ihr Anwalt auf der Erde sich mit Ihrer Version vertraut machen kann. Haben Sie Einwände dagegen?“

„Nö.“

„Gut. Lassen Sie uns damit beginnen, dass Sie so genau wie möglich sämtliche Ihnen bekannte Abläufe der Vorkommnisse, die zu den Anklagepunkten geführt haben, rekonstruieren. Beginnen wir mit dem Kolloq auf der Erde.“

Seufzend setzte sich Milseya und begann zu erzählen...

„War Ihnen bewusst, dass man Sie aufgrund Ihres Vorgehens wegen Piraterie, Befehlsverweigerung und Meuterei anklagen würde?“ T'Racy hatte während Milseya gesprochen hatte nicht ein einziges Mal die Miene verzogen, geschweige denn diese unterbrochen.

„Ja“, antwortete die Bajohaliianerin.

„Und dennoch haben Sie sich weiterhin daran beteiligt?“

„Ich bin Offizier der Sternenflotte, Lt. Commander“, gab Milseya zurück. „Wenn uns jemand um Hilfe bittet, dann lehnen wir nicht ab. Das könnten wir nicht mit unserem Gewissen vereinbaren. Und wenn uns Freunde um Hilfe bitten, dann erst recht nicht. Und wenn ich genauer darüber nachdenke, dann haben ich und die anderen sich an die Direktiven gehalten.“

„Ich nehme an, Sie spielen auf vierte Direktive an, Mrs. Anquenar.“

„Und auf die fünfte.“

„Zu dem damaligen Zeitpunkt konnte Sie nicht wissen, dass Neria in Gefahr ist.“

„Das stimmt, aber die Direktive besagt nicht, dass man nur im Falle einer echten Gefahr seine gesamte Kraft einsetzen soll. Man kann diese Direktive auch so auslegen, dass der Verdacht genügt, um sich in Bewegung zu setzen.“

Die vulkanische Anwältin zeigte keinerlei Reaktion, während sie auf ihrem Padd herabscrollte.

„Stimmt es, dass ihre Familie recht wohlhabend ist?“

Milseya nickte. „Ja, das könnte man wohl so sagen. Warum?“

„Besitzt sie ausreichend Ressourcen, um ein Schiff zu erwerben?“

„Hängt von der Schiffsklasse ab. Bei einem Schiff der Excelsior müssten sie wohl auch noch die Portokasse plündern.“

„Wir reden von einem Langstreckenshuttle der Aerie Klasse.“

Der Bajohaliianerin ging ein Licht auf. „Die Crazy Fox.“

„Das ist korrekt. Ich habe von Brol Spencer erfahren, dass eine Andorianerin names Rhena eine Schadensersatzforderung für ihr von Ihnen zerstörtes Schiff bei der Sternenflotte einreichen möchte. Ich schlage vor, dass dies anderes geregelt wird. Es würde zu Ihren Gunsten sprechen, wenn Sie das Schiff von sich aus ersetzen würden – vielleicht könnten Sie noch eine zusätzliche Wiedergutmachung für den angerichteten Schaden hinzufügen.“

„Und dafür soll Rhena ihre Anzeige zurückziehen und von weiteren Forderungen absehen.“

„Korrekt.“

Milseya lächelte. „Ich bin mir sicher, meine Familie wird Rhena und ihre Crew ausreichend entschädigen. Auch kann ich mir vorstellen, dass Assjimas Familie oder auch Georges Vater sich daran beteiligen werden.“

„Gut, dann werde ich Rhena diesen Vorschlag unterbreiten.“ T'Racy erhob sich. „Das wäre alles, Mrs. Anquenar. Sollte ich noch weitere Fragen haben, werde ich Sie kontaktieren.“

„In Ordnung. Sobald ich von meiner Familie Bescheid erhalte, werde ich es Ihnen mitteilen“, erklärte Milseya, die die Frau zur Tür begleitete.

Die Vulkanier nickte. „Das wäre angebracht. Auf Wiedersehen.“

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Während Brol Spencer und Vinara noch einmal kurz auf den Planeten runtergebeamt waren um abschließend nach dem Rechten zu sehen, befand Charles Morten sich schon wieder auf der Community und verschaffte sich auf der Astrometrie einen Überblick bezüglich der gegenwärtigen Lage auf Neria.

Während der Ingenieur die Daten begutachtete platzte auf einmal Rhena herein. "Ich weiß dass ich zu einem schlechten Zeitpunkt komme, aber dieser Tellarit sagte mir dass Sie dabei behilflich sein könnten, einen angemessenen Ersatz für die Crazy Fox auszusuchen. Da unsere Ansprüche sich aber eigentlich gegen die Sternenflotte richten, wollte ich zuerst zu Admiral Sheridan aber der ist zu beschäftigt."

Morten seufzte. Im Grunde genommen war auch er zu beschäftigt um sich jetzt mit dieser Andorianerin herumzuschlagen; andererseits konnte er auf Neria ohnehin nichts mehr tun bevor die Community abfliegen würde. "Was die Kosten betrifft so können Sie diese vollständig an die Sternenflotte abtreten, inklusive eines möglichen Schmerzensgeldes. Was aber das neue Schiff an sich betrifft, so bin ich der bessere Ansprechpartner, da ich bekanntlich ebenfalls Zivilist bin und mich auf dem zivilen Raumfahrt-Sektor wohl besser auskennen dürfte als ein Admiral der Sternenflotte."

"Also dann... Ich will ja nicht drängen, aber jeder Tag an dem meine Kameradinnen und ich auf dem Trockenen sitzen ist ein geschäftlicher Verlust. Diesen Ausfall muss uns die Sternenflotte ebenfalls ersetzen. Haben Sie also schon einen geeigneten Ersatz in Aussicht?"

Charles Morten seufzte erneut und rief die zivile Datenbank auf dem Terminal vor ihm auf. "Die Crazy Fox war soweit ich weiß ein älteres Schiff des Raven-Typs?"

"Genau, die Dame hatte 29 Jahre auf dem Buckel um es präzise zu formulieren."

"Nun, dann wäre ein angemessener Ersatz logischerweise ein weiteres Exemplar dieser Baureihe. Soweit ich weiß wurden die letzten beiden vor 13 Jahren vom Stapel gelassen, aber sie gelten nicht gerade als die besten ihrer Art. Die Varianten die vier Jahre zuvor in den Dienst gestellt wurden, stellen nach allgemeinem Konsens eigentlich das Optimum dar, was Zuverlässigkeit, Geschwindigkeit und Robustheit betrifft."

"Das weiß ich auch, aber gerade deshalb ist es so gut wie unmöglich an ein solches Exemplar zu gelangen", meinte Rhena.

"Ich denke in Ihrem Fall dürfte alles, was zwischen 17 und 20 Jahren alt ist auf jeden Fall besser sein als Ihre ursprüngliche Crazy Fox. Mit ein paar zusätzlichen Modifikationen ließ sich das neue Schiff noch weiter optimieren, solange der gesetzliche Rahmen eingehalten wird."

Die Andorianerin zog eine leichte Schnute. "Also keine Mikrotorpedo-Werfer? - Soll ich Ihnen sagen was mein persönlicher Traum wäre? Eine zivile Ausgabe der Defiant-Klasse, nicht ganz so stark gepanzert und bewaffnet, aber immer noch besser als das beste Exemplar der Raven-Klasse."

Morten lachte kurz auf. "Träumen Sie weiter, eher kommt eine zivile Variante der Nova-Klasse auf den Markt, als dass Sie mit einem Defiant-Derivat für den privaten Gebrauch rechnen können!"

"Na schön, dann werde ich den Admiral vielleicht trotzdem mal nach einer gebrauchten Miranda-Einheit fragen. Sowas dürfte doch immerhin noch drin sein!"

"Zumindest eher als Ihr vorheriger Wunsch, wenn auch nicht gerade angemessen."

"Hey, immerhin haben wir auch noch Anspruch auf Schmerzensgeld und Ersatz für unseren Verdienstausfall! - Aber um die Wahrheit zu sagen, die Shuttle-Form der Raven-Klasse gefällt mir auch irgendwie besser als diese fliegenden Untertassen von der Sternenflotte. Ich habe kurz bevor ich zu Ihnen kam noch ein weiteres Exemplar ausgemacht; die Grundform ähnelt der Raven-Klasse und die Hülle weist von Natur aus einen angenehmen Rotton auf!" Mit diesen Worten zog sie ein PADD aus der großen Brusttasche ihres Overalls und überreichte es dem Menschen.

Charles Morten sah sich das Bild lange an, verglich es mit einem Eintrag in der Datenbank und bekam schließlich einen Lachanfall, der jeden in der Astrometrie zusammenzucken ließ.

"Hey Brownie, was ist denn so komisch?"

Der Ingenieur wischte sich die letzten Lachtränen von der Wange und gab sich redlich Mühe nicht schon gleich wieder loszuprusten. "Meine Werteste, haben Sie neben der Form überhaupt auf die Größe geachtet? Dieses 'Monster-Shuttle' ist ein orbitales Minenschiff der Excavator-Klasse mit 18 Decks, 340 Meter Länge und einer Standard-Besatzung zwischen 80 und 120!"

"Ups, da muss mir in der Tat das Kleingedruckte entfallen sein." Rhena gab sich alle Mühe wie ein unschuldiges Schulmädchen zu gucken, was Morten beinahe zu einem erneuten Lachanfall provoziert hätte.

"Aber jetzt wo Sie es sagen - Miss Pi'Gee hatte schon immer einen guten Riecher dahingehend wo es was zu holen gab. Und wer weiß, wenn es vielleicht ein etwas kleineres Minenschiff gäbe..."

"Soweit ich weiß gibt es regulär keine kleineren, nur Frachter und geologische Erkundungs-Schiffe. Abgesehen davon werden diese Raumfahrzeuge praktisch alle von der 'Federal Space Mining Corporation' betrieben, selbst die wenigen Unabhängigen arbeiten unter deren Lizenz. Sollte Sie das nicht abschrecken - nur zu, aber einen solchen Riesenbrummer wird Ihnen die Sternenflotte ganz sicher nicht bezahlen!"

"Ja ja, ich kapier's ja schon, dann meinetwegen ein verbessertes Exemplar der Raven-Klasse! Aber trotzdem... Eine gebrauchte Miranda ließe sich sicherlich auch für Minenarbeiten im bescheidenen Ausmaß umrüsten, sollten wir tatsächlich in dieses Geschäft einsteigen wollen. Ich werde vielleicht doch noch mit diesem Sheridan reden."

"Nur zu, aber seien Sie nicht enttäuscht wenn er für die Umbau-Arbeiten nicht auch noch aufkommt - sofern man Ihnen überhaupt eine gebrauchte Miranda zur Verfügung stellen sollte!"

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Kurz nachdem der Prokonsul die Community verlassen hatte verließ Captain Tenner ebenfalls die Community um das Treffen mit Präsidentin Gelam-te Al’kunsi abzuhalten.

Die kobaltblaue Lichtsäule ließ den Captain im Foyer des Präsidentensitzes materialisieren. Ohne sich weiter umzublicken ging der Captain der Community zur Anmeldung und nickte dem Nerianer zu der momentan dort saß. In den letzten Stunden und Tagen hatten die beiden Männer sich häufig genug gesehen um sich wieder zu erkennen.

„Die Präsidentin erwartet sie bereits Captain Tenner.“ Piepste der Nerianer Jeremy zu.

„Danke Lasm-ic´hdur-ch.“

Der Captain nickte dem Mann noch einmal zu und passierte den Sicherheitsposten den die nerianische Sicherheit errichtet hatte. Im Vorzimmer der Präsidentin musste Jeremy ebenfalls nicht warten und wurde gleich zur Präsidentin geführt.

Mit einem freundlichen Lächeln begrüßte die Präsidentin den Captain der Community, jedenfalls deutete Jeremy diesen Gesichtsausdruck als Lächeln.

„Captain Tenner ich freue mich das Sie mich noch einmal besuchen konnten.“

„Ich freue mich ebenfalls Präsidentin Al´kunsi, ich wünschte nur die Umstände währen erfreulichere.“

Die Präsidentin nickte dem Menschen zu. „Das stimmt durchaus Captain Tenner, dennoch wenn sie nicht hier gewesen währen würde unser Planet nun wohl nicht mehr existieren.“

„Mit Verlaub Präsidentin, wenn die Community nicht in diesem Sektor gekommen währe hätte sich Ihr Planet überhaupt nicht erst in Gefahr befunden.“

Wieder Lächelte die Präsidentin und dieses Mal war sich Jeremy sicher das es sich um ein Lächeln handelte.

„Captain wenn es nicht die Community gewesen währe die diese Fanatiker hier hergebracht hätte dann währe es ein anderes Schiff gewesen und wer weis was dann passiert währe. Und wahrscheinlich könnte man jetzt sagen wenn dieser Anschlag von einigen Monaten nicht gewesen währe, währe hiervon wohl überhaupt nichts passiert. Aber es ist passiert und nun müssen wir mit den Geschehnissen leben. Aber erzählen Sie mir bitte wie es mit der Suche nach Amol Drag steht.“

Das Gesicht des Captains nahm einen ernsteren Ausdruck an.

„Leider wurde sie bisher noch nicht gefunden. Aber alle ihre bekannten Besitztümer, Ländereien und Konten wurden beschlagnahmt. Ihre Unternehmungen wurden eingefroren. In Wenigen Tagen wird es eine Zwangsversteigerung geben der Erlös wird zu fast 100% in nerianische Hilfsfonds gehen. Ein Teil wird allerdings zur Aufrechterhaltung der beiden Waisenhäuser von Amol Drag benutzt werden, solange bis die Jugendbehörde der Föderation die Waisenhäuser übernommen hat.“

Die Präsidentin nickte. „Die Kinder können nichts für die taten ihrer Förderin.“

„Ich bin erfreut das Sie es so sehen Präsidentin. Ich versichere Ihnen das die Föderation alles in ihrer Macht stehende tun wird um sie Dingfest zumachen.“

Jeremy machte eine kurze Pause.

„Präsidentin die Community wird in wenigen Stunden Neria verlassen. Drei Hilfsschiffe der Sternenflotte werden zu diesem Zeitpunkt hier eingetroffen sein. Sie werden unsere Bemühungen ihnen zu helfen weiter voran treiben und werden dabei größere Hilfskräfte bereitstellen können als die Community. Es werden in den nächsten Wochen noch drei weitere Schiffe mit Hilfsgütern und Personal eintreffen. Außerdem wird auch der klingonische Bird of Prey Neria kurz nach unserer Abreise verlassen und sich zurück in das Klingonische Reich begeben. Die Hiren hat Angeboten die Hilfsmaßnahmen bis zu ihrem Ende zu unterstützen.

Wie Sie ja schon von Lieutenant van Richhoven erfahren haben sind alle gefundenen Kunstgegenstände zurück in ihre Obhut übergeben worden. Sollten auf dem Föderationsterritorium noch weitere Kunstartefakte gefunden werden so werden diese natürlich sofort nach Neria überführt. Die eingerichteten Notversorgungslager werden natürlich weiter aufrechterhalten und noch weiter ausgebaut.

Präsidentin ich möchte mich jetzt von Ihnen verabschieden und mich noch einmal im Namen der Föderation und der Sternenflotte bei ihrem gesamten Volk für den angerichteten entschuldigen.“

Die Präsidentin nickte Captain Tenner zu und hob beschwichtigend die Hände.

„Captain es ist nicht notwendig das Sie sich entschuldigen. Aber erlauben Sie mir noch eine Frage bevor sie uns verlassen.“

„Aber natürlich Präsidentin, ich hoffe das ich ihre Frage beantworten kann.“

Wieder das Lächeln der Präsidentin. „Captain was passiert mit den Personen die maßgeblich bei der Rettung Nerias beteiligt waren. Lt.Cmdr. Bishop, Lt.Cmdr. Assjima, Lt.Cmdr. Sheridan, Lt. Anquenar, Lt. van Richthoven, Fähnrich Sheridan, Professor Shral und HoD H´Qar?“

Jeremy räusperte sich: „Nun was HoD H´Qar angeht darauf haben wir keinen Einfluss das wird Sache der klingonischen Gerichtsbarkeit sein. Was die Offiziere der Sternenflotte anbelangt so werden diese vor ein Sternenflottengericht gestellt um sich für Ihre Dienstverstöße zu verantworten.“

Gelam-te Al’kunsi schlug die Augen nieder. „Es betrübt mich zuhören das diejenigen die verhindert haben das unser Planet vernichtet wird nun vor Gericht stehen werden. Gibt es keinen anderen Weg Captain?“

Captain Tenner schüttelte seinen Kopf: „Leider nicht Präsidentin, die Offiziere haben massive Verstöße begangen und für diese müssen sie sich vor einem Sternenflotten Gericht verantworten. Und ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen wie die Strafe für ihre Vergehen ausfallen wird.“

„Danke für diese offenen Worte Captain. Ich werde eine nerianische Delegation zu der Verhandlung schicken, die für die Angeklagten sprechen wird.“

„Präsidentin ich werde meine Vorgesetzten darüber informieren. Und ich hoffe ebenso wie Sie das die Strafe der Offiziere nicht all zu hart ausfallen wird. Präsidentin nun muss ich mich von Ihnen und ihrem schönen Planeten verabschieden.“

Die Präsidentin reichte dem Captain die Hand und verabschiedete sich.

Nachdem der Captain wieder auf die Community gebeamt war begab er sich wieder in seinen Bereitschaftsraum in etwas weniger als 15 Minuten würde der Rechtsbeistand der Attestierten Offiziere bei ihm erscheinen und wie Jeremy die Vulkanier kannte würde sie auf die Sekunde pünktlich sein.

***

14 Minuten und 32 Sekunden später:

Die vulkanische Sternenflottenanwältin eilte durch die Korridore. Es war kurz vor 14 Uhr und sie wollte nicht zu spät zu dem Termin mit Captain Tenner kommen. Nur wenig später stand sie vor dem Büro des Kommandanten der Community und betätigte den Türsummer.

Jeremy hatte sich gerade einen Tee aus dem Replikator geholt. Als es an seiner Tür klingelte. Ein kurzer Blick auf den Zeitmesser zeigte ihm das es genau 14:00 Uhr. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, ja diese Frau war eine wasch echte Vulkanierin.

„Herein.“

„Captain Tenner“, begrüßte T'Racy den Menschen, nachdem sie eingetreten war. „Ich bin Lt. Commander T'Racy von der Rechtsabteilung der Sternenflotte und mit dem juristischen Beistand der ehemaligen Führungsoffiziere des Schiffes beauftragt.“

„Es freut mich sie kennen zu lernen Lieutenant Commander. Bitte setzen sie sich, darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?“

Jeremy deutete auf einen der beiden Sessel vor seinem Schreibtisch.

„Nein, danke.“ Die Vulkanierin steuerte den Sessel an, setzte sich und legte PADDs und Gerätschaften vor sich. „Ich werde dieses Gespräch aufzeichnen, damit der Anwalt der Verteidigung Ihre Aussage nachvollziehen kann. Sind Sie damit einverstanden, Captain?“

„Natürlich bin ich damit einverstanden Commander. Bitte fangen sie an.“ Jeremy lehnte sich in seinem Sessel zurück und nippte an seinem heißen Tee.

„Ich habe Ihre bisherigen Berichte und Logbucheinträge gelesen. Sie wurden gewissenhaft geführt. Doch möchte ich wissen, hatten Sie jemals, bevor die ehemaligen Führungsoffiziere an Bord dieses Schiffs kamen, Zweifel an den damals aktiven und nun verstorbenen Führungsoffizieren? Waren deren Handlungen stets für Sie nachvollziehbar? Wurden Ihre Befehle stets korrekt ausgeführt?“

Jeremy nickte. „Ja mir kamen Zweifel an meiner neuen Führungscrew besonders an meinem ersten Offizier. Wie ich es auch in meinem Computerlogbuch und dem Schiffslogbuch verzeichnet habe war ich des Öfteren nicht einverstanden mit der Vorgehensweise von Commander Goyer ich war sogar kurz davor ihm einem offiziellen Verweis zu erteilen wegen ungebührlichen Verhaltens. Von den weiteren Offiziere fielen eigentlich nur die wissenschaftliche Leiterin Lieutenant Perincourt und der Arzt Doktor Chod auf. Beides wurde allerdings auch im Logbuch auf. Im weiteren Verlauf fielen auch noch bei den restlichen Führungsoffizieren kleinere Ungereimtheiten auf. Was zu dem damaligen Zeitpunkt für mich noch als unwesentlich war.“

„Ebenso unwesentlich wie die dokumentierten Beschwerden einiger Crewmitglieder über die neuen Führungsoffiziere?“

„Ich habe die Beschwerden die bei mir eingereicht wurden immer sehr ernst genommen und habe deswegen auch Gespräche mit den betroffenen Offizieren geführt. Aber zu dem damaligen Zeitpunkt erschienen die Beschwerden wie die üblichen Reibereien zwischen einem eingespielten Team und einem neuen Vorgesetzten.“ Jeremy setzte sich etwas gerader in seinem Sessel auf und trank noch einmal etwas von seinem Tee. Diese Vulkanierin verstand ihr Handwerk.

„Ich verstehe, Captain.“ T'Racy notierte mit steinender Miene etwas auf ihrem Padd. Der Captain nahm die Beschwerden zwar ernst, aber möglicherweise wurde dies von der Crew nicht so gesehen. Es gilt herauszufinden, ob dies korrekt ist. Wenn die Crew sich nicht ernst genommen fühlte, wäre dies eine Erklärung, dass sie Hilfe bei anderen suchten. Bei Personen, denen sie vertrauten. Ihren ehemaligen Vorgesetzten.

Dann sah sie wieder auf. „Sie erwähnten soeben, dass Sie Zweifel an Ihren Führungsoffizieren hatten. War das der Grund, weshalb Sie die ehemaligen Führungsoffiziere gewähren ließen, nachdem diese an Bord dieses Schiffes gekommen waren und Sie von Lieutenant Björn van Richthoven sowie Ensign Jenax Sheridan über deren Beweggründe informiert wurden?“

„Zum einen hatte die ehemalige Führungscrew meine gesamte Besatzung außer Gefecht gesetzt, so das ich selbst wenn ich anders hätte handeln wollen es nicht gekonnt hätte. Allerdings hätte ich sie auch gewähren lassen wenn meine Crew nicht außer Gefecht gewesen wäre.

Zum zweiten ist es durchaus war das sich meine Verdachtsmomente so sehr verdichtet hatten das ich nicht anders Handeln konnte, Ich habe auch schon vor dem Eintreffen der ehemaligen Führungscrew Beweise für Fehlverhalten der diensthabenden Führungscrew zu sammeln dabei habe ich eng mit Mitgliedern der technischen Abteilung und des medizinischen Stabes zusammen gearbeitet. Die gesammelten Daten finden sie im Bordcomputer.“

Jeremy holte ein PADD aus der Schreibtischschublade und reichte es der Vulkanierin.

„Auf diesem PADD finden sie die nötigen Zugangsdaten.“

Mit unbeweglicher Miene nahm die Vulkanierin das PADD entgegen und legte es zu den anderen auf den Tisch. „Ich werde mir die Daten später ansehen, Captain. Ich möchte Ihre soeben getätigte Aussage nochmals präzisieren. Ist es richtig, dass Sie, nachdem die ehemaligen Führungsoffiziere Ihnen deren Absicht mitgeteilt haben, diese haben gewähren lassen?“

„Ja ich habe die ehemaligen Führungsoffiziere gewähren lassen.“

„Hatten die ehemaligen Führungsoffiziere zu irgendeinem Zeitpunkt nachdem sie an Bord dieses Schiffes gekommen waren, das Kommando über die Community inne gehabt?“

„Ja hatten sie, nachdem sie die Crew außer Gefecht gesetzt hatten haben sie sich auf die Sekundärbrücke gebeamt und haben alle Kommandofunktionen dort hin umgeleitet. Sofern diese nicht durch die amtierenden Kommandooffiziere sabotiert wurde. Auch nachdem ich von Lt. van Richthoven und Fähnrich Sheridan geweckt haben behielten sie die Befehlsgewalt über das Schiff.“

„Welche Kommandofunktionen wurden durch die damals amtierenden Kommandooffiziere sabotiert?“

„Ungefähr eine Stunde nach Eintreffen der ehemaligen Kommandooffiziere wurden von den zu dem Zeitpunkt nicht greifbaren Kommandooffizieren die Steuerung, die Sensoren und die Waffensysteme beeinträchtigt.“

„Ich verstehe.“ Gelassen lehnte T'Racy sich in dem Sessel zurück. „Ab diesem Zeitpunkt hatten Sie keinerlei Kontrolle mehr über das Schiff?“

„Seit dem Eintreffen der ehemaligen Kommandooffiziere hatte ich keine Kontrolle mehr über die Community.“

Der Captain trank noch einmal von seinem Tee und stellte die Tasse dann auf seinen Schreibtisch.

„Obwohl ich natürlich versucht hatte die Kontrolle zurückzuerlangen.“

„Nein, Captain“, entgegnete T'Racy vollkommen ungerührt. „Sie haben bereits viel früher die Kontrolle über dieses Schiff verloren, auch wenn Sie es sich nicht eingestehen möchten. Die neuen Führungsoffiziere haben diesen Coup schon sehr viel länger direkt vor ihren Augen vorbereitet - wie man anhand der zahlreichen Installationen erkennen kann. Aber das müssen Sie mit sich selbst ausmachen. Was die ehemaligen Offiziere betrifft, Sie haben diesen explizit die Erlaubnis erteilt, sich hier an Bord aufzuhalten. Ja, man könnte sogar so weit gehen, dass Sie sie aufgefordert haben, die Vorgänge hier an Bord zu untersuchen. Damit ist der Vorwurf der Piraterie geschwächt, wenn auch nicht vom Tisch. Denn man kann ihnen die Art und Weise wie sie sich Zugang auf dieses Schiff verschafft haben anführen. Doch ich will Sie nicht mit juristischen Spitzfindigkeiten langweilen. Zudem ist es nicht meine Aufgabe darüber zu befinden.“ Die Vulkanierin griff nach einem PADD. „Wenn Sie entscheiden müssten, von wem der größte Schaden ausging, für wen würden Sie sich entscheiden? Die ehemaligen Führungsoffiziere? Oder die Offiziere, die unter Ihrem Kommando standen?“

Die Vulkanierin hatte natürlich recht die Kontrolle über die Community hatte Jeremy wahrscheinlich schon verloren, kurz nachdem die Community nach Neria beordert wurde. Eventuell auch schon davor. Doch andererseits währe es im Hauptquartier nicht zu dieser Verwechslung gekommen dann hätten die Akteure um Commander Goyer viel schneller agieren können und wahrscheinlich währen dann auch die ehemaligen Kommandooffiziere zu spät zur Community gekommen.

„Wenn es meine persönliche Meinung betrifft, so ist der angerichtete Schaden durch die damals amtierenden Kommandooffiziere ausgegangen. Die zu keinem Zeitpunkt seit dem sie die Community betreten haben noch auf irgendwelche Kommandos der Sternenflotte gehört haben. Außerdem hat der angerichtete Schaden auf Neria nichts mit den Verfehlungen zutun der ehemaligen Kommandooffiziere zutun.“

Jeremy lehnte sich wieder etwas zurück.

„Das ist allerdings meine persönliche Meinung.“

„Und genau die wollte ich hören, Captain. Und nun, da Sie die ehemaligen Kommandooffiziere und ihre Art und Weise zu handeln kennen gelernt haben, was halten Sie von ihnen? Sind es in Ihren Augen würdige Vertreter der Sternenflotte? Oder sind es Verräter an den Idealen der Sternenflotte?“

„Ich habe die unter Arrest stehenden Offiziere für loyale Offiziere, die vielleicht nicht gerade zu den Vorzeigeoffizieren der Sternenflotte gehören. Aber es gab in der Vergangenheit genug Beispiele für Offiziere die sich hinter Befehlen versteckten. Die ehemaligen Kommandooffiziere haben es verdient weiter in der Flotte Dienst zutun.“

„Gilt das auch, wenn es unter Ihrem Kommando geschehen würde?“

Jeremy lächelte. Ihm war klar das diese Frage folgen musste.

„Ich achte die Befehlskette sehr hoch. Und unter bestimmten Umständen würde ich es wohl akzeptieren.“

„Danke, Captain.“ Lt. Commander T'Racy erhob von ihrem Sitz. „Ich habe im Moment keine weiteren Fragen, doch bitte ich Sie, sich für weitere mögliche Fragen bereit zu halten.“ Sie sammelte ihre Padds ein und sah mit der gleichen unbeweglichen Miene wie zuvor den Kommandanten der Community an. „Wissen Sie bereits, wann die Ermittler der Sternenflotte an Bord kommen werden?“

„Ich stehe Ihnen zur Verfügung sollten sie mich noch einmal brauchen.“

Jeremy erhob sich ebenfalls.

„Soweit ich weis treffen sie erst in etwa 36 Stunden ein. Da sie sich im Moment noch auf DS 6 aufhalten. Sie haben also noch einen entsprechenden Zeitraum ohne Ihre Gegenspieler an Bord.“

„Zeit spielt keine Rolle. Es ist die Wahrheit, die zählt. Captain, es wäre angebracht, dass Sie mich informieren, wenn die Ermittler die Community betreten. Denn der Schutz meiner Mandanten muss vor allem ab diesem Zeitpunkt vollständig gewährleistet sein.“ Die Vulkanierin öffnete das Schott. „Auf Wiedersehen, Captain.“

„Auf Wiedersehen Lieutenant Commander. Sie werden Unterrichtet werden sobald die Ermittler an Bord kommen.“

Fee und Shane in: Schuld, Opfer oder Mittäter?

Bearbeitet von Jeremy Tenner
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Die Systeme der Community liefen wieder innerhalb normaler Parameter. Sämtliche sabotierten oder defekten Einheiten waren entweder ersetzt, repariert oder wieder wieder hergestellt worden.

Alle Shuttles waren von der Planetenoberfläche wieder zurückgekehrt. Sämtliche Besatzungsmitglieder inklusive der angeklagten ehemaligen Führungsoffiziere waren Bord der Community.

Der Ablösung war angekommen. Captain Jeremy Tenner hatte seinen Kollegen von der Chance, der Thannis und der Bergström alle Berichte und Anmerkungen seiner Crew, eine Liste der noch zu erledigenden Aufgaben sowie ein Vermerk zum ersten Kontakt mit den Forifla zukommen lassen.

Die Community löste sich langsam aus dem Orbit. Dann setzte Claudette Bruchette an der Conn einen Kurs - Richtung Erde. In einem gleißenden Warp-Blitz verschwand das Schiff der Prometheus-Klasse aus dem nerianischen System.

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